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Ab dem 10. November 2011 ist der erfolgreichste handgezeichnete Trickfilm zurück auf der großen Leinwand. Der König der Löwen wird nicht nur eine neue Altersgruppe von Zuschauern begeistern, sondern kommt erstmals als stereoskopische Fassung auf 440 deutsche 3D-Leinwände. Zeitgleich veröffentlicht Disney erstmals die Diamond Edition auf Blu-ray und Blu-ray 3D. DigitaleLeinwand konnte zum Kino- und Blu-ray-Start mit den Regisseuren Roger Allers und Rob Minkoff über den unerwarteten Erfolg, die 3D-Konvertierung des Klassikers und die Zukunft des Animationsfilms sprechen.

Der König der Löwen wurde einer der erfolgreichsten Animationsfilme aller Zeiten. Wie kam es, dass Sie seitdem nur für einen einzigen weiteren Film die Regie übernahmen?

Roger Allers: Die Filmindustrie kann ein taffes Business sein. Ich habe seit damals verschiedene Filmprojekte entwickelt, die aber aus unterschiedlichsten Gründen nie realisiert wurden. Möchten Sie einen Film finanzieren?

 

Ahnten Sie bereits an der Arbeit zum König der Löwen, dass es sich  dabei um einen “Disney-Klassiker“ handeln könnte?

Rob Minkoff: Als wir mit den Arbeiten am König der Löwen begonnen haben, waren wir ein Projekt von vieren, die als Klassiker in die Disney-Trickfilmgeschichte eingehen sollten: zunächst „Arielle, die Meejungfrau“, dann „Die Schöne und das Biest“ und zuletzt „Aladdin“. Eine Nachfolge für jeden dieser Filme war eine schwierige Angelegenheit. Wir konnten nur hoffen gefällig mit diesen Filmen verglichen zu werden und die wachsende Zahl der Disney-Fans nicht zu enttäuschen. So ging es uns bis zur Fertigstellung vom ‘Circle of Life’ – als wir diese Szene als Trailer in die Kinos brachten, wussten wir, dass wir etwas Besonderes hatten. Aber wir waren immer etwas zurückhaltend. Und haben hart daran gearbeitet einen guten Film abzuliefern.

 

Welches ist Ihre liebste 3D-Filmszene aus dem König der Löwen?

Rob Minkoff: Ich persönlich finde, dass der ’Circle of Life’ gleich zu Beginn des Films hervorragend funktioniert. Und es ist eine wunderbare Möglichkeit diese Seherfahrung der 3D-Fassung einzuläuten. Die Szene war immer energetisch und bedeutungsvoll, aber jetzt springt sie regelrecht von der Leinwand.

Roger Allers: Auch mir gefällt die ‘Circle of Life’- Eröffnungssequenz hervorragend, wenn Zazu zu Musafa auf den Vorsprung des Pride Rock-Felsen fliegt. Das vermittelt eine tolle Wahrnehmung vom Raum und vom Fliegen.

Was denken Sie über die 3D-Fassung vom König der Löwen: hat die Stereoskopie dem Film etwas hinzu gefügt oderspringt man gerade auf einen Kino-Trend auf?

Roger Allers: Natürlich ist es eine Bereicherung. Ich denke, dass 3D dem Film ein besseres organisches Erlebnis beschert. Es ist erstaunlich zu sehen, wie die Dreidimensionalität, die wir uns bei der Produktion des Films dachten, damals mit den Möglichkeiten des 2D-Films umgesetzt wurden.

Herr Minkoff, die gleiche Frage an Sie, ist 3D ein Feature oder ein Trend?

Rob Minkoff: Ich muss gestehen, dass ich ein 3D-Fan bin- wenn es ordentlich umgesetzt wurde. AVATAR war fantastisch auf der großen Leinwand. Aber es gab auch einige Filme die zwar in 3D auf der Leinwand zu sehen waren, dieses Potential aber ungenutzt ließen. Ich denke, dass Der König der Löwen 3D dies richtig umgesetzt hat. Die stereoskopische Fassung fügt eine Dimension zur Welt unserer Charaktere, die das Erleben des Films deutlich immersiver macht. Gleichzeitig schmälert es nicht die 2D-Version. Die 3D-Fassung vom König der Löwen kann man also als gelungenes Unterfangen ansehen.

 

Wie waren Sie als Regisseure am 3D-Transfer vom König der Löwen beteiligt?

Rob Minkoff: Don Hahn, Roger und ich trafen uns mit dem Stereographer Robert Neuman und seinem Team um die Konvertierung in Gang zu setzen. Wir sahen uns die 2D-Fassung des Films an und tauschten uns über die Dinge aus, die wir gerne in 3D sehen möchten- und welche nicht.

Roger Allers: Bei der Konvertierung haben wir überlegt, welche Szenen in 3D das Storytelling und die emotionale Bedeutung verstärken können. Während der Konvertierung trafen wir uns regelmäßig mit Robert Neumann und dem Team, um Input zu geben und die Arbeit zu begutachten. Außerdem habe ich die Farbkorrektur der finalen Version überwacht.


Wie haben Sie festgelegt, welche Elemente der Geschichte am meisten von der 3D-Konvertierung profitieren?

Roger Allers: Wir haben uns den Film ohne Ton angesehen und nach den Szenen mit dem größten Potential gesucht. Das haben wir in den Raum hineingerufen, wo jemand wie rasend Notizen schrieb.

 

Waren Sie überrascht, wie gut handgezeichnete Animation in stereoskopischen 3D funktioniert?

Rob Minkoff: Ich hatte bereits mehrere Anläufe von herkömmlichem Zeichentrick in einer 3D-Konvertierung gesehen und sah großartige Möglichkeiten darin. Aber ich muss zugeben, dass Robert Neumann und sein Team diese Erwartungen mit ihrer überwältigenden Arbeit noch übertroffen haben.

Sie dürften ebenfalls überrascht gewesen sein, als die offiziellen Studiozahlen vom Startwochenenende des 3D-Rereleases vorlage- oder hatten Sie mit diesem Erfolg gerechnet?

Rob Minkoff: Ich konnte es gar nicht glauben! In den Prognosen haben sie Analysten ein Startwochenende von rund 12 Mio. Dollar prophezeit. Als wir schließlich ein Einspiel von über 30 Mio. Dollar erreichten, war ich gleichermaßen geschockt, verblüfft und zufrieden. Es ist toll, dass das Publikum den König der Löwen noch immer liebt.

 

Was wurde am Film für den Release in 3D und auf Blu-ray verbessert?

Roger Allers: Neben dem offensichtlichen Hinzufügen von Tiefe und einer neuen Dimension bietet diese Fassung die besten Farben und Schärfe aller bisherigen Veröffentlichungen.

 

Konnten Sie der Versuchung widerstehen ähnlich wie George Lucas Verbesserungen oder Veränderungen an den neuen Editionen vorzunehmen?

Roger Allers: Ja. Ich denke, wir können es mit einer tollen Arbeit auf sich beruhen lassen. Ein paar kleine Farbkorrekturen habe ich durchgeführt, mit denen ich vorher nie ganz glücklich war, aber das war es auch schon.

 

Was bevorzugen Sie persönlich, handgezeichnete oder computeranimierte Filme?

Rob Minkoff: Ich finde, dass sich Computeranimationen in den letzten Jahren erheblich verbesserten und mittlerweile eine gleiche Qualität wie handgezeichnete Trickfilme erreichen. Aber nichts kann den Look & Feel von klassischer Handzeichnung ersetzen. Ich finde, es gibt genug Raum auf der Welt für beide Techniken, jede mit ihren spezifischen Stärken und Schwächen.

 

Was denken sie, wie sich die Animationsfilm-Industrie seit der ersten Veröffentlichung vom König der Löwen verändert hat?

Roger Allers: Ich sehe mehr Filme in verschiedenen Stilen von deutlich mehr Animations-Studios. Das ist sehr aufregend! Mehr davon!

Finden Sie die Veränderungen zuträglich für die Animationsfilmbranche?

Roger Allers: Die Zunahme der Vielfalt ist zu begrüßen, aber ich hoffe, dass auch handgezeichnete Filme weiter produziert werden. Diese Kunstform ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich denke, dass sie noch immer viele ungenutzte Möglichkeiten bietet.

 

Wie sieht in Ihren Augen die Zukunft des Animationsfilms aus?

Rob Minkoff:  Als ich in den frühen Achtzigern mit den Trickfilmen begann, sah es mehr nach dem Ende des Animationsfilms aus. TV-Shows, Werbefilme und Zeichentrick-Content jeder Art wurde produziert. Insofern bin ich ziemlich dickköpfig, was Animation angeht. Ich denke, dass möglicherweise mehr Animationsfilme mit unterschiedlichen Inhalten produziert werden, die Zuschauer in allen Altersgruppen erreichen. Letztlich sollten Animationsfilme einen Grad der Achtung erhalten, der mit anderen Produktionsweisen gleichzusetzen ist.

Roger Allers: Ich denke, dass das Feld sich weiter in der Technologie und den Themen öffnen wird. Die Grenze zwischen Animation und Schauspiel ist mittlerweile so verwaschen, dass die Trennung eigentlich verschwinden sollte.

 

Roger, Rob, darf ich um einen abschließenden Satz zum König der Löwen bitten?

Rob Minkoff: Nach 17 Jahren ist das eine aufregende Reise mit dem König der Löwen. Etwas, von dem ich hoffe, dass es wie der Circle of Life stetig weitergeht.

Roger Allers: Ich bin sehr glücklich dass Zuschauer gemeinsam den König der Löwen auf der großen Leinwand sehen können. Kino ist auch eine Gruppenerfahrung. Lasst uns am Pride Rock versammeln, dem Kreis des Lebens folgen und unsere Geschichten erzählen.

 

Vielen Dank für das Interview!

 

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TRON prägte mit seinem bildgewaltigen Computer-Universum eine ganze Generation. Und die Geeks waren sich sicher: Flynn lebt! Im Januar 2011 kam mit TRON: Legacy endlich die Weiterführung der Geschichte um reale Personen in digitalen Systemen als ein 3D-Kinohighlight auf die digitalen Leinwände und spielte weltweit über 400 Mio. Dollar ein. Der Actionkracher beeindruckte vor allem durch das fantastische Filmdesign, die bildgewaltigen Animationen und den kongenialen Daft Punk-Soundtrack.

TRON: Legacy erschien am 1. Juni 2011 auf DVD, Blu-ray und natürlich auch als 3D-Blu-ray. Zudem ist der Kla

ssiker TRON erstmals auf Blu-ray zu haben. Zum DVD und Blu-ray-Start konnte ich  bereits ein Interview mit dem Visual Effects Supervisor Eric Barba führen. Und auch mit dem Head of Animation des Films, Steve Preeg, konnte ich ein Interview über seine Arbeit an den digitalen Effekten, künstliche digitale Charaktere und die Einsatzmöglichkeiten von stereoskopischen 3D führen.

DigitaleLeinwand: Can you talk about which films have influenced you? Steve Preeg: The most inspirational film to me is Baraka. It is sort of a film about everything. Every time I watch that film I can take something else out of it. There is something for every mood and every aspect of life in there, so I watch it about once every 6 months, just to see how amazing our lives and planet really are.

DigitaleLeinwand: How did you first get involved in this project?
Steve Preeg: Just as Button was wrapping, Eric (the VFX supervisor) was approached by Joe Kosinski and Disney about doing Tron. Having worked with him for a few years prior, he asked me to be involved, which of course I had to say yes. It’s Tron after all.

DigitaleLeinwand: What was it like working with a first-time director like Joe Kosinski contrasted with working with a veteran like David Fincher?
Steve Preeg: They are both great filmmakers. With David you expect him to give great direction and explain exactly what he wants, and he does. As a first time director, I was amazed at how similar Joe was to David. Joe is very clear on what he wants; he had everything in his head of what he wanted. This was a really tough movie to direct for even a seasoned film veteran and Joe took it in stride more than I think anyone thought possible, plus he had a baby right in the middle of production. He is an amazing guy; I would love to work with him again.

DigitaleLeinwand: Were you a fan of the original Tron?
Steve Preeg: Of course. I don’t see how anybody wouldn’t be. It was so far ahead of its time and so groundbreaking. Plus after conversations with Steve Lisberger (the director of the original Tron) there is so much more to it than people think. He has amazing insight on our world and I think Tron had a lot of additional meaning that Steve was trying to make.

DigitaleLeinwand: Did the first Tron film in any way inspire you have a career in special effects?
Steve Preeg: Not only was it an inspiration but it started the work that is my career, it has been great meeting some of the original crew of the first Tron and to see how hard it was to make the first Tron, they were true pioneers.

DigitaleLeinwand: Did the look of the original movie limit you in your creativity or was there still room for new ideas?
Steve Preeg: I think it helped spur creativity. How do you take that original look and update it for a new generation? That was one of the most challenging and fun parts about working on this film.

DigitaleLeinwand: How much pressure did you feel in not only making a sequel to Tron but also in creating the world of Tron now?
Steve Preeg: This is the most pressure I have felt on any film I have worked on. Trying to live up to Tron, the grandfather of the industry I work in, was always in the back of our minds and often in the front of our minds, too.

DigitaleLeinwand: What was the biggest challenge in making Tron: Legacy?
Steve Preeg: For me personally it was just trying to live up to the legacy of the original Tron. That film started the industry in which I work and is kind of considered holy ground by many of my peers, there was a lot of pressure to not screw it up 🙂

DigitaleLeinwand: Have fans of the original ‘Tron’ been supportive of the visual effects that you included in ‘Tron: Legacy?’
Steve Preeg: From the responses I have gotten, it seems that fans of the original were quite happy with our work.

DigitaleLeinwand: What was your favorite sequence in Tron: Legacy, as a fan and as an animator?
Steve Preeg: I personally really enjoyed the light bike sequence. It has a bit of the original Tron in it but got to be updated for a whole new generation of audience members. It was a real thrill to work on that sequence.

DigitaleLeinwand: Can you differentiate between your responsibilities as Head of Animation and, for example, VFX Supervisor, as far as it pertains to Tron Legacy?
Steve Preeg: As head of animation, I was responsible for the movement of everything. From Clu to lightbikes, if it moved that was my responsibility. The VFX is responsible for the look of the film and making sure it matches the director’s vision. So the VFX is dealing with a lot of lighting, modeling, textures, etc. That said, Eric (the VFX) and I collaborate on just about everything. We have a great working relationship and I have no problem hearing his comments on animation just as he listens to my suggestions about lighting, etc.

DigitaleLeinwand: Percentage wise how much of the film is live action compared to CG would you say?
Steve Preeg: In the Tron world every shot had some digital work done, even if it was just suit enhancement. Probably about half of the real world footage had work done to it. I am not sure how much of the film was completely CG but I would guess about 20% maybe, all of the lightbike and lightjet sequences were all CG and a large portion of the disc game, as well as the big cityscapes.

DigitaleLeinwand: What was the hardest part of the animation in Tron: Legacy?
Steve Preeg: For sure the hardest part was Clu, bringing a human being to the screen has long been considered impossible in CGI, as humans are very used to looking at other humans faces. Avoiding what is known as the uncanny valley is what we all face in this industry in regards to this type of work.

DigitaleLeinwand: When “Tron Legacy” was released, some people talked about the Clu 2 recreation. It`s completely digital?
Steve Preeg: Clu’s head is always 100% digital. His body is sometimes a body double and sometimes all digital.

DigitaleLeinwand: Was the process similar in Tron: Legacy working on de-aging Jeff Bridges as Clu 2 to the aging effects applied to Brad Pitt in Benjamin Button?
Steve Preeg: There was a lot of similarities as far as the work at Digital Domain itself, the main difference was on the acquisition of the data. With Button we captured Brad Pitt months after principal photography, but Jeff Bridges wanted to be captured on set in the moment which required us to come up with some new hardware as well as software to deal with the difference in the data we were receiving here at Digital Domain.

DigitaleLeinwand: Can you explain the uncanny valley? How did your experience on Benjamin Button help you?
Steve Preeg: The uncanny valley basically suggests that as a character gets closer and closer to real looking, people respond better and better to it, until you get ALMOST real, and then people become disgusted by it. I think signs like skin that’s off color; eyes that stare off to infinity, etc. are some of the things that throw characters into the uncanny valley. There are many theories about why this is true, but the best one I have heard is that over the generations we have learned to avoid dead bodies to avoid disease, and many of the signs of a dead body are exactly what the uncanny valley seems to be about. Our work on Button certainly helped us learn more about what humans accept and don’t accept about another humans face, but there is still a lot to learn.

DigitaleLeinwand: What is the advantage of your E-motion capture technology compared to the performance capturing system James Cameron used in AVATAR?
Steve Preeg: They are really different tasks. On Avatar, the capture was happening with the body and face at the same time. We needed to make one person’s facial performance on another person’s body movement. They are both very difficult tasks, but require different methods.

DigitaleLeinwand: Digital characters are more and more perfect like Neytiri in „Avatar“. Actors in digital roles in the eyes of critics are not real, but we all see their fantastic performances – do you think in future actors will receive awards for their digital roles?
Steve Preeg: I hope so. It is just as valid of an acting job to be a digital character and in some ways even harder as there is not always something to react to. Someday I hope the recognition is there.

