Manche Dinge funktionieren auch im Jahr 2011 noch. Das Sichern und verkaufen von begehrten Domains gehört ganz klar dazu. Wie die Kollegen auf Today3D melden, hat die URL www.3D.com für die stolze Summe von 500.000 Dollar den Besitzer gewechselt. Die Identität des Käufers ist bisher nicht bekannt. Ich tippe mal auf einen asiatischen 3DTV-Hersteller…

Und ihr könnt euch das Suchen sparen, 3D.de wurde im Zuge des Rollouts zweistelliger Domain-Namen natürlich vergeben. Den Antrag hatte ich auch gestellt, bekommen hat sie eine Firma aus Wuppertal für ihre Affiliate-Banner-Präsentation.

Es ist mal wieder Der Erste. Diesmal feiert sich Delphis Youtube-Channel mit dem 1. deutschen Kinofilm, der komplett auf Youtube zu sehen ist. Man muss natürlich verfeinern: „der erste große deutsche Kinofilm, der nach 12 Jahren auf Youtube legal vom Verleih in voller Länge für eine begrenzte Zeit zur Ansicht mit Werbeunterbrechungen in 480p bereitgestellt wurde“. Das wäre zwar korrekter, aber passt halt auf keinen Störer oder Sticker. Die Free-VoD-Aktion mit Leander Haußmanns preisgekrönter Komödie startete pünktlich zum Nikolaus im neuen Youtube-Design. Und weil sich Videos aus Youtube grundsätzlich einbetten lassen (außer der Uploader sperrt dies), lässt sich der Film auch in Google+ und Facebook (auf denen Delphi auch vertreten ist) oder Blogs (siehe unten) einbetten, auch das gemeinsame Schauern per Google-Hangout ist möglich.

Andreas Briese, Strategic Partner Development Manager YouTube ist begeistert: “Sonnenallee auf YouTube ist eine Premiere. Wir freuen uns sehr, Filmfans in Deutschland erstmals einen so großen Publikumserfolg direkt auf YouTube zu präsentieren. Delphi Film ist der erste deutsche Filmverleih, der einen Filmklassiker auf unserer Plattform zeigt und damit die mehrere Millionen Mitglieder zählende YouTube-Community anspricht.“ Und auch Claus Boje, Co-Geschäftsführer des Delphi Filmverleihs schwärmt: „Für uns ist das ein spannendes Experiment, einen Filmklassiker dem Zuschauer auf diesem besonderen Weg zugänglich zu machen.“

An geeigneter Stelle wollte man durch Werbung auf die werbefreien Angebote VoD oder das physische Produkt auf DVD und Blu-ray hinweisen, um zusätzlich einen attraktiven Crosspromotion-Effekt zu generieren. Stattdessen unterbricht der Film einfach durch Werbepausen, deren Anzahl sich täglich steigert, mit den üblichen Werbepartnern.

Apropos Unterbrechung: für eine etwas unschöne Unterbrechung sorgte Deutschlands beliebtester Überwachungsverein die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte, kurz GEMA, zusammen mit Youtube in Form einer Texttafel. Statt der Komödie war am Vormittag des 7.12. der vielen Nutzern bekannte Hinweis zu lesen: Leider ist dieses Video, das Musik von SME enthält, in Deutschland nicht verfügbar. Die GEMA hat die Verlagsrechte hieran nicht eingeräumt. (Das tut uns leid.)

Das lässt die GEMA aber auf keinen Fall auf sich setzen, da Youtube selber schuld sei und klärt offiziell auf Facebook auf. Wörtlich heißt es dort:

Kurze Info zur Sperrung des Films „Sonnenallee“ auf YouTube: Die GEMA hat die Blockierung dieses Films nicht veranlasst. Das deutsche Urheberrechtswahrnehmungsgesetz, besagt, dass die GEMA die Rechte gar nicht verweigern kann und darf (Kontrahierungszwang). YouTube dagegen hat diese bisher allerdings noch nicht erworben. Trotz der aktuellen Streitigkeiten kann YouTube dies aber jederzeit tun – auch ohne Lizenzvertrag. Als zweite Möglichkeit neben dem direkten Erwerb der entsprechenden Rechte wäre für YouTube auch eine Hinterlegung, wie sie klassisch nach dem Urheberrechtswahrnehmungsgesetz vorgesehen ist, möglich, um die Inhalte legal nutzen zu können.

Und auch auf dem GEMA-Blog setzt man entgegen, Franco Walther schreibt ganz sachlich von „Tamtam“ und „Chronologie einer Posse“ (die keine vollständige Chronologie ist) um zur Aufklärung beizutragen.

