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IMAX ist zurück. Hieß es zwar schon im Mai, aber jetzt gibt es im Berliner CineStar OV im Sony Center noch mehr IMAX als zuvor. Nachdem der Umbau-Hinweis auf der CineStar-Programmseite des IMAX  angezeigt wurde, bekam ich hektische Mails: was passiert dort? Kommt das Laser-Projektionssystem doch früher? Wird ein neues 3D-Soundsystem wie Dolby Atmos eingebaut? Ich hatte eine andere Vermutung, wie sich das aktuelle Kino-Erlebnis im Berliner IMAX steigern liesse. Ein kurzes Grübeln und einen Spaziergang später gab es Gewissheit: die neue Leinwand kommt.

CineStar IMAX Umbau Thor

Die neue Leinwand

Mittlerweile ist der Einbau der neuen Leinwand auch offiziell per Pressemitteilung bestätigt. Zwei Mankos weiste die bisherige Leinwand auf: zum einen war sie auf Filme im Breitbild-Format der Vorgänger-Bestimmung CineStar EVENT-Cinema ausgelegt. Zum anderen gab es eine optische Macke auf der linken oberen Seite, einen leichten grauen Streifen, der vor allem in 3D und auf weißen Flächen störte. 3D-Filme bestimmen die Lage des Fensters mit dem Null-Level immer dynamisch durch die Parallaxe. Und wenn die Leinwand mir eine andere Nullebene durch den Bildfehler vorgibt, irritiert es das Sehen.

Als man zum CineStar EVENT Cinema umbaute, war im Jahr 2011 die Breite von 23,5 das Höchstmaß, für das sich eine Silberleinwand technisch aus einem Stück herstellen ließ. Und die wurde bereits aus den USA eingeflogen und mit einem Kran in den Saal transportiert. Nun lebt IMAX eben nicht nur von der Brillanz der Bilder, sondern auch von der Größe. Mit dem Breitbild-Seitenverhältnis schrumpfte die Gesamtfläche der Leinwand auf „nur“ 300 Quadratmeter zusammen. Natürlich war die Leinwand damit nochimmer die größte in der Stadt. Auf der neuen Leinwand mit der exakten Größe von 26,05 Meter Breite und 19,02 Meter Höhe wird eine Bildfläche von exakten 495,471 Quadratmeter erreicht, die wir gerne der Einfachheit halber auf 500 qm aufrunden. Dies entspricht einem Seitenverhältnis von 1: 1,37.

Cinestar IMAX Ratio

In dieser Skizze habe ich euch die verschiedenen Größen und Seitenverhältnisse abgebildet, so bildlich dürfte es jedem klar werden. Blau ist die Leinwand-Fläche der 300 Quadratmeter des CineStar Event Cinemas und des wiedereröffneten IMAX, wie sie vom März 2011 bis Oktober 2013 bespielt wurde. Die grüne Fläche beschreibt die Größe der neuen Leinwand von fast 500 Quadratmetern, die ab Ende Oktober 2013 im IMAX zu sehen sein wird. Der Unterschied zur Leinwandgröße der ursprünglichen IMAX-Installation von 588 Quadratmetern vor dem EVENT-Cinema-Umbau mit seinen 588 Quadratmetern ist nun nur noch ein kleiner Rahmen an allen Seiten der Fläche.

Ich gehe davon aus, dass es sich dabei wieder um eine Silberleinwand handelt. Doch wie bekommt man die jetzt technisch größer produziert? Aufschluss gab mir dort ein Video von den IMAX-Kollegen aus Melbourne, die ebenfalls gerade eine neue Leinwand eingezogen haben. Das IMAX Melbourne Museum besitzt mit einer Breite von 32 Metern die drittgrößte IMAX-Leinwand der Welt- das Verfahren sollte also auch in Berlin funktionieren. Der Trick: die Leinwand wird erst nach dem Aufspannen mit Silber beschichtet, bei der vorigen Leinwand war die Beschichtung ein Teil des Fertigungsprozesses in der Fabrik. Ob es so gemacht wurde, weiß ich erst kommenden Sonntag, aber es ist technisch plausibel.

Das bedeutet, dass auch Filme mit nativen IMAX-Szenen, also im Großformat mit einem Seitenverhältnis mit bis zu 1: 1.4 dargestellt werden können, in dem die Flächen über und unter dem klassischen Breitbildfenster mit Inhalt bespielt werden. Viele erinnern sich an das Aufziehen des Bildes in The Dark Knight, mancher mag auch die schwindelnden Höhen in Mission Impossible 4 gesehen haben. IMAX pusht ihre Kooperation mit Filmemachern exklusive Inhalte für IMAX zu erstellen. So werden beispielsweise Die Tribute von Panem – Catching Fire oder Der Siebte Sohn mit nativen IMAX-Szenen zu sehen sein, Michael Bay dreht Transformers 4 gerade mit der neuen digitalem IMAX 3D-Kamera, Christopher Nolan bringt Interstellar im klassischen 15/70 lieber analog in den Postproduktions-Prozess, aber sicher mit erweiterten IMAX-Szenen. Zusätzlich profitieren natürlich die klassischen IMAX-Dokumentarfilme vom hohen Bildformat, wie die neulich erstmals gezeigten Born to be Wild oder To the Arctic. Wie die Leinwand für den Einsatz von Floating Windows bei 3D-Filmen eingesetzt wird, muss sich zeigen.

Weitere bauliche Veränderungen zur Neueröffnung

Neben der neuen Leinwand wurden weitere bauliche Veränderungen im Saal vorgenommen. Vor der Leinwand wird es wieder einen Grabenbereich geben, zuvor war dort eine Bühne gebaut, die im EVENT Cinema für Präsentationen und Moderationen genutzt wurde. Laut Pressemitteilung wurde das Seating Deck verändert.  Was dies genau bedeutet, erfahre ich erst bei der Wiedereröffnung, die luxuriösen Leder-Sessel im Amphitheater-Seating bleiben erhalten. Auch am Tonsystem wurde wohl derzeit nichts verändert. Im Interview mit DigitaleLeinwand äußerte sich IMEX EMEA-Präsident Andrew Cripps, dass man beim Rollout des Laserprojektions-Systems wohl auch ein neues Tonsystem etablieren werde, Details sind aber noch unklar.

Thor- The Dark Kingdom -Banner

Andrew Cripps lässt es sich nicht nehmen, die neue Leinwand des CineStar IMAX am 27. Oktober 2013 persönlich vorzustellen und zu eröffnen. Mit der Deutschlandpremiere der Marvel-Comicverfilmung Thor: The Dark Kingdom wird der Spielbetrieb auf der neuen Leinwand wieder aufgenommen. Gigantisch, wie es sich für IMAX gehört. Weitere Details zur neuen Leinwand werde ich euch nach der Premiere liefern.

Bilder © Screenshot CineStar (1), DigitaleLeinwand (2), Disney (3) · Alle Rechte vorbehalten.

