3D-Film des Monats: ROBINSON CRUSOE
Die weltberühmte Geschichte des schiffbrüchigen Robinson Crusoe wird in diesem CGI-Animationsfilm der belgischen nWave Pictures auf den Kopf gestellt und aus der Sicht der Inseltiere erzählt. Wie bei Produzent Ben Stassen und Regisseur Vincent Kesteloot üblich, setzt man hier auf das volle Spektrum in der 3D-Bildgestaltung, und verdient sich ganz klar den Titel des 3D-Film des Monats.
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Viele Viecher
Die Geschichte des Schiffbrüchigen Robinson Crusoe von Daniel Defoe gehört zu den Klassikern der Weltliteratur. Und auch zu den Klassikern der Filmgeschichte, IMDb wirft über 100 Treffer aus, in der Robinsons Geschichte seit 1910 als Kurz- oder Spielfilm, TV-Serie oder Genre-Abwandlung adaptiert wurde. Nun kommt eine weitere Adaption des Stoffes in die Kinos, aber so hat man ihn noch nie gesehen. Der CGI-Film aus der belgischen Animationsschmiede nWave Pictures erzählt Robinsons Geschichte aus der Sicht der auf der Insel lebenden Tiere.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Papagei Dienstag, der nach seinem Bekanntschaftstag mit Robinson eben auf diesen aktuellen Wochentag getauft wurde. Gemeinsam mit seinen Freunden Tapir, Ziege, Gürteltier, Eisvogel, Stachelschwein und Chamäleon leben sie friedlich auf ihrer einsamen Insel, umgeben von Weiten des Meeres. Bis eines Tages so ein merkwürdiger Zweibeiner mit einem hölzernen Ungetüm an den Strand gespült wird. Der Papagei ist beglückt über die Wesen aus der anderen Welt, der Rest der tierischen Bande will das Ungetüm aber schnellstmöglich wieder loswerden. Das sorgt natürlich für allerlei Turbulenzen, rasante Action und viel Spaß. Besonders durch die ebenso räudigen wie fiesen Schiffskatzen, die noch so manches Hühnchen zu rupfen haben- Rache ist Bli-Bla-Blutwurst!
Natürlich setzt man, wie bei Animationsfilmen üblich, auch auf prominente Sprecher: Matthias Schweighöfer übernimmt nach Sammys Abenteuer 1 und dem Magischen Haus erneut die Sprechrolle der Hauptfigur. Comedian Kaya Yanar krächzt den neugierigen Papageien Dienstag, Dieter Hallervorden wird als Ziegenbock Zottel, Cindy aus Marzahn als Tapir Rosie und Aylin Tezel als Stachelschwein Epi zu hören sein.
Herausragende 3D-Animation
In der Animation und im Look muss sich die europäische Produktion überhaupt vor seinen Konkurrenten aus USA verstecken. Die Animationen wirken organisch, Partikel und Simulationen wie Feuer und Wasser stofflich glaubwürdig, die Oberflächen-Texturen sind schön, stets stimmig und detailliert. Beleuchtung und Rendering gefallen ebenfalls.
Genau wie bei SAMMYS ABENTEUER und Teil 2 und DAS MAGISCHE HAUS besticht der Animationsfilm durch seine 3D-Gestaltung. Während andere Studios die Stereoskopie als zurückhaltendes Gestaltungsmittel verwenden, setzt nWave alles verfügbare ein. Es gibt weite Tiefen in den Raum hinein und sehr viel Out of Screen-Effekte. Alle, die immer jammern, dass die 3D-Filme gar nicht in 3D wären, weil ihnen nichts um die Ohren fliegt: das hier ist euer Film. Insgesamt liegt die Nullebene schon vor der Leinwand, von dort ragen Klippen, Schiffsrümpfe oder spitze Vogelschnäbel mitunter majestätisch bis zur eigenen Nasenspitze. Allerlei schwingt sich aus der Leinwand, um wieder in den Raum dahinter zu fliegen- man merkt, wie viel Erfahrung in der Gestaltung der 3D-Gimmicks stecken. Wenn das Chamäleon mit der Zunge in Richtung Zuschauer schnalzt, juchzt das Publikum. Ja, es sind Gimmicks, aber sie machen viel Spaß. Natürlich bleibt man dem Konzept treu, dass Teile des Films als Motionride in einem Freizeitpark in 4D-Technik funktionieren- das zweite Standbein von nWave Pictures. Den Zuschauer erwarten aufwändige Choreographien auf, über und durch ein Bambus-Aquädukt oder durch verschlungene Höhlensysteme. Stets wird der Blick anhand von Tieren oder Objekten gut und sehr dynamisch durch die tatsächlichen und die visuellen Räume gelenkt.
Allein die eingefrorenen Szenen in der Abspannmusik, die man sich problemlos als räumliches Lentikularposter aufhängen könnte, machen als Standbild schon mehr 3D-Spaß, als viele andere 3D-Filme in ihrer Gesamtheit. Daraus resultiert natürlich neben der Krönung zum 3D Film des Monats auch ganz klar die Empfehlung, sich ROBINSON CRUSOE auch in 3D im Kino anzusehen.
Inhaltliche Tiefe
Zwei Mankos des Films möchte ich erwähnen. Erstens: in der Szenendramaturgie hätte man sicherlich etwas straffen können, gerade wenn nur noch ohne textliche Inhalte gerutscht, gejagt und geflitzt wird, ist manche Sequenz etwas lang geraten. Vielleicht ist es für kleinere Besucher manchmal zu viel in der Dynamik, immer nur Rennen macht auch irgendwann müde.
Und zweitens leider steckt man nicht ganz so viel Mühe in die Storyentwicklung wie in die 3D-Dramaturgie. Eisvogel, Tapir, Ara, Gürteltier und Chamäleon teilen sich nicht wirklich einen natürlichen Lebensraum, die einen Arten kommen nicht in Südost-Asien vor, die anderen nicht in Südamerika. Wie sind die Tiere auf die Insel gelangt? Und warum gibt es von jedem nur ein Exemplar? Sie sind ja Einheimische, die, wie der Film erklärt, nichts als ihre Insel kennen.
Die Antwort ist nicht kompliziert: sie verkörpern einfach verschiedene Typen, und bringen physiologische Eigenschaften mit, in der man sich in der Anthropomorphisierung mehr oder minder wiederfinden kann. Die Figuren bleiben recht einfach, da gibt es nicht viel Entwicklung, Gut und Böse sind immer eindeutig klar zugeordnet. Dass der Papagei in RIO sehr erfolgreich war und das Chamäleon in RAPUNZEL NEU VERFÖHNT ein großartiger Sidekick war, dürfte, auch mit Blick auf nWave weitere Filme, nicht ganz zufällig gewesen sein.
Da legt man nicht so viel Wert auf inhaltliche Details.
Aber auf die Botschaft kommt es an, und die lautet: egal, wie ihr ausseht, und woher ihr kommt, wenn ihr den anderen respektiert und jeder hilfsbereit handelt, ist ein friedliches Zusammenleben möglich.
ROBINSON CRUSOE läuft ab dem 04. Februar 2016 in den deutschen Kinos, und die 3D-Fassung ist hier definitiv die beste Wahl!
Verlosung
Gewinne
- eine deutschlandweit einlösbare Freikarte, natürlich auch für die 3D-Fassung gültig
- zwei Stickersets mit Landschaftshintergrund
- eine Robinson Crusoe – Frühstücksbox für überlebenswichtigen Proviant
Hier die Gewinnspielfrage:
Welcher schottische Seefahrer und Abenteurer gilt als Vorbild für die Figur des Robinson Crusoe?
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