Vermutlich hat bei Youtube ein automatischer Suchfilter nach lizenzrechtlich problematischen Musikstücken zugeschlagen, der zur Sperrung des Videos führte, um lizenzrechtliche Steitigkeiten zu vermeiden. Die Verhandlungen zwischen GEMA und Youtube dauern seit Monaten an, über die Details der Verhandlungen gibt es bisher nur Mutmaßungen.

Der Fall Sonnenallee zeigt: GEMA und Youtube nutzen die mediale Öffentlichkeit zum Schlagabtausch. Na hurra. Da setzt ein gerade wieder auferstandener Verleih ein zartes legales Pflänzchen in die Welt und zack kommen die Obergärtner mit der Heckenschere. Ich kann nicht beurteilen, wer der Bock und wer der Gärtner ist, aber eine Gießkanne wäre schöner gewesen, damit sich auch in Deutschland Formate zur Refinanzierung filmischer Inhalte entwickeln können. Als ob nicht jeder einigermaßen begabte Computernutzer weiß, wie man Geolocking umgeht. Und das nützt den Künstlern genau so wenig.

Und hier Sonnenallee für alle -live und in Farbe -solange es ihn noch gibt:

Hotel Desire, von mir in Anlehnung an den männlichen Hauptdarsteller liebevoll Hotel Schickfick genannt, hat es geschafft: 170.000 Euro Spendengelder, oder auf neusprech Crowdfunding, haben sie in 80 Tagen auf der Webseite zusammengetragen- ein so hoher Betrag wurde in Deutschland noch nie gecrowdfundet. Wie weit potentielle Investoren die letzten großen Zehntausender-Summen in den letzten Tagen noch beifügten, bleibt ungewiss- bei nicht Erreichen wären alle gespendeten Gelden via Firststeps dem Filmnachwuchs zugute gekommen.

Was hat die Spender bewogen? Lust auf das Experiment? Die kleinen Belohnungen für die Spender? Die Nacktszenen, oder besser Sexszenen, zwischen Clemens Schick und Saralisa Volm? Pornos gibt es im Netz genug (habe ich gehört…), erotische Filme mit Handlung sicher auch. Ob es allein die 40-minütige Geschichte bringt, die als Drehbuch gekoppelt an den Spendenstand sukzessive veröffentlicht wurde, mag ich nach drei gelesenen Kapiteln mal bezweifeln (das ganze Drehbuch gibt es zum Nachlesen noch einmal hier als PDF). Und warum auf meinem Blog so viele Suchanfragen landeten, ob Clemens Schick schwul sei, kann ich nur mutmaßen.

Egal warum das Projekt von TeamWorx und von Fiessbach-Film erfolgreich war, sie konnten durch geschicktes Marketing und „Sex sells“ viel Öffentlichkeit erzeugen und ein Projekt realisieren, das sonst niemand finanziert hätte. Und dazu kann ich nur sagen: Chapeau, gut gemacht! Obwohl der PorNeo ein reines Internetformat ist, feiert man heute Abend auf der größten Leinwand Berlins, dem CineStar Event Cinema, Premiere. Danach steht ab ca. 21 Uhr HOTEL DESIRE exklusiv bei Videoload zum Stream oder Kauf zur Verfügung, einen Trailer kann man bereits jetzt sehen.

DigitaleLeinwand.de hat bereits ein paar Szenenbilder für euch- aber nur für Erwachsene  🙂

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Bilder © Von Fiessbach Film / Teamworx 2011 · Alle Rechte vorbehalten.

Die Erfolge stereoskopischer 3D-Produktionen an der Kinokasse sprechen für sich. Eine große Frage ist, WARUM und WIE die großen Geschichtenerzähler und Regisseure 3D in ihren Filmen kreativ einsetzen. Dabei geht es um den Produktionsprozess, die Kunstform, und die Möglichkeiten von 3D das Kinoerlebnis zu steigern. Die International 3D Society hat einen der größten Filmemacher unserer Zeit gebeten, seine Gedanken und Erfahrungen zum Thema 3D zu teilen. Und Martin Scorsese, der gerade mit der Romanverfilmung HUGO CABRET einen fantastischen 3D-Film abgeliefert hat, antwortet gern. Grund genug, dies auch für Anzeigen zu nutzen, die ich euch nicht vorenthalten möchte.

Und ja, Marty benutzt polarisierte 3D-Clip-Ons. 😉

Make it 3D.

3D takes movies into the future by looking back to the origin of cinema and beyond, to sculpture and painting and the desire to do justice to the world by rendering it in motion and in three dimensions. The process also enhances the emotion and the drama, particulary the work of the actors, and it’s going to lead to some wonderful innovations. It’s going to be quite extraordinary. That’s why I’m working in 3D.

