Schlagwortarchiv für: Kurzfilm

Lange haben die Fans anhand von Hintergrundzeichnungen in Featurettes gerätselt, was der nächste Kurzfilm der Animationsschmiede Pixar sein könnte. Denn die Kurzfilme gehören einfach vor jedem Langfilm dazu, außer, dass das Kino mal wieder vergessen hat ihn auf den Server zu spielen…

Doch lagen wir alle falsch. Nach dem Kurzfilm „Teilweise Wolkig“, der 2009 vor dem zweifachen Oscar-Gewinner „OBEN“ lief, kommt nun im Vorprogramm von „Toy Story 3“ der Shortie „Day & Night“ in unsere Kinos. Die Pixar-Kreativen aus Emeryville beschäftigen sich mit einer schwierigen Frage: Was passiert eigentlich, wenn Tag und Nacht aufeinandertreffen?- mit einer einleuchtenden Antwort!

Als Sonnenschein Day zum ersten Mal auf den finsteren Fremden Night trifft, fliegen die Fetzen! Day und Night sind verunsichert und beäugen sich argwöhnisch. Prompt haben sie einander auf dem falschen Fuß erwischt. Doch als sie sich besser kennen lernen und die einzigartigen Qualitäten des jeweils anderen erkennen, stellen sie fest, dass sie lediglich einen unterschiedlichen Ausblick auf ein und dieselbe Welt haben. Ihre Freundschaft eröffnet Day und Night eine ganz neue Perspektive…

Ein ungewöhnlicher Look, sieht ja fast nach klassischem Zeichentrick aus?! Ich denke, dass genaue wie „Teilweise Wolkig“ auch „Day & Night“ in stereoskopischem 3D in den Kinos zu sehen sein wird. Und freue mich schon jetzt auf den deutschen Starttermin von Toy Story am 29.Juli 2010!

Bild © Disney/Pixar

Gut, Top, Topper! Unser heißester Actionstar der 70er, Til Topper, arbeitet an seinem Comeback. Sein Klassiker „Operation Kobra“ kommt demnächst als remasterte Wiederaufführung in unsere Kinos. Und auch neues Material in bester Topper-Manier werden wir sehen können, im November drehte die HFF Potsdam den ersten stereoskopischen 3D-Realfilm gedreht, der sich derzeit in der Postproduktion befindet: „Topper gibt nicht auf!“ (den Bericht vom Setbesuch gibt es hier).

Pünktlich zur Berlinale ist die Webseite des Films online gegangen, auf der ihr jede Menge Informationen zu Topper bekommt. Auf www.topper3.de (Wortspielkönige! 🙂 ) findet ihr einen umfangreichen Blog mit aktuelle Infos aus der Produktion, Portraits von Cast und Produktionscrew, sowie jede Menge Fotos und Videos zum Film.

Und natürlich hat Til Topper reichlich Erfahrung in Social Media. Unglaubliche Anekdoten von Topper gibt es auf seinem Twitter-Account (@tiltopper), Regisseur Axel twittert unter @3DTopper ebenfalls. Auf Flickr bekommt ihr jede Menge Szenenfotos, als auch Schnappschüsse von gesichteten Plakaten rund um den Globus. Im Youtube-Channel gibt es laufend neue Featurettes zum Film. Und natürlich kann man auch auf Facebook ein Fan von Topper werden.

Ich durfte schon den Trailer sneaken, sowohl in 2D wie in stereoskopischem 3D. Und ich muss euch sagen: auch wenn es nur ein Anaglyphen-Trailer war, das Ergebnis hat absolut überzeugt. Da hat sich die dreifache Mühe für den 3D-Dreh doch gelohnt.

Topper gibt nicht auf! feiert am 26. März 2010 seine Vorpremiere im Rahmen der Insight Out 2010, eine öffentliche Premiere gibt es im April 2010.

Und jetzt raus mit der gelben Mütze! Topper!

Zum ersten Mal veranstaltet König Pilsener in diesem Jahr mit der Unterstützung von Hörzu und TVDigital und dem SAE Insitut den König Pilsener Webfilm Award 2010. Unter dem Motto „Große Momente für den kleinen Bildschirm“ widmet sich der Bierbrauer dem großen Feld der Kurzfilme, die das Netz als Distributionsplattform nutzen. Und es gibt einen satten Hauptpreis für den besten Webfilm 2010 zu gewinnen!

webfilm award

Bisher wurden knapp 300 Filme eingereicht, die Bandbreite reicht von Realfilm über CGI-Animationen, von Musikvideos bis Urlaubsfilmchen. Und auch ihr könnt mit eurem Kurzfilm noch dabei sein: Noch bis morgen, Freitag, den 15.1.2010 können Webfilm-Produzenten ihre Werke für den Wettbewerb einreichen. Sehr erfreulich: die Uploads werden in vielen Dateiformaten ermöglicht, man gibt sich offen. Übrigens gibt es auch eine Integration aus Hobnox (wer es nicht kennt, sollte sich diese Filmplattform mit seinen Tools unbedingt näher ansehen!).

