Schlagwortarchiv für: Wim Wenders

Am Freitag, den 22. und Samstag, den 23. April 2022 präsentiert der Palazzo Grassi – Punta della Dogana – Collection Pinault im Cinema Multisala Rossini in Venedig die Weltpremiere einer neuen Installation, die von einem der bedeutendsten Meister des zeitgenössischen Kinos konzipiert wurde. Wim Wenders kehrt für eine neue Zusammenarbeit mit dem Palazzo Grassi zurück, nachdem er im Jahr 2020 das Henri Cartier-Bresson gewidmete Ausstellungsprojekt kuratiert hat.
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Wim Wenders dreht wieder! Gestern begannen in der Alten Nationalgalerie in Berlin die Dreharbeiten zum Liebesdrama SUBMERGENCE. Die Hauptrollen übernahmen die Charakterdarsteller James McAvoy, im Mai mit X-MEN: APOCALYPSE in den Kinos, und Alicia Vikander, die gerade für THE DANISH GIRL mit einem Academy Award ausgezeichnet wurde. Weiterlesen

Von Müdigkeit keine Spur: nach der Oscar-Nominierung für „Das Salz der Erde“, Ehrenbär und Retrospektive  auf der Berlinale, MomA-Retrospektive, Filmstart von „Every Thing Will Be Fine“ und Foto-Ausstellung in Düsseldorf, hat Wim Wenders nahe Paris mit den Dreharbeiten für sein nächstes Filmprojekt begonnen. Er adaptiert das Theaterstück „Die Schönen Tage von Aranjuez – ein Sommerdialog“ des österreichischen Autoren Peter Handke als 3D-Film. Ein Mann und eine Frau sinnieren in einer Sommernacht über Liebe und Freiheit, ihr poetischer Dialog kreist um Erinnerungen, unausgesprochene Sehnsüchte und Leidenschaft. Handkes Stück bietet ebenso wortgewaltiges, poetisches wie intellektulles pures Theater, man kann sich Wenders Freude an diesem Stoff vorstellen.
Die schönen Tage von Aranjuez - Dreharbeiten Wim Wenders
Als Cast konnte Wenders die Schauspieler Reda Kateb, Sophie Semin (übrigens Handkes Ehefrau), Jens Harzer und Musiker Nick Cave gewinnen. Sehr vielversprechend: für „Die Schönen Tage von Aranjuez“ ist erneut Benoît Debie als Kameramann tätig, der bereits bei „Every Thing Will Be Fine“ für fantastische 3D-Bilder sorgte.
Nach „3 Amerikanische LPs“ (1969), „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“ (1971), „Falsche Bewegung“ (1975) und „Der Himmel über Berlin“ (1987) ist „Les Beaux Jours d’Aranjuez“ – so der Originaltitel der deutsch-französichen Koproduktion- bereits Handkes und Wenders’ fünfte Zusammenarbeit.

Ein deutscher Filmstart für Die schönen Tage von Aranjuez steht noch nicht fest.

Bild © Donata Wenders

Leidenschaft für Kino, für Menschen, die sich das nicht immer leisten können: die Initiative KINO ~ PASSION präsentiert monatlich einen besonderen Film in der Kirchengemeinde Heilig Kreuz-Passion in Berlin. Am Mittwoch, den 13. Mai 2015 um 19 Uhr ist Wim Wenders‘ preisgekrönte Doku BUENA VISTA SOCIAL CLUB  zu erleben. Im Anschluss steht Musikjournalistin Milena Fessmann (Radio Eins) über den Film und über Leidenschaft zur Musik im Gespräch. Wie immer bei Kino ~ Passion ist der Eintritt frei.

Nach dem großen Auftakt im März geht KINO~PASSION mittlerweile in die dritte Ausgabe. „Vielen unterschiedlichen Zuschauern die Möglichkeit zu geben, am kulturellen Leben in dieser Stadt teilzunehmen, ist uns ein großes Anliegen“, erklärt Pfarrer Peter Storck von der evangelischen Kirchengemeinde Heilig Kreuz-Passion, der die Reihe gemeinsam mit dem Berliner Filmproduzenten Erwin M. Schmidt initiiert hat. „Kino ~ Passion behandelt Themen, die für uns alle relevant sind: Liebe, Alter, Exzess, Tod, Religion und Humor, Freizeit, Migration und so weiter“, so Filmemacher Schmidt, „Bei unserem nächsten Film Buena Vista Social Club geht es um Musik und Leidenschaft – auch ein Thema, das viele beschäftigt.“

In Buena Vista Social Club begleitet Wim Wenders seinen langjährigen Freund Ry Cooder, der schon die Musik von PARIS, TEXAS und END OF VIOLENCE geschrieben hatte, mit einem kleinen Filmteam nach Havanna. Hier wollte Cooder die Aufnahmen für das Solo-Album von Ibrahim Ferrer im Studio einspielen wollte. Wenders tauchte ein in die Welt der kubanischen Musik. Über mehrere Monate hinweg beobachtete er die Musiker, zuerst in Havanna, dann bei den einzigen beiden Konzerten, die der Buena Vista Social Club in seiner Gesamtformation jemals gegeben hat: den triumphalen Auftritten in Amsterdam und in New York. Buena Vista Social Club ist ein emotionales Stimmungsbild über Kuba, der Kultfilm über die Kraft der Musik löste einen wahren Kuba-Hype aus und erhielt 2000 eine Oscar-Nominierung.

Die Gemeinde Heilig Kreuz-Passion, zu der die Passionskirche gehört, ist seit Jahren für ihr besonderes soziales Engagement bekannt, insbesondere im Bereich der Hilfe für wohnungslose und rme Menschen. So gehört unter anderen das Zentrum Gitschiner Straße zur Gemeinde. Hier können Menschen, die mit wenig Geld auskommen müssen, künstlerische Angebote nutzen.

Informationen Kino ~ Passion:

Termin: 13. Mai 2015, 19 Uhr

Ort: Passionskirche, Marheinekeplatz, Berlin Kreuzberg

Film: „Buena Vista social Club “  (1999) von Wim Wenders

Gast: Milena Fessmann, Radio Eins und Cinesong.de

weitere Termine 2015, jeweils Mittwoch: 17. Juni, 15. Juli, 19. August, 16. September, 21. Oktober, 18. November, 16. Dezember 2014

Info: www.kino-passion.de

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Verleihung des Ehrenbären für sein Lebenswerk, filmische Homage auf der 65. Berlinale, Oscar-Nominierung für DAS SALZ DER ERDE und nun die Weltpremiere von EVERY THING WILL BE FINE im Wettbewerb der 65. Berlinale- läuft bei Wim Wenders. In seinem neuen Film setzt Wenders erstmals die dreidimensionale Bildsprache in einem Drama ein und erreicht eine Intensivierung der Emotionen. Weiterlesen

Wie soeben bekannt gegeben wurde, feiert Wim Wenders‘ 3D-Produktion KATHEDRALEN DER KULTUR seine Weltpremiere auf den 64. Internationalen Filmfestspielen in Berlin feiern. Die Dokumentation wird in der Reihe Berlinale Special zu sehen sein. Das 3D-Filmprojekt beschäftigt sich mit der „Seele von Gebäuden“. Neben Wim Wenders, der die Philharmonie Berlin porträtiert, widmen sich mit Michael Glawogger, Michael Madsen, Robert Redford, Margreth Olin und Karim Ainouz fünf weitere preisgekrönte Regisseure einem besondern Gebäude- und legen mit Cathedrals of Culture, so der englische Titel, ihr 3D-Debut vor.

Berlinale 2014

3D-Dokumentation über die Seele von Gebäuden

Inhaltlich baut die 3D-Dokumentation Kathedralen der Kultur auf der 3D-Videoinstallation IF BUILDINGS COULD TALK… auf, die Wenders zur Architekturbiennale in Venedig mit Producer Erwin M. Schmidt und Stereograph Alain Derobe drehte. In der 26minütigen Videoinstallation erforschte er die für sich sprechende Architektur des Schweizer Rolex Learning Center/ Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne, das von den japanischen Architekten Kazuyo Sejima + Ryue Nishizawa / SANAA gebaut wurde.

Wim Wenders -Kathedralen der Kultur - Cathedrals of Culture - Berlinale

In Kathedralen der Kultur lassen sechs Regisseure außergewöhnliche und höchst unterschiedliche Bauwerke für sich selbst sprechen- wie reflektieren Gebäude unsere Kultur? Die Gebäude sind nicht nur ein Zeugnis der Zeit, sie werden als Abbild unserer Gesellschaft verstanden. Ausgestattet mit einem Gedächtnis, aufgeladen mit den Gedanken und Gefühlen der Personen, die sie erbauten und die sie benutzen. In Ihrem eigenen Stil und ihrer persönlichen Handschrift gehen die Regisseure der Frage nach, was die Gebäude uns wohl erzählten, wenn sie sprechen könnten. Vom Konzertsaal, über die Bibliothek, der Oper, dem Museum über die Forschungseinrichtung bis hin zum Gefängnis reicht die Bandbreite der öffentlichen Einrichtungen. Dementsprechend spannend gestaltet sich der Dialog. Doch sind es nicht nur allgemeingültige Vertreter, die ausgewählten Gebäude wie die Berliner Philharmonie, die Russische Nationalbibliothek in Sankt Petersburg, das Centre Pompidou in Paris oder die norwegische Haftanstalt Halden sind Meisterwerke im Spannungsfeld zwischen Funktion und Baukunst.

Wim-Wenders-Kathedralen-der-Kultur-Cathedrals-of-Culture

Welcher Regisseur sich welchem Gebäude, also welcher Kathedrale der Kultur widmet, ist in dieser Übersicht zu sehen:

  • WIM WENDERS: Berliner Philharmonie – Berlin, Deutschland
  • MICHAEL GLAWOGGER: Russische Nationalbibliothek – Sankt Petersburg, Russland
  • MICHAEL MADSEN: Haftanstalt Halden – Halden, Norwegen
  • ROBERT REDFORD: The Salk Institute – La Jolla, Kalifornien, USA
  • MARGRETH OLIN: Opernhaus – Oslo, Norwegen
  • KARIM AINOUZ: Centre Pompidou – Paris, Frankreich

Kurzinhalt: KATHEDRALEN DER KULTUR lässt sechs hervorragende und höchst unterschiedliche Bauwerke für sich selbst sprechen. Das 3D-Filmprojekt erkundet, wie Gebäude unsere Kultur reflektieren. Aufgeladen mit den Gedanken und Gefühlen der Personen, die sie erbauten und die sie benutzen, sind diese Gebäude voller Zeugnisse der Vergangenheit, der Gegenwart und sogar der Zukunft. Sie besitzen ein Gedächtnis und sind ein Abbild unserer Gesellschaft.
Sechs renommierte internationale Regisseure verleihen dem Projekt ihren jeweils eigenen Stil und beantworten in einer unverwechselbaren Handschrift die Frage: „Wenn Gebäude sprechen könnten, was würden sie uns erzählen?“

Synopsis: „If buildings could talk, what would they say about us?“ CATHEDRALS OF CULTURE offers six startling responses. This 3D film project about the soul of buildings allows six iconic and very different buildings to speak for themselves, examining human life from the unblinking perspective of a manmade structure. Six acclaimed filmmakers bring their own visual style and artistic approach to the project. Buildings, they show us, are material manifestations of human thought and action.
CATHEDRALS OF CULTURE explores how each of these landmarks – a concert hall, a library, a research institute, a prison, a cultural center and an opera house – reflects our culture and guards our collective memory.

Wim Wenders‘ stereoskopische 3D-Projekte

Das stereoskopische Opus des Autorenfilmers begann mit der 3D-Videoinstallation IF BUILDINGS COULD TALK… die Wenders 2010 zur Architekturbiennale in Venedig präsentierte. Mit dem 3D-Tanzfilm PINA schuf Wim Wenders ein unvergleichliches Werk über das Werk der Choreografin Pina Bausch, die kurz vor Beginn der Dreharbeiten unerwartet verstarb. Der Film mit Sequenzen unterschiedlicher Stücke und Choreografien des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch war nicht nur eine dimensionalisierte Betrachtung des Werkes, sondern auch eine Konservierung der Darbietung, eine Aufnahme des Ensembles in einer ungewissen Zeit und in Wenders Inszenierungen eine Liebeserklärung an das Ruhrgebiet zwischen Kunst und Industrie. Der vielfach ausgezeichnete 3D-Tanzfilm PINA feierte seine Weltpremiere bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin im Jahr 2011 im Wettbewerb außer Konkurrenz.

Every Thing Will Be Fine - 01

Wim Wenders (rechts) mit seinem Hauptdarsteller James Franco bei den Dreharbeiten von Every Thing Will Be Fine in Kanada

Mit Cathedrals of Culture, so der englische Titel, widmet sich Wenders mit seinen Regiekollegen erneut dem Raum- perfekt für die Darstellung in 3D.  Ursprünglich war das 3D-Filmprojekt als 3DTV-Serie geplant, aufgrund der umfassenden Verbreitung von 3D-Spielstätten und dem Hunger nach anspruchsvollerer stereoskopischer Kost ist ein Kinorelease eine hervorragender Entscheidung. Mit seinem nächsten Spielfilm Every Thing Will Be Fine, der sich aktuell in der Production befindet, wird Wenders stereoskopisches 3D für die Bildgestaltung im Genre Drama einsetzen- mit fantastischem Cast: James Franco, Charlotte Gainsbourg, Rachel McAdams und Marie-Josée Croze werden in den Hauptrollen zu sehen sein. Derzeit filmt Wenders des zweiten Drehblock des Dramas in Kanada, eine Premiere für Every Thing Will Be Fine wird für Ende 2014 erwartet.

Sämtliche 3D-Werke von Wenders wurden nativ in 3D aufgezeichnet. Als 3D-Producer agierte Erwin M. Schmidt, als Stereographer kamen Alain Derobe und seine Tochter Joséphine Derobe zum Einsatz. Weitere Informationen über die Film und TV-Projekte von Neue Road Movies gibt es auf der offiziellen Webseite.

Bilder © Berlinale (1), Neue Road Movies/ Wim Wenders (2), Wim Wenders/ Wolfgang Thaler/ Heikki Färm/ Alex Falk/ Øystein Mamen/ Ali Olcay Gozkaya (3),  Donata Wenders (4)· Alle Rechte vorbehalten.

Am 30. Juni 2009 verstarb die große deutsche Bühnenkünstlerin Pina Bausch, die als Choreografin und Tänzerin in ihrer Kompagnie den Stil des Tanztheaters begründete. Ihr persönlicher Freund Wim Wenders befand sich in der Planung eines Roadmovies mit Bausch, wurde wie alle von ihrem Tod überrumpelt. Der geplante 3D-Film über Pina Bausch wandelte sich von der Dokumentation zur Werkschau des kreativen Schaffens, zu einer Liebeserklärung an den Tanz, die Musik, die Liebe und auch an die Stadt Wuppertal und das umgebende Ruhrgebiet. Der 3D-Tanzfilm PINA mit seinen über 550.000 deutschen Kinobesuchern für eine breite Diskussion über die künstlerischen Möglichkeiten des 3D-Films, über die Überschreitung von Grenzen und die Entwicklung einer neuen Bildsprache. Weltweit gefeiert, umfassend prämiert. Heute wird PINA erstmals auf Arte im Free-TV gezeigt, auch in seiner 3D-Pracht (via Astra 3D), die man sich dringend ansehen sollte, PINA gehört zweifelsohne zu den besten 3D-Filmen überhaupt.

Im Anschluss wird das Stück des Tanztheaters Wuppertals ausgestrahlt, das in PINA für viele  die stärkste Visualität bewies: VOLLMOND. Die Bühne besteht aus einem riesigen Felsen und Wasser, welche in ihrer elementaren Kraft die tänzerischen Interaktion der zwölf Darsteller bestimmen. Männer und Frauen suchen fieberhaft nach der Liebe, der Kampf der Geschlechter wird hier zum Zentrum der Beziehungen. VOLLMOND in der Fernsehregie von Wim Wenders ist am Mittwoch, den 26. Juni um 21:55 Uhr erstmals im Fernsehen auf Arte (in 2D) zu sehen.

PINA

2D-Ausstrahlung auf ARTE, 3D-Ausstrahlung auf Astra 3D, Entertain
Mittwoch, 26. Juni um 20:15 Uhr, 99 Min

Aufgrund der technischen 720p-Limitierung der Öffentlich-Rechtlichen Sender wird PINA in 3D auf dem frei empfangbaren Astra 3D-Demokanal ausgestrahlt, der mit folgenden Parametern zu empfangen ist:

Satellit: ASTRA 2C
Position: 19,2° Ost
Transponder: 27
Frequenz: 11611.75 MHz
Polarisation: horizontal
Rate: 22.000 / FEC: 5/6

Außerdem ist PINA in 3D auf dem 3D-Kanal von Entertain in der dritten Dimension zu erleben.

PINA 3D - Wim Wenders - Vollmond

„PINA“ ist ein Film für Pina Bausch von Wim Wenders und von den Tänzern des Tanztheaters Wuppertal. Er lädt die Zuschauer ein auf eine sinnliche, bildgewaltige Entdeckungsreise in eine neue Dimension: mitten hinein auf die Bühne des legendären Ensembles und mit den Tänzern hinaus aus dem Theater in die Stadt und das Umland von Wuppertal – den Ort, der 35 Jahre für Pina Bausch Heimat und Zentrum ihres kreativen Schaffens war. Ihr Werk ist eine Liebeserklärung an die Größe im Kleinen, an die Schönheit und das Bleibende im Flüchtigen: Pina Bausch hat die Welt der Bewegung neu entdeckt und den Tanz aus sich heraus erneuert wie keine andere Künstlerin ihrer Zeit. Niemand sonst konnte so eindringlich und lakonisch, beiläufig und doch so liebevoll von menschlichen Bewegungen und Begegnungen auf der Bühne erzählen wie sie. Oft war in einer kleinen Geste ein ganzer Kosmos enthalten, denn Pina Bausch hatte ein sehr waches und genaues Auge für die Menschen. Für ihre Theatervision hat sie sich mit dem Tanztheater Wuppertal ein einzigartiges Ensemble geschaffen. Mit ihm brachte sie ihre faszinierenden Stücke auf die Bühne, wurde mit den Jahren weltberühmt und blieb dabei doch immer in Wuppertal verwurzelt. Wim Wenders und Pina Bausch hat in über 20 Jahren ihrer persönlichen Freundschaft die Idee eines gemeinsamen Tanzfilms nie losgelassen. Aber erst mit den neuesten Möglichkeiten digitaler 3D-Technologie fand Wim Wenders die ästhetischen Ausdrucksmittel, um die emotionale Ausdruckskraft von Pina Bauschs innovativem Tanztheater in einem Film zu bannen. Noch gemeinsam mit der Choreographin wurden die Stücke „Le Sacre du Printemps“, „Vollmond“, „Café Müller“ und „Kontakthof“ als zentrale Werke ihres Schaffens für das Filmprojekt zur Aufzeichnung ausgesucht. Völlig unerwartet verstarb Pina Bausch 2009 mitten in den Produktionsvorbereitungen für den Film. Nach einer Phase der Trauer und Reflexion konzipierte Wenders den Film neu: Aus dem gemeinsamen Projekt wurde so ein Film für Pina Bausch von Wim Wenders und ihren Tänzerinnen und Tänzern. Mit sparsam eingesetzten Bildern und Tondokumenten aus ihrem Leben; und mit den für die 3D-Kamera in und um Wuppertal getanzten, individuellen Erinnerungen der einzelnen Ensemblemitglieder des Tanztheaters Wuppertal an den genauen, kritischen und liebevollen Blick ihrer großen Mentorin.

VOLLMOND

Ausstrahlung auf ARTE
Mittwoch, 26. Juni um 21:55 Uhr, 116 Min

„Vollmond“ zeigt Pina Bauschs Kunst in voller Blüte. Eine überschäumende Musik bestimmt das Stück, genau so, wie das großartige Bühnenbild von Bauschs langjährigem Mitarbeiter Peter Pabst. Ein großer Fels beherrscht die Szenerie sowie ein Wassergraben. „Ich bin jung. Es ist alles voller Versprechungen. Meine Gedanken fliegen hoch. Und mein Körper ist stark“, ruft eine der Tänzerinnen auf der Bühne und zeigt die emotionale Kraft, mit der der „Vollmond“ die Tänzerinnen und Tänzer der Tanztheaters Wuppertal antreibt. Sie treten auf zu expressiven Soli, zu spielerischen und absurden Begegnungen, zu zweit oder dritt. Die meiste Zeit regnet es in dieser Vollmondnacht auf der Bühne, und die Tänzer werfen sich mit der ganzen Wucht ihrer Körpersprache in dieses Stück, klettern über den riesigen Felsen, rutschen den Boden entlang, werden nass und nässer, und toben am Ende durchs Wasser, als sei dies ihr eigentliches Element. Sie sind in einer silbernen Landschaft dem Regen und schließlich dem Orkan ausgeliefert, der über die Bühne fegt. Männer und Frauen sind einander verfallen, suchen fieberhaft nach der Liebe: der Kampf der Geschlechter als Zentrum der Beziehungen. Wie in allen neueren Stücken von Pina führt das auch zu leichten und humorvollen Situationen, aber auch zu Angst und Schrecken. So spielerisch das Stück beginnt, so wild und ungezügelt wird es gegen Ende, wenn die zwölf Darsteller bis zur Verausgabung tanzen.

Bilder © Laurente Philippe, Beschreibungstexte/Video © Arte · Alle Rechte vorbehalten.

Die frische Unterschrift ist ein Grund zur Freude: James Franco übernimmt im kommenden 3D-Film von Wim Wenders EVERY THING WILL BE FINE die Hauptrolle. Der US-Amerikaner spielt  in dem Drama den Schriftsteller Tomas, der versehentlich ein Kind tötet  und in den folgenden zwölf Jahren nach den Gründen des Unfalls seines Lebens und im Leben der Kindsmutter Kate sucht.

Wim Wenders -Portrait

Wim Wenders arbeitet nach seiner Erfolgsproduktion PINA, die weltweit 30 Mio. Dollar umsetzte,  erneut stereoskopisch, die dreidimensionale Bildsprache lässt ihn nicht los. Wenders beschreibt seinen Ansatz:

Every Thing Will Be Fine is a family drama, unravelling over the course of 12 years. A story of guilt and forgiveness, and of accepting things you cannot change anymore. We wrote it with 3D in mind, and I’m convinced that the medium lends itself really well to an intimate story.

Aktuell befindet sich Wenders mit weiteren europäischen Regisseuren in der Produktion der 3DTV-Serie Kathedralen der Kultur, die im nächsten Jahr ausgestrahlt werden soll. Mit Every Thing Will Be Fine (die Schreibweise des Every Thing  ist bewusst so gesetzt) will Wenders die 3D-Bildsprache im Bereich des Dramas vorantreiben, wie ein Blick in die 3D-Timeline belegt, ist das Drama in 3D mit wenigen Ausnahmen bisher unterrepräsentiert. James Franco hat bereits Erfahrungen mit dem 3D-Format sammeln können, in Disneys Klassiker-Prequel Die fantastische Welt von Oz spielte er den Magier des Fantasielandes.

Die Produktion von Every Thing Will Be Fine findet in zwei Drehblöcken statt, der Drehstart ist für den 15. August 2013 in Montreal (Kanada) angesetzt, ein weiterer folgt im Januar 2014.  Das Drehbuch stammt vom norwegischen Schriftsteller Bjorn-Olaf Johannessen. Sarah Polley wurde bereits vor einiger Zeit für eine Rolle bekannt gegeben. Gian-Piero Ringel wird den Film für die Neue Road Movies produzieren. Als Weltvertrieb agiert erneut HanWay Films, die Every Thing will be Fine auf dem Marche du Film bei den Filmfestspielen in Cannes anbieten.

EveryThingWillBeFine-PromoD

Synopsis: EVERY THING WILL BE FINE erzählt die Geschichte des Schriftstellers Tomas (James Franco), dessen Leben durch einen Autounfall aus den Fugen gerät. Auch wenn er keine direkte Schuld an dem Unglück trägt, zerbricht die Beziehung zu seiner Freundin an diesem Ereignis, und sein Leben und seine Arbeit stehen plötzlich unter vollkommen neuen Vorzeichen. Der Film folgt Tomas über den Zeitraum von 12 Jahren und erzählt mit großer Genauigkeit eine Geschichte von Schuld und der Suche nach Vergebung.

Bilder © Neue Road Movies · Alle Rechte vorbehalten.

Mit dem 3D-Tanzfilm PINA schuf Wim Wenders ein unvergleichliches Werk über das Werk der Choreografin Pina Bausch, weltweit gefeiert, vielfach ausgezeichnet. Mit seinem nächsten Spielfilm Every Thing Will Be Fine, der sich aktuell in der Preproduction befindet, wird Wenders stereoskopisches 3D für die Bildgestaltung im Genre Drama einsetzen. Und nun erobert er mit einer zehnteiligen Dokumentarreihe das 3D-Fernsehen. In Cannes offiziell vom Weltvertrieb Cinephil durch Philippa Kowarsky vorgestellt, wird Wim Wenders als Ausführender Produzent gemeinsam mit neun weiteren europäischen Regisseuren die Dokumentarserie Kathedralen der Kultur drehen. Unter anderem sind – neben Wim Wenders – die Regisseure Michael Glawogger, Michael Madsen, Jiska Rikels und Victor Kossakovsky mit einem Beitrag beteiligt. In der zehnteiligen dokumentarischen Serie gehen die Autoren dem architektonischen Dialog europäischer Bauwerke auf den Grund und folgen der Fragestellung „Wenn Gebäude sprechen könnten, was würden sie über uns erzählen?“.

Inhaltlich baut Kathedralen der Kultur auf der 3D-Videoinstallation IF BUILDINGS COULD TALK… auf, die Wenders zur Architekturbiennale in Venedig mit Producer Erwin M. Schmidt und Stereograph Alain Derobe drehte. In der 26minütigen Videoinstallation erforschte er die für sich sprechende Architektur des Schweizer Rolex Learning Center/ Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne, das von den japanischen Architekten Kazuyo Sejima + Ryue Nishizawa / SANAA gebaut wurde. Nun folgen mit den Cathedrals of Culture, so der englische Titel, weitere Gebäude mit sehr unterschiedlichen Prägungen. Vom Konzertsaal, über die Bibliothek, das Stadion, das Museum bis hin zum Gefängnis reicht die Bandbreite der öffentlichen Einrichtungen. Dementsprechend spannend gestaltet sich der Dialog. Doch sind es nicht nur allgemeingültige Vertreter, die ausgewählten Gebäude wie die Berliner Philharmonie, die Russische Nationalbibliothek in Sankt Petersburg, das Maxxi Nationalmuseum in Rom oder die norwegische Haftanstalt Halden sind Meisterwerke im Spannungsfeld zwischen Funktion und Baukunst.

Da das Projekt vom Rundfunk Berlin-Brandenburg RBB in Zusammenarbeit mit arte koproduziert wird, ist mit einer Ausstrahlung auf dem deutsch-französischen Kultursender arte zu rechnen. Arte hat bereits mehrfach 3D-Tage in unterschiedlicher Technik und Gestaltung gesendet. Die Dreharbeiten für Kathedralen der Kultur werden voraussichtlich Ende 2012 starten, mit einer Ausstrahlung ist 2013 zu rechnen. Zusätzlich ist eine 2D-Auswertung angekündigt, da trotz steigender Absatzzahlen noch nicht jeder Haushalt über ein 3D-Heimkino verfügt.

Synopsis: Kathedralen der Kultur ist eine TV-Serie in 3D und 2D. Die Serie vereint 10 preisgekrönte Dokumentar-Filmemacher aus 10 europäischen Ländern in einem kreativen Ensemble, das 10 verschiedene europäische Gebäude zu Wort kommen lässt. Aufgeladen mit den Gedanken und Gefühlen ihrer Baumeister und Nutzer sind diese Gebäude Zeugen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, sie besitzen ein kollektives Gedächtnis und sind ein Abbild unserer Gesellschaft. Die Serie verleiht diesen kulturellen Klangkörpern eine Stimme, indem die Gebäude selbst die Hauptfiguren der Serie sind und zu den Zuschauern sprechen. Die Filme erzählen nicht aus der Perspektive der Menschen auf die Gebäude sondern aus Sicht der Gebäude, die die Menschen beobachten und über sie reflektieren.
Jeder Film ist Ausdruck der Vision des betreffenden Filmemachers und eine subjektive Antwort auf die Frage: „Wenn Gebäude sprechen könnten, was würden sie uns über uns erzählen?“

Bestätigt sind bereits folgende Regisseure mit der Wahl ihrer Gebäude, drei weitere werden in Kürze benannt:

  • MICHAEL GLAWOGGER : Russische Nationalbibliothek – Sankt Petersburg, Russland
  • WIM WENDERS : Berliner Philharmonie – Berlin, Deutschland
  • MICHAEL MADSEN : Haftanstalt Halden – Halden, Norwegen
  • VICTOR KOSSAKOVSKY : Camp Nou Stadion – Barcelona, Spanien
  • NORBERTO LOPEZ AMADO : MAXXI Nationalmuseum der Kunst des 21. Jahrhunderts – Rom, Italien
  • JISKA RIKELS : Gebäude noch zu bestätigen
  • KARIM AINOUZ : Gebäude noch zu bestätigen

Eine ganz persönliche Meinung: Schön, dass die alten Hasen (für die 3D ebenso Neuland war) für den Fortschritt sorgen, die jungen Hunde kommen ja weiterhin nur schwer aus dem Knick. Dass nebenbei Wim Wenders mit seinem erfahrenen Produktionsteam für einen Know How-Transfer im stereoskopischen Kino auf eine hervorragende Garde europäischer Programmfilmer leistet, lässt auf einen aufregenden Diskurs über das immersive Kino, S3D-Film und seine Auswertungsmöglichkeit hoffen. Und mittelfristig weitere anspruchsvolle 3D-Werke jenseits des 3D-Blockbuster-Mainstreams entstehen.

Weitere Informationen über die Film und TV-Projekte von Neue Road Movies gibt es auf der offiziellen Webseite.

Bild © Claudio Bosco/ Neue Road Movies · Alle Rechte vorbehalten.