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Das Kinojahr 2014 ist geschafft! Zum Ende des Jahres lohnt sich der Jahresrückblick auf die Tops und die Flops des 3D-Kinojahres 2014. Die Anzahl der 3D-Filme lag dieses Jahr bei satten 50 Filmen (die Übersichtsliste der 3D-Filme von 2009 bis 2019 gibt es hier und natürlich auch in der 3D-Timeline) quer durch die Genre Abenteuer, Action, Dokumentation und ins Family Entertainment. Doch nicht alles, was da ein 3D im Titel trug oder stereoskopisch auf die Leinwand kam, war eine tiefendimensionale Freude. Dramatische Katastrophen musste ich mir zwar nicht ansehen, die 3D-Konvertierungen werden technisch deutlich besser. Doch scheinen sich in diesem Jahr kaum Regisseur mehr die Mühe gegeben zu haben, die Bildgestaltung auch inhaltlich mit der Story zu verbinden und für ein immersives Erlebnis zu sorgen. Vom persönlichen Gefühl her habe ich dieses Jahr im 3D-Kino eine Menge Durchschnitt erlebt. Gelangt man an die Grenzen des Formats? Hab ich mich an 3D satt gesehen? Bei vielen Filmen wirkt der 3D-Einsatz einfallslos, belanglos oder schielend auf die Extra-Dollars, demnach hätten sich hier einige weitere Filme mehr einen Platz in der Schmähliste durchaus verdient.

Die 3D-Flops des Jahres 2014

Streetdance Kids 250


Platz 5: StreetDance Kids – Gemeinsam sind wir Stars

Tanzen als Bewegung im Raum ist ja perfekt für 3D.  Das weiß auch Vertigo Films, die 2010 mit Street Dance 3D ein europäisches Pendant zur sehr erfolgreichen Step Up-Tanzfranchise in die Kinos brachten. Knackiger Beat, coole Moves, schicke Stereoskopie- das Konzept ging auf. Wie in den TV-Talentshows kommen nun die Junioren an die Reihe. StreetDance Kids – Gemeinsam sind wir Stars liefert saubere Familienunterhaltung ohne Sex, Drugs und Erwachsenenprobleme, dafür nach altem Rezept, besetzt mit dem Gewinner der britischen Got to Dance-Ausgabe Akai Osei-Mansfield. Auch wenn das 3D nativ gefilmt wurde, bei soviel High Concept hat man kaum mehr Lust auf einen Kinobesuch.

Der kleine Medicus - 250

Platz 4: Der Kleine Medicus – Geheimnisvolle Mission im Körper

Auch wenn die Opener von Computerspielen immer filmischer werden, ist es offensichtlich keine gute Idee eine Computerspielefirma einen Spielfilm machen zu lassen. Der Kleine Medicus – Geheimnisvolle Mission im Körper basiert auf dem Medizin-Erklärbüchern von Dr. Dietrich Grönemeyer, die schon etwas sperrig sind und kreative Ideen doch von sehr vielen Vorbildern abgreifen. Dieses Aufguss-Buch nun nach seiner Inkarnation als Buch, Hörspiel und Musical nun in einen Film zu gießen, scheint eine logische Konsequenz in der 360 Grad-Auswertung. Die Regisseure Jorgen Lerdam und Peter Claridge verwandelten das sperrige der Vorlage nun auch noch in die schlimmste Klischee-Soße, bei der der skateboard-fahrende Compterspieler und Außenseiter Nano durch eine Reise ins Ich zum Helden wird. Finanziert mit deutschen Steuergeldern quer durch die Förderanstalten. Und da man Stereoskopie einfach mitrendern kann, haut man die Stereo-Fassung halt mit raus, flanscht noch ein paar 3D-Gimmicks drauf, fertig ist der Lack. Ist ja nur für Kinder…
Da bleibt ein herzliches Nein, Danke zu sagen, sowas möchten wir nie wieder sehen, weder in 3D, noch in 2D.

The Legend of Hercules - 250


Platz 3: The Legend of Hercules

Gleich zwei mal sollte Hercules in diesem Kinojahr in 3D das Abenteuerkino aufmischen. Renny Harlin setzte in The Legend of Hercules das Schlüppermodell und Twilight-Glitzervampir Kellan Lutz als mythologischen Muskelmann in Szene- worüber der andere Hercules Dwayne „The Rock“ Johnson nur lächeln konnte. Göttlicher Pathos war gewollt, doch zeigten sich die Schauspieler mit ihrer Leistung göttlich überfordert, so dass alles eher in der unfreiwilligen Komik landet. Es wird einen Grund gehabt haben, warum man Kellan in den ersten Trailern auchnicht zu Wort kommen ließ. Auch wenn man nativ in 3D drehte, und die stereoskopischen Schlachtszenen durchaus was her machen, belegte sich deutlich der alte Merksatz: ein schlechter Film wird selbst durch gutes 3D nicht zu einem guten Film.