Dem Gewinner winkt neben Ruhm und Ehre ein Preisgeld von knackigen 10.000 €- verliehen von Til Schweiger persönlich im Vorfeld der Goldenen Kamera. Aber auch Nicht-Film-Produzenten können gewinnen, indem sie für Ihren Lieblingsfilm abstimmen: natürlich gibt es flüssige Preise in Gold gegen den Durst. Und als Hauptpreis wird ein Platz in der Auswahljury vergeben, die medial knackig besetzt ist:

Natürlich ist Til Schweiger als Werbeanker von König Pilsener und erfolgreicher deutscher Filmemacher dabei: Er hat den Vorsitz der König Pilsener Webfilm Award Jury übernommen, um junge Talente zu fördern. Von Seite der Brauerei ist Hildegard Strauß als Marketing-Managerin von König Pilsener und Projektleiterin des Awards die einzige Frau in der Jury. Christian Hellmann, Chefredakteur im Axel Springer Verlag, ist seit 20 Jahren im Zeitschriftengeschäft erfolgreich, unter anderem mit den Partnern des Awards, TV DIGITAL und die HÖRZU. Aus dem Filmfach kommt Florian Beisert, Geschäftsführer von Markenfilm, der größten Werbefilmproduktion Deutschlands, Werbespots für nahezu alle bekannten Marken in Deutschland entwickelt. Und für den Nachwuchs Florian Meimberg, einer der talentierten deutschen Regisseure der jüngeren Generation und Creative Director. Inzwischen arbeitet er als freier Regisseur für Musikvideos, Werbespots und Virals.
Und es ist eben noch genau ein Platz frei, den DU mit Deiner Stimme gewinnen kannst. Denn Filme sollen nicht nur der Jury schmecken, sondern auch dem Publikum.

Und selbstverständlich findet ihr den König Pilsener Webfilm Award 2010 im Internet unter http://www.koenig-filmaward.de und in den Social Networks: Den Twitter-Account mit allen aktuellen schnellen Infos und Filmvorstellungen gibt es unter @webfilm_award. Oder werdet Fan auf Facebook unter facebook.com/koenigfilmaward.

Also: Film einreichen, Abstimmen und Gewinnen. Jury-Vorsitz Til Schweiger die Meinung sagen. Und hinterher zusammen ein kühles Bier trinken. Prost!

An der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf (HFF) in Potsdam
entsteht derzeit das erste 3D-Spielfilmprojekt. Für den 10-minütigen Kurzfilm „Topper gibt nicht auf!“ fiel am Freitag die letzte Klappe. Aber es handelt sich bei dem Projekt nicht nur um einen Film, wird er doch gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi). (Ja, richtig gelesen, nix mit Medienboard und Filmförderungsanstalt, man setzt auf die Bereiche Wirtschaft und Technologie.) Zu recht, denn „Topper gibt nicht auf!“ ist ein Forschungs-, Arbeits- und Lernprojekt. DigitaleLeinwand war zu Gast beim Produktionsteam und auf dem 3D-Set.

Topper-Logo

An der HFF sind bereites zwei stereoskopische Animationsfilme und ein 3D-Dokumentarfilm entstanden. Das erste szenische Realfilmprojekt „Topper gibt nicht auf!“ erzählt die Geschichte von Axel, der Regie studiert und die männliche Hauptrolle seines aktuellen Films mit seinem Idol Til Topper besetzt. Topper entpuppt sich allerdings beim Dreh als arroganter Exzentriker, der droht alles hinzuschmeißen. Doch dann kommt Marleen. Sie spielt die weibliche Hauptrolle, weckt seinen Ehrgeiz und – ist Axels Freundin.
Für das Projekt konnte Schauspieler Claude-Oliver Rudolph („Das Boot“, „James Bond 007: Die Welt ist nicht genug“) als Til Topper gewonnen werden. Scheint perfekt für die Rolle besetzt, Rudolph ist nicht nur die neue deutsche Synchronstimme für den abgehalfterten und wiederentdeckten Mickey Rourke, sondern tritt auch (für die Presse) mit der entsprechenden Attitude am Set auf. Der Regisseur wird von Maximilian Vollmar („Die Welle“, „Nancy and Frank – A Manhattan Love Story“) gespielt. Die (sozusagen doppelte) weibliche Hauptrolle übernahm Anna-Maria Sturm („Beste Zeit“, „Beste Gegend“).