DigitaleLeinwand: Do you think that digital actors could replace human actors? What about recreating digital personalities for a movie, like Elvis, Humphrey Bogart or Marilyn Monroe?
Steve Preeg: That’s a tough question. In general we rely heavily on the performance of the actor to give us a character. We aren’t really out to replace human actors since they are the ones that breathe life into our digital characters. As for bringing someone back from the dead, you can never really get a dead persons take on a role, all you can try to do is mimic what you think they might have done. It may be believable to an audience, but in the end it is not really that persons performance, it’s just a copy.

DigitaleLeinwand: How much experience did you have with 3D prior to this film?
Steve Preeg: Very little, our company had done one 3D conversion, but I didn’t work on it. It was certainly a learning process for me.

DigitaleLeinwand: The opening sequence was shown in 2D- was this an artistic or a technical decision? (the real life-scenes seemed perfect in 3D for me….)
Steve Preeg: That was the director’s decision. He wanted the Tron world to feel different, sort of like how the Wizard of Oz was black and white in the real world and in color in Oz. It was a similar effect he was going for.

DigitaleLeinwand: Where do you see the advantages of 3D for telling stories like TRON: LEGACY?
Steve Preeg: I think in a film where you create a whole new world for people to see is a great place for 3D to be used. You can really use it to give a feeling of actually being in this new place, that’s where I would like to see it used more. I don’t think we need to start seeing romantic comedies in 3D, but that’s just me.

DigitaleLeinwand: Can you explain the additional difficulties that you had to solve, because the film was shot in 3D? Did you play with 3D effects to enhance some visual effects?
Steve Preeg: Well first off there are two cameras to track and they have to be far more accurate tracks than traditional VFX tracks, because the two together define the depth of an object. It also makes it harder for the end of the pipeline where traditionally you can always paint or nudge things in the final composite, but with 3D that paint work has to be the same in both eyes and that presents a problem, as well. There are quite a few other issues, like polarized light (such as reflections) showing up different in the two cameras, vertical disparity, using elements from two takes that had different 3D settings, the list goes on and on.

DigitaleLeinwand: Do you think 3D is here to stay or will it move out of fashion again?
Steve Preeg: That’s a tough call. I think it will depend a lot on the home market and if the box office difference stays as high as it is. I know there are some indications that it is dying down, so maybe it is on its way out, but I don’t think anyone really knows.

DigitaleLeinwand: Did you have to create any new tools and use anything unique to generate the effects?
Steve Preeg: Most films we work on require some new tools to be created, we never get a director that comes and says, „just make what you did before.“ They always want to push it to the next level. On Tron we had to write new tools for the 3D part of it, as well as a new facial solver for the type of data we were receiving from set. There were a whole host of additional smaller tools written for the different departments, and we are continuing to develop those tools for our current and upcoming shows.

DigitaleLeinwand: What would you do different now when you look back at the movie?
Steve Preeg: After every film we examine what we did right and wrong and make a list of what could be done better. There is always room for improvement on technique and execution. I think for myself, there are a number of advancements on how we approach human faces that will change our process, had we known then what we know now, we probably would have tried to implement some of that on Clu. I think we will be learning new things about how to create humans for a very long time to come.

DigitaleLeinwand: Have you watched a movie you’ve worked on and caught a „bug“? A little glitch or quirk that was missed, probably something nobody else would even notice, that made you cringe in your seat?
Steve Preeg: I really have a hard time watching movies I have worked on because that’s all I see. There is never a finished shot, I always feel like we could do more, but at some point it has to get out to theaters.

DigitaleLeinwand: Was there any thought to redoing any effects for the Blu-ray release? It must be tempting to go back and redo Clu with what you’ve learned since then.
Steve Preeg: I think in this industry we would always like more time or a shot at redoing things. We never really finish a shot; it just gets taken away at some point. The option for redoing any FX for the Blu-ray would not have been up to us, but it sure would have been fun.

DigitaleLeinwand: Do you have any words of wisdom for aspiring film makers who want to get into animation?
Steve Preeg: Make sure you love the craft. Don’t try to get into this industry because you think you will get rich or meet famous people. We work really hard in this industry and without a true passion for film and the work you do, you will burn out quickly. I think maybe that’s true for a lot of industries, work on what you love to do.

DigitaleLeinwand: Steve, thank you very much for the interview! Any final thoughts?
Steve Preeg: Well I just hope people enjoyed our work and the film itself. It was a real pleasure working on it as well as sharing some insight with you!

Bilder © Disney · Alle Rechte vorbehalten.

TRON prägte mit seinem bildgewaltigen Computer-Universum eine ganze Generation. Und die Geeks waren sich sicher: Flynn lebt! Im Januar 2011 kam mit TRON: Legacy endlich die Weiterführung der Geschichte um reale Personen in digitalen Systemen als ein 3D-Kinohighlight auf die digitalen Leinwände und spielte weltweit über 400 Mio. Dollar ein. Der Actionkracher beeindruckte vor allem durch das fantastische Filmdesign, die bombastischen Animationen und der kongeniale Daft Punk-Soundtrack.

TRON: Legacy erscheint am 1. Juni 2011 auf DVD, Blu-ray und natürlich auch als 3D-Blu-ray. Zudem ist der Klassiker TRON erstmals auf Blu-ray zu haben.

Zum DVD und Blu-ray-Start konnte ich in einem Interview mit Eric Barba, dem Visual Effects Supervisor von TRON: Legacy, über seine Arbeit an den digitalen Effekten, den trickreichen Herausforderungen und dem Einsatz von stereoskopischem 3D sprechen.

Seit 14 Jahren gehört Eric Barba zum Team der Effektschmiede Digital Domain und arbeitet gleichermaßen für Filme und Werbespots. Bei Luc Bessons Sci-Fi-Hit „Das fünfte Element“ war Barba erstmals für Digital Domain tätig, stieg dann bei Walter Hills problembelastetem Sci-Fi-Projekt „Supernova“ vom Digital Artist zum Computer Graphics Supervisor und schließlich bei David Finchers Thriller „Zodiac – Die Spur des Killers“ zum Visual Effects Supervisor auf. Für seine Arbeit am Film “Der seltsame Fall des Benjamin Button“ wurde er mit dem Oscar® ausgezeichnet.

DigitaleLeinwand:  Eric, what movie has influenced you the most?
Eric Barba: I have to say Star Wars. It made a mark on my creative inner child.

DigitaleLeinwand:  What is your favorite special effects shot of all time ?
Eric Barba: This might sound self-serving, but I think the shot in „Benjamin Button“ where an old Brad Pitt flexes in the mirror marks a particular spot on the timeline of film. But that’s just me.

DigitaleLeinwand:  Were you a fan of the original Tron?
Eric Barba: I was a huge fan of the original. I remember seeing it in theaters, and being totally blown away.

DigitaleLeinwand:  How do you feel about the original film?
Eric Barba: The original film has a very warm spot with my inner child. It will always be that way. And of course getting to meet and work with Steve Lisberger was pretty great.

DigitaleLeinwand:  Did you feel a lot of pressure because of the original film?
Eric Barba: Yes, we felt a huge burden of living up to what all the Tron fans would want this movie to look and feel like. It was constantly on my mind. The first film made an indelible mark on me, and that was a tall order for us to live up to.

DigitaleLeinwand:  What was it that inspired you to get your line of work in the first place?
Eric Barba: Like a lot of artists in the visual effects world, I was inspired by everything from Star Wars to the original Tron film. But what got me intrigued with visual effects, was the idea that computers could be used as art and design tools to help make things that we hadn’t seen before.

DigitaleLeinwand:  How did you get involved with TRON: Legacy?
Eric Barba: I had worked with Joe on a few commercial projects before, and we both kind of shared a mentor in David Fincher.

DigitaleLeinwand:  Did the look of the original movie limit you in your creativity? How did you visually tie the original film and the sequel?
Eric Barba: I don’t think the original film limited Joe. I think Joe had a really clear vision of what he wanted to do and he embraced the evolution of the grid.

DigitaleLeinwand:  Did you feel constrained by the look and world setup by the first movie?
Eric Barba: I never felt constrained, but it did take me a bit to figure out what the world should look like once we had the live action plates. There was a balance in Joe’s vision that had to be worked out from art work to finished shot.

DigitaleLeinwand:  How important was the early test that was created (and shown to audiences) in realizing the final vfx and approach to the film?
Eric Barba: To me it was a starting point. But I told Joe that I wanted to go much further with everything and of course, he agreed. Tests don’t always have the resources you’d like, so it’s natural to know you can do much better if given the chance.

[Den Screen-Test kann man sich hier nochmal ansehen]

DigitaleLeinwand:  How hard was it to do these visually amazing scenes, but still keep the feel of the original film?
Eric Barba: The hard part was both technical and artistic. And it was very hard. If they are done correctly, then you only enjoy them. I’m glad you thought they were amazing.

DigitaleLeinwand:  Was this film your most difficult assignment in terms of effects? If not, what was?
Eric Barba: This film was by far the hardest thing I have ever done. It was a huge challenge. From a visual effects standpoint, so much had to be invented and live up to what we all remembered and loved about the original Tron.

DigitaleLeinwand:  Do you have a favorite scene that you worked in the film?
Eric Barba: Yes. I think for me, the Disc Game sequence is the favorite. That sequence went through a lot of changes and complex problem solving and I was very happy with the final result of the team’s efforts.

DigitaleLeinwand:  What creations in Legacy are uniquely yours?
Eric Barba: One of the cool parts of my job is working collaboratively with everybody. Joe was great with everybody and I would throw out ideas and show him things to see what he thought. Most of the time he did like what we brought to the table.

DigitaleLeinwand:  What percent of TRON Legacy was visual effects? Would you say the movie was 90% your work?
Eric Barba: I would say that probably 85 percent of the film had a visual effects component.

DigitaleLeinwand:  What was, for you, the hardest part of the visual effects in Tron: Legacy? Clu 2 doesn’t count. 😉
Eric Barba: Establishing the look of the Grid. When you look at the art work, you would think it would be easy but once you get the live action and a moving camera, it’s actually a challenge to make everything work visually and still be interesting.

DigitaleLeinwand:  What was the hardest thing you had to design for the film?
Eric Barba: The hardest thing (other than Clu) was the look and feel of the Disc Game sequence. It was a huge challenge, and I’m happy with how the team rose to the challenge.

DigitaleLeinwand:  What was the most time consuming scene when it comes to special effects?
Eric Barba: The shots that involved Clu were the most time consuming. If I had to pick a particular scene, it was probably the scene where Sam meets Clu. The lighting in that scene provided challenges and we spent a lot of time making all of it work.

 

DigitaleLeinwand:  Now that TRON: Legacy has been viewed by the masses, how was the reception of Jeff Bridges’ rejuvenation?
Eric Barba: The overall reception to Clu was good. We had all types of reactions of course, but most enjoyed the character.

DigitaleLeinwand:  The facial expressions on Jeff Bridges were more realistic in the grid than in the Real-World-Sequences. Is facial animation and replacement of characters easier in fully animated exteriors?

Eric Barba: All of the facial expressions were driven by Jeff, and made from his facial movements. Facial animation at the photo-real level is incredibly difficult for many reasons.

DigitaleLeinwand:  Did you also create „invisible effects” in the film, for example to erase or correct things we should not see? Can you cite some specific examples?
Eric Barba: There are plenty of invisible effects in the film. One good example might be that Jeff Bridges did not sport his natural beard for the shoot and there were digital retouches to the fake beard.

DigitaleLeinwand:  Which movie was harder to do as far as de-aging its stars? The process seemed to work better with Button so I was wondering if that was due to the way it was captured.
Eric Barba: Tron was far harder. The de-aging in „Button“ was not nearly as big a leap, and certainly not in 3D.

DigitaleLeinwand:  How does 3D affect your approach to your work?
Eric Barba: 3D affects a lot of the up-front planning. Traditional techniques for tracking, roto and compositing were much more difficult. Then on the back end, finishing a shot in 3D means it has to work with the shots around it. And has to work on a fifty foot screen in a two hour movie. A lot of thought went into the stereo 3D on every shot.

DigitaleLeinwand:  The 3D effects in the final film are seamless, how long did that take?
Eric Barba: Thank you so much for that nice remark. It took two and a half years from when I started till when we delivered.

DigitaleLeinwand:  Did filming in 3D make your job any harder than it otherwise would have been?
Eric Barba: Filming in 3D made everything harder. The whole 3D process was new to me and my team, and the rules had not been written, nor the tools when we started. We had to make stuff up as we went.

DigitaleLeinwand:  Where do you see the advantages of 3D for telling stories? Did you play with 3-D effects to enhance some visual effects?
Eric Barba: 3D is another tool for a filmmaker to use to help the audience feel immersed in the story. We definitely played with the 3D to help make the Grid a more immersive place.

DigitaleLeinwand:  Concerning the tools you used, what are the trends on the software- and work flow-side of films? Are there any tools you think will become a defacto standard in the near futures? And (given the choice) what are your preferred tools?
Eric Barba: We have seen Maya become the standard for 3d animation. And I think during the time Tron Legacy was in production, Nuke has become the standard for compositing.

DigitaleLeinwand:  What’s your favorite aspect of the work you do? What in particular are you the most proud of in terms of pushing the envelope of effects?
Eric Barba: I come from the artist side of things, so I really enjoy making great looking work. I have to wear my technical hat to push the envelope but I am surrounded by an amazing team that helps figure all the really hard stuff out. I’m most proud of our planting a flag on the other side of the Uncanny Valley.

DigitaleLeinwand:  What was your favorite part of working on Tron: Legacy?
Eric Barba: I really enjoyed working with so many talented artists. Everybody on the show was very motivated to make the best of their part. From Joe to every single artist, there was a sense of making something that had to live up to what came before, and we felt we had to give 200 percent. Collaboration would be the key answer.

DigitaleLeinwand:  What was the most rewarding part of this film for you?
Eric Barba: I honestly enjoyed working with so many talented artists. When you have a highly motivated team that just can’t wait to get to work in the morning that makes the whole thing fun. Then when they see the final result and are happy to have spent their time working on it, it makes it very rewarding.

DigitaleLeinwand:  If you could do something over for TRON: Legacy- what would it be?
Eric Barba: As an artist, you are never really finished. You always want to work on something, finesse or change something. But the realities of making a movie mean that at some point you have to let go or it gets ripped from your clutching fingers. So there are plenty of things I would like to take another pass at.

DigitaleLeinwand:  What are you working on right now, and what are its challenges? What experiences from Tron Legacy are valuable to you now?
Eric Barba: I’m working on a few projects with Joe Kosinski actually. I’ve learned so much over my time on „Legacy“ that all carries forward. I’m not trying to be vague, but there really is so much I learned from the experience. I like to say, what doesn’t kill you makes you stronger.

DigitaleLeinwand:  Will you be involved with the animated series Tron: Uprising at all?
Eric Barba: No, unfortunately.

DigitaleLeinwand:  Are you involved in the new Kosinski-Project (Black Hole)?
Eric Barba: I hope to be when that project moves forward.

DigitaleLeinwand:  Do you have any words of wisdom for aspiring film makers who want to get into vfx?
Eric Barba: I always tell people who ask me that question: it’s always the basics that help the most. Learn to paint, sculpt and draw. Pick up a camera and learn the fundamentals. Anybody can learn the software, but if you don’t have the fundamentals, you won’t know what to do with it.

DigitaleLeinwand:  What would you say to an aspiring filmmaker trying to get their foot in the door?
Eric Barba: Kick the door open. Make a small movie with whatever tools you have available, tell a story, and then do it again. I tell young artists that one of the best director reels I’ve seen was a guy who shot everything in his bedroom on a hi8 camera, and he was the star. Practice your craft, and if you have talent, it will show.

DigitaleLeinwand:  Eric, thank you for this interview!
Eric Barba: Thank you all for the great questions. I hope you enjoy the Blu-ray. We had a great time making the movie and we really did put our all into it!

 

Bilder © Disney · Alle Rechte vorbehalten.

Seit letzten Donnerstag könnt ihr das erfolgreiche CGI-Abenteuer „ICH – Einfach unverbesserlich“ in den Kino sehen. Natürlich kommen die Superschurken hochtechnisiert in bestem stereoskopischen 3D zu uns. DigitaleLeinwand.de interviewte den Hip-Hop-, Reggae-, Soul- und Funk-Musiker Jan Delay, der als stylischer Superschurke Vector den größten Gaunercoup der Menschheit landen will. Nachdem ihr gestern alles über seine Rolle als Superschurke und Synchronsprecher, über Moral, böse Banker und StreetCredibility lesen konntet (kann man hier nachlesen), spreche ich in diesem Teil des Interviews mit Jan Delay über seine 3D-Erfahrungen, Freundschaft, Rocker-Biographien und über anstehende Musikprojekte Solo, mit den Beginnern und La Boum!

Auf dem Rummeplatz gibt es eine dreidimensionale Achterbahnfahrt für Gru und die Waisenkinder

Auf dem Rummeplatz gibt es eine dreidimensionale Achterbahnfahrt für Gru und die Waisenkinder

Derzeit gibt es eine Schwemme von 3D-Filmen in den Kinos. Was ist das spannende am 3D in „ICH – Einfach unverbesserlich“?

Als ich das zugesagt habe, wusste ich noch gar nicht, dass es ein 3D-Film ist. Wenn ich nachher den Film  in Kino in 3D sehe, dann ist das auch das erste Mal dass ich überhaupt einen 3D-Film sehe. Ich habe es überhaupt noch nicht geschafft wegen diesem anstrengenden Jahr. Genau in diesem Jahr kamen die ganzen 3D-Filme ins Kino, ich hab es einfach nicht geschafft. Dabei wollte ich unbedingt AVATAR sehen. Egal was man jetzt davon hält, ich wollte es einfach selber sehen. Meine bisherige spärliche 3D-Erfahrung beschränkt sich  auf „Tutti Frutti“:

Demnächst spielen die Fanta 4 das welterste 3D-Live-Konzert im Kino, wäre das auch für Dich als Musiker denkbar?

Würde ich mir auf jeden Fall angucken! Aber ich will sowas auch in der bestmöglichen technischen Begebenheit sehen, und nicht zu Hause mit dieser blöden Brille. Ich will dann auch im Kino sitzen. Dann würde ich mir auch ein Fanta-Konzert ansehen.  Um eben diese neue dritte Ebene ansehen.

In Animationsfilmen wird immer gesungen und getanzt, wir hatten ein bisschen HipHop, wir hatten Boogie- wo blieb der Funk? Und natürlich Frage von allen Fans wann gibt es eine neue Platte von den Beginners und wann hören wir wieder was von La Boum?

Ah okay, ich glaub nicht, dass alle Fans nach einer neuen La Boum-Platte fragen, da es nur wenige kennen. Aber der Plan ist folgernder: Kaspar und ich haben jetzt endlich ein neues Studio, das hatten wir die letzten 2-3 Jahre nicht. Die letzte Platte haben wir auch in vielen Studios gemacht, die nicht unsere eigenen waren. Nach dem Jahr Tour und Interviews und Schnickschnack  will ich mich ein Jahr lang einschließen. Wir touren im Januar noch einmal, aber ansonsten werde ich nicht spielen im nächsten Jahr, ich werde nur Musik machen. Ohne auf irgendwas hinzuarbeiten, einfach nur Musik machen. Was mir Spaß bringt, alle möglichen Genres und dann will ich irgendwie 40 Songs haben. Dann werden wir gucken, was macht am meisten Spaß und Sinn um daraus ne Platte zu machen. Und genauso will ich auch mit Dennis und Guido, also den Beginnern Musik machen, einfach Musik machen. Ohne Radios, ohne Vorverkäufe, ohne Unternehmen, ohne Videos. Einfach nur aus Spaß an der Freude.

Gehst Du in der Musik nochmal in eine neue Richtung?

Das kann gut passieren. Ich wird es auf jeden  Fall probieren, weil ich ganz viele Ideen im Kopf habe, mit denen ich schon langer schwanger gehe: Und das werde ich auch ausprobieren. Aber ich bin auch der erste, der sagt: Hey nö, das war ne schöne Idee, aber das macht keinen Sinn.

Nervt der Erfolg manchmal?

Ja, es ist schon nervend, nicht der Erfolg, der ist schön, aber der Rattenschwanz des Erfolges, der nervt manchmal. Weil man eben nicht dazu kommt sich einzuschließen und Musik zu machen. Dann ist wieder das und wieder jenes. Und weil man ja selbstständig ist und sein eigener Chef. Ich hab mir ja auch nicht umsonst irgendwie anderthalb Jahre für die letzte Platte den Arsch aufgerissen, dann will ich auch, dass sie jeder hört, dann ergreife ich natürlich auch die Möglichkeit um es nochmal dem hinterletzten klar zu machen, dass es ne geile Platte ist, aber man kommt nicht mehr dazu neue Sachen zu machen. Deshalb freue ich praktisch schon seit einem halben Jahr drauf endliche Medienpause zu machen, Ruhe zu haben und im Studio Musik machen zu können.

Jan Delay (Vector) mit Minions

Wie hältst Du Kontakt zu Deinen vielen Freunden, ist das überhaupt möglich?

Nee, das schaff ich Gott sei Dank soweit. Das war auch so eine Sache, wo ich nach einem halben Jahr gesagt hätte, so, jetzt ist hier Schluss, egal ob man noch Leute auf die Platte aufmerksam machen kann oder nicht, ich will Privatleben. Das Gute bei mir ist, dass ich das schon so lange mache, viele meiner Freunde machen das gleiche wie ich. Da gibt es keine Animositäten wie „Du bist der große Star“, da muss man überhaupt nicht drüber reden. Und auch wenn ich auf Tour oder die ganze Zeit unterwegs bin, meine Begleiter sind Freunde von mir. Zum Teil meine besten Freunde, und es ist nicht so, dass sie sich anders geben. Kaspar von La Boum, mit dem ich zusammen auch meine Musik mache, mischt auch meinen Sound live. Er ist einer meiner besten Freunde seit wir 12 sind. Da gab es noch keine Musik in dem Sinne. Es ist auch nicht so, dass der Zweck die Mittel heiligt, man sucht sich im Alter von 14 der 15 Jahren Freunde die wie man selbst auch völlig auf Musik oder HipHop ist. Freunde, die sich für solche Dinge interessieren, und dann geht man seinen gemeinsamen Weg.

Natürlich hab ich auch Freunde die früher gerappt haben, und jetzt Hartz4 sind oder auch Chirurg. Aber mit denen kam ich immer gut aus. Da muss man auch nix verstellen. und da ist auch nichts anders, das macht eine wahre Freundschaft aus. Ich hab das Glück, dass es solche Leute gibt und solche als Freunde zu haben.

Suchst Du im hektischen Musikgeschäft, wo Party zum Geschäft gehört, eher nach ruhigen Momenten?

Ehrlich gesagt sind die ruhigen Momente am ehesten die, wo ich meine Ruhe komplett brauche, da will ich auch mit meinen Freunden nix zu tun haben. Das wissen die auch. Ich teile also eher die lauten Momente, die würde ich ohne Freunde gar nicht aushalten! Wenn Du mich alleine auf ein Echo setzt, da würde ich die Krise kriegen. Ich brauch da schon meine Leute um geerdet zu sein und zusammen mit anderen lachen zu können. Und wenn ich Bock habe auf Ruhe, dann gibt es wenige Freunde, die mit mir dieses Bedürfnis teilen.

Und wie entspannst Du Dich im Urlaub?

Ich bin dann nicht der Typ, der im Urlaub in Discos geht, ich fahr dann wo hin, wo es keine Diskos gibt. Im Urlaub sind die einzigen Momente, wo ich mal Bücher lese. Ich lese sonst nie, aber im Urlaub lese ich den ganzen Tag.

Vector entspannt sich im stylischen Ambiete

Vector entspannt sich im stylischen Ambiete

Welche Bücher liest Du dann?

Eigentlich immer nur Sachbücher, ich kann mit Romanen nichts anfangen. Ich lese fast immer nur Biographien von Musikern oder von Terroristen. Noch immer das beste Buch, was mich am meisten faszinierte ist „Der Baader-Meinhof Komplex“ von Stefan Aust. Das hab ich halt mit 12 gelesen, mit 16 gelesen, mit 20 gelesen. Und ansonsten Musikerbiographien. Bis vor kurzem war mein Favorit  „The Dirt“ von Mötley Crüe- obwohl ich nichts mit der Musik zu tun habe. Aber das sind die wahnwitzigsten Rock’n’Roll-Geschichten, die Du überhaupt vorstellen kannst. Vor einem halben Jahr habe ich „Ozzy“ von Ozzy Osbourne gelesen, und das hat „The Dirt“ von Platz 1 verdrängt. Lustigerweise beschreiben beide Bücher parallel auch gemeinsame Touren, so man die Geschichte erst aus der einen Warte sieht und dann aus der anderen Warte. Aber beide Bücher kann ich nur schwer empfehlen.

Wie viel Rock’n‘Roll wird man in Deiner Biographie lesen können?

Was Ozzy Osbourne und Mötley Crüe angeht, bin ich der langweiligste schmetterlingsammelndste Knabenchor, den Du Dir überhaupt vorstellen kannst. Da kann ich einfach nicht mithalten.

Aber ich hab vielleicht andere Sachen zu erzählen, oder eine Sprache in der ich erzähl, die sich vielleicht irgendwann zu lesen lohnen würde. Wenn sie mit 70 Jahren mal schreibe. Anderes Beispiel: Ich habe damals zeitglich „The Dirt“  und „Fleisch ist mein Gemüse“ gelesen.  Letzteres zeigt, dass jemand mit dem kompletten Gegenteil seines Alltags und seiner Kindheit und Jugend aber einfach gesegnet mit dem Talent einer einzigartigen und großartigen Sprache genauso fesseln kann wie die plumpe Sprache von Tommy Lee, der erzählt, wie er fünf Frauen gleichzeitig durchvögelt. Das hat alles seinen Humor und seinen Wahnsinn, aber sind zwei komplett verschiedene paar Schuhe.

Vielen Dank für das Interview!

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Mehr von Jan Delay gab es bereits gestern über seine Rolle als Superschurke und Synchronsprecher, über Moral, böse Banker und StreetCredibility (kann man hier nachlesen).
Das Interview führte Gerold Marks.
Bilder © Universal · Alle Rechte vorbehalten.

Seit letzten Donnerstag könnt ihr das erfolgreiche CGI-Abenteuer „ICH – Einfach unverbesserlich“ in den Kino sehen. Natürlich kommen die Superschurken hochtechnisiert in bestem stereoskopischen 3D zu uns. DigitaleLeinwand.de interviewte den Hip-Hop-, Reggae-, Soul- und Funk-Musiker Jan Delay, der als stylischer Superschurke Vector den größten Gaunercoup der Menschheit landen will. In diesem Teil des Interviews sprach ich mit Jan Delay über seine Rolle als Superschurke und Synchronsprecher, über Moral, böse Banker und StreetCredibility. Nicht verpassen: morgen gibt es Teil 2 des Interviews, in dem Jan Delay uns seine 3D-Erfahrungen beichtet und über anstehende Musikprojekte Solo, mit den Beginnern und La Boum spricht. Stay tuned!

Jan Delay spricht Vector

DigitaleLeinwand.de: Jan, was war als Kind Dein Lieblingstrickfilm? Wer war Dein Superheld?

Jan Delay: Das Ding ist: als ich klein war, da gab es meistens nur die diese Walt Disney-Dinger und die fand ich eigentlich immer alle eher doof. Ich fand das immer so als Kind wie wenn Erwachsene mit Kindern „gutschigutschi“ geredet haben, als wenn sie bescheuert wären. Das war so runtergestutzt auf eine blöde brave Welt, wo niemand ausfällig wird das fand ich doof.

Waren die Zeichentrickfilme früher eher was für kleine Mädchen?

Nee, das sind eher Dorf-Filme, Das erste mal, dass mich wirklich Zeichentrick gekriegt hat, waren die Simpsons. Da fing das an, was heute Animationsfilme auch sind, das man auch mal ausfällig wird, dass es auch mal guten Humor gibt mit Reibung und Widersprüchen und vielleicht einem kleinen Skandälchen. In dem Moment macht das erst Sinn, etwas Illegales zu machen, was es noch nicht gab, man hat alle Freiheiten der Welt. Und vorher mit der bösen Hexe und dem kleinen Bambi und bla, das ist ja alles nur ein verändertes Märchen. Heute ist alles eher umgedreht, das ist viel mehr mein Ding oder auch als Kind wäre es so gewesen. Natürlich habe ich damals schon auf Serien geflasht, auf Captain Future, das war für mich das Oberding. Oder Senior Rossi, Aber auch Senior Rossi hat eben genau auch das transportiert, was irgendwelche blöden Walt Disney Popcorn-Filme nicht transportiert haben.

Hattest Du als Kind einen Lieblings-Comic?

Ich hab alle Comics gelesen, ich könnte gar nicht sagen, welches mein Lieblingscomic war, ich glaub Spirou und Fantasio, aber ich fand alle Comics geil.

Wenn das Angebot für einen Disney-Film gekommen wäre, hättest Du das abgelehnt?

Ja so einen blöden braven Scheiß, nee! Der ganze Film ist irgendwie gut für einen Familienfilm, da auch Ideale, die eben zum Teil auch meine sind, transportiert werden, das finde ich sehr gut. Das wusste ich zum Zeitpunkt meiner Zusage noch gar nicht. Da gibt es eine Internetseite mit Sicherheitscodes, da gehst du rauf und siehst so ein paar Character und siehst zwei kurze Schnipsel aus dem Film. Da kann man sich ja noch nichts draus erschließen, aber Du findest erstmal den Character erstmal grundsympathisch auch ohne zu wissen, was der eigentlich genau macht und wofür er steht. Und dann sagst Du zu. Als ich dann, bevor wir richtig gearbeitet haben, das erste Mal den Film auf Englisch sah, damit ich weiß, wie das große Ganze ist, da habe ich es dann gesehen.

Die Familienfilme hatten damals alle eine Moral. Heute erzählen sie ebenfalls eine Moral, aber mittlerweile haben wir es umgedreht-  jetzt haben wir Oldschool-Superschurken, die in unserer Gesellschaft die Guten sind, weil sie den hochtechnisierten jungen Schurkenschnöseln im stylischen Trainingsanzug unterliegen- ist das die Moral von heute?

Nö, die Moral von heute, die auch in diesem Film transportiert wird und auch eine gute Moral ist, finde ich, dass der einzig wirklich böse der Bankchef ist. Und das finde ich halt cool. Das ist halt nicht mehr die Schwiegermutter oder der böse König, das ist halt die reale Welt. Die Kinder werden schon mehr auf die reale Welt vorbereitet, und dabei nicht überfordert. Man kann das auch als 5- oder 6jähriger sehen und Vergleiche zur Sparkasse um die Ecke schließen.

Der Chef der Bad Bank

Der Chef der Bad Bank

Hat Dich das an der Rolle gereizt?

Nee, zu dem Moment wo Du sagt ich probier‘s mal, komm mal vorbei, da hast Du noch nichts vom Film gesehen. Da werden selbst irgendwelche zwei Minuten lange Schnipsel heutzutage in irgendwelchen Stahltresoren angeliefert und Du musst noch fünfmal unterschreiben, das ist so eine krasse Security.

Als Musiker, der mit Sprache umgeht und sehr viel Wert auf den Text legt: wie schwer ist es, die relativ exakten Vorgaben beim Job des Synchronsprechers einzuhalten?

Das ist super! Das ist überhaupt nicht schwierig, man genießt es eher. Du musst Dir selber keinen Kopf machen, diese ganze Kreativität fällt ja weg. Ich geh da hin wie ein Handwerker in die Fabrik geht: Hallo da bin ich, hier, das ist dein Job. Du musst das und das sagen und so und so. Dann  ist noch jemand da, der Dir sagt, wenn was nicht gut war, mach es nochmal, und du macht das einfach alles. Irgendwann sind die zufrieden und sagen: Danke, sie können nach Hause gehen und du gehst nach Hause. Es ist schön im Studio zu sein und einfach mal zu tun, was andere sagen und es nicht zu beurteilen. Sonst ist das immer ein Krampf: Du kommst ins Studio, hast da irgendwas im Kopf, willst das das so aus den Boxen kommt, und arbeitest solange daran, bis das aus dem Kopf und das aus den Boxen das gleich ist. Das kann ein halbes Jahr dauern, das kann einen nerven und fertig machen. Aber im Fall des Synchronsprechers gibt es das nicht und das ist super. Für den Kopf ist das eher eine Kur.

Oliver Rohrbeck (Gru) und Jan Delay (Vector)bei den Synchronarbeiten

Bist Du ein Perfektionist?

Ja, wenn es um meine Sachen geht, die ich in meinem Kopf habe, bin ich Perfektionist. Und dann kann ich mir auch selber im Weg stehen und dann kann es auch echt nerven. Sowas kann eben bei so einem Job überhaupt nicht auftreten, man hat viel zu wenig Ahnung um reflektieren zu können, ob das jetzt perfekt war oder nicht. Man macht das zum ersten oder zweiten Mal. Man ist auch befreit von jeglichen Sachen, weil man sonst immer über die Musik-Materie  nachdenkt. Mein weiß, was man tut, man weiß, was es für Möglichkeiten gibt, alles das macht einen noch wahnsinniger. Hier geht man einfach hin und weiß gar nichts und macht einfach und jemand sagt: ja, war gut oder war schlecht.

Ist das Der Grund, warum Du Deine Rolle als Synchronsprecher angenommen hast?

Die Anfrage für die Rolle des Vector kam innerhalb des Wirbelsturms der letzten Platte. Und hätte jemand gefragt, ob ich da nicht einen Featuresong  machen möchte und ein Video- das hätte mir einfach keinen Spaß gemacht. Weil ich genau weiß, wie das abläuft: man muss wieder eine neue Strophe schreiben und so. Bei diesem Projekt wusste ich: Ich geh einfach irgendwo hin und mach was Neues, was ich noch nicht gemacht hab und kann da komplett den Kopf ausschalten. Und das ist dann auf jeden Fall ein Argument, dass man in so einer stressigen Zeit sagt: Okay, dann nehm ich mal vier Tage frei. Das macht dann wirklich Spaß und ist cool, sonst mach ich dafür auch keinen Urlaub von meiner Musik.

Du kennst ja das Geschäft, Image ist alles: Du transportierst natürlich ein Image.

Ich glaube ich bin genau da wo ich bin, weil ich darauf einen Scheiß gebe. Weil ich natürlich darauf achte, dass ich mit Leuten verkehre die ich mag und dass ich Sachen mache, die mir Spaß bringen. Aufgrund dessen, dass ich das schon so lange mach und jedes kleine Treppchen selber genommen habe und alles mir selber beigebracht hab und immer selber entschieden habe, was ich cool finde und was nicht, hat halt auch jeder irgendwann verstanden, was das ist und deshalb mach ich auch das, woran ich Spaß hab. Und ich glaube, letztlich haben sie danach gesucht. Ich glaube auch, dass auch meine Stimme ein bisschen weit vorne ist.

Hattest Du eigentlich Schwierigkeiten mit Deiner Stimme, zum Beispiel in der Schule?

Nee eigentlich nicht, der einzigem der mich damit aufgezogen hat, war mein Vater, aber das war völlig okay. Aber ansonsten gar nicht.

Konntest Du Dich immer gut durchsetzen?

Aufgrund meiner Stimme, also meiner Klappe, die hab ich immer schon für alles benutzt. Deshalb war es mir dann egal, welcher Klang da raus kam, mir ging es um die Wortwahl, und um das was ich gesagt hab.

Schurke Vector in seinem Luftfahrzeug

Schurke Vector (Jan Dealy) in seinem stylischen Luftfahrzeug

Wenn Du ein Supergauner wärst: was würdest Du stehlen?

Alle Atomkraftwerke auf dieser Welt und die Schrumpfstrahl-Pistole, mit der man sie klein machen kann! Schrumpfen und dann auf den Mars schießen! Und alle Weltreligionen, weil ich glaube, dass das meiste Unheil, das wir haben, egal ob es so konzipiert war oder es so kam, immer irgendeine der Weltreligionen ist. Den Buddhismus würde ich wohl am Leben lassen, alle anderen würde ich klauen.

Du experimentierst gerne- welches der Technikgadgets aus dem Film hättest Du gerne?

Diese Kleinmach-Pistole ist extrem vorteilhaft. Sachen, die einem nicht passen verkleinert man und kann sich ihnen entledigen. Oder auch Sachen, die man transportieren will. So ein Materializer wäre super. Das fand ich auch im letzten Tim und Struppi Band, wie hieß der, irgendwas Blabla Insel- da hatten sie diese Maschine mit der Du Sachen klein und groß machen konntest. Schließlich ist sie kaputt gegangen und zum Schluss alles explodiert. So was mich immer schon fasziniert.

Wenn man Musikerkollegen nach dem liebsten Kollegen fragt, fällt oft Dein Name, Du bist der Liebe und Nette. Vector als Schurke ist nun aber genau das Gegenteil?

Aber ich glaub jeder mag ihn. Mir kann keiner erzählen, dass er keine Sympathien für Vector hat. Er ist doch der liebenswerte Bösewicht. Also ich finde den natürlich nicht sympathischer im Sinne von „ich würde gerne mit ihm abhängen“, aber man guckt ihm gerne zu bei dem was er macht zu. Und ich höre gerne zu bei dem, was er erzählt. Und finde ihn einfach groß, weil er ist so ein kleiner wahnsinniger Typ ist, der ohne Kompromisse das durchzieht, was in seinem Kopf ist. Ob das nun seine Klamotten sind, ob das sein geiles Haus ist, ob das seine Erfindungen sind, ob das die Art und Weise ist, wie er mit den Leuten umgeht- er macht sein Ding. Und das finde ich einfach groß. Und die Art und Weise wie er es macht, macht ihn sympathisch.

Vom politisch engagierten Musikkünstler zu Vector dem stylischen Super-Schurken-Schnösel, dessen Vater der böse Bankchef ist- wo bleibt denn da die StreetCredibility?

Ich find StreetCrediblity schwul (lacht). In dem Moment, wo man sich über solche Sachen Gedanken macht, hat man schon verloren. Oder in dem Moment, wo man darüber redet. Jemand der darüber redet, dass er Cre-di-bil-ity hat, hat keine mehr, weil er darüber redet. Das ist genau wie ein Genie, das würde nie behaupten, dass es eines ist. Diese ganze Ego-Charity wie PETA oder so, ich krieg ne Krise, wenn ich sowas seh! Das ist das uncredibilste, was es überhaupt gibt auf dieser Welt. Leute die sich inszenieren und nach vorne tragen: „Ich tue was Gutes“.

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Mehr von Jan Delay gibt es morgen im zweiten Teil des Interviews! Zum Beispiel beichtet er seine 3D-Erfahrungen und spricht über anstehende Musikprojekte Solo, mit den Beginnern und La Boum. Stay tuned!

Das Interview führte Gerold Marks.

Bilder © Universal · Alle Rechte vorbehalten.

Der Meister des 3D-Films will es noch mal wissen! Ende August startet „AVATAR- Aufbruch nach Pandora“ weltweit als Extended ReRelease in den 3D-Kinos rund um den Globus. Grund genug um mit James Cameron über die Entwicklung des Films, seine Naturschutz-Tätigkeiten und die zusätzlich gezeigten Szenen zu reden. Für alle, die unbedingt nochmal in 3D auf Pandora reisen wollen, für diejenigen, die sich bisher dem Film verweigert haben oder jene, die AVATAR zuerst auf DVD entdeckt haben und nun bereit sind für das große 3D-Kinoerlebnis. Wie berichtet startet die erweiterte Fassung am 2. September 2010 in den deutschen 3D-Kinos, und zwar ausschließlich in den 3D-Kinos. Mit 9 Minuten zusätzlicher Szenen, auf die man im 2009-Release schweren Herzens verzichtete. Wir werden neue Spezies wie die Stingbats und die Sturmbeasts sehen, einen weiteren Teil der Liebesszene, mehr Actionsequenzen und Szenen im nächtlich leuchtenden Regenwald.

Hier das vollständige Interview mit James Cameron, geteilt in drei Clips:

Liebe Leser,

danke für eure zusätzlichen Interviewfragen. Die Zeit war natürlich viel zu knapp um wirklich alle Geheimnisse aus Regisseur Lee Unkrich und Produzentin Darla K. Anderson zu entlocken. Aber es war ein sehr schönes Interview, mit vor allem sehr sympathischen Interviewpartnern. Muss man wirklich sagen. Leider darf ich das Interview erst ab Mitte Juli im Rahmen der Film-Berichterstattung veröffentlichen. Ihr müsst euch also noch ein wenig gedulden.

Dafür habe ich hier noch ein Foto vom Berliner Fotocall mit Lee Unkrich, Darla K. Anderson, Michael Bully Herbig, Christian Tramitz und Rick Kavanian vor dem großen Pixar-Mosaik für euch.

Bild © Disney/Pixar · Alle Rechte vorbehalten.

Ich gebe es zu- ich bin ein wenig aufgeregt. Heute bekomme ich mein persönliches Toy Story 3– Interview. Wie ihr gestern schon über Twitter und Facebook mitbekommen habt, sind der Regisseur Lee Unkrich und die Rekord-Produzentin Darla K. Anderson in Berlin um die Fortsetzung der Toy Story-Saga der Presse vorzustellen. Bereits gestern konnte ich die beiden bei einer Opinion Leader- Preview treffen, wo sie bereitwillig und amüsant die Fragen von Animatoren und Produzenten aus der Animationsfilmbranche (und ein paar Spitzenbloggern wie dem Pixarblog und natürlich DigitaleLeinwand.de) beantworteten.

Darla K. Anderson und Lee Unkrich beim Q&A im Cinestar OV in Berlin

Ich freue mich sehr, dass DigitaleLeinwand.de einen der raren Interviewplätze bekommen hat und ich meine Fragen direkt an die Pixar-Macher stellen kann. Wenn euch noch eine Frage auf den Nägeln brennt- zu Pixar, zu Toy Story 3, zur Animation oder Produktion- lasst es mich wissen, ich nehme es gerne mit ins Interview. Nicht dass ich nicht genug eigene Fragen hätte, vermutlich wird die Zeit viel zu eng, aber für meine Leser tue ich ja fast alles.

Ach so, im Anschluss an Lee und Darla treffe ich noch die Bullyparade Michael Bully Herbig, Christian Tramitz und Rick Kavanian, die für die deutsche Synchronfassung ihre Stimme gaben. Wenn ihr an die Jungs noch ne Frage habt- immer her damit.

Heimlich ins Gepäck hat sich übrigens Big Baby geschmuggelt- und macht nun eine BigBabyWorldTour im Gepäck von Lee. Hier Big Baby vorm Brandenburger Tor.