Martin Scorsese, director of HUGO 

Heute am 6.12.2011 startet mit einer Kick-Off Eventreihe zu Transmedia Storytelling, Adhoc-Communities, Crowdfunding und Crowdsourcing die neue Plattform UNUNI.TV. Die Macher initiieren Ununi.tv in Form einer modernen Hochschule als „Unkonferenz am Unort zur Unzeit“. Vielleicht klingt es für manche erstmal etwas verwirrend, das Prinzip dahinter ist aber klar: in einer Mischung aus E-Learning-Plattform, Barcamp und Videokonferenz könnt ihr in unterschiedlichen Sessions Lernen, aber auch euer Wissen zur Verfügung stellen. Und euch in einem offen zugänglichen Webangebot als Experte profilieren, vom Wissen anderer profitieren oder ein Wissens-E-Portfolio pflegen. Die Teilnahme ist kostenfrei und bedarf lediglich einer Grundausstattung eines Rechners mit Webcam, Kopfhörer, Mikrofon und eine stabilen Internetverbindung.

„Man lernt nie aus!“ Was habe ich diesen Ausspruch als Jugendlicher gehasst. Und genau das ist heute für mich und meine Arbeit zur Prämisse geworden. Mit 30 an die Uni gehen? Na klar! Denn wer aufgehört hat zu fragen, ist auch nicht mehr neugierig auf die Welt. Und gerade in unserem medialen Zeitalter, wo sich die Generationszyklen ständig verringern, sollte das Weiterbilden und Entdecken ein Bestandteil der Arbeit sein. Leider verhält sich das deutsche Bildungssystem genau reziprok zunehmend unflexibler, die Möglichkeiten außerhalb einer Power-Abi und vorformulierten Bachelor-„Karriere“ mit Präsenzpflicht und Multiple Choice-Klausuren (selbst an Kunst-Unis…) bleiben begrenzt oder mit hohem finanziellen Aufwand verbunden, um sich den kreativen Freiraum losgelöst vom Geldbeutel der Eltern leisten zu können. Sich ausprobieren, mal nicht den geraden Weg wählen, Rumspinnen und Entwickeln sollte Bestandteil jedes Studiums sein. Viele haben eine andere Realität in ihrem Studium erfahren.

Da bleibt genügend Platz für Innovation. Und gerade, wenn sie von Personen gestaltet wird, die ihre Inhalte leben und selber seit Jahren als Lernende und Lehrende Erfahrungen sammeln konnten. Heute starten Anja C. Wagner (Networking-Spezialistin und Creative Educational Future Researcher, die viele vom langjährigen eVideo-Projekt der HTW Berlin kennen), Wolfgang Gumpelmaier (Social Film Marketing Experte und geschätzter Blogger-Kollege), Fabian Topfstedt (Computer Scientist) und Bertram Gugel (Experte für Digitalen Film und TV 2.0) ihr neuestes Projekt: UNUNI.TV. Eine Lehreinrichtung, die sich bereits im Namen von der klassischen Uni lossagt und das Television als Kanal als Endung trägt. Ununi.tv versteht sich als „Unkonferenz am Unort zur Unzeit“. Genauer als virtuelle Hochschule für Film, TV und Web, die allen Interessierten, MedienmacherInnen und QuereinsteigerInnen eine Möglichkeit gibt, sich umfassend an der Schnittstelle von Internet und Bewegtbild weiterzubilden.

Konzipiert wird diese Hochschule als online Barcamp, das live und on demand besucht werden kann. Sie bildet den Rahmen zur wechselseitigen Weiterbildung sowie die Möglichkeit, eigene Lernerfahrungen mit anderen diskursiv einzuordnen. Als Plattform für Vorträge, Workshops und Seminare ermöglicht ununi.tv einen globalen Wissens- und Erfahrungsaustausch. Die offene Infrastruktur unterstützt alle Akteure, ihre fachlichen Interessen lebenslang kollaborativ weiter zu entwickeln. Sie treten in einen Dialog rund um Film, Video, Fernsehen und Internet. Dafür wurden zunächst sechs unterschiedliche Formate Gruppenarbeit, Interview, Kaminrunde, Support, Vortrag, Workshop entwickelt, um allen Belangen den passenden Rahmen zu geben.

Heute am 6. Dezember 2011 startet Ununi.tv mit einer Kick-Off-Unkonferenz, die bis zum 8. Dezember läuft. Unterschiedliche Live-Sessions werden angeboten, anschließend stehen sie zur Nachbereitung auch im Archiv zur Verfügung. Dabei kommt als zentrale Lernumgebung eine noch junge Social Media Plattform zum Einsatz: Google+ wird mit seinen Videochat-Funktionalitäten des sogenannten „Hangouts“ genutzt- bis zu 10 Personen können so in einer gemeinsamen Videochat-Konferenz zusammengeschaltet werden.

  • Die Premiere macht am Dienstag, 6. Dezember 2011 um 19h eine Session zum Thema „ununi.tv – Status quo & Follow-up„, in der die Macher ihr Projekt und die Möglichkeiten der Plattform vorstellen.
  • Im Anschluss gibt es um 20:15h eine Session zum heißesten Trendtopic derzeit- Transmedia Storytelling. Dorothea Martin gibt eine Einführung: Was bedeutet Transmedia eigentlich? Und wie erzählt man Geschichten transmedial?
  • Am Mittwoch, den 7.12. um 19 h diskutieren Daniel Fiene und Bertram Gugel, wie dank Social Media spontan rund um Medieninhalte adhoc Communities entstehen.
  • Am 7.12. um 20:15 blickt Wolfgang Gumpelmaier in einem Kamingespräch mit Experten auf ein Jahr Crowdfunding zurück.
  • Am Donnerstag, 8.12 um 19h gibt Claudia Pelzer einen Workshop und diskutiert die Rolle von Crowdsourcing als Marketing Tool, zur Auftragsakquise und als Ideenschmiede.
  • Ein kleines Schmankerl gibt es am Donnerstag, den 8.12. um 20:15h: In der Videoblattkritik diskutieren Markus Hündgen und Bertram Gugel diskutieren mit Videomachern ihre Werke und geben live Feedback.

Das komplette Programm lässt sich auf der Webseite von ununi.tv einsehen. Und ihr seid eingeladen eigene Sessions zu initiieren oder anzufragen. Die Plattform lebt von der Partizipation. Ich würde mich freuen euch heute abend beim Ununi-tv-Kickoff zu treffen! Und wünsche den Machern einen großartigen Start und toi, toi, toi für diese großartige digitale Plattform!

Klickt euch rüber: http://www.ununi.tv

Am kommenden Samstag, den 3.12. schreiten rund 1.000 Gäste aus ganz Europa, darunter Wim Wenders (Präsident der European Film Academy), Bruno Ganz, Martina Gedeck, Katja Riemann, Anouk Aimée, Stellan Skarsgârd und Marjane Satrapi, in das rot erleuchtete Berliner Tempodrom- der 24. Europäische Filmpreis wird verliehen. Bereits zum 14. Mal findet das Fest des Europäischen Films in Berlin statt – jener Stadt, in der der Europäische Filmpreis 1988 zum ersten Mal verliehen wurde. Auch wenn die Auswahl deutscher Produktionen in diesem Jahr eher gering ist, bleibt es spannend, da mit PINA auch ein stereoskopischer Film in der Kategorie Dokumentarfilm nominiert ist. Ich drücke die Daumen!

Zwei Preisträger stehen bereits fest: Der britische Regisseur Stephen Frears (u.a. GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN, THE QUEEN) wird für sein Lebenswerk ausgezeichnet und der dänische Schauspieler Mads Mikkelsen (u.a. Die Drei Musketiere, Walhalla Rising, Adams Äpfel) erhält den Preis EUROPÄISCHER BEITRAG ZUM WELTKINO 2011.

Wer keine Lust hat im Tempodrom unbequem zu sitzen: die Verleihung wird am 3. Dezember ab 20 Uhr unter www.europeanfilmawards.eu live gestreamt und weltweit von mehr als einhundert TV-Sendern übertragen. Die Höhepunkte der Gala werden im Rahmen eines Themenabends am 4. Dezember um 22:35 Uhr bei ARTE ausgestrahlt.

Bild © Screenshot EFA · Alle Rechte vorbehalten.

„Your film is about the magic of cinema, and the movie is magical to watch.“ Was für ein Kompliment! Die beiden großen Filmemacher Martin Scorsese (Happy Birthday, Marty!) und James Cameron sprechen über den Einsatz von 3D in Scorseses neuem Film HUGO. Wir haben ein 2 minütiges Video mit den beiden für euch, das klar macht: 3D wird weiterhin als Gimmick unterschätzt, welche Möglichkeiten Stereoskopie für ein Drama hat, könnte HUGO nun für viele ausloten. Davon ist selbst James Cameron beeindruckt, der zugibt, dass HUGO das beste 3D liefert, das er bisher gesehen hat. Leider müssen wir uns noch bis zum 9. Februar 2012 gedulden, bis HUGO CABRET auch in unseren deutschen 3D-Kinos anläuft.