 

Gravity - LogoNiemand kann Dich im Weltall schreien hören- das war eine aus Ridley Scotts „Alien“ gelernte Weisheit, geschuldet der physikalischen Tatsache, dass das Vakuum im Weltall keinen Schall leitet. Diese hat weiterhin ihre Gültigkeit, doch vergisst sie Hollywood allzu gern. Es werden dort Weltraum-Spaziergänge zu Sonntagsnachmittags-Ausflügen mit ein wenig Mondhopping,  exzentrische Superhelden brauchen nur eben ne verstärkte Hightech-Rüstung und fliegen ohne Shuttel in den denkbar lebensfeindlichsten Raum.

Regisseur Alfonso Cuarón lehrt die Zuschauer in Gravity wieder Demut und Respekt. Demut vor der Schönheit und der Stille des unendlichen Weltalls mit der perfekten Sicht auf die Erdphänomene. Und Respekt vor den physikalischen Gesetzen und der Endlichkeit der Technik. Schwerelosigkeit bedeutend nicht Leichtsein- es bedeutet Mühe und Hilflosigkeit. Wenn sich  in diesem nervenaufreibenden Thriller die beiden Darsteller Sandra Bullock und George Clooney in der erbarmungslosen Unendlichkeit des Alls verlieren, sind nicht nur NASA-Mitarbeiter froh um ihren Sesselpuper-Job auf der Erde.

Gravity startet am 3. Oktober 2013 in den deutschen 3D-Kinos, in ausgewählten Kinos auch im 3D-Soundformat Dolby Atmos, sowie im IMAX. Außer Frage: Gravity gehört definitiv zu den besten 3D-Filmen des Kinojahres 2013. Die Empfehlung ist dringend ein immersives Kinoformat, 3D ist ein absolutes Muss, das IMAX-Erlebnis gigantisch, die Vorstellung mit Dolby Atmos 3D-Sound bietet eine bisher nicht erlebte Immersion, die man unbedingt im Kino erlebt haben sollte.

Die Gravity- Bildergalerie:

Kurzinhalt: Bullock spielt die brillante Ingenieurin Dr. Ryan Stone, deren erste Shuttle-Mission vom erfahrenen Astronauten Matt Kowalski (Clooney) geleitet wird. Doch während eines scheinbar ganz normalen Weltraumspaziergangs kommt es zur Katastrophe: Der Shuttle wird zerstört – völlig haltlos bis auf das Band zwischen ihnen trudeln Stone und Kowalski mutterseelenallein in die Finsternis.

Aufgrund des ohrenbetäubenden Schweigens wissen sie, dass sie den Kontakt zur Erde verloren haben … und damit jede Chance auf Rettung. Ihre Angst schlägt um in Panik, während jeder Atemzug ihren kleinen Vorrat an Sauerstoff reduziert. Dennoch erfordert die einzige Möglichkeit einer Rückkehr zunächst einen weiteren Vorstoß in die grausige Grenzenlosigkeit des Raums.

Der deutsche Gravity-Trailer: 

Das Gravity- Hauptplakat:
Gravity - Hauptplakat

Bilder © Warner Bros.· Alle Rechte vorbehalten.

Metallica Through the Never -Logo

Justin Bieber, Robbie Williams, die Jonas Brothers oder zuletzt One Direction- sie alle lassen die Teens nicht nur in die Konzerthallen strömen, sondern locken auch zu Live-Übertragungen und Konzertfilmen in die Lichtspielhäuser. Damit ist jetzt Schluss, jetzt kommt mal Mucke für Männer. Metallica- Through the Never vereint Konzertaufnahmen der gigantischen Metal-Band auf einer eigens für den Film designten spektakulären Bühne mit einer narrativen Erzählung um den Roadie Trip, der einen ebenso apokalyptischen am eigenen Leibe erfährt. Regisseur Nimród Antal zeigt hier kontrastierend zur Spektakel-Bühnenshow von Lars Ulrich, James Hetfield, Robert Trujillo und Kirk Hammett (oder ergänzend zu den Songs) eine albtraumhafte Hatz durch die Stadt, die für noch mehr Tempo sorgt. Ein interessantes künstlerisches Konzept, das für viele Zuschauer aufgehen dürfte, die keine eingefleischten Metallica-Fans sind.

Mit unterschiedlichen Presseangaben kamen bei der Aufzeichnung des Konzerts 24 oder 36 3D-Kameras zum Einsatz. Als Stereographer holtem an sich den Spezialisten nicht nur für Live-3D Vice Pace, der mit ARRI Alexa Kameras in ihren hauseigenen Cameron/Pace-Grups- Stereorigs arbeitete. Dabei setzt er die Musiker, die Bühne und die Show gekonnt in Szene, gewährt interessante Einblicke und Perspektiven. Allein die ab und an eingeschnittene Drummer-Cam fällt qualitativ durch ihre Rauschen deutlich ab- war das eine GoPro? Die Dynamik und das Volumen sind weit besser als z.B. bei dem vom Pace verantwortetem Glee-3D-Konzert.

Wer also mal mit seinen Helden auf der Bühne stehen will- und  glaubt mir, so nah kommt ihr nie wieder ran- Metallica- Through the Never bietet einen kraftvollen Trip ins Metaluniversum. Metallica- Through the Never startet am 3. Oktober 2013 in den deutschen 3D-Kinos, in ausgewählten Kinos auch in Dolby Atmos und im IMAX. Zum Sounderlebnis in Atmos oder Bilderlebnis in IMAX kann ich leider keine Empfehlungen geben, da die Pressevorführungen in einem herkömmlichen 3D-Saal stattfand. Weitere Informationen zu Metallica- Through the Never gibt es auf der englischsprachigen Facebook-Fanpage.

Die Metallica- Through the Never- Bildergalerie:

Kurzinhalt: Regisseur Nimród Antal („Predators“, „Motel“, „Kontroll“) führt in METALLICA – THROUGH THE NEVER 3D ein mitreißendes Konzert der Rockstars mit einer fiktionalen Story zusammen: Während Metallica vor ausverkauftem Haus die ganz große Bühne rocken, hat ein junges Crew-Mitglied eine dringende Mission zu erfüllen, die sich zu einem verrückten Trip entwickelt. Für die Rolle des Roadies Trip konnte Shootingstar Dane DeHaan („The Amazing Spider-Man 2“, „The Place Beyond the Pines“, „Chronicle – Wozu bist du fähig?“) gewonnen werden.

Der Metallica- Through the Never-Trailer:

Das Metallica- Through the Never- Hauptplakat:

Metallica Through the Never - Hauptplakat

Bilder © Ascot Elite · Alle Rechte vorbehalten.

Filmfans sind glücklich über die Rückkehr des IMAX-Kinos nach Berlin. Doch vor der Aufbereitung von Hollywood-Spielfilmen für das große Leinwanderlebnis faszinierte das größte Filmformat mit beeindruckenden Natur-Dokumentationen über wilde Tiere und wunderschöne Landschaften. Mit BORN TO BE WILD und TO THE ARCTIC starten zwei dieser IMAX-Dokus in 3D demnächst im IMAX-Programm in Berlin. DigitaleLeinwand verlost mit freundlicher Unterstützung des CineStar IMAX Freikarten für ein Doku-Doublefeature.

IMAX 3D-Doku Doublefeature

Die 3D-Doku BORN TO BE WILD wird ab dem 26. September 2013 im CineStar IMAX im Sony Center in Berlin gezeigt. Es ist eine Geschichte über Liebe, Hingabe und die bemerkenswerte Verbindung zwischen Menschen und Tieren. Der Film zeigt die verwaisten Orang-Utans und Elefanten und die außergewöhnlichen Menschen, die sich ihrer annehmen und sie aufziehen, und die ihr ganzes Leben der Rettung gefährdeter Arten gewidmet haben. Im IMAX 3D-Format gedreht, ist Born to be Wild 3D ein herzerwärmendes Abenteuer, das den Zuschauer gemeinsam mit der weltberühmten Primatologin Dr. Biruté Mary Galdikas in die üppigen Regenwälder von Borneo bringt, ebenso wie in die wilde kenianische Savanne, gemeinsam mit der Elefantenspezialistin Dame Daphne M. Sheldrick. Der Zuschauer begleitet die Forscher und ihre Teams dabei, diese unglaublichen Tiere zu retten und auszuwildern.

TO THE ARCTIC, der ab dem 3. Oktober 2013 im CineStar IMAX zu sehen ist, bringt den Zuschauer zu einem der abgelegensten und spektakulärsten Orte der Welt, der Arktis, und erzählt eine emotionale Geschichte über die Liebe – und über das Überleben. Der Film begleitet die Wanderung einer Eisbärenmutter und ihren sieben Monate alten Jungen durch die sich verändernde arktische Wildnis. Atemberaubende, intime Filmaufnahmen bringen dem Zuschauer den Überlebenskampf der Familie in einer feindlichen Umgebung von schmelzendem Eis, riesigen Gletschern, spektakulären Wasserfällen und majestätischen schneebedeckten Gipfeln nahe.

DigitaleLeinwand verlost mit freundlicher Unterstützung von CineStar IMAX 3 mal zwei Freikarten für das Doublefeature am 23.9. um 20h! Um zu gewinnen, müsst ihr einfach die Lösung der Gewinnspielfrage mit Namen, E-Mail und Postadresse über das Formular unten einreichen. Selbstverständlich werden eure Daten vertraulich behandelt und nur zur Abwicklung des Gewinnspiels genutzt. Einsendeschluss ist der 23.9.2013 um 12 Uhr. Die Gewinner werden direkt per Mail benachrichtigt.

Hier die Gewinnspielfrage: “Was bedeutet der Name „Orang Utan?”

Rechtswege fallen nicht unter den Artenschutz und sind von daher ausgeschlossen. Ich wünsche allen viel Glück!

Bilder © IMAX · Alle Rechte vorbehalten.

Anlässlich der Wiedereröffnung des IMAX-Kinos im Sony Center in Berlin konnte ich ein Interview mit dem IMAX-Präsidenten für den Raum EMEA, Andrew Cripps, führen. Cripps verantwortet seit Februar 2012 die Ausweitung des IMAX-Netzwerkes in Europa, Afrika und dem mittleren Osten. Zudem ist er Ansprechpartner für DMR-Umwandlungen lokaler Produktionen. Im Interview sprachen für über den nächsten Meilenstein des digitalen Kino- dem Rollout der IMAX-Laserprojektion, den zu entwicklenden deutschen IMAX-Markt und künftige Entwicklungen.

Andrew Cripps - President IMAX EMEADigitaleLeinwand: Mr. Cripps, herzlichen Glückwunsch zum neuen alten IMAX in Berlin!

Andre Cripps [lacht]: Ja, vielen Dank.  Wir haben es mehrfach probiert, jetzt bin ich zufrieden.

 

Aber mit dem Filmstart von Man of Steel gingen noch mehr IMAX-Eröffnungen einher?

Das stimmt, wir eröffneten diese Woche ein IMAX- Kino in Lissabon und eines in Mailand. War ziemlich viel los.

 

Das sind alles digitale IMAX-Kinos, können Sie den aktuellen Preis für eine analoge 15/70-Kopie nennen?

Die Filmkopien als DCP kosten derzeit etwa 125 Dollar, sind das 100 Euro? Bei einer analogen Kopie kommt es auf die Länge des Films an, eine 3D-Kopie verdoppelt gleich die Kosten. Die Zahl der analogen Kopien sinkt weltweit drastisch, das bedeutet auch, dass es nur noch ein oder zwei Labore gibt, die Filmkopien entwickeln. Damit steigen die Kosten für analoge Kopien dramatisch an, aktuell kostet uns ein 70mm-Print 35.000 bis 40.000 Dollar, das wird unbezahlbar.

Der traurige Fakt: analoger Film verschwindet, das ist einer der Gründe, warum wir im nächsten Jahr unsere Laserprojektoren-Systeme installieren. Wir werden damit viele der 15/70-Projektionssysteme ersetzen, die noch in Museen oder Science Centern stehen.

 

Nach einer kleinen Flaute ist das Interesse an IMAX wieder sehr stark, Regisseure wie Christopher Nolan haben dazu beigetragen. Aber Nolan ist ein klarer Verfechter des analogen Films und auch der analogen Projektion, er lehnt das digitale Filmen ab. Befinden Sie sich da nicht in einer Zwickmühle zwischen den Verfechtern des klassischen Formats und den kommenden Technologien?

Wir alle wissen, welch großer IMAX-Fan Chris Nolan ist, er liebt den Kontrast und die weiteren Vorteile unseres Systems. Ja, er ist ein großer Fan von analogem Film, aber was soll ich sagen, unglücklicherweise verändert sich die Welt.

 

Werden wir neben den DMR-Versionen von Filmen zukünftig mehr Filme im IMAX-Seitenverhältnis sehen können?

Ja. Wir verfügen über eine Anzahl von IMAX-Kameras, die wir Produktionen zur Verfügung stellen. J.J. Abrams hat sie für Star Trek Into Darkness genutzt, als nächstes folgt das Fantasyabenteuer Seventh Son von Warner Bros. [Anmerkung:  der Filmstart wurde jüngst in den Januar 2014 verschoben], im November kommen die Hunger Games 2, die ebenfalls auf den IMAX-Kameras filmten. Es wird in all diesen Filmen Szenen im IMAX-Seitenverhältnis geben.

 

Und Michael Bay filmt derzeit Transformers 4 mit der ersten IMAX 3D Digitalkamera?

Das ist richtig, das Ergebnis werden wir im Sommer 2014 im IMAX erleben.

 

Können Sie uns ein paar technische Details über die neue IMAX Digitalkamera geben?