Marvel 250


Platz 2: Marvel

Ach, Marvel. Leider war ich mit meiner Frage an Kevin Feige beim Q& A nicht durchgedrungen, die Antwort hätte mich aber wirklich brennend interessiert. Wann liefert Marvel mal einen großartigen 3D-Film ab? Seit dem ersten Thor-Soloabenteuer konvertiert Marvel seine Leinwandadaptionen in 3D und verdient sich damit, vor allem international, einen goldenen Hintern. 2014 standen mit Captain America 2 aka The Return of the first Avenger aka The Winter Soldier und den Space-Avengers Guardians of the Galaxy zwei ziemlich gut gemachte Action-Abenteuer auf dem Marvel-Spielplan, die inhaltlich und visuell durchaus ihre Momente hatten. Das 3D war technisch in Ordnung, bei den Guardians noch einen Tick besser, wenn man es in der aufbereiteten IMAX-Fassung gesehen hat. Aber kreativ schlägt sich das bei allen fantastischen Welten, unglaublichen Kreaturen und VFX-Gewitter kaum nieder. Wenn Regisseur James Gunn dann auf der Werbetrommel rührt und verlauten lässt, dass er Guardians von Anfang an als 3D-Film gedacht und geplant hätte und er bei jeder Szene persönlich bei der 3D-Konvertierung mitgearbeitet hätte, kann ich nur noch mit den Augen rollen. Werter James Gunn, wenn dem wirklich so war- nimm Nachhilfe bei Guillermo del Toro. Mit dem Marvel Cinematic Universe hat man bisher über 7 Milliarden Dollar Umsatz an der Kinokasse gemacht. Aus großer Kraft folgt bekanntlich große Verantwortung. Mach was draus.

I Frankenstein - 250

Platz 1: I, Frankenstein

Bereits zum Beginn des Filmjahres setzte die Comicadaption I, Frankenstein die Messlatte ganz nach unten. Grundsätzlich ist die Übertragung von Frankensteins Monster in die Jetztzeit ja in Ordnung, von Aaron Eckhart in der Titelrolle und Bill Nighy als Prinzen der Finsternis konnte man durchaus auch eine Leistung erwarten. Kevin Grevioux, der das Darkstorm Comic kreierte ließ es sich nicht nehmen, als Co-Drehbuchautor und in einer Dämonenrolle sein eigenes Werk zu zerstören. Schlechter zusammengestückelt als Frankenstein gibt der Film von Regisseur Stuart Beattie jedwede Inhalte auf und verliert sich völlig seelenlos in Effekten. Nachträglich in 3D konvertiert gab es trotz immersiver Formate wie IMAX oder Dolby Atmos keinen Moment der Partizipation mit Charakteren, selbst Flugszenen mit den Gargoyles- sonst eine sichere Bank im 3D-Kino- blieben völlig uninteressant. Die Verwandlung der steinernen Figuren in engelsgleiche Wächter in wallenden Gewändern war zwar gut gemeint, aber die VFX schafften es absolut nicht, Künstliches in Lebendiges zu verwandeln. Tot und seelenlos mag zwar wiederum grundsätzlich zu Frankenstein passen, doch diese Label gehören nicht auf einen guten 3D-Film. Period.

So, das musste abschließend noch gesagt werden. Gerne dürft ihr euch in den Kommentaren über meine Flop 5 und eure schlimmsten 3D-Kinoerlebnisse des Jahres austoben. 🙂

Bilder © Universum Film, Senator, Splendid Film, Marvel/ Disney · Alle Rechte vorbehalten.

The Legend of Hercules - Logo


Nachdem Schlüppermodell Kellan Lutz als MoCap-Tarzan sich bereits im Februar 2014 relativ erfolglos über die Leinwände schwang, gibt es nun Nachschub für das #TeamLutz im deutschen Kino. Wie es in Hollywood gerade Trend ist, entwickelt Studios gleiche Stoffe gerne parallel. In „The Legend of Hercules“, der erste der beiden Hercules-Verfilmungen neben Brett Ratners kommendem Film mit Hauptdarsteller Dwayne “The Rock” Johnson, trifft „Gladiator“ wohl auf (blutfreien) „Spartacus“ in wired SlowMotion. Eine original Hintergrund-Story über dem mythologischen griechischen Helden sollte es werden. Doch das wurde an der Kinokasse nicht honoriert, weltweit hat der Film rund 44 Mio. Dollar eingespielt, die Produktionskosten lagen bei 70 Mio.
Kameramann Sam McCurdy filmte in nativem 3D auf der RED Epic mit 3ality-Rigs. Doch wie das bekannte Sprichwort weiß: Aus einem schlechten Film macht man auch mit dem besten 3D keinen guten Film.

The Legend of Hercules ist deutschlandweit ab dem 1. Mai in den Kinos in 2D und 3D zu sehen. Weitere Informationen gibt es auf der offiziellen Film-Webseite. 

Die Legend of Hercules-Bildergalerie:

Kurzinhalt: 1.200 vor Christus im antiken Griechenland: Königin Alkmene (Roxanne McKee) sucht verzweifelt nach einem Weg, ihr Volk von der tyrannischen Herrschaft ihres rachsüchtigen Ehemanns zu befreien. Der mächtige Göttervater Zeus erhört ihre Gebete und schenkt ihr einen Sohn, Hercules(Kellan Lutz), zu dessen Bestimmung es wird, König Amphitryon (Scott Adkins) zu stürzen und den Frieden im Land wiederherzustellen. Doch der mit gigantischer Kraft gesegnete Prinz ahnt noch nichts von seiner wahren Herkunft und dem Schicksal, welches ihm prophezeit wurde.

Hercules verliebt sich unsterblich in die kretische Prinzessin Hebe (Gaia Weiss) und plant eine gemeinsame Flucht, da Hebe bereits seinem Bruder Iphicles (Liam Garrigan) versprochen ist. Doch das Vorhaben wird verraten und Hercules ins Exil verbannt, wo er sich in der brutalen Welt der Gladiatoren behaupten muss. Nun endlich entdeckt er seine grenzenlose Stärke und seine wahre Berufung. Wild entschlossen macht er sich auf den Weg, die Herrschaft des Königs Amphitryon zu brechen, seine geliebte Prinzessin Hebe aus Iphicles’ Umklammerung zu befreien und zum größten Helden in der Geschichte seines Heimatlandes aufzusteigen.

Der deutsche Legend of Hercules-Trailer: 

Das Legend of Hercules-Hauptplakat:

The Legend of Hercules - Plakat

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