Digitalisierung in Deutschland: weiterhin keine Entscheidungen, Situation für Kriterienkinos verschärft sich
Das von der BKM vorgestellte Zwei-Säulen-Modell der Kino-Digitalisierung fand eine öffentliche Anhörung im Ausschuss für Kultur und Medien im Bundestag, bei der sich Kulturstaatsminister Bernd Neumann allerdings durch MinisterialDirigent Hans-Ernst Hanten vertreten ließ. Erstmals wurden Details über den Verleiher-Anteil bekannt gegeben, wenn auch das Gesamtkonzept und der Beitrag der Filmverleiher weiter unbeantwortet blieb. VdF-Geschäftsführer Johannes Klingsporn sieht eine Unterstützung über eine Virtual Printfee vor, mit der die sogenannten „Marktkinos“ gefördert werden. Dieser erste Säule macht etwa 2500 Leinwände in Deutschland aus. Mit dem nicht verbrauchten Anteil von 18 bis 22 Mio. Euro sollen der Förderung der 1200 sogenannten „Kriterienkinos“ dienen, der zweiten Säule.
Allerdings liegt das Modell der Virtual Print Fee noch zur Prüfung bei der EU, die es zunächst nicht abgewiesen haben, aber eine weitere Überprüfung durch das Bundeskartellamt empfehlen. Denn keine der beiden Säulen dürfe Drittanbietern die Geschäftsgrundlage entziehen.
Es gibt weiterhin keinen Zeitplan für eine Lösung der Finanzierung, was den Markt für die Kinos weiter schwierig gestaltet, die nicht im Zuge des 3D-Motors ihre Kinos auf digitale Projektionen umgestellt haben.
In Zeiten der Finanzkrise ist eine flächendeckende Finanzierung ein nicht unerhebliches Problem. Es sei erwähnt: First Mover-Kinos, die bereits im letzten Jahr zu Ice Age 3 ihr Kino auf digitale Projektion umgerüstet haben, konnten mit wenigen großen Film die Kosten bereits vollständig amortisieren. Warten auf Verbände ist halt ein langwieriges Thema.
Fortsetzung folgt. Vermutlich erst nach der Sommerpause.
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