Beim Hollywood-Reporter gibt es noch das Transkript eines Interviews mit den beiden in voller Länge, das Video gibt es gleich hier:

Ab dem 10. November 2011 ist der erfolgreichste handgezeichnete Trickfilm zurück auf der großen Leinwand. Der König der Löwen wird nicht nur eine neue Altersgruppe von Zuschauern begeistern, sondern kommt erstmals als stereoskopische Fassung auf 440 deutsche 3D-Leinwände. Zeitgleich veröffentlicht Disney erstmals die Diamond Edition auf Blu-ray und Blu-ray 3D. DigitaleLeinwand konnte zum Kino- und Blu-ray-Start mit den Regisseuren Roger Allers und Rob Minkoff über den unerwarteten Erfolg, die 3D-Konvertierung des Klassikers und die Zukunft des Animationsfilms sprechen.

Der König der Löwen wurde einer der erfolgreichsten Animationsfilme aller Zeiten. Wie kam es, dass Sie seitdem nur für einen einzigen weiteren Film die Regie übernahmen?

Roger Allers: Die Filmindustrie kann ein taffes Business sein. Ich habe seit damals verschiedene Filmprojekte entwickelt, die aber aus unterschiedlichsten Gründen nie realisiert wurden. Möchten Sie einen Film finanzieren?

 

Ahnten Sie bereits an der Arbeit zum König der Löwen, dass es sich  dabei um einen “Disney-Klassiker“ handeln könnte?

Rob Minkoff: Als wir mit den Arbeiten am König der Löwen begonnen haben, waren wir ein Projekt von vieren, die als Klassiker in die Disney-Trickfilmgeschichte eingehen sollten: zunächst „Arielle, die Meejungfrau“, dann „Die Schöne und das Biest“ und zuletzt „Aladdin“. Eine Nachfolge für jeden dieser Filme war eine schwierige Angelegenheit. Wir konnten nur hoffen gefällig mit diesen Filmen verglichen zu werden und die wachsende Zahl der Disney-Fans nicht zu enttäuschen. So ging es uns bis zur Fertigstellung vom ‘Circle of Life’ – als wir diese Szene als Trailer in die Kinos brachten, wussten wir, dass wir etwas Besonderes hatten. Aber wir waren immer etwas zurückhaltend. Und haben hart daran gearbeitet einen guten Film abzuliefern.

 

Welches ist Ihre liebste 3D-Filmszene aus dem König der Löwen?

Rob Minkoff: Ich persönlich finde, dass der ’Circle of Life’ gleich zu Beginn des Films hervorragend funktioniert. Und es ist eine wunderbare Möglichkeit diese Seherfahrung der 3D-Fassung einzuläuten. Die Szene war immer energetisch und bedeutungsvoll, aber jetzt springt sie regelrecht von der Leinwand.

Roger Allers: Auch mir gefällt die ‘Circle of Life’- Eröffnungssequenz hervorragend, wenn Zazu zu Musafa auf den Vorsprung des Pride Rock-Felsen fliegt. Das vermittelt eine tolle Wahrnehmung vom Raum und vom Fliegen.

Was denken Sie über die 3D-Fassung vom König der Löwen: hat die Stereoskopie dem Film etwas hinzu gefügt oderspringt man gerade auf einen Kino-Trend auf?

Roger Allers: Natürlich ist es eine Bereicherung. Ich denke, dass 3D dem Film ein besseres organisches Erlebnis beschert. Es ist erstaunlich zu sehen, wie die Dreidimensionalität, die wir uns bei der Produktion des Films dachten, damals mit den Möglichkeiten des 2D-Films umgesetzt wurden.

Herr Minkoff, die gleiche Frage an Sie, ist 3D ein Feature oder ein Trend?

Rob Minkoff: Ich muss gestehen, dass ich ein 3D-Fan bin- wenn es ordentlich umgesetzt wurde. AVATAR war fantastisch auf der großen Leinwand. Aber es gab auch einige Filme die zwar in 3D auf der Leinwand zu sehen waren, dieses Potential aber ungenutzt ließen. Ich denke, dass Der König der Löwen 3D dies richtig umgesetzt hat. Die stereoskopische Fassung fügt eine Dimension zur Welt unserer Charaktere, die das Erleben des Films deutlich immersiver macht. Gleichzeitig schmälert es nicht die 2D-Version. Die 3D-Fassung vom König der Löwen kann man also als gelungenes Unterfangen ansehen.

 

Wie waren Sie als Regisseure am 3D-Transfer vom König der Löwen beteiligt?

Rob Minkoff: Don Hahn, Roger und ich trafen uns mit dem Stereographer Robert Neuman und seinem Team um die Konvertierung in Gang zu setzen. Wir sahen uns die 2D-Fassung des Films an und tauschten uns über die Dinge aus, die wir gerne in 3D sehen möchten- und welche nicht.

Roger Allers: Bei der Konvertierung haben wir überlegt, welche Szenen in 3D das Storytelling und die emotionale Bedeutung verstärken können. Während der Konvertierung trafen wir uns regelmäßig mit Robert Neumann und dem Team, um Input zu geben und die Arbeit zu begutachten. Außerdem habe ich die Farbkorrektur der finalen Version überwacht.


Wie haben Sie festgelegt, welche Elemente der Geschichte am meisten von der 3D-Konvertierung profitieren?

Roger Allers: Wir haben uns den Film ohne Ton angesehen und nach den Szenen mit dem größten Potential gesucht. Das haben wir in den Raum hineingerufen, wo jemand wie rasend Notizen schrieb.

 

Waren Sie überrascht, wie gut handgezeichnete Animation in stereoskopischen 3D funktioniert?

Rob Minkoff: Ich hatte bereits mehrere Anläufe von herkömmlichem Zeichentrick in einer 3D-Konvertierung gesehen und sah großartige Möglichkeiten darin. Aber ich muss zugeben, dass Robert Neumann und sein Team diese Erwartungen mit ihrer überwältigenden Arbeit noch übertroffen haben.

Sie dürften ebenfalls überrascht gewesen sein, als die offiziellen Studiozahlen vom Startwochenenende des 3D-Rereleases vorlage- oder hatten Sie mit diesem Erfolg gerechnet?

Rob Minkoff: Ich konnte es gar nicht glauben! In den Prognosen haben sie Analysten ein Startwochenende von rund 12 Mio. Dollar prophezeit. Als wir schließlich ein Einspiel von über 30 Mio. Dollar erreichten, war ich gleichermaßen geschockt, verblüfft und zufrieden. Es ist toll, dass das Publikum den König der Löwen noch immer liebt.

 

Was wurde am Film für den Release in 3D und auf Blu-ray verbessert?

Roger Allers: Neben dem offensichtlichen Hinzufügen von Tiefe und einer neuen Dimension bietet diese Fassung die besten Farben und Schärfe aller bisherigen Veröffentlichungen.

 

Konnten Sie der Versuchung widerstehen ähnlich wie George Lucas Verbesserungen oder Veränderungen an den neuen Editionen vorzunehmen?

Roger Allers: Ja. Ich denke, wir können es mit einer tollen Arbeit auf sich beruhen lassen. Ein paar kleine Farbkorrekturen habe ich durchgeführt, mit denen ich vorher nie ganz glücklich war, aber das war es auch schon.

 

Was bevorzugen Sie persönlich, handgezeichnete oder computeranimierte Filme?

Rob Minkoff: Ich finde, dass sich Computeranimationen in den letzten Jahren erheblich verbesserten und mittlerweile eine gleiche Qualität wie handgezeichnete Trickfilme erreichen. Aber nichts kann den Look & Feel von klassischer Handzeichnung ersetzen. Ich finde, es gibt genug Raum auf der Welt für beide Techniken, jede mit ihren spezifischen Stärken und Schwächen.

 

Was denken sie, wie sich die Animationsfilm-Industrie seit der ersten Veröffentlichung vom König der Löwen verändert hat?

Roger Allers: Ich sehe mehr Filme in verschiedenen Stilen von deutlich mehr Animations-Studios. Das ist sehr aufregend! Mehr davon!

Finden Sie die Veränderungen zuträglich für die Animationsfilmbranche?

Roger Allers: Die Zunahme der Vielfalt ist zu begrüßen, aber ich hoffe, dass auch handgezeichnete Filme weiter produziert werden. Diese Kunstform ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich denke, dass sie noch immer viele ungenutzte Möglichkeiten bietet.

 

Wie sieht in Ihren Augen die Zukunft des Animationsfilms aus?

Rob Minkoff:  Als ich in den frühen Achtzigern mit den Trickfilmen begann, sah es mehr nach dem Ende des Animationsfilms aus. TV-Shows, Werbefilme und Zeichentrick-Content jeder Art wurde produziert. Insofern bin ich ziemlich dickköpfig, was Animation angeht. Ich denke, dass möglicherweise mehr Animationsfilme mit unterschiedlichen Inhalten produziert werden, die Zuschauer in allen Altersgruppen erreichen. Letztlich sollten Animationsfilme einen Grad der Achtung erhalten, der mit anderen Produktionsweisen gleichzusetzen ist.

Roger Allers: Ich denke, dass das Feld sich weiter in der Technologie und den Themen öffnen wird. Die Grenze zwischen Animation und Schauspiel ist mittlerweile so verwaschen, dass die Trennung eigentlich verschwinden sollte.

 

Roger, Rob, darf ich um einen abschließenden Satz zum König der Löwen bitten?

Rob Minkoff: Nach 17 Jahren ist das eine aufregende Reise mit dem König der Löwen. Etwas, von dem ich hoffe, dass es wie der Circle of Life stetig weitergeht.

Roger Allers: Ich bin sehr glücklich dass Zuschauer gemeinsam den König der Löwen auf der großen Leinwand sehen können. Kino ist auch eine Gruppenerfahrung. Lasst uns am Pride Rock versammeln, dem Kreis des Lebens folgen und unsere Geschichten erzählen.

 

Vielen Dank für das Interview!

 

Bilder © Disney · Alle Rechte vorbehalten.

Herbstwochenende, Kinowetter, rund 1,8 Mio. verkaufte Tickets. Der Spitzenreiter der Vorwoche Die Abenteuer von Tim und Struppi- Das Geheimnis der Einhorn in bestem stereoskopischem 3D holte sich nicht nur den Platz 1 mit rund 2,4 Mio. Euro Einspiel, sondern setzte sich auch mit knapp 270.000 Besuchern gegen den Neustart des Grusel-Sequels Paranormal Activity 3 durch. Dieser konnte mit rund 267.000 Besuchern rund 2,1 Mio. Euro umsetzen, ein hervorragender Kopienschnitt.
Auf Platz drei landete der aktuelle Disney-Neustart nach dem Rezept The Fighter meets Transformers „Reel Steel“, der mal als 3D-Fassung angedacht war. Die flache Version lockt rund 230.000 Besucher an diesem Wochenende in die Kinos. Die ebenfalls plane Komödie „Zwei an einem Tag“ setzte am Startwochenende rund 180.000 Tickets ab. Den „Aushilfsgangstern“ schauten rund 150.000 Zuschauer bei der Arbeit zu.

Werner Herzogs Dokumentation Die Höhle der vergessenen Träume erreichte in 58 Kinos etwas mehr als 11.000 Besucher und verpasst somit die Top 20.
Die Top 5 in der Übersicht:

  • Platz 1: Tim und Struppi- Das Geheimnis der Einhorn – rund 270.000 Zuschauer
  • Platz 2: Paranormal Activity 3 – rund 265.000 Zuschauer
  • Platz 3: Reel Steel – rund 230.000 Zuschauer
  • Platz 4: Zwei an einem Tag – rund 80.000 Zuschauer
  • Platz 5: Aushilfsgangster – rund 180.000 Zuschauer

Bild © Sony Pictures · Alle Rechte vorbehalten.

Plane Bilder in PAL-Auflösung sind im Zeitalter der Digitalisierung nicht das, was man unter Großem Kino versteht. Aktuell produziert die Berliner MovieBrats Films & Animation das Langfilm-Debut von Thorsten Klein LOST PLACE mit dem Flaggschiff-Modell des digitalen Kinos, der RED Epic. Das bedeutet eine digitale Auflösung von 5K, also 5000 Bildpunkten in der Breite. Und natürlich wird der Thriller als stereoskopische 3D-Produktion umgesetzt, um auch den Thrill durch die Bilder zum Zuschauer zu transportieren. Neben Peter Jacksons Verfilmung „Der Hobbit“ und dem Spiderman-Reboot ist LOST PLACE die erste europäische Produktion, die auf der Zukunft des Kinos dreht. Und auch thematisch geht es im Film um Hochtechnologie; Drehbuch-Autor Thorsten Klein ließ sich dabei von wahren Hintergründen aus seiner südwestdeutschen Heimat inspirieren:

Die ausgedehnten Gebiete des Pfälzer Waldes sind durchzogen von sogenannten „Lost Places“: verlassenen, einstmals geheimen Bunkeranlagen, unterirdischen Lagerhallen und riesigen Funktürmen, die mitten im Wald liegen. Hier befindet sich auch die Ramstein Air Base, der größte Militärstützpunkt außerhalb der USA. In den 1980er Jahren begann das US-Militär dort mit der Erprobung einer streng geheimen Funktechnologie zur Kommunikation mit U-Booten und weit entfernten Stützpunkten. Diese elektromagnetischen Wellen, Extremely Low Frequency oder kurz ELF genannt, nutzen dabei die gleichen Frequenzen wie das menschliche Gehirn. Wechselwirkungen mit Organismen oder anderen Technologien waren bis dahin unerforscht und bis heute ist umstritten, ob die Funkstrahlung das Verhalten von Organismen beeinflussen oder gar manipulieren kann.
Lost Place greift die Unsicherheit, die auch heute noch von moderner Technologie ausgeht, in einer postmodernen Schauergeschichte auf: Auf GPS-Schatzsuche im Pfälzer Wald erleben vier Jugendliche die erschreckenden Nebenwirkungen der scheinbar ad acta gelegten Militärtechnologie.

Von links: Produzent Alex weimer, Jytte-Merle Böhrnsen, Pit Bukowski, François Goeske, Josefine Preuß, Regisseur Thorsten Klein und Produzentin Lena Vurma (Foto: Marie Zieger/MovieBrats)

Von links: Produzent Alex weimer, Jytte-Merle Böhrnsen, Pit Bukowski, François Goeske, Josefine Preuß, Regisseur Thorsten Klein und Produzentin Lena Vurma (Foto: Marie Zieger/MovieBrats)

Für die Verfilmung von Lost Place konnte eine junge Riege erstklassiger Darsteller gewonnen werden: François Goeske (FRANZÖSISCH FÜR ANFÄNGER, SUMMERTIME BLUES, International Undine- und CMA Wild & Young Award-Preisträger) spielt die Hauptrolle des siebzehnjährigen Daniels. In einem Internetchat lernt er die gleichaltrige Elli kennen, dargestellt von Jytte-Merle Böhrnsen (DATING LANZELOT, THE BERLIN PROJECT). Daniel und Elli begeistern sich beide für Geocaching, eine Art elektronischer Schatzsuche, bei der man Rätsel lösen und mit Hilfe eines GPS-Gerätes Koordinaten ermitteln muss, die den Weg zu einem „Schatz“ weisen. Zur ersten gemeinsamen Schatzsuche bringt Daniel seinen Kumpel Thomas mit, den Pit Bukowski (DORFPUNKS) wie im Echtzeit-Thriller-Experiment THE BERLIN PROJECT als eher kantigen Typen verkörpert. Elli hat ihre Smartpho ne-fixierte Freundin Jessica an ihrer Seite, gespielt von Josefine Preuß (mehrfach ausgezeichnet für ihre Rolle in TÜRKISCH FÜR ANFÄNGER ).

Ihre Schatzsuche führt die vier Teenager in den scheinbar endlosen Pfälzer Wald. Dem schüchternen Daniel gelingt es dabei, Ellis Interesse zu wecken, während Jessica Gefallen am sportlichen Thomas entwickelt. Doch der idyllische Herbsttag findet ein abruptes Ende, als der mysteriöse Falk Geisinger im Strahlenschutzanzug auftaucht, gespielt von Hollywood-Schauspieler Anatole Taubman (CAPTAIN AMERICA – THE FIRST AVENGER, JAMES BOND 007 – EIN QUANTUM TROST, DIE PÄPSTIN). Seinen Warnungen vor einer unsichtbaren Gefahr in diesem Teil der Wälder wollen die vier keinen Glauben schenken. Erst als Jessica plötzlich verschwindet, eskaliert die Situation. Steckt der zwielichtige Mann im Schutzanzug dahinter? Oder gibt es noch eine weitaus größere Bedrohung? Entgegen der Warnungen machen sich die Jugendlichen auf die Suche nach ihrer Freundin und stoßen in den Tiefen des Waldes auf eine ehemalige ge heime Militäranlage, aus deren Mitte sich ein gewaltiger Funkturm erhebt. Pulsierend im roten Licht scheint von ihm eine geheimnisvolle Macht auszugehen, die das Leben aller in Gefahr bringt…

Nach Peter Jacksons "Der Hobbit" und dem neuen "Spiderman"-Film ist LOST PLACE die erste europäische Produktion, die mit RED Epic in 3D und im Format 5K produziert wird. (Foto: Bettina Enigl/MovieBrats)

Nach Peter Jacksons „Der Hobbit“ und dem neuen „Spiderman“-Film ist LOST PLACE die erste europäische Produktion, die mit RED Epic in 3D und im Format 5K produziert wird. (Foto: Bettina Enigl/MovieBrats)

Die Dreharbeiten von LOST PLACE finden bis Anfang Dezember an Original-Schauplätzen in Rheinland-Pfalz und Hessen, sowie im Studio in Berlin statt. Die Dreharbeiten von LOST PLACE finden bis Anfang Dezember an Original-Schauplätzen in Rheinland-Pfalz und Hessen, sowie im Studio in Berlin statt. Aktuelle Impressionen vom Dreh und Hintergrundinformationen werden fortlaufend auf der offiziellen Facebook-Fanpage www.lost-place.com veröffentlicht.
Produziert wird LOST PLACE von MovieBrats Films & Animation in Ko-Produktion mit dragonfly films. Produzenten sind Alex Weimer, Lena Vurma und Esther Friedrich. LOST PLACE wird gefördert mit Mitteln von HessenInvestFilm und des Medienboard Berlin-Brandenburg. NFP marketing & distribution wird LOST PLACE im Jahr 2012 bundesweit in die Kinos bringen.

Bilder © MovieBrats · Alle Rechte vorbehalten.