Jean-Jacques Annauds DER LETZTE WOLF 3D kommt in die deutschen Kinos
Schöne Nachricht von Wild Bunch auf der KINO 2015 in Baden-Baden: sie bringen am 29.10. 2015 Jean-Jacques Annauds Tierdrama DER LETZTE WOLF in die deutschen Kinos. Das auf dem chinesischen Bestseller von Jiang Rong basierendem Naturabenteuer spielt in einer ursprünglich gebliebenen Region der Mongolei, in der die Zentralregierung die Wölfe ausrotten will. Für zusätzliche Schauwerte in Annauds großen Aufnahmen sorgt diesmal der Einsatz von 3D.
Jean-Jacques Annaud – zwischen Tierspielfilm und Bestseller-Verfilmung
Die Tradeshow auf der KINO 2015 war ein guter Auftakt der neu aufgestellten Wild Bunch. Mit beeindruckenden Bildern startete man den Überblick in das Jahres-Programm mit einem Film, den viele Kinobetreiber noch nicht auf dem Schirm hatten: DER LETZTE WOLF von Jean-Jacques Annaud. Der französische Regisseur ist natürlich berühmt für seine Tierspielfilme „Der Bär“, der in Kanada spielte, und „Zwei Brüder“ über Tiger-Geschwister in Indien, man ist versucht „Der letzte Wolf“ ebenfalls in diese Kategorie einzusortieren. Doch geht es in diesem Film nicht nur um die Beziehung der Tiere zu dem Menschen, sondern auch um die Konflikte zwischen den Kulturen und Lebenssituationen. „Der letzte Wolf“ reiht sich in Annauds Filmographie der Romanverfilmungen wie „Der Name der Rose“ oder „7 Jahre in Tibet“ ein, die Grundlage des Films lieferte der chinesische Bestseller „Wolf Totem“ wurde von Jiang Rong, der bei uns als 2010 unter dem Titel „Der Zorn der Wölfe“ erschien. So erstaunlich es war, dass der Roman in China nicht zensiert wurde, war die Verfilmung durch Annaud, der sich mit „7 Jahre in Tibet“ ein lebenslanges Einreiseverbot in die Volksrepublik China einhandelte. Ursprünglich verhandelte die chinesisch/französische Produktion wohl mit Peter Jackson und WETA, bis man sich für Annaud entschied, der für diese Produktion das Projekt „Schiffbruch mit Tiger“ aufgab, das – wie bekannt – letztlich von Ang Lee realisiert wurde.
Annaud drehte Der letzte Wolf über den Zeitraum eines Jahres in der inneren Mongolei, dem Original-Schauplatz der Geschichte. Ein Dutzend chinesischer Wölfe wurde langjährig ausgesucht und vom schottischen Tiertrainer Andrew Simspon auf ihre Rolle vorbereitet. Das Produktionsbudget der chinesichen Produktion liegt wohl umgerechnet bei etwa 40 Millionen US-Dollar.
Der letzte Wolf in 3D
Der aufstrebende chinesische Filmmarkt setzt weiter stark auf einheimische Stoffe, wir kennen die Verliebtheit der Chinesen zum 3D-Format. So wundert es nicht, dass man sich bei diesem Film für den Einsatz von stereoskopischen 3D entschied. Es ist der erste 3D-Film von Jean-Jacques Annaud. Als Kameramann holte er Jean-Marie Dreujou zum Projekt, es ist nach und „Zwei Brüder“ und der Fantasy-Komödie „Seine Majestät das Schwein“ ihre dritte gemeinsame Arbeit. Natürlich bieten sich Naturaufnahmen perfekt für das 3D-Format an. Die Produktion kombiniert dabei real in 3D gefilmte Aufnahmen mit nachträglich konvertiertem 2D-Material (nach Angaben von Dreujou 25% nativ, 75% postkonvertiert). Interessanterweise auch noch Kamerhersteller-übergreifend, die 2D-Aufnahmen wurden mit ALEXA-Kameras gedreht, die 3D-Aufnahmen auf der RED. Bei den Objektiven kamen Optimo und Optimo 3D Packs von Angénieux zum Einsatz.
Die Romanverfilmung basiert auf dem semi-biographischen Bestseller von Jiang Rong, ein Pseudonym von Lu Jiamin. Im Jahr 1967 wird der Student Chen Zhan aus Bejing in die innere Mongolei geschickt, um eine Gruppe nomadischer Hirten zu unterrichten. Aber auch der Lehrer lernt die Menschen und ihre Einflüsse besser kennen und verstehen, die mongolischen Nomaden sind in ihrer Tradition und Mythen eng mit den Wölfen aus dem Norden verbunden. Die wilden marodierden Tiere stellen eine permanente Bedrohung für die Viehherden der Nomaden dar, gleichzeitig sind sie fasziniert von der Klugheit und dem Mut der Wölfe. Chen Zhan verbindet bald eine tiefe Liebe mit einem Wolfsjungen. Doch stehen die Zeiten im Umbruch als die Chinesen das wirtschaftliche Potenzial der Steppe erkennen und ein Apparatschik die Ausrottung der Wölfe anordnet. Gefangen zwischen dem dem Fortschritt der Zivilisation aus dem Süden und den traditionellen Feinden, den Wölfen aus dem Norden, kämpfen Mensch und Tier, Bewohner und Eindringlinge um ihren wahren Platz in der Welt.
Ein deutscher Trailer wurde noch nicht veröffentlicht, daher kann hier zunächst nur den internationalen Trailer anbieten. Laut Aussage von Wild Bunch wird der Film für den deutschen Markt vollständig synchronisiert. Das deutsche Filmplakat habe ich bereits gesehen, wurde aber noch nicht zur Verfügung gestellt, daher folgt die französische Variante mit dem selben Motiv. DER LETZTE WOLF startet am 29.10.2015 in den deutschen Kinos.
Bilder © Wild Bunch · Alle Rechte vorbehalten.
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