Oh, da muss ich passen, , ich bin nicht der technische Experte für die Kamera, ich hab sie bis heute persönlich noch nicht gesehen, ich weiß nur, dass Michael sie gerade einsetzt.

 

Dann unterhalten wir uns darüber gerne, wenn wir erstes Material gesehen haben. Lassen Sie uns in die Laserprojektionssystem tiefer einsteigen, das wird das nächste große Thema im digitalen Kino?

Ja, das ist aufregend, wir haben sehr viel Zeit und Mühe in diese Technik investiert- genau wie Geld. Wir haben die Grundmuster der Laserprojektion von Kodak gekauft. Wir entwickeln gemeinsam mit Barco und IMAX und einigen von Kodak übernommenen Ingenieuren.

Für eine richtig große Leinwand ist es eine fantastische Technik: die Helligkeit wird deutlich erhöht, die Kontrastverhältnisse steigen und der Gamut-Farbraum ist ebenfalls weiter. Wir erhalten mehr Licht und mehr Farben durch die Technik. Damit werden wir auf die riesigen Leinwände in Museen, Science Centern oder auch das neue IMAX-Kino am Potsdamer Platz ein fantastisches Bild projizieren können.

 

Wir sprechen bei der Technik von Laser Illuminated Projectors, und nicht von scannenden Lasern, richtig?

Exakt, genauer gesagt von Laserlight Engine Projektoren.

 

Aktuell nehme ich eine mögliche 4k-Auflösung bei der nächsten Projektorengeneration an, aber es gibt Gerüchte, dass die eingesetzten Chips  eine native 8K-Auflösung leisten könnten. Welches technische Ziel haben Sie sich mit der neuen Technik aktuell gesetzt?

Wir haben einen etwas anderen Ansatz. Der Laserprojektor wurde von Grund auf bei uns designt, es ist ein vollkommen neues System, dass wir gerade entwickeln. Andere Hersteller arbeiten vermutlich daran, de Lichtengine durch Laser zu ersetzen, wie entwickeln den Projektor from the scratch. Nur dadurch erzielen wir diese fantastischen Kontrastwerte. Jeder kann ein helleres Bild auf die Leinwand bringen, unser Ziel geht einen Schritt weiter, um beispielweise den Kontrast zu erreichen, den auch Chris Nolan liebt. Es wird ein e vollkommen eigenständige Entwicklung sein.

 

Und schon bald verfügbar sein, ich habe etwas vom Ende des Jahres gelesen?

Etwas müssen Sie noch warten, im nächsten Jahr wird es soweit sein. Wir haben eine technische Industry-Demo, die wir ab November vorführen. Der Plan ist, das System in den ersten Kinos in der zweiten Hälfte 2014 auszurollen. Der weitere kommerzielle Rollout soll im späten Jahr 2014, oder im frühen 2015 erfolgen.

 

Und in diesem Rollout wird eine Auflösung von 4K geben?

Das ist richtig.

 

Werden Higher Framerates wie 48, 60 oder  gar 120 Frames unterstützt?

Das System wird mit Higher Frame Rates kompatibel sein. Wir haben bereits im letzten Jahr diverse IMAX-Kinos auf HFR aufgerüstet, um den Hobbit in diesem Format zu zeigen. Auch der zweite Teil des Hobbits- Die Einöde von Smaug – wird in IMAX Higher Frame Rate verfügbar sein, das Laserprojection-System wird sicher kompatibel mit höheren Bildraten sein.

 

Dürfen Sie uns einen Preis für ein neues Laserprojektions-System geben?

Hmmm, ich fürchte nein, darüber kann ich nicht sprechen, Entschuldigung. Die meisten unserer Kino-Deals sind Revenue-Share-Deals. Wir stellen das System, der Betreiber den Kinosaal und wir teilen das Einspiel der Filme.

 

Warner Bros. ist ein sehr starker Partner für IMAX, gibt es weitere Majors, mit denen Sie die Zusammenarbeit intensivieren möchten?

Derzeit sind wir mit jedem Studio im Geschäft, sowohl mit den Majors, wie mit den Independents. Hunger Games beispielsweise kommt von Lionsgate, wir arbeiten also auch mit ihnen. Mit Warner Bros. haben wir einen Deal geschlossen, der 20 IMAX-Filme in drei Jahren  vorsieht, das ist natürlich großartig. Auf der CinemaCon hat Paramount Pictures einen Deal über fünf IMAX-Filme bekannt gegeben. Wir spielen aber auch Filme von Universal, Sony, haben Iron Man 3 zusammen mit Disney veröffentlicht, Stirb langsam 5 zusammen mit 20th Century Fox, etc. Die Majors sind also alle bereits Partner.

 IMAX

Eine IMAX-Auswertung oder gar das Filmen im IMAX-Format ist derzeit kein Thema für deutsche Produktionen. Was denken Sie, wird es künftig einen Markt dafür geben?

Das ist eine sehr interessante Frage. In diesem Jahr veröffentlichen wir mit Stalingrad 3D unseren ersten russischen Film, wir haben im letzten Jahr einen französischen Film gebracht, mit T.S. Spivet ist ein zweiter französischer Film angekündigt. Der Schlüssel für deutsche Produktionen wäre über eine signifikante Größe von IMAX-Kinos in Deutschland zu verfügen. Wir kümmern uns um die Kosten und Remastern die Filme, dafür bräuchten wir eine gewisse Anzahl IMAX-Kinos, wo es auch entsprechen zeigen können. Das IMAX-Kino am Potsdamer Platz ist ein großartiger Anfang, wir hoffen ein Netzwerk von IMAX-Kinos in Deutschland aufzubauen, was uns die Basis für deutsche IMAX-Produktionen liefert.

 

Wir hatten zwei sehr erfolgreiche IMAX-Kinos in Berlin am Potsdamer Platz, in Bremen gab es den Versuch im SpacePark und später die Kooperation mit Cinemaxx, das nun wieder geschlossen ist.  Wie sind ihre Pläne für den Rollout weiterer IMAX-Kinos in Deutschland?

Zugegeben, zwei IMAX-Kinos in Berlin, und dann auch noch so nah beieinander, war keine gute Idee. Aber das war vor meiner Zeit. Der Punkt war, dass sie nicht zum digitalen Kino konvertierten. Was sich verändert hat: wir bringen etwa 25 Filme im IMAX-Format pro Jahr heraus und das digitale Kino hat unser Business drastisch umgewandelt. Mit Blick auf unser Businessmodel: wir sind weltweit in 54 Ländern mit 750 Kinos vertreten, davon 120 in Europa. Das ist ein erfolgreiches Modell, das in anderen Ländern gut funktioniert. Auch in Österreich übrigens, wo wir Partner von Cineplexx sind, sie betreiben vier sehr erfolgreiche IMAX-Kinos. Warum sollte das Modell nicht auch in Deuscthalnd funktionieren? Das IMAX am Potsdamer Platz ist ein toller Anfang. Wir sprechen mit CineStar über weitere Möglichkeiten und ich habe die Hoffnung, dass wir eine bedeutende Größe in Deutschland aufbauen können.

 

Handelt es sich bei der Vereinbarung mit CineStar um einen exklusiven Deal, oder um eine Vereinbarung mit der australischen Mutter der Amalgamated Holding?

Es handelt sich hier nicht im einen exklusiven Deal für Deutschland. Wenn wir ein neues Kino bauen, gewähren wir dem Betreiber ein exklusives Gebiet um den Standort. Die Situation wie zuvor in Berlin wo benachbarte Kinos um das Publikum kämpfen wollen wir keinesfalls wiederholen. Es gibt zwar ein exklusives Gebiet um ein Kino, aber wir können Geschäfte mit anderen Kinobetreibern führen, was auch unser Plan ist.

 

Ich kenne die genauen Zahlen nicht, aber meines Wissens waren die beiden ehemaligen IMAX-Kinos am Potsdamer Platz trotz ihrer benachbarten Lage sehr erfolgreich?

Das waren sie, sogar sehr erfolgreich. Allerdings bezogen auf die Dokumentarfilme. Wenn eines der beiden Kinos zum digitalen Kino gewechselt wäre, hätten wir sicher heute ein sehr erfolgreiches IMAX-Kino. Leider haben sie dies versäumt. Sie beendeten den Betrieb, bevor wir dem breiten Hollywood-Angebot kamen, das wir heute bieten.

 Cinestar IMAX

Nach dem immersiven Bild würde ich gerne wissen, was sich im Soundbereich  bei  IMAX tut, die 3D-Soundsysteme Dolby Atmos oder Auro 11.1 bieten einen neues Hörerlebnis, wäre eine Lizensierung denkbar, beispielsweise aufgrund der Kooperation mit Barco?

Ja, es gibt einen Plan für ein neues Tonsystem. Zu dem Zeitpunkt des Rollouts unserer Laserprojektion werden wir auch ein neues Soundsystem anbieten. Ich kann heute noch nicht sagen, ob das ein 9.1- oder 10.1-System wird, wir arbeiten derzeit daran. Ich denke, dass das IMAX-System sich hervorragend gegen die weiteren System schlägt, etwas, das auch Filmemacher sehr schätzen.

 

Für mich ergibt sich ein Luxusproblem, ich muss Filme drei mal sehen, einmal im OV-Kino, einmal mit Dolby Atmos Sound und einmal im IMAX. Wir hätten gerne ein Kino, das alles umfasst, und das sollte eigentlich das IMAX-Kino sein.

[Lacht] Absolut, ich denke, wir behaupten uns gegen alle ganz gut. Ich persönlich denke, dass Dolby Atmos ein sehr gutes Produkt ist. Wenn wir uns das Businessmodell ansehen, wird es allerdings schwierig. Der Verbraucher wäre nicht aufgeschlossen einen Premiumpreis für Sound zu zahlen, da Sound so subjektiv empfunden wird. Im IMAX haben wir einen Ticketpreis, den der Besucher akzeptiert, weil er ein Bündel von Dingen bekommt, es ist nicht nur der Sound, es ist das Bild, das Digital Remastering des Films, das Seating. Ich denke nicht, dass sich ein Premiumpreis für Sound durchsetzen wird.

 

Das ist ein guter Punkt. Es gibt beispielsweise auch Zuschauer die das Digitale Remastering des Films nicht wahrnehmen, ihnen fehlt die Vergleichsmöglichkeit. Müssten die Kinos nicht ihre Technik dem Konsumenten noch besser erklären?

Das ist gut möglich. Das wird Teil unserer Publicity-Kampagne, um dem Kinogänger den Unterschied gegenüber einem anderen Kino aufzuzeigen. Wenn man nur eins auf der Leinwand sieht, ist es schwieri g mit dem Vergleich. Wo es im IMAX-Kino sehr deutlich wird, sind 3D-Filme, da wir ein Doppelprojektionssystem einsetzen. Ich denke, es ist kaum etwas schlimmer, als wenn man im Kino mir den 3D-Brillen sitzt und das Bild ist dunkel. Das ist keine großartige Kinoerfahrung, wie wir sie uns vorstellen. Im IMAX-Kino wird die Helligkeit auf der Leinwand in einem täglichen Verfahren gemessen, um unseren Standard zu gewährleisten.

 

Wird die Laserprojektion ebenfalls ein Doppelprojektions-System?

Ja, auch bei dem neuen Lasersystem kommt eine Doppelprojektion zum Einsatz.

 

Ist alternativer Content wie Live-Übertragungen von Sportevents, Konzerten, Oper oder Ausstellungen ein zukünftiges Thema für IMAX?

Das betrachten wir derzeit genau. Es ist mit unserem bisherigen System schwierig etwas Live zu zeigen. Und der zweite Punkt an IMAX ist, dass sämtliche von uns gezeigte Inhalte digital remastered sind.  Das für eine Live-Situation zu ermöglichen ist sehr komplex. Aber wir haben wahrgenommen, dass Opern, Ballett oder Live-Musikevents beim Publikum sehr gut ankommen.

 

Können wir zukünftig in Berlin oder Deutschland auch IMAX-Special Screenings erwarten, wie sie in den USA bereits geläufig sind?

Das ist unser Plan. Daran müssen wir mit den Verleihern in Deutschland arbeiten. Ich möchte sicher gehen, dass die Pressevorführungen und Promotional Screenings in IMAX gezeigt werden. Und selbstverständlich möchten wir auch um ein paar Tage frühere Veröffentlichungen von Filmen oder spezielle IMAX-Aufführungen anbieten.

 

Das ist ein wichtiger Punkt, als es das alte IMAX noch gab, habe ich dort nie eine Pressevorführung gesehen.

In Großbritannien ist es total normal, dass die Pressevorführungen im bestmöglichen Format den Journalisten gezeigt werden. Das ist IMAX, und das sollte auch im Interesse des Verleihers stehen.

Können Sie kurz das digitale Remastering beschreiben?

Wir verbessern damit das Bild, es wird hochauflösend eingescannt, störendes Filmkorn reduziert, damit es auf einer großen Leinwand brillant aussieht. Es dauert drei bis vier Wochen, bis ein Film ordentlich remastered wurde. Wir arbeiten hier direkt mit den Filmemachern und dem Postproduction-Team zusammen, die alles abnehmen.

Gerade Filmschüler schwärmen sehr für das IMAX-Format, sie haben allerdings keine Möglichkeit mit einer IMAX-Kamera zu drehen und in dem Format zu Lernen. Sollte es nicht eine Art IMAX-College geben, wo dies ermöglich wird?

Das ist eine hervorragende Idee, leider haben wir derzeit nur eine begrenzte Anzahl von Kameras, damit sind ein bis zwei parallele Produktionen möglich, mehr leider nicht. Aber es ist völlig richtig, gerade für die kommende Generation der Filmemacher muss es unsere Aufgabe sein, ihnen alle Informationen und Möglichkeiten zu geben und sie mit dem Format vertraut zu machen.

Allerletzte Frage: Gibt es einen deutschen Regisseur, von dem Sie gerne einen IMAX-Film sehen würden?

[überlegt kurz] Hmmm, Roland Emmerich. Oder ist der mittlerweile schon Amerikaner? Ich mag die Art seiner Filme, und die würde ich gerne gefilmt mit IMAX-Kameras sehen, das wäre fantastisch.

 

Mr. Cripps, vielen Dank für das Interview und die spannenden Insights! 

 

Bilder © IMAX (1,2), CineStar (3)· Alle Rechte vorbehalten.

Berlin erhält seine IMAX EXPERIENCE zurück. Mit der gestrigen Preview von MAN OF STEEL rebootete das CineStar im Sony Center Potsdamer Platz ihren IMAX-Saal, der im Frühjahr 2011 zwischenzeitlich zum EVENT Cinema umgewandelt wurde. Heute gaben CineStar und die IMAX Cooperation ihre Zusammenarbeit offiziell in Deutschland bekannt. Dies beinhaltet sowohl die Absicht weitere IMAX-Säle nach Deutschland zu bringen, als auch die zeitnahe Umrüstung auf die kommende Generation des digitalen Abspiels durch Laserprojektion. Das IMAX-Laserprojektionssystem beinhaltet Patente, die IMAX exklusiv von Eastman Kodak und Barco lizenzieren ließ. Wie bereits beschrieben, ermöglicht der Laser Illuminated Projektor (LPI) sowohl eine größere Helligkeit, ein klareres Bild und die Darstellung eines höheren Kontrastumfangs. Details über die technische Spezifikation oder Zeitpunkte wollte man derzeit noch nicht nennen.

CineStar IMAX in Berlin im Juni 2013 wiedereröffnet

Oliver Fock, Managing Director Film, CineStar, ist mit dem neuen Weg zufrieden:

„CineStar ist dafür bekannt, Premium-Unterhaltung zu bieten. Durch den neuen IMAX-Saal in unserem Flagship-Multiplex bestärken wir dieses Bekenntnis an Innovation und Qualität noch einmal. Die Auswahl an Hollywood Blockbustern und das fesselnde Erlebnis wird bei unseren Zuschauern gut ankommen. Wir sind mit der heute geschlossenen Vereinbarung sehr zufrieden und freuen uns darauf, unser IMAX-Geschäft in Zukunft noch zu erweitern und noch mehr Zuschauern in ganz Deutschland dieses einzigartige Kinoerlebnis bieten zu können.“

Und auch die IMAX Cooperation unterstreicht ihre Hoffnungen in den deutschen Markt. Andrew Cripps, President IMAX EMEA:

„Wir freuen uns sehr, mit Deutschlands Kinobetreiber Nummer eins zusammenzuarbeiten – und besonders auch darüber, IMAX in das bekannte CineStar am Potsdamer Platz zu bringen, das auch viele Filmpremieren beheimatet. Für IMAX ist Deutschland ein großer, noch wenig erschlossener Markt und wir glauben, dass starke Partnerschaften mit Premium-Kinobetreibern der Schlüssel für eine Erweiterung unseres Netzwerkes hier sind. Wir freuen uns auch, dass CineStar künftig unsere neue Lasertechnologie einsetzen wird und damit dem deutschen Publikum ein völlig neuartiges Kinoerlebnis bietet.“

Zusätzlich gab IMAX bekannt, dass Event Cinemas, eine weitere Tochtergesellschaft von Amalgamated Holdings, zu der auch die CineStar-Gruppe gehört, die neue digitale IMAX Laserprojektionstechnologie in ihrem Flagship-Kino in Auckland installieren wird. Dieser Deal war mir schon vorher bekannt, hier wird mit einer Umrüstung im vierten Quartal 2013 gerechnet.

der Kinosaal im CineStar IMAX

Soweit das Offizielle, das leider nicht so viele Fragen beantwortet. Hier noch ein paar gesammelte Eindrücke vom gestrigen Besuch:

Aktuell handelt es sich um eine digitale DLP-Projektion mit anscheinend zwei Projektoren in 2K-Aufklösung. Durch eine Verschaltung soll das sichtbare Pixelraster reduziert werden, zudem wird das Bild heller. Die bessere Helligkeit gegenüber anderen digitalen Projektionen kann ich subjektiv bestätigen, ich hatte Man of Steel bereits in einem anderen Saal gesehen. Das Besondere am IMAX-Erlebnis ist neben der Projektion der laserausgerichtete digitale Surround-Sound und die von IMAX patentierte Saalgeometrie. Soweit sich mein Rücken korrekt erinnert, wurde die Bestuhlung im Amphiteater-Seating des Event Cinemas beibehalten. Als 3D-Technik wird nun nicht mehr das zirkulär-polarisierte Real D Wide XL-System genutzt, IMAX setzt weiter auf eine lineare 3D-Polarisation (also bitte den Kopf nicht beim Partner ankuscheln). Die IMAX-gebrandeten 3D-Brillen sind im Vergleich zu früher kleiner im Format, allerdings größer als die Standard Real D-3D-Brille. Und das ist auch erforderlich, da die Größe der Leinwand im vorderen Drittel sonst durch den Rahmen das Sichtfeld begrenzen würde. Es handelt sich nun um recycelbare, einzeln verschweißte Einweg-Brillen.
Ich bin mir unsicher, ob die alte IMAX-Leinwand wieder eingebaut wurde, oder die vorherige Silberleinwand im Einsatz bleibt, das konnte ich gestern im laufenden Betrieb nicht feststellen. Zumindest ist die Leinwand nicht raumfüllend nach oben und unten, die Leinwandgröße dürfte aber weiterhin die 300 Quadratmeter betragen. Es besteht zusätzlicher Raum über- und unterhalb von Cinemascope, das IMAX-Seitenverhältnis von 1.44:1 scheint aber nicht zur Verfügung zu stehen (wird im kommenden Interview gecheckt).
Ich verstehe ja die IMAX-Puristen, die dem analogen 15/70 hinterher trauern. Doch ist die Zeit des Wandels definitiv gekommen. Für mich als Kinobesucher ist das IMAX in Berlin ein Gewinn. Blockbusterfilme mit viel Augenfutter gehören auf eine große Leinwand. Und wenn sich dazu noch ein gut eingemessenes lichtstarkes 3D-System und eine dynamisches Tonsystem addiert, bin ich absolut zufrieden, dann leider ist das kein Standard. Wenn als Sahnehäubchen IMAX-Specials wie Vorab-Previews auch in Berlin stattfinden, finden Filmnerds zusätzlichen Buzz. Ob man jetzt mit IMAX einfach eine Marke etabliert oder wirklich eine technische Evolution voranbringt, wird sich wohl im Laufe des nächsten Jahres zeigen, wenn mit Christopher Nolans „Interstellar“ oder Michael Bays „Transformers 4“ (partiell) nativ im IMAX-Format gedrehte Filme anlaufen.

Bilder © CineStar IMAX im Sony Center · Alle Rechte vorbehalten.

Der digitale Shift im Kino bringt vor allem für die Filmverleiher große Vorteile in der Distribution, Orthopäden hingegen ärgern sich. Filmvorführer heben sich nämlich keinen Bruch mehr an einer Festplatte, von der sie den digitalen Film auf den Server spielen. Außer es handelt sich um einen analogen IMAX-Film in seinem groß(artig)en 70mm-Format. Knackig wird es bei einem Film in Überlange. Und wenn sich dann die Filmrollen aufgrund von 3D nochmal verdoppeln, lacht der Paketbote. Das war bei Titanic 3D bereits der Fall, und das Tesafilm hüpft schon vor Kopplungsfreude, denn Der Hobbit- Eine unerwartete Reise wurde angeliefert. 98 Filmrollen für 3 Stunden Film, mit einem Gesamtgewicht von 1176 Pfund. 588 Kilo! Dürfte dem Gewicht eines des Höhlentrolls entsprechen…

Hobbit- Analoge Filmrollen

Kein Weihnachtsgeschenke-Versand, sondern die zu koppelnden analogen IMAX-Filmrollen für DER HOBBIT – EINE UNERWARTETE REISE

(Foto via  JJUstice via Reddit via Slashfilm)

Es ist ein wenig wie Ping Pong. Mal ist der Teasertrailer für Christopher Nolans Batman-Reboot-Triplet im Netz zu finden, schon ist er wieder weg. Bootleger und Rechteinhaber spielen „Catch me if you can“. Dabei ist das Präsentierte gar nicht so aufregend. Außer, dass der Teaser für The Dark Knight Rises eben erst ab Donnerstag vor Harry Potter 7.2. gezeigt wird, und bis dahin einfach limitiert ist. Da gehört die virale Verbreitung und Einebnung eigentlich zum Konzept. Oder hofft Warner wirklich, dass sich jemand Harry Potter und die Heiligtümer des Tods Teil 2 ansieht, nur um dem Dark Knight 3-Teaser beizuwohnen?

Das spannendste ist sicherlich die Szene, die auch als Motiv im frisch veröffentlichten Teaserplakat eingesetzt wurde. Eine Fahrt zwischen den düsteren, zusammenfallenden Wolkenkratzern in die Helligkeit des Lichts spielt mit Höhe und Tiefe, doch wir wissen ja, dass Christopher Nolan ein 3D-Stiesel ist, und Batman 3 nur ein Flattie wird. Wenn auch ein großer, angeblich hat Nolan noch die komplette IMAX-Fassung für den immersiven Kick im Ärmel, mit der er in The Dark Knight schon in einigen Szenen spielte. Doch was nützt es, wenn nach der Umwandlung des IMAX Berlin in das CineStar Event Cinema die letzten verbliebenen deutschen IMAX-Leinwände im Automuseum stehen oder ein sogenanntes „Liemax“ mit regulärer digitaler 2K-Auflösung sind?

Die echten Filmfans fragen sich vielmehr, was das fliegende Einhorn auf dem Teaserplakat zu suchen hat. Ist The Dark Knight Rises etwa eine Weitererzählung von Ridley Scotts Blade Runner?

Erklärungsversuche bitte in die Kommentare.

The Dark Knight Rises kommt erneut mit Christian Bale, Michael Caine, Gary Oldman und Morgan Freeman, als Antagonisten sind Tom Hardy als Bane, Anne Hathaway als Catwoman und vielleicht nochmal Liam Neeson als Ra’s al Ghul dabei. Startet am 19. Juli 2012 auf allen deutschen 2D-Leinwänden und im IMAX.

 

Eine erstaunliche Meldung schickte mir Frank (besten Dank) gestern via deadline.com: „Harry Potter und die Heiligtümer – Teil 1“ wird nicht wie angekündigt als 3D-Fassung ab November 2010 in den Kinos laufen, auch nicht im IMAX 3D! Ein böses Omen für das Ende des stereoskopischen 3D-Kinos? Die Begründung vom Major Warner Bros lautet, dass sie die Konvertierung des Films trotz aller Anstrengungen nicht in der erwarteten Qualität bis zum Filmstart umsetzen können. Hier der Wortlaut der offiziellen Bekanntgabe:

Warner Bros Pictures has made the decision to release “Harry Potter and the Deathly Hallows – Part 1” in 2D, in both conventional and IMAX theaters, as we will not have a completed 3D version of the film within our release date window. Despite everyone’s best efforts, we were unable to convert the film in its entirety and meet the highest standards of quality. We do not want to disappoint fans who have long-anticipated the conclusion of this extraordinary journey, and to that end, we are releasing our film day-and-date on November 19, 2010 as planned. We, in alignment with our filmmakers, believe this is the best course to take in order to ensure that our audiences enjoy the consummate “Harry Potter” experience.

Producer David Heyman said, “For 10 years, we have worked alongside Alan Horn and the studio, whose priority has always been to preserve the integrity of Jo Rowling’s books as we have adapted them to the screen, and this decision reflects that commitment.” Director David Yates continued, “This decision, which we completely support, underscores the fact that Warner Bros. has always put quality first.” As scheduled, on July 15, 2011, we will deliver to conventional and IMAX theaters our final installment of the film franchise, “Harry Potter and the Deathly Hallows – Part 2,” in both 2D and 3D formats.

Bevor die Kritiker des stereoskopischen 3D-Kinos in Jubel ausbrechen, sollte man nochmal die Fakten zum Thema Warner Bros. und 3D  auf den Tisch legen. Harry Potter 7 wurde wie alle Teile der Franchise konventionell in 2D gedreht. Die letzten beiden Filme verfügten jeweils über eine 3D-Sequenz zum Ende, bzw. zu Beginn des Films. Diese 3D-Sequenzen waren vor allem für das 3D-IMAX konvertiert worden. Wie eine 3D-Konvertierung funktioniert, kann man in diesem Artikel sehen. Bisher hat Warner keinen nativen 3D-Film (also bereits in 3D gedrehten Film) in die Kinos gebracht. Mit „Kampf der Titanen“ lieferte Warner das bisherige Negativ-Beispiel der 3D-Filme, in wenigen Wochen wurde der gesamte Film dimensionalisiert. Trotz großer Klagen über das „2,5 D“ lief der Film sehr gut an der Kinokasse, knackige 493 Mio. Dollar spielte das Remake ein. Auch der recht schwach laufende „Cats and Dogs: Die Rache der Kitty Kahlohr“ (weltweit 108 Mio. Dollar) wurde erst nachträglich in einen 3D-Film konvertiert. Das erste in 3D produzierte Film aus dem Hause Warner ist der nächste Woche startende CGI-Animationsfilm „Legende der Wächter“ von Regisseur Zack Snyder. Im nächsten Jahr sind einige Produktionen im Vertrieb der Warner in nativem und konvertiertem 3D gelistet, auch der zweite Teil von Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, der nach Bekanntgabe ja ein 3D-Film bleiben soll. Welche Strategie wird Warner bei den ebenfalls in 3D konvertierten Filmen „Sucker Punch“ und „The Green Lantern“ fahren?

Rettet Warner ein bisschen seinen Ruf und bringt Potter 7 nicht in einer schlechtern Konvertierung auf den Markt? Die Franchise ist stark genug, um auch ohne den 3D-Faktor ein ordentliches Einspiel-Ergebnis zu erzielen. Oder melkt man den Zauberlehrling doppelt, da man im Jahr 2011 ein ReRelease von Teil 7 in 3D nochmals kurz vor Harry Potter 8 in die Kinos bringt? So würden die beiden Teile von „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ verbunden, und als Double-Feature in der gleichen Bildoptik in den Kinos laufen.

Sind die Konvertierungsstudios voll mit alternativen Projekten ausgelastet? Zunehmend mehr geforderter 3D-Content hat dort sicher auch die Kapazitäten eng werden lassen, so dass für aufwändigere Produktionen keine zusätzlichen Ressourcen zur Verfügung stehen. Möglicherweise nutzt Warner auch die Konvertierungskapazitäten für weitere Projekte, bei denen 3D im Gegensatz zur Potter-Franchise kein essentielles Verkaufsargument ist?

Fakt ist, dass 3D-Kino nach wie vor für hervorragende Umsatzzahlen sorgt. Nur ist nicht garantiert, dass der Zusatz „3D“ auf dem Plakat oder am Ende des Trailer auch für volle Häuser sorgt. Nach der ersten Euphorie der Neuheit ist der Kinozuschauer wählerischer geworden und hat einige Filme zum Vergleich. Ihnen fällt der Unterschied zwischen schlecht nachträglich konvertiertem 3D und einer aufwändigen hochwertigen echten 3D-Produktion natürlich auf. Und sie kommunizieren auf allen Kanälen über die Güte des Films. In Zeiten von Twitter und Facebook so schnell und beeinflussend wie nie.

Dass „Harry Potter und die Heiligtümer – Teil 1“ nun in der Postproduktion nicht fertig geworden ist, und daher in 2D in die Kinos kommt, ist nach meiner Meinung kein Vorzeichen für das Ende des 3D-Kinos. Sondern das Zeichen, dass man verstanden hat, dass minderwertige 3D-Konvertierungen keinen höheren Eintrittspreis rechtfertigen.

Die Filmkonkurrenz war vorsichtig und hat Harry Potter 7 ein größeres Auswertungsfenster auf der 3D-Leinwand gewährt. Nun wird es auf der übervollen 3D-Leinwand eine Ruhepause von fünf Wochen geben, was den zuvor startenden Film wie „Sammys Abenteuer“ oder „Jackass 3D“ ein bisschen Verschnaufpause gibt und Filmen aus dem Repertoire nutzt.

Kleines skurriles Bonmot: die 2D-Fassung von Harry Potter und die Heiligtümer des Todes nutzt auch den deutschen Programmkinos. Sie sahen sich aufgrund des Films in Zugzwang auch eine 3D-Projektion installieren zu müssen. Viel zu spät, die Finanzierungen sind weiterhin ungeklärt, und die Vorlaufzeiten bei digitalen Projektoren und Silberleinwänden aufgrund der hohen weltweiten Nachfrage sehr hoch. Auch wenn Programmkinos ja nie Filme aus Hollywood zeigen würden, die letzten Potter-Filme fanden sich bei den meisten doch immer im Programm. Das Ausbleiben der Klientel, die sich natürlich vorrangig für die 3D-Fassung entschieden hätte, wäre ein echtes finanzielles Problem für viele Häuser geworden. Diese können nun nochmal durchatmen und in Ruhe bis Ende des Jahres digitalisieren, damit sie auch für das 3D-Programmfilm-Repertoire im Jahr 2011 gerüstet sind. 😉

„Harry Potter und die Heiligtümer des Todes -Teil 1“ startet, wie geplant am 18.11.2010, Teil 2 am 14.07.2011. Hex, hex!

Bild © 2010 Warner Bros. Ent.
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Ab heute zeigt das Cinestar IMAX im Sony Center die bildgewaltige Dokumentation ARABIA 3D auf der großen 588qm-3D-Leinwand. DigitaleLeinwand.de verlost zum Filmstart 5×2 Freikarten.

Tauchen Sie tief ein in die Mystik Arabiens! Mit der geballten Kraft der IMAX-Technik werden Sie in ARABIA 3D mit einer Kamelkarawane über Dünen reiten, in das mit Schätzen gefüllte Rote Meer eintauchen, die Ruinen einer gewaltigen verlorenen Stadt erforschen und dabei in der Zeit zurück rasen in das islamische Goldene Zeitalter des Erfindungsreichtums, aber auch in der Neuzeit junge Araber treffen, die die Welt von morgen verändern werden. Auch wird der Kinobesucher an der Hadsch teilnehmen, der Pilgerfahrt bei der jedes Jahr 2 bis 3 Millionen Muslime in der heiligen Stadt Mekka eintreffen, um ihren Glauben zu bekräftigen.

ARABIA 3D wird produziert und vertrieben von MacGillivray Freeman Films und wird in Zusammenarbeit mit der Royal Geographical Society (mit IBG), dem Oxford Centre für Islamische Studien und dem King Faisal Center for Research and Islamic Studies präsentiert.

Mit ARABIA 3D wird man Teil der überraschenden und erleuchtenden Reise, die eine Welt voller Entdeckungen enthüllt. Als kraftvolle Tour de Force auf der riesigen Leinwand vermittelt der Film ein tieferes Verständnis einer äußerst faszinierenden Kultur und Lebensart. Ab heute ist ARABIA 3D auf der riesigen, 588 Quadratmeter großen Leinwand des Cinestar IMAX 3D Sony Center zu sehen!

DigitaleLeinwand verlost mit freundlicher Unterstützung des Cinestar IMAX 3D Sony Center 5×2 Eintrittskarten für die beeindruckende 3D-Dokumentation! Einfach die Lösung der Gewinnspielfrage mit Namen und Mailadresse an gewinnspiel@digitaleleinwand.de schicken. Einsendeschluss ist heute, der Donnerstag, der 7. Oktober 12 Uhr. Die Gewinner werden direkt per Mail benachrichtigt. Hier die Gewinnspielfrage: „Wie nennt man die Pilgerfahrt nach Mekka?“. Rechtswege sind zweidimensional, und von daher ausgeschlossen. Ich wünsche allen viel Glück!

Bild © MacGillivray Freeman Films · Alle Rechte vorbehalten.