Bilder © DigitaleLeinwand (1) und Lee Unkrich (2) · Alle Rechte vorbehalten.

Seit letzten Donnerstag läuft passend zum Sommerwetter der erste heiße 3D-Tanzfilm in unseren Kinos. „My Bloody Valentine 3D“ (2009) und „The Hole 3D“ (2009) hat er ordentlich vorgelegt. Nun transportiert er mit StreetDance 3D ein ganzes Genre in neue Dimensionen. Bereits zur Berlinale konnte ich Max Penner treffen, wo er über seine Arbeit an StreetDance 3D erläuterte:

„Für mich ist 3D gar keine Revolution, sondern eine Evolution“, erklärt Penner. „Erst jetzt ist das finanziell überhaupt machbar geworden, weil es im Digitalzeitalter nun einfacher ist, 3D-Bilder zu erstellen und zu projizieren. Es gibt digitale Screens, digitale Player und digitale Kameras, deshalb können wir Stereobilder viel leichter in einer digitalen Welt manipulieren.“

Penner erklärt den 3D-Aufnahme-Prozess: „Für Live-Action-3D braucht man eine Kamera, die zwei Linsen und zwei Sensoren hat, die dann so verbunden werden, dass wir ein Bild für das rechte und das linke Augen skalieren und dann auf eine 12-Meter-Leinwand projizieren können. So erhält man auf ebener Fläche ein dreidimensionales Bild, ohne dass es einem beim Zuschauen schlecht wird oder man Schmerzen verspürt. Meine Arbeit mit 3D hat auf Film begonnen und aufgrund meiner Erfahrungen kann ich sagen, dass es ein viel schwierigerer Prozess und auch weitaus teurer ist, auf Film zu drehen. Es sieht zwar großartig aus, aber es ist einfach nicht mehr länger machbar. Wie wir jetzt arbeiten, mit digitalen Kameras der Firmen Red Digital und Silicon Imaging, in Verbindung mit 3D-Technologie, um diese Kameras zu kontrollieren, macht alles viel leichter und billiger.“

Ist 3D also die Zukunft? „Ja, sofern man eher bescheiden budgetierte Filme in 3D dreht, denn sie machen den Großteil der Filme aus, die tatsächlich ins Kino kommen. Und wenn wir genug dieser Filme herstellen können, werden die Kinobesitzer einsehen, dass es auch zu ihrem Nutzen ist, die Umstellung vorzunehmen, damit es mehr Kinos gibt, die 3D-Filme auch zeigen können.“

Beim Street Dance-Wettbewerb gibt die Crew (SIANAD GREGORY, RACHEL MCDOWALL, JENNIFER LEUNG) alles.

Beim Street Dance-Wettbewerb gibt die Crew (SIANAD GREGORY, RACHEL MCDOWALL, JENNIFER LEUNG) alles.

Das Regieduo Max Giwa und Dania Pasquini hatte vor diesem Film noch nie in 3D gedreht. „Wir wurden ins kalte Wasser geworfen“, erinnert sich Giwa lachend. „Aber wir sahen dem auch mit wirklich großer Begeisterung entgegen“, ergänzt Pasquini. „Es ist ein sehr neues Medium, dem die Zukunft gehört. Deshalb ist es großartig, direkt an der Spitze dieser neuen Filmwelle zu stehen. Seit James Richardson uns das Drehbuch gebracht hatte, wussten wir, das der Film in 3D gedreht werden würde. Und das war auch einer der Gründe, warum wir ihn unbedingt machen wollten. Es ist einfach brilliant, denn man glaubt, mit den Tänzern auf der Tanzfläche zu sein. Man taucht viel stärker ein, ist unmittelbar dabei.“

Es gibt auch ein Video-Junket mit Giwa und Pasquini dazu:

Wegen 3D musste Ballettchoreograph Will Tuckett seine Arbeitsweise komplett überdenken: „Verstanden hatte ich das Ganze zwar noch nicht, aber worin die Herausforderungen bestanden, wurde mir schnell klar. Es gibt eine Szene, in der Carly ins Royal Opera House geht, um dort eine Aufführung des Balletts ‚Romeo und Juia’ zu sehen. Dazu gehört eine große Ballszene, die wir im Hackney Empire in London aufnahmen. Normalerweise würde ich eine solche Szene ganz nah bei den Tänzern drehen, die dann alle quer durchs Bild tanzen. Zweidimensional würde das großartig aussehen, dreidimensional aber sah es schrecklich aus. Wenn jemand tanzt und der Arm geht hoch und damit aus dem Bildbereich, ist der ganze Effekt ruiniert. Deshalb dreht man eine solche 3D-Szene am besten in einer ganz gewöhnlichen Totalen. Ich glaubte zwar, das würde langweilig aussehen, aber in 3D sieht das verblüffend aus. Das war schon sehr merkwürdig und bedeutete für mich, ganz anders arbeiten zu müssen. Zum Glück hatten wir die 3D-Monitore, so konnte ich immer eine Auge darauf haben, was funktionierte. Max war fantastisch und hatte große Geduld, dass ich so schwer von Begriff war. Es war eine unglaubliche Erfahrung, bei der ich viel lernte.“

Übrigens für mich eine der schönsten Szenen im Film, wenn Carly staunend über das klassische Ballett im Royal Opera House sitzt und die Ballett-Tänzer halbtransparent vor ihrem Auge tanzen. Dies funktioniert nicht nur hervorragend in 3D, sondern wirkt auch wie ein entrückter Traum. Ganz tolle Szene!

Eddie (GEORGE SAMPSON) mit Tanzlehrerin Helena (CHARLOTTE RAMPLING)

Eddie (GEORGE SAMPSON) mit Tanzlehrerin Helena (CHARLOTTE RAMPLING)

Charlotte Rampling, als Schauspielerin schon sehr lange im Geschäft, war verblüfft, als sie zum ersten Mal einen Eindruck bekam, wie der Film in 3D aussehen würde. „Dass ich jemals in einem 3D-Film mitspielen würde, hätte ich nie gedacht“, gibt Rampling lachend zu. „Es sieht einfach toll aus, ermöglicht ein viel intensiveres visuelles Erlebnis. Man hat fast das Gefühl, als wäre man Teil ihrer Körper, wenn sie tanzen.“

Streetdancer Lex Milczarek ist ähnlich begeistert vom dreidimensionalen Format des Films: „Bevor ich die Rolle bekam, hat die Produktionsgesellschaft ein paar Tänzer ausgewählt für einen 3D-Testtrailer, der einen Eindruck vermitteln sollte, was der Film leisten wollte. Ich gehörte zu dieser Gruppe und konnte dann diesen Trailer in 3D im Odeon Covent Garden [in London] sehen. Es war unglaublich, wir sprangen wirklich aus der Leinwand heraus. Ich bin so begeistert, dass ich am ersten britischen 3D-Film mitarbeiten durfte.“

Dem kann Hugo Cortes nur grinsend zustimmen: „Wir schreiben hier Geschichte. Ich habe einige der Muster in 3D gesehen, und sie sehen einfach fantastisch aus. Wenn ich den fertigen Film sehen kann, wird das ein echter Trip werden.“

Als Trip würde ich den Film nicht bezeichnen, aber wir großartig sich das Tanzfilm-Genre für die 3D-Leinwand eignet, dürfte allen Besuchern nach StreetDance 3D klar sein. Und, wie der aufmerksame Leser weiß, befinden sich mit Step Up 3D und PINA die nächsten 3D-Tanzfilme bereits in der Postproduktion. Let’s Dance!

Die 3D-fähigen Fernseher stehen mittlerweile nicht mehr auf dem Containerschiff, sondern in den Elektroläden. Und bei dem einen oder anderen schon im heimischen Wohnzimmer. Am 1. Juni veröffentlicht Sony Pictures den ersten 3D-Blu-Ray-Titel „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“ und läutet damit die Zeit des 3D-Heimkinos ein. Eine Gelegenheit, die sich niemand entgehen lassen will- oder entgehen lassen sollte. DigitaleLeinwand.de sprach mit Mario Brunow, Vorstand der Video Buster Entertainment Group, über die Technik des stereoskopischen 3D-TVs, dem zukünftigen 3D-Programm und die Möglichkeiten der Fußball-WM in 3D als Treiber für die gesamte Branche.

Herr Brunow, ab 01. Juni verleihen Sie die 3D-Blu-ray „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“, aber so gut wie niemand kann den Film auch tatsächlich dreidimensional genießen, weil die Abspielgeräte in den privaten Haushalten noch fehlen. Warum engagieren Sie sich so?

Es gehört zu unserem Selbstverständnis, dass wir vom Start an mit Informationen, Fