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Wie OregonLive berichtet, fokussiert sich das Animationsstudio Laika auf Stopmotion-Spielfilme- und lässt die CGI-Sparte fallen. 63 Mitarbeiter der CGI-Abteilung müssen ihren Pixel zusammenpacken und das Unternehmen verlassen, bereits im Dezember mussten 65 Mitarbeiter nach der Fertigstellung des CGI-Films „Jack and Ben’s Animated Adventure” gehen.

Laikas Erfolgsfilm Coraline, immerhin mit einem Boxoffice von 120 Mio $ bei 60 Mio $ Produktionskosten, mag den Ausschlag gegeben haben. Gegen die großen Platzhirsche Disney/Pixar und Dreamworks Animation lässt sich sicherlich schwer behaupten, zumal es in diesem Feld weitere starke Konkurrenten gibt. Aber auch durchaus eine riskante Entscheidung, da die Produktionszyklen von Stopmotion-Filmen aufgrund der aufwändigen Produktionen einige Jahre betragen. So lange wird sich Laika mit dem zweiten Standbein, der Produktion von Werbefilmen und Videoclips über Wasser halten müssen. Diese werden übrigens in allen Animationsformen angeboten, da bleibt Laika ein Vollsortimenter.

Aber Coraline hätte auch ein CGI-Film werden können. Regisseur Henry Selick ist ein Spezialist für abendfüllende Stop-Motion-Filme, gehören doch „The Nightmare before Christmas“, „Monkeybone“ oder „James und der Riesenpfirsich“ zu seiner Filmographie. Gemeinsam mit Laika hat er den Kurzfilm „Moongirl“ umgesesetzt, der auf dem Filmfestival in Ottawa den Spezialpreis der Jury für den Bereich Kurzfilme erhielt. Letztlich hat er sich doch für sein klassisches Format der Stopmotion entschieden.

Man munkelt bereits über Folgeprojekte von Selick, die Palette scheint groß: eine Buddy-Komödie, eine Gespenstergeschichte, ein Kinder-Monsterfilm, ein mystisches Märchen und ein Anderer-Welt-Krimi sollen sich in der Entwicklung befinden  Auch eine erneute Zusammenarbeit mit Neil Gaimann, dem Buchautoren von Coraline, scheint möglich. Ich als großer Stopmotion-Fan freue mich sehr auf kommendes Material!

Henry Selicks Kurzfilm „Moongirl“ könnt ihr euch hier ansehen:

Für Freunde der Animation sind der 1920 geborene Altmeister der Stopmotion Ray Harryhausen und das Kreativgenie Tim Burton zwei echte Schwergewichte. Ein Interwiew zwischen den beiden gibt es in drei Teilen auf Youtube. Nicht nur Freunde der Klassiker „Eart vs the flying Saucers“, „It came from beneath the Sea“ und „20 Million Miles to Earth“ kommen auf Ihre Kosten. Tim Burtons Film „Alice im Wunderland“ startet bei uns am 18.3.2010 und ist auch als IMAX 3D-Version zu sehen.

(via Popmoderne)

Die britische DVD des 3D-Stopmotionfilms Coraline kommt mit einem Lentikularcover. Das kennt ihr von den sogenannten Wackelbildern, durch Drehen und Neigen verändert sich das Bild. Noch ein Grund mehr, sich die DVD zu kaufen. Selbstverständlich ist der Film auch in einer stereoskopischen 3D-Fassung auf der 2 Discs-DVD enthalten, für die man auch vier Anaglyphen-3D-Brillen mitgeliefert bekommt. Die Technik ist zwar mit dem Kinoerlebnis nicht zu vergleichen, aber besser als ein flaches Bild.

Während die deutsche Version von Coraline erst Anfang 2010 auf den Markt kommt, sind die britische DVD und Blu-ray bereits ab dem 12. Oktober zu haben (übrigens via Amazon auch in Deutschland lieferbar und schon vorbestellbar).

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(via DVDuell)

In den deutschen Kinocharts vermisse ich den bisher besten 3D-Film des Jahres: Coraline. Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden verleiht das Prädikat „besonders wertvoll“, die Kritiker sind begeistert, ich auch. Wer diesen Film nicht gesehen hat, sollte nicht über Animationsfilm, und schon gar nicht über die Möglichkeiten des 3D-Films diskutieren.

"Coraline" verbindet StopMotion mit modernster 3D-Technik

Bei Puppentrick denken viele Menschen an einen Kinderfilm. Doch Coraline ist nur was für taffe Kinder und Erwachsene. So wundert es nicht, dass der Film bei den „Scream-Awards“ eine Nominierung in der Kategorie „Best Fantasy Movie“ erhalten hat. Auf dem Filmfestival in Venedig konkurriert das Werk von Henry Selick um die Auszeichnung als bester 3D-Film des Jahres.

Filmblogger Michael Sennhauser findet, dass der Film Coraline einer der „Unverpassbaren“ ist: Puppenanimation mit Tiefe, Witz und dunklen Stellen. Im Filmpodcast findet ihr (ab Restlaufzeit 8:25) einen schönen Kommentar. Auch wenn die unmögliche Paraphrase mit den tanzenden Puppen benutzt wird. 🙂 (Kleiner Fehler im Podcast: der Film wurde nicht nachträglich für 3D bearbeitet, sondern in nativem 3D gedreht.)

Alle deutschen 3D-Spielorte findet ihr in diesem Artikel. Alles über die großartige 3D-Technik des Film habe ich in diesem Artikel für euch zusammengefasst.

Und wem der Mund noch immer nicht wässrig ist – hier habe ich noch ein paar Featurettes für euch:

Bringing Coraline to Life

The Story of Coraline

Crafting the World of Coraline

Meet the Inhabitants

Coraline in the Higher Dimensions

Noch mehr Featurettes findet ihr in diesem Youtube-Kanal. Und jetzt aber auf an die Kinokasse!

"Coraline" verbindet StopMotion mit modernster 3D-Technik

"Coraline" verbindet StopMotion mit modernster 3D-Technik - © Universal

Coraline ist der erste Stop-Motion-Animationsfilm, der vollständig in stereoskopischem 3D gedreht wurde, und bietet dem Zuschauer, so Henry Selick, „die einmalige Erfahrung, vollständig in eine dreidimensionale Erlebniswelt einzutauchen“. Coraline startet am 13. August 2008 in unseren Kinos, natürlich in ausgewählten Kinos in einer stereoskopischen Fassung.

Als allererster 3D-Stop-Motion-Film gilt John Norlings Kurzfilm „In Tune with Tomorrow“, der ursprünglich für die Weltausstellung 1939 in New York produziert wurde. Über die Jahrzehnte entwickelten sich beide Verfahren unabhängig voneinander weiter und eroberten ihren Platz in der Geschichte der Kinoindustrie und Filmmagie. Vor wenigen Jahren übertrug Walt Disney Pictures Selicks Stop-Motion-Spielfilm „The Nightmare Before Christmas“ aus dem Jahr 1993 auch in das 3D-Format.

Nachdem Kameramann Pete Kozachik bei der Bearbeitung des Films zu Rate gezogen wurde und das Ergebnis gesehen hatte, gab er dem Verfahren grünes Licht. 2006 kam die neue 3D-Digitalversion heraus und war so erfolgreich, dass der Film seither jeden Herbst wieder in die Kinos kommt. Selick offenbart: „Als ich „Nightmare“ und „James und der Riesenpfirsich“ drehte, haben wir schon etwas mit 3D experimentiert. Ich bin mit Lenny Lipton befreundet, der mit dieser Technologie führend ist und jetzt bei RealD arbeitet.“

Regisseur Henry Selick mit Stopmotion-Figur Coraline

Regisseur Henry Selick mit Stopmotion-Figur Coraline - © Universal

„So um das Jahr 2004 herum sah ich Lennys neueste Entwicklungen in diesem Bereich. Bill Mechanic und ich stellten fest, dass die 3D-Erfahrung Coralines Geschichte am Besten zur Geltung bringen würde. Seither sind die Digital-Projektion, das RealD-Verfahren und die neuen stereoskopischen Systeme immer eindrucksvoller geworden – die aktuellen Brillen sind sogar bequemer!“ Auch Neil Gaiman war beeindruckt: „Das erste Mal, als ich das 3D-Material von „Coraline“ sah, blieb mir der Mund offen stehen. Noch nie hatte ich so tolle 3D-Szenen gesehen – und der Realismus der Stop-Motion-Animation wirkt wie ein echter Spielfilm.“

Lipton arbeitet seit 1972 an der Weiterentwicklung des 3D-Verfahrens. RealD Cinema ist eine digitale Projektionstechnologie mit hoher Auflösung, die anders als frühere Systeme nicht zwei Projektoren braucht. RealD verwendet einen einzigen Projektor, der abwechselnd das Frame für das linke und dann für das rechte Auge projiziert. Jedes Frame wird drei Mal in hoher Geschwindigkeit projiziert, was das Flackern der Bilder verringert und eine fließende Bilderabfolge ermöglicht. Durch die speziellen Brillen betrachtet, die jedem Auge nur „seine“ Bilder zeigen, ist das Ergebnis eine nahtlose Reihe von 3D-Bildern, die sich auf sämtliche Ausmaße der Leinwand erstrecken – aber nie darüber hinaus. Kozachik sagt: „3D funktioniert endlich ohne Einschränkungen, zum großen Teil Dank der digitalen Projektion – eine Linse, ein Projektor.“

Auf Einladung von Selick stattete Lipton LAIKA einen Besuch ab, um eine Reihe von Seminaren zu dieser neuen stereoskopischen Technologie abzuhalten; der Regisseur gibt zu, dass es für die Produktion noch während der Arbeit viel zu lernen gab. „Ausschlaggebend für dieses 3D-Erlebnis“, sagt er, „war, die Essenz dieser Miniaturwelten einzufangen, indem wir zwei Bilder für jeden Frame fotografierten – eines für das linke und eines für das rechte Auge. Also zwei Bilder, aber nicht zwei Kameras.“

Lead Animator Travis Knight bei einer Szene

Lead Animator Travis Knight bei der Arbeit - © Universal

Dennoch waren auf den 52 verschiedenen Stages bei LAIKA ständig sieben einzelne 3D-Kameras im Einsatz. Kozachik meint: „Es war der komplizierteste Stop-Motion-Dreh, bei dem ich je dabei war. Es sind doppelt so viele Einstellungen – rund 1.500 – in „Coraline“ wie davor in „Nightmare“. Man könnte sagen, dass es sieben Second Units und keine First Unit gab – oder aber, dass es eben sieben First Units waren. Ich war am Anfang einer Sequenz dabei und habe Anweisungen zur Beleuchtung oder Anpassung des Sets gegeben – dann über-nahm die jeweilige Unit. Die Monitore am Stage geben immer einen guten Eindruck davon, was schließlich auf der Kinoleinwand zu sehen sein wird.“

„Meine Priorität waren die Stages, die gerade ihre Arbeit aufnahmen oder „hot spot“-Fragen hatten. Schon vor langer Zeit habe ich gelernt zu delegieren.“

Mit einer einzigen 3D-Kamera wird das gleiche Frame zwei Mal fotografiert, bevor man an das nächste Frame geht. Die Kamera wird so programmiert, dass sie sich nach links und rechts dreht, um jedes Frame für das jeweilige Auge einzufangen. Die Auswahl eine „Machine Vision“-Kamera, die sonst bei Industrie-Robotern eingesetzt wird, gab den Filmemachern mehr Flexibilität in den Kamerabewegungen und die Freiheit, sich bei Nahaufnahmen dreidimensional um die Figuren herum zu bewegen.

Außerdem, so Selick, stellte man fest, dass „man für 3D den Abstand zwischen der Linse und dem Subjekt normalerweise so einstellt, wie es dem menschlichen Auge entspricht. Da wir aber mit Miniatur-Figuren gedreht haben, spürten wir, dass wir diesen Abstand verkürzen konnten.“

Assistenz-Kameraman Mike Gerzevitz vermißt die Bildtiefe

Assistenz-Kameraman Mike Gerzevitz vermißt die Bildtiefe - © Universal

„Wir wollten die Augen der Zuschauer näher zusammenbringen – entsprechend dem Abstand zwischen den Augen der Figuren im Film, damit man unmittelbar in deren Welt einsteigen kann“, so Kozachik. „So bekommen die Zuschauer die gleichen visuellen Hinweise wie in ihrem Alltag, aber nichts, was sie zum Schielen bringen würde.“

Selick erklärt: „Die heutige 3D-Technologie kann als ‚stereoskopisch’ bezeichnet werden, weil sich die Zuschauer alles mit beiden Augen anschauen können, wie man es als menschliches Wesen eben tut. Man bekommt ein Gefühl für Tiefe. RealD vermittelt die gesamte Stop-Motion-Welt, die wir als Filmemacher dem Publikum bieten möchten. Bei „Coraline“ setzen wir 3D ein, um das Publikum in die von uns erschaffene Welt eintauchen zu lassen und um die Energie zu vermitteln, die unsere Miniatur-Sets wirklich ausstrahlen. Darum geht es, und nicht nur um Gimmicks wie Dinge, die aus der Leinwand hervor schießen. Die haben wir zwar auch, aber sparsam eingesetzt.“ Kozachik fügt hinzu: „Solche Momente unterstützen die Story und wurden behutsam ins Drehbuch eingebaut. Man gab uns den Rat: ‚Man soll eher die Räume öffnen als dem Zuschauer Dinge ins Gesicht springen zu lassen.’“

Arbeiten am Stopmotion-Set

Arbeiten am Stopmotion-Set - © Universal

Zu diesem Zweck beschwört der Filmemacher auch die Mantras zweier seiner Mentoren, die Oscar-preisgekrönten Visual Effects Artists Dennis Muren und Phil Tippett, nämlich „eine Einstellung, ein Gedanke“ und „worum geht es in der Einstellung?“. Glücklicherweise stellte Kozachik fest, dass „wenn man erst einmal die Basics des stereoskopischen Verfahrens gemeistert hat, es sich zu einem weiteren Kamera-Werkzeug entwickeln kann – vorausgesetzt, es ist nicht das Einzige. Bei „Coraline“ haben wir es als Instrument eingesetzt, mit dessen Hilfe man die Geschichte erzählen kann.“

„Allerdings haben wir mit diesem stereoskopischen Verfahren auch Dinge getan – z.B. beim Fokus und der Tiefenschärfe – von denen man uns abgeraten hatte, und ich finde, alles ist gut gelungen. Wir wollten uns keine Patzer leisten; Henry und ich haben diesmal alles ziemlich auf die Spitze getrieben.“ Beide Welten in „Coraline“ sind in 3D zu sehen; erwartungsgemäß hätten die Filmemacher ihre Story in 2D beginnen können. Erst als Coraline die andere Welt betritt, hätten die Zuschauer dann ihre 3D-Brillen aufgesetzt. Selick war jedoch davon überzeugt, man sollte die Unterschiede zwischen den Welten in der gesamten Filmsprache und Erzählweise verankern. Er sagt: „In Coralines realer Welt haben wir die Sets etwas klaustrophobischer gestaltet. Die Farben sind ausgewaschener, denn ihr Alltagsleben soll eher fade wirken.“

eine digitale 3D-Kamera filmt die Konversation am Küchentisch

eine digitale 3D-Kamera filmt die Konversation am Küchentisch - © Universal

„Wenn sie die andere Welt betritt, sehen die Sets ganz ähnlich aus, sind aber insgesamt tiefer und bieten mehr Raum. Die Farben sind etwas kräftiger und wir bewegen die Kamera mehr. In ihrer realen Welt steht die Kamera fest und bildet eine Reihe von eher langweiligen Tableaus ab. Die „echte“ Welt wirkt wie eine Theateraufführung und die andere Welt daher so viel „realer“ auf sie – und auf die Zuschauer.“

Rillen für Schienen wurden in die Böden eingebaut und einige Wände waren abnehmbar, damit sich die Kamera bewegen konnte, wenn auch nur um jeweils einen Millimeter. Damit sich das Publikum besser mit Coralines Blickwinkel identifizieren kann, war die Kamera normalerweise tiefer als die Augenhöhe eines Erwachsenen.

Lead Animator Travis Knight kontrolliert das Framing

Lead Animator Travis Knight kontrolliert das Framing - © Universal

Die liebevoll ausgestalteten Details und üppige Ausstattung in der Arbeit der Filmemacher wird durch 3D noch hervorgehoben, obwohl „Coraline“ (wie gängige Filme) auch auf 2D konvertiert oder digital ausgedruckt werden kann. Obwohl „Coraline“ also auch in 2D gezeigt werden kann und wird, begeistert sich Dakota Fanning: „Mit der 3D-Brille sieht alles viel toller aus!“ Die Schauspielerin spricht aus Erfahrung: während einer Vorführung des vollendeten Filmmaterials lugte sie kurz unter ihrer 3D-Brille hervor – und stellte fest, dass der Filmgenuss mit Brille um einiges größer war. Sie fügt hinzu: „Selten findet man einen Film, den man sich immer wieder anschauen und in dem man jedes Mal neue Dinge entdecken kann. Ich bin stolz darauf, ein Teil davon sein zu dürfen und werde „Coraline“ immer behalten, um ihn auch meinen Kindern zu zeigen.“

Neil Gaiman (l.), Buchautor von "Coraline" und Regisseur Henry Selick (r.)

Neil Gaiman (l.), Buchautor von "Coraline" und Regisseur Henry Selick (r.) - © Universal

Der 3D-Stopmotion-Film Coraline hat von der Filmbewertungsstelle Wiesbaden (FBW) das Prädikat „besonders wertvoll“ erhalten.

Die im Jahr 1951 gegründete FBW ist im Auftrag aller Länder tätig. Ihre vergebenen Prädikate „wertvoll“ und „besonders wertvoll“ haben bundesweite Gültigkeit. Über die Auszeichnung entscheiden unabhängige Jurys mit ausgewiesenen Filmexperten aus ganz Deutschland. Mit dem Prädikat besonders wertvoll wird ein Film ausgezeichnet, „dem überragende künstlerische, dokumentarische und filmhistorische Bedeutung zukommt.“

Der Film in der Regie von Henry Selick läuft ab dem 30. Juli in Deutschland. Natürlich in ausgewählten Kinos in stereoskopischer Fassung. Hier noch der Wortlaut des FBW-Gutachtens:

„Das Team um den Schöpfer von Nightmare Before Christmas hat sich wieder einmal selbst übertroffen. Mit Coraline erzählt es nicht nur eine spannende, fantastische Geschichte über die Abenteuer der kleinen Coraline, die sich in ihrer neuen Heimat zurecht finden muss. Das Team lotet auch aus, was man mit der neuen 3D-Animationstechnik momentan für neue Räume, neue Welten erschaffen kann. Das virtuose Kamerakonzept beeindruckt vor allem, weil es nicht nur auf Effekthascherei durch in den Kinosaal ragende Gegenstände setzt, sondern im Gegenteil die endlich mögliche Tiefe des neuen Raumes zu nutzen versteht. Und trotz der mal bezaubernden mal faszinierenden dreidimensionalen Spielereien verliert der Film niemals Coraline und die Story aus den Augen. Hier gehen Erzählkunst und technische Raffinesse aufs Beste Hand in Hand.

Wie schon in Nightmare Before Christmas ist die Ästhetik der Figuren einzigartig individuell und nicht immer nur gefällig geraten. Das künstlerische Konzept wendet sich an erwachsene Kinogänger, Kinder dürften von der Ästhetik stellenweise vielleicht etwas abgeschreckt sein. Und auch darin fand der Ausschuss einen weiteren Pluspunkt: Coraline wurde eben nicht „weich gespült“, um auch wirklich für alle Altersklassen möglichst gefällig zu sein.

Das musikalische Konzept ist hervorragend, ist detailliert auf die jeweiligen Szenen und Figuren abgestimmt. Erstickende Klangteppiche wurden aus dieser neuen Welt verbannt. Und die Moral, die bei so einer Geschichte natürlich nicht zu kurz kommen darf, kommt mit einem kunstvoll stählernen Finger daher, so dass man sie gerne mit- oder hinnimmt.
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Mit Coraline beweist 3D-Kino, was momentan alles möglich ist, aber auch die 2D-Fassung wird ähnlich bestechen und faszinieren wie schon Nightmare before Christmas. Der Ausschuss war von diesem bunten Meisterwerk einhellig begeistert.“

Poster Coraline  -  © Universal Pictures International Germany

Poster Coraline - © UPI Germany