Mit der steigenden Zahl der Filmproduktionen in der Hauptstadtregion ist nicht jeder begeistert von den Einschränkungen durch Umleitungen, Verkehrssperrungen und komplettem Zuparken von Straßenzügen. In den letzten Tagen war die Glienicker Brücke zwischen Potsdam und Berlin Drehort für den kommenden Spionagethriller von Steven Spielberg, der noch unter dem Namen “St. James Place” läuft. Nach der Vollsperrung für mehrere Tage bedanken sich Studio Babelsberg und DreamWorks Studios mit einem Großbanner für das Verständnis für die Unannehmlichkeiten. Eine schöne Geste, die absolut nicht selbstverständlich ist.

Halloween steht bevor und wir erfreuen uns wieder an allerlei Gruseleien. SonyPictures Animation schenkt allen Animationsfans einen Zombie aus ihrem CGI-Spaß Hotel Transsilvanien von Genndy Tartakowsky. Das CGI-Modell kommt voll geriggt für den Einsatz in Maya 2013. Der Download des Zombie-Rigs ist hier möglich. Der Einsatz ist nur für den persönlichen Gebrauch gedacht, nicht kommerziell. Und wer nicht über das Animationsprogramm Maya verfügt- auf der Downloadseite sind Links für die Trial-Version und die freie Studentenversion von Autodesks Maya angegeben!

Ein Video von Leadanimator Chad Stewart gibt euch einen kurzen Start zum Gebrauch des Zombie-Modells:

Soweit ich weiß, gewährt erstmals ein Major-Animationsstudio Zugriff auf original Filmdateien- tolle Sache! Ausdrücklich erwünscht sind Video-Einreichungen für den Youtube-Channel youtube.com/user/SonyAnimation, was ihr an tollen Walkcycles, Gags oder Shorts produziert habt, sollte nicht auf eurer Festplatte verstauben. Und wer weiß, vielleicht ist das nicht nur ein nettes Halloween-Geschenk, sondern ein heimliches Talent-Recruiting, Hotel Transsilvanien 2 steht ja für Oktober 2015 auf dem 3D-Spielplan

Ich wünsche euch viel Spaß mit dem Hotel-Zombie!
Sony Animation- Download ZombieBilder © Sony Pictures Animation · Alle Rechte vorbehalten.

 

Heutzutage gibt es ja kaum eine Großproduktion, die den real gefilmten Bildern nicht durch computergenerierte Bilder und Effekte eine neue Wirklichkeit verpasst. Alles vorstellbare ist möglich, die Grenzen der VFX setzen lediglich die Phantasie- und der Geldbeutel des Produzenten. Cinefix hat ihre Top Ten der besten VFX aus der Zeit vor dem revolutionärem „Matrix“ der Wachowski-Geschwister zusammengestellt. Da geht es weit zurück in die experimentellen Anfänge der VFX, ein paar sehr schöne MakingOf-Einblicke werden gewährt: Weiterlesen

34,65 Mio. deutsche TV-Zuschauer sahen das WM- Finale Deutschland- Argentinien im Fernsehen. Aber lediglich flach, maximal in einer HD-Auflösung und nicht besonders immersiv. Zwar nicht live, aber im Nachgang ist dies zu ändern. Das Endspiel der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2014 wurde als 360°-Panorama-Video mit der von den Wissenschaftlern des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts in Berlin entwickelten Ultra HD OmniCam aufgezeichnet. Dieses bahnbrechende Seherlebnis wird erstmals im neuen FIFA-Museum für den Weltfussball in Zürich zu erleben sein, dass Anfang 2016 eröffnet werden soll.  Weiterlesen

Die Mirada Studios verstehen sich nicht einfach als VFX-Studio, sondern als Multiplattform Storytelling-Company. Regisseur Guillermo del Toro gründete Mirada im Jahr 2010 zusammen mit seinem Kollegen Mathew Cullen, dem Kameramann Guillermo Navarro und dem Produzenten Javier Jimenez. Selbsternanntes Ziel sind neue kreative Produktionen zwischen klassischer Narration und der Kunst des Storytellings mittels neu entstehender Technologien. Das Studio vereint dabei alle Facetten der Storyentwicklung, dem Design, das 3D Modeling und die Animation, Live- Action, Digital/ Software und Webentwicklung. Ein echtes Rundum Meta-Studio also.

Für del Toros letzten Spielfilm Pacific Rim entwickelte Mirada den Prolog des Films. Jener sensible Teil, der in die Geschichte einführt, und noch so absurde Grundannahmen für den Film als gegeben manifestiert. Wer das Giganto-Monster gegen Riesen-Roboter-Spektakel Pacific Rim im Kino sah, weiß, wie clever der Prolog gestrickt war, andere Filmemacher hätten um den Beginn der Invasion der Kaijus, genannt den K-Day, den ganzen Film gebaut. So konnte del Toro in seiner Geschichte deutlich weiter in das Szenario eintauchen.

Jaeger- Produktionshalle- Pacific Rim

Unter der Leitung von VFX Supervisor John Fragomeni kreierte, designte, filmte, schnitt und produzierte das Mirada-Team über 80 knackige Visual Effekt Shots für den Prolog von Pacific Rim. Jüngst veröffentlichten sie ein Video-Reel mit dem Titel Before and Afters mit einem interessanten Einblick in ihre Arbeit. Schön kann man hier auch die Verwandlung der Papenburger Meyerwerft von der Schiffswerft zur Jaeger-Montagehalle sehen. Und das beschreibt vielleicht ein wenig die Mirada-Magie, sie hätten die Halle auch aus dem Rechner entstehen lassen können, doch das detaillierte echte Setting zahlt sowohl auf die Glaubwürdigkeit der Bilder und somit auf die Geschichte ein. Wo konnte man mit der Produktion der gigantischen Jaeger-Roboter nach der plötzlichen Invasion beginnen? Natürlich in der Halle für die weltgrößten Ozeanriesen. Eine plausible Erklärung. Und eine gute Hintergrundgeschichte.

Und jetzt ein bisschen Effektzauber:

Bild © Mirada · Alle Rechte vorbehalten.

Heute startet mit einem sehr kleinen Release die 3D-Wiederaufführung des Filmklassikers Der Zauberer von Oz. Zum 75jährigen Jubiläum hat Warner Bros. den Klassiker sorgfältig in stereoskopisches 3D konvertieren lassen. Für den Konvertierungsspezialisten Prime Focus trotz vieler Tools eine akribische Handarbeit. The Wizard of Oz ist damit der älteste bisher konvertierte 3D-Film. Auch die Altersspuren und die sehr prägnante Körnung des Films wurden durch die Spezialisten von IMAX in ihrem Digital Mastering-Verfahren überarbeitet, um Oz so immersiv im Kino zur Geltung kommen zu lassen, wie er 1939 die Zuschauer mit ihren damaligen Sehgewohnheiten faszinierte.

Eine Featurette gibt einen Einblick in die Restaurations- und Umwandlungsprozess:

In den USA lief The Wizard of Oz 3D exklusiv in den IMAX-Kinos, ab dem 12. September startet das Musical mit Judy Garland als Dorothy auch in ausgewählten deutschen Kinos, sowohl in 2D wie in 3D. Diese Chance von Oz auf der großen Leinwand sollte man sich nicht entgehen lassen. Leider ist der Rollout von Kinostar nur klein, für viele wird die 3D-Premiere dann der 4.Oktober sein, wenn Der Zauberer von Oz als Blu-ray 3D erscheint.

 

 

Digital Artists werden über diese digitale Leinwand jubeln: der Marktführer im Bereich der Grafiktabletts Wacom verbindet gemäß Firmenname weiter Mensch und Computer in Harmonie. Mit seinem neuen CINTIQ 22HD TOUCH wird ein Flachbildschirm mit einem Intuos Grafiktablet zusammengeführt- mit dem Stylus lässt sich direkt auf dem Display malen. Das übertragene Zeichnen von einem externen Grafiktablet auf den davorstehenden Monitor entfällt also, man kann sich voll und ganz seiner digitalen Kunstwerk widmen.

Wacom Cintiq

Dabei protzt der Cintiq 22HD touch in der Größe von 22 Zoll mit einer Full HD-Auflösung von 1920 x 1080 Pixel bei 16,7 Millionen Farben und einem breiten Sichtwinkel. Neben der direkten Stifteingabe verfügt der Cintiq auch über seitliche Bedientasten und reagiert dank der Touchtechnologie auf Berührungsgesten. Um unnatürliche Stifthaltungen bei der Kreation zu vermeiden, lässt sich das Display sogar im aufgestellten Modus in eine bequeme Position drehen. Nicht die Arbeitsweise des Künstlers soll geändert werden, Wacom bietet eine hervorragende technische Verbesserung des digitalen Workflows.

Jetzt müsste ich nur noch so betörend wie der Artist im Video malen können:


[Hinweis: Wacom unterstützt DigitaleLeinwand mit diesem Sponsored Video]

Ich war ja nicht so angetan von der Vermarktung des Pandemiefilms WORLD WAR Z. Das liegt natürlich auch daran, dass ich beim Fallen des Wortes Zombie nicht gleich schwitzige Hände bekomme. Und die Kommunikation auf BRAD PITT und GROSS betont lag. Hätte man mir im Vorfeld mal solches Nerdstuff-Material zu den VFX gezeigt, hätte ich mich vielleicht doch infiziert.

MPC   The making of World War Z

WIRED erhielt einen exklusiven Einblick in die visuellen Effekte des Blockbusters, genauer in die Crowd-Simulation der Zombiehorden. Wie man es auch anderen Filmen wir Herr der Ringe oder auch aus Games kennt, sind die einzelnen Zombies als Agent programmiert. Das heißt, dass sie aus einem Array von Möglichkeiten ihre Eigenschaften wie die Körperbeschaffenheit, die Kleidung oder Verletzungen beziehen. In der Datenbank liegen auch Bewegungsabläufe als Motioncapture-Daten vor, die ebenfalls nach einem Zufallsprinzip genutzt werden. Die Handlung der Figuren und die Interaktion zwischen den Zombies wird durch Künstliche Intelligenz gesteuert, sie agieren und handeln entsprechend ihrer vorgegebenen Logik. Bisher wurde dies beispielsweise so eingesetzt, dass ein Krieger so lange an Hindernissen vorbei geradeaus läuft, bis er auf einen Gegner trifft, den er dann bekämpft. Das Besondere an der Crowd Simulation von World War Z ist nun das Schwarmprinzip der Zombies, mit dem sie miteinander in wellenartigen Horden Gegner und Hindernisse überrennen oder in Form einer auftürmenden Pyramide die Schutzmauer in Jerusalem überwinden. Hier müssen Simulationen naturalistisch mit Simulationen interagieren, und das in den komplexen Massenszenen gleich mit einem Faktor von 5000 Zombies. Sehr beeindruckend, wie weit Games und Film in der Produktion bereits verschmolzen sind.

Diese VFX stammen von der global ansässige Effektschmiede MPC unter der Supervision von Jessica Normann. Das Original MakingOf gibt es hier zu sehen, oder eben als kommentierte Featurette von Wired direkt hier:

Bild © MPC/ Paramount Pictures · Alle Rechte vorbehalten.

1500 Effektshots. Dabei gibt es in The Great Gatsby weder fliegende Superhelden, noch invadierende Außerirdische, nicht mal gigantische Monster auf dem Weg der Zerstörung. Dafür mit Baz Luhrmann einen Regisseur mit einem Faible für überbordende Ausstattung, God’s Eye View-Shots mit irren Kran- und Kamerafahrten und Szenerien im Format larger than life.

Chris Godfrey, VFX supervisor des Films, hat in einem Reel seine Arbeit mit Vergleichszenen mit und ohne Effektlayer zusammengestellt. Wie er selber anmerkt, handelt es sich dabei nur um einen kleinen Ausschnitt von der Firma Animal Logic, Godfrey hat auch Shots für Rising Sun, Iloura, ILM, Prime Focus und Method Vancouver geliefert, insgesamt war er an 400 Effektshots beteiligt- nur ein Teil der gesamten Arbeit von 1500 Effektshots an Gatsby. Wer den Film im Kino gesehen hat, weiß oder ahnt oft, dass sein Auge betrogen wird. Zum einen sind manche Effekte nicht völlig photoreal und damit erkenntlich. Zum anderen sagt der Verstand, das diese bildgewaltigen überbordenden Tableaus des pulsierenden New Yorks niemals hätten gebaut werden können oder solch abstruse Zoom-Kamerafahrten in die extreme Totale vom Einzelfenster bis zum Stahlarbeiter auf der entfernten Wolkenkratzer-Baustelle filmisch nicht In Camera umzusetzen sind.

Was im Grossen Gatsby – passend zur Thematik des Films- Schein und was Sein ist, offenbart dieses Reel von Chris Godfrey, dass doch an einigen Stellen staunen lässt, wie sehr der Film auf der grünen Wiese (reales Gras und als Greenscreen) entstand.

The Great Gatsby VFX from Chris Godfrey on Vimeo.

Die frische Unterschrift ist ein Grund zur Freude: James Franco übernimmt im kommenden 3D-Film von Wim Wenders EVERY THING WILL BE FINE die Hauptrolle. Der US-Amerikaner spielt  in dem Drama den Schriftsteller Tomas, der versehentlich ein Kind tötet  und in den folgenden zwölf Jahren nach den Gründen des Unfalls seines Lebens und im Leben der Kindsmutter Kate sucht.

Wim Wenders -Portrait

Wim Wenders arbeitet nach seiner Erfolgsproduktion PINA, die weltweit 30 Mio. Dollar umsetzte,  erneut stereoskopisch, die dreidimensionale Bildsprache lässt ihn nicht los. Wenders beschreibt seinen Ansatz:

Every Thing Will Be Fine is a family drama, unravelling over the course of 12 years. A story of guilt and forgiveness, and of accepting things you cannot change anymore. We wrote it with 3D in mind, and I’m convinced that the medium lends itself really well to an intimate story.

Aktuell befindet sich Wenders mit weiteren europäischen Regisseuren in der Produktion der 3DTV-Serie Kathedralen der Kultur, die im nächsten Jahr ausgestrahlt werden soll. Mit Every Thing Will Be Fine (die Schreibweise des Every Thing  ist bewusst so gesetzt) will Wenders die 3D-Bildsprache im Bereich des Dramas vorantreiben, wie ein Blick in die 3D-Timeline belegt, ist das Drama in 3D mit wenigen Ausnahmen bisher unterrepräsentiert. James Franco hat bereits Erfahrungen mit dem 3D-Format sammeln können, in Disneys Klassiker-Prequel Die fantastische Welt von Oz spielte er den Magier des Fantasielandes.

Die Produktion von Every Thing Will Be Fine findet in zwei Drehblöcken statt, der Drehstart ist für den 15. August 2013 in Montreal (Kanada) angesetzt, ein weiterer folgt im Januar 2014.  Das Drehbuch stammt vom norwegischen Schriftsteller Bjorn-Olaf Johannessen. Sarah Polley wurde bereits vor einiger Zeit für eine Rolle bekannt gegeben. Gian-Piero Ringel wird den Film für die Neue Road Movies produzieren. Als Weltvertrieb agiert erneut HanWay Films, die Every Thing will be Fine auf dem Marche du Film bei den Filmfestspielen in Cannes anbieten.

EveryThingWillBeFine-PromoD

Synopsis: EVERY THING WILL BE FINE erzählt die Geschichte des Schriftstellers Tomas (James Franco), dessen Leben durch einen Autounfall aus den Fugen gerät. Auch wenn er keine direkte Schuld an dem Unglück trägt, zerbricht die Beziehung zu seiner Freundin an diesem Ereignis, und sein Leben und seine Arbeit stehen plötzlich unter vollkommen neuen Vorzeichen. Der Film folgt Tomas über den Zeitraum von 12 Jahren und erzählt mit großer Genauigkeit eine Geschichte von Schuld und der Suche nach Vergebung.

Bilder © Neue Road Movies · Alle Rechte vorbehalten.