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Vollmar, Sturm und Rudolph am Set , Bild: Gerold Marks

Die Beschreibung deutet das dahinterstehende Konzept an: der Film agiert in mehreren Ebenen. Zunächst ist es ein Film über das Filmemachen. Sowohl der Backstagebereich, wie der Filmfilm (also der in der Geschichte zu drehende Film) spielen eine Rolle. Getrennt werden diese beiden Bereiche optisch: der Filmfilm wird mit den Stilmitteln des Film Noir und in Schwarz/Weiß umgesetzt, der Backstage-Bereich der Produktion wird farbig dargestellt. Aber der Film besitzt auch Metaebenen als Forschungsgegenstand und praktisches Lernprojekt:

Dem stereoskopischen 3D-Kino als Motor der Digitalisierung wird eine große wirtschaftliche Bedeutung beigemessen, zum einen aufgrund der Strahlkraft des Neuen, aber auch in der technischen Entwicklung der Produktion und Projektion. Und nicht zuletzt in der Verwertung an Kinokasse oder Ladentisch. Acht führende Unternehmen und Forschungsinstitute haben sich zum Konsortium PRIME zusammengeschlossen, was in Langform „Produktions- und Projektionstechniken für immersive Medien“ bedeutet. Konsortialführer ist das Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen, weitere Partner sind das Fraunhofer Institut für Nachrichtentechnik, die Digital Video Systems AG, Flying Eye Management Beratung und Medieninvestitionen GmbH, die Kinoton, KUK Filmproduktion, Loewe Opta und natürlich die HFF Potsdam. Ziel ist die Entwicklung zukunftsweisender Technik und tragfähiger Geschäftsmodelle für die Einführung des stereoskopischen Medienkonsums in den Bereichen Kino, TV und Games. Das BMWi unterstützt diese Entwicklung mit einem Volumen von 5,8 Mio Euro, wobei die Fördersumme etwas über 4 Mio € liegt. Der Film ist ein Bestandteil dieses umfassenden Projektes.

Aber „Topper“ kann noch mehr:  Die Medienwissenschaftler der HFF werden den Film für qualitative Akzeptanztests einsetzen. Claudia Wegener, Projektleiterin für PRIME an der HFF, hat bereits mit ihrem wissenschaftlichen Mitarbeiter Jesko Jockenhövel eine quantitative Studie zur Nutzung und Akzeptanz von stereoskopischem Kino vorgelegt. Derzeit sind weitere Studien in der Vorbereitung. Beispielsweise soll geklärt werden, warum sich Kinogänger die stereoskopische Version der ebenfalls verfügbaren monoskopischen Version vorziehen, hat dieses soziale Aspekte oder ist dies im Technik- oder Filminteresse begründet? Eine weitere Studie soll die Auswirkung der Immersion auf junge Zuschauer testen. Aktuelles Beispiel: Disneys Eine Weihnachtsgeschichte wird von Zuschauern als zu gruselig beschrieben. Verstärkt der stereokopische 3D-Einsatz noch die Furcht? Auch ist bisher nicht geklärt, warum Frauen beim Betrachten stereoskopischer Filme häufiger über Übelkeit klagen als Männer.

An „Topper“ sollen weitere Grunderkenntnisse überprüft werden: Wie weit wird das filmische Erleben durch den Einsatz von S3D gesteigert? Steht der Protagonist dem Zuschauer emotional inhaltlich näher, wenn die Figur auch räumlich näher abgebildet ist?

Ein bisher wenig untersuchtes Feld, umso erfreulicher, dass sich Designforschung allmählich etabliert. Ziel der Medienwissenschaftler sind empirisch abgesicherte und fundierte Erkenntnisse über unterschiedliche Aspekte der Beurteilung und Akzeptanz von stereoskopischen, bzw. mehrdimensionalen Inhalten. Und das Einbringen der gewonnenen Erkenntnisse in den Gestaltungsprozess.

Robert Laatz, künstlerisch-technischer Leiter des Projekts, betont wiederholt  die Bedeutung der stereoskopischen Technik im digitalen Zeitalter. Zwar sehen Kritiker S3D-Filme oftmals skeptisch, Laatz ist aber überzeugt von der Relevanz von 3D für den Kino, TV und Games: „Die HFF reitet auf dem Schaumkamm der Renaissance des 3D-Kinos“.  An der Filmhochschule arbeitet er als 3D-Producer und Director of Photography (DoP) intensiv mit den Studenten an der stereokopischen Technik.

Den Studierenden wird mit dem Film ein umfassendes Praxisprojekt ermöglicht, in dem der Umgang mit der Tiefendimension ausprobiert und angewendet werden kann. Natürlich gibt es diverse Unterschiede zu einem herkömmlichen Dreh. Regisseur Félix Koch betont, dass man bei einem stereoskopischer Dreh erstmal eine Menge von dem vergessen kann, was in 2D-Produktionen gilt. Es gibt sehr viele zusätzliche Fehlerquellen. Und es dauert, bis man die Kamera beherrscht. Insgesamt dauert der Dreh oft doppelt so lang wie gewohnt, beispielsweise benötigt der Aufbau der Kamera deutlich mehr Zeit. Eine wichtige Arbeit für Kameramann Benjamin Raeder: Es muss viel eingemessen werden, was ist der nächste Punkt, was ist der fernste. Stimmen die Einstellung nicht, kommt es aufgrund der stereoskopischen Sicht durchaus zu Übelkeit beim Zuschauer. Dies bedeutet auch längere Wartezeiten für die Schauspieler und das gesamte Filmteam.

Und auch die Technik dahinter muss gelernt werden, dreht man doch in High Definition und bedient gleichzeitig zwei unkomprimierte Datenstreams. Und die Datenmengen sind riesig, leider konnte die Mustervorführung des gedrehten Material nicht stattfinden, da das Glasfaser-Serversystem die Datenmengen nicht übertragen kann.

Insgesamt ist der Dreh sehr viel geplanter. Bei diesem Projekt hat man den Film bereits vorab in einem Computerprogramm previsualisiert. Dies hilft nicht nur bei der Entwicklung der Story und des Timings, sondern auch für die Definition der Einstellungen und das Planen der stereoskopischen Wirkung.

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Previsualisierung der Szene, Illustration: HFF

Die stereoskopische Dimension bringt auch neue Herausforderungen mit sich. Auch die Szenen verlangen einen anderen Aufbau. Zum einen interessiert sich das Auge intensiver für den dreidimensionalen Raum und benötigt dafür Ruhe. Die Szenen sind daher ruhiger, die Schnittfrequenz niedriger. Das Anschneiden von Personen durch den Kadrierung funktioniert im 3D-Film nicht. Auch sollten Personen oder Gegenstände das Bild nicht über die seitlichen Ränder oder nach oben und unten verlassen. Eine große Bedeutung bekommt die Positionierung der Personen im Raum.

Dramaturg Florian Hawemann hat vielleicht den wichtigsten Job bei diesem Projekt. Er ist sich des Problems Handlung versus Effekthascherei bei stereoskopischen Filmen absolut bewusst: „Ein gutes Drehbuch in 2D ist auch ein gutes Drehbuch in 3D. Ein schlechtes Drehbuch in 2D wird in 3D nicht besser.“ Produktionsleiter Paul Andexel hat bei dieser Produktion ebenfalls gut zu tun: 50 Crewmitglieder und bis zu 12 Schauspieler auf und am Set sind zu koordinieren. Für die Produktion eines Kurzfilms eine beachtliche und auch ungewohnte Größenordnung.

Selbst klassische Berufe wie die Bühnenbauten und Dekoration müssen sich an die neuen Erfordernisse anpassen. In der Gestaltung sind gegenüber den erlernten 2D-Konvention neue Konventionen erforderlich. Wie arbeitet man in 3D mit perspektivisch verzerrten Räumen oder der Vortäuschung von Dimensionalität durch Patinierung und Schattierung? Alles eine Aufgabe für die Szenografin Susanna Cardelli. Da muss mal eine Wand höher sein als gewohnt, Wandbilder können auch zu Reliefs werden, damit die Tiefenperspektive zur Geltung kommt. Für die Möglichkeiten räumlichen Gestaltung wurde ein Tiefenskript angefertigt, eine Art zusätzliches Drehbuch für die Tiefendimension. Dieses Script wird als gemeinsames Asset gemeinsam mit dem Bereich der Medienwissenschaft der HFF iterativ durch Akzeptanztests in 2D und 3D entwickelt.

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Kameramann Raeder und Regisseur Koch am 3D-Spiegel-Rig, Bild: Gerold Marks

Die HFF verfügt durch die Investitionen über eine sehr gute Ausgangslage: Zum einen arbeiten jetzt Studierende praktisch mit der 3D-Technik und sammeln somit wertvolle Erfahrungen für gefragtes Spezialwissen. Zum anderen konnte die Hochschule mit dem Kauf von Geräten und Software einen kompletten digitalen Workflow aufbauen. Das Herzstück ist natürlich das 3D-Spiegel-Rig. Da für stereoskopisches 3D die Bilder von zwei Kameras aufgenommen werden müssen, braucht man eine Apparatur, die das exakte Positionieren und Justieren ermöglicht. Dabei werden die Kameras mit dem gleichen Versatz von 6,5 cm wie die menschlichen Augen angeordnet. Nun sind die Kameras und Objektive aber breiter und müssen daher versetzt aufgebaut werden. Eine Kamera wird seitlich, eine oben positioniert. Über einen gekippten Spiegel wird das Bild umgelenkt. Ein 3D-Monitoring-System, der vom Fraunhofer HHI und KUK entwickelte Stereoscopic Analyzer (STAN), ermöglicht die Kontrolle der Szenen im Live-Modus direkt am Set. Natürlich steht auch ein Stereo 3D-Bildschirm mit passiven 3D-Brillen für die On-Set-Überprüfung zur Verfügung.

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"Marleen" am Set und im Monitoring-System, Bild: HFF

Für die jetzt beginnende dreimonatige Postproduktion wurde an der HFF eine Flame-Suite von Autodesk angeschafft- ein sehr mächtiges Visual-Effects-System, mit dem auch die großen Filmstudios und Effektschmieden arbeiten. Und selbst an das Abspiel ist gedacht: im hochschuleigenen Kino kann die HFF ihre Werke auch in S3D seinem Publikum vorführen, immerhin mit einer Kapazität von 220 Plätzen.

Die HFF hat somit als erste deutsche Filmhochschule einen komplett digitalen Workflow aufgebaut, der für mono- oder stereoskopische Produktionen und Projektion zur Verfügung steht. Projektleiter Laatz betont dieses Alleinstellungsmerkmal, die HFF ist nicht nur als derzeit einzige europäische Universität in der Lage stereoskopisch zu produzieren, auch wird an der HFF derzeit die nächste Generation der Filmemacher ausgebildet. Und diese besitzen mit diesen Projekten praktische Erfahrungen mit dem Dreh in 3D.

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Das Filmteam beim Begutachten des Materials, Bild: HFF

Es gibt gerade an den künstlerisch schaffenden Universitäten viele Verfechter der freien Kunst und Film als Kulturgut. Die aufsetzenden Wissenschaften waren oft isoliert, haben im nachhinein gemessen, untersucht und bewertet. Zu oft nur für die Bibliographie der Forschenden. Ableitungen für marktrelevante technische Entwicklungen oder gar wirtschaftliche Modelle scheinen dabei viel zu selten produziert worden zu sein. Insofern begrüße ich die Verbindung von künstlerischer Produktion mit der Medienwissenschaft, sind dies doch auch meine beiden Studienschwerpunkte an der Universität der Künste. Wenn man sich gegenseitig zuhört und achtet, lässt sich viel voneinander lernen. Aber es kommt dabei auch auf die Tiefendimension an.

„Topper gibt nicht auf!“ feiert am 26. März 2010 im Rahmen des Symposiums „Insight Out 2010“ Premiere. Der 10-minütigen Film wird voraussichtlich gemeinsam mit einem 60-minütigen Making-Of aufgeführt. Zudem ist eine Festivalauswertung und eine Veröffentlichung mit Bonusmaterial auf Blu-ray geplant. Mehr Informationen über den Film gibt es auf unter dem offziellen Twitteraccount @3DTopper, der Facebook-Fanseite und dem Blog des Produktionsleiters Paul Andexel. Regisseur Félix Koch hat bereits Ideen für das nächste S3D-Projekt. Ich bin gespannt.

Filmemacher haben großen Ärger mit Produktpiraten: im Kino wird mitgefilmt und später auf die Torrent-Server der Welt hochgeladen, zum DVD-Start überschwemmen Raubpressungen aus Fernost den Straßenhandel. Nun wird man eine Spur professioneller: die Filme werden einfach nochmal angefertigt. Gut, in Hollywood nennt man das Remake, davon kann bei den unten gezeigten Beispielen aber keine Rede sein. Da bekommt der Begriff „Raubkopie“ eine ganz neue Bedeutung.

Die Filme der Animationsschmiede Pixar sind in der ganzen Welt beliebt. So wundert es nicht, dass sie unter RipOffs zu leiden haben. Zumal man ja keine Star-Schauspieler braucht, die Charaktere werden einfach im Rechner selber erzeugt. Dann klaut man noch die grobe Handlung und bedient ein paar Key-Visuals, fertig ist das schlechte Klon. Im Juni hatte ich euch schon mal das Poster für eine geklonte Version von OBEN gepostet (kann man hier nochmal ansehen).

Nun kommen Film-RipOffs hinzu. Hier eine sehr deutliche Anlehnung an „Cars“ mit dem Trailer für „The little Cars“:

Und wer Lust auf eine Geschichte mit einer kochenden Ratte hat, ist bei „Ratatoing“ gut bedient. Youtube versorgt uns mit dem gesamten Film:

Den Höhepunkt der digitalen Kopierkunst dürfte aber das „Remake“ des Kurzfilms „Presto“ sein, der bei Wall-E als Vorfilm gezeigt wurde. Im Vergleich zu den oben genannten Beispielen haben wir hier durchaus eine gute Bildqualität und ansprechende Renderings mit vernünftigen Modellen. Und es ist doch eine fast genaue Kopie des Pixar-Originals. Ich war bei der ersten Sichtung verblüfft, das wirklich über weite Strecken der Film szenengenau kopiert wurde. Und doch besitzt das Original in den Nuancen mehr Liebe, mehr Seele. Und ich hoffe, dass das auch von den Zuschauern honoriert wird.

Hier das Original und das Plagiat im direkten Vergleich:

YouTube Doubler

(via Slashfilm)

Wie kann man der Bedrohung aus dem Weltall Einhalt gebieten? Genau, indem man seine schrecklichste Waffe einsetzt. Im Fall von Dreamworks erstem stereoskopischem 3D-Abenteuer „Monsters vs. Aliens“ sind das die schrecklichsten Monster der 50er Jahre B-Movies- Filmgeschichte: Dr. Cockroach entspringt einer Maschine, die der aus The Fly (1958) ähnelt, Missing Link referenziert an Creature from the Black Lagoon (1954), B.O.B hat The Blob (1958) zum Vorbild, Insectosaurus basiert auf Mothra aus dem Film Mosura (1961) und Susan, die zur Ginormika wird, erleidet das gleiche Schicksal wie im Film Attack of the 50 Foot Woman (1958).

Susan Murphy wird bei ihrer Hochzeit von einem Meteoriten getroffen und wächst auf stattliche 50 Meter Körpergröße. Nicht nur die Hochzeit ist damit gelaufen, sondern auch auch ihr normales Leben, denn der amerikanische Geheimdienst fängt sie sogleich ein und sperrt sie zu den anderen, allesamt sehr liebenswerten Monstern in die geheime Basis. Der außerirdische Tintenfisch-Fiesling Gallaxhar hätte aber nun gerne sein Quantonium, geheimnisvolle Kraftquelle und Auslöser für Susans Wachstum, zurück und schickt zunächst einen Roboter und schließlich seine Klonarmee auf die Erde. Um die außerirdische Gefahr abzuwehren, setzt die amerikanische Regierung ihre Sammlung von Monstern als Geheimwaffe ein. Dabei geht in San Francisco nicht nur die Golden Gate Bridge zu Bruch- aber es gilt die Erde zu retten.

„Monsters vs. Aliens“ startete im April 2009 als Revolution des Kinos – die erste Welle der stereoskopischen Kinos wurde in Deutschland rechtzeitig zum Filmstart ausgerollt. Nun ist der Spaß auf DVD und Blu-ray überall erhältlich. Mit dem Kauf beim Internethändler unterstützt ihr DigitaleLeinwand mit ein paar Cent, Klick auf das Cover genügt:

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Und als besonderes Highlight entwickelte DreamWorks Animation das Prequel „B.O.B.’s großer Ausbruch“ exklusiv für die DVD- und Blu-ray-Veröffentlichung. Glibberwesen B.O.B. plant in diesem 11-minütigem Kurzfilm zusammen mit Dr. Kakerlake und Link einen Ausbruch aus der Area 52- und entdecken dabei das Geheimnis des sagenumwobenen Gebiets. Sowohl die DVD als auch die Blu-ray-Version enthalten jeweils zwei anaglyphische 3D-Brillen in Grün/Magenta. Achtung: Nur der neue Kurzfilm ist in stereoskopischem 3D enthalten, der Hauptfilm liegt auf beiden Medien nur monoskopisch vor. Bestes S3D-Kinoerlebnis gibt es eben nur im Kino. Dafür gibt es  auf DVD und Blu-ray natürlich einen Haufen weiterer Extras:

  • DVD: Kommentar der Filmemacher, Modernes Monster-Movie-Making, Die Technik von Monsters Vs. Aliens, Entfernte Szenen, DreamWorks Animation Video-Jukebox, B.O.B.s großer Ausbruch in 2D und 3D
  • BD: Kommentar der Filmemacher, Die Animatoren-Ecke, Fakten zum Film, Monströses 3D und mehr, Nicht-von-dieser-Welt-2D-Spaß, Entfernte Szenen, Modernes Monster-Movie-Making, Die Technik von Monsters vs. Aliens, DreamWorks Animation Video-Jukebox, B.O.B.s großer Ausbruch in 2D und 3D

Hier nochmal zum Erinnern den Trailer für euch:

Und der Teaser für den Kurzfilm „B.O.B.’s großer Ausbruch“:

Wie OregonLive berichtet, fokussiert sich das Animationsstudio Laika auf Stopmotion-Spielfilme- und lässt die CGI-Sparte fallen. 63 Mitarbeiter der CGI-Abteilung müssen ihren Pixel zusammenpacken und das Unternehmen verlassen, bereits im Dezember mussten 65 Mitarbeiter nach der Fertigstellung des CGI-Films „Jack and Ben’s Animated Adventure” gehen.

Laikas Erfolgsfilm Coraline, immerhin mit einem Boxoffice von 120 Mio $ bei 60 Mio $ Produktionskosten, mag den Ausschlag gegeben haben. Gegen die großen Platzhirsche Disney/Pixar und Dreamworks Animation lässt sich sicherlich schwer behaupten, zumal es in diesem Feld weitere starke Konkurrenten gibt. Aber auch durchaus eine riskante Entscheidung, da die Produktionszyklen von Stopmotion-Filmen aufgrund der aufwändigen Produktionen einige Jahre betragen. So lange wird sich Laika mit dem zweiten Standbein, der Produktion von Werbefilmen und Videoclips über Wasser halten müssen. Diese werden übrigens in allen Animationsformen angeboten, da bleibt Laika ein Vollsortimenter.

Aber Coraline hätte auch ein CGI-Film werden können. Regisseur Henry Selick ist ein Spezialist für abendfüllende Stop-Motion-Filme, gehören doch „The Nightmare before Christmas“, „Monkeybone“ oder „James und der Riesenpfirsich“ zu seiner Filmographie. Gemeinsam mit Laika hat er den Kurzfilm „Moongirl“ umgesesetzt, der auf dem Filmfestival in Ottawa den Spezialpreis der Jury für den Bereich Kurzfilme erhielt. Letztlich hat er sich doch für sein klassisches Format der Stopmotion entschieden.

Man munkelt bereits über Folgeprojekte von Selick, die Palette scheint groß: eine Buddy-Komödie, eine Gespenstergeschichte, ein Kinder-Monsterfilm, ein mystisches Märchen und ein Anderer-Welt-Krimi sollen sich in der Entwicklung befinden  Auch eine erneute Zusammenarbeit mit Neil Gaimann, dem Buchautoren von Coraline, scheint möglich. Ich als großer Stopmotion-Fan freue mich sehr auf kommendes Material!

Henry Selicks Kurzfilm „Moongirl“ könnt ihr euch hier ansehen:

Die Filmindustrie fürchtet Raubkopierer, vor allem solche, die zum Filmstart mit einem Camcorder einfach die Leinwand abfilmen. Das Bild ist dabei zwar unscharf und der Ton sehr hohl, aber in den Tauschbören findet man diese Qualität zuhauf. (Da fragt man sich, warum sich Kameramann und Sounddesigner eigentlich Mühe geben…). Nun wurden verschiedene Veranstaltungen gemeldet, in denen Security-Mitarbeiter mit Nachtsichtgeräten das Publikum beobachten. Das Publikum ist empört, mitunter erfolgten Beschwerden. Das Landesverwaltungsamt in Sachsen-Anhalts prüft sogar einen Gesetzesverstoß.

Doch den Kinos sind die Hände gebunden, die Überwachung wird nicht durch sie durchgeführt, sondern durch den Verleih Warner Bros., der sich so vor illegalen Mitschnitten schützen will. Würden sie die Überwachung ablehnen, bekämen sie vom Verleih keine Filmkopien mehr und könnten den Film nicht zeigen. Das kann sich kein Kinobetreiber leisten.

Das ist schon ein merkwürdiges Gefühl, ich kenne das aus Previews oder Pressevorführungen, aber auch zur Berlinale scheint das recht normal zu sein, hängen an der Scheinwerfer-Traverse riesige diskrete (also nicht glühende) Infrarot-Scheinwerfer. Würde jemand eine Kamera aufbauen oder sich merkwürdig postieren, würden die Security eingreifen. Ob potentielle Raubkopierer so doof sind, und in sichtlich überwachten Vorstellungen ihren Camcorder aufbauen ist eine andere Frage. Es soll wohl mehr eine abschreckende Maßnahme sein. Das blöde Gefühl bleibt: ich habe einen Eintrittspreis bezahlt und werde verdächtigt.

Jetzt gibt es sogar eine scherzhafte Verarbeitung auf SPAM, dem Satirebereich auf SpiegelOnline. Und das ist vielleicht die beste Möglichheit: nehmt es mit Humor. Die Beobachter fühlen sich genauso blöd, wenn sie angestarrt werden. Wenn ihr euch beobachtet fühlt- einfach mal zurückstarren.

Und weil heute Sonntag ist, noch ein kleines Bonbon oben drauf: Wie spannend es ist, die Gesichter von Kindern während der Filmrezeption  zu beobachten, zeigt der Kurzfilm „10 Minuten älter“. Der lettische Dokumentarfilmer Herz Frank (*1926) zeigt in diesem zeitlosen Werk von 1978 die immersive Wirkung des Kinos- die Kinder schauen nicht nur auf die Leinwand, sie befinden sich in dieser anderen Welt. Übrigens ist der Film im Jahr 1979 ein Preisträger auf dem Leipziger Dokumentarfilmfestival, dem DOK Leipzig.

Viel Spaß beim Beobachten von Kinozuschauern!

Filmplakat Captain Eo

Filmplakat Captain Eo

Am 26. Juni 2009 verstarb der King of Pop Michael Jackson im Alter von 50 Jahren. Diese Nachricht dürfte so ziemlich jeder auf diesem Planeten mittlerweile gehört haben. In Gedenken an den Ausnahme-Musiker konntet ihr den 3D-Kurzfilm Captain Eo auf DigitaleLeinwand.de sehen. Der ScienceFiction-Film von Regisseur Francis Ford Coppola war eine Attraktion in den Disney-Vergnügungsparks. Der Tod eines Musikers beflügelt ja sämtlicher Umsätze- nun hat Disneyland reagiert und zeigt den Film wieder in einem speziellen 3D-Kino mit 500 Plätzen.

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Szenenbild Thriller

Filmplakat House of Wax

Filmplakat House of Wax

Michael Jackson war aber auch ein 3D-Kino-Fan. Zumindest, wenn man dem Musikvideo von „Thriller“ glauben darf. Zu Beginn des Films sitzt Michael mit seiner Freundin im Kino- und schauen einen Gruselfilm. Während Michael sich bestens amüsiert, ist sie geradezu verängstigt, also verlassen beide das Kino. Im Hintergrund sieht man die Kinovitrinen mit den Filmplakaten. Zum einen mit dem Film „Schlock“ von Thriller-Regisseur John Landis, zum anderen sieht man das Filmplakat zum Horrorklassiker „House of Wax“. Der Film wurde in der ersten großen Stereoskopie-Kinowelle als 3D-Film gezeigt. Und er hat natürlich eine besondere Bedeutung: Hauptdarsteller von House of Wax ist Vincent Price, der im Musikvideo den charakteristisch gesprochenen „Rap“ und das Lachen am Ende beisteuert. Das Musikvideo zu Thriller findet ihr in voller Länge hier.

Aus aktuellem Anlass zum Tod des King of Pop hier der Kurzfilm CAPTAIN EO aus dem Jahr 1986. Dieser wurde von keinem Geringeren als Francis Ford Coppola in Szene gesetzt und von George Lucas produziert. Mit Kosten von 1 Mio $ pro Minute gilt der Film lange als aufwändigste und teuerste 3D-Produktion aller Zeiten (gemessen an Kosten pro Minute). Als Vergnügungspark-Attraktion wurde der Film über den Zeitraum von 12 Jahren in den Disneyparks Epcot, Disneyland Resort, Tokyo Disneyland Resort und Disneyland Resort Paris gezeigt.

Michael Jackson spielt den Raumschiffkapitän-Titelhelden, der ausgesandt wurde um der bösen Weltraum-Hexe, dargestellt von Anjelica Huston, ein Geschenk zu überbringen. Mit Musik und Tanz wendet sich am Ende alles zum Guten und der graue Maschinenplanet verwandelt sich in ein blühendes Paradies.

Zwei Songs von Michael Jackson finden sich im Film: We Are Here To Change The World (auf dem Album The Ultimate Collection) und Another Part Of Me (aus BAD).

To Infinity – and Beyond, Captain Eo!

Hier beide Teile des Kurzfilms auf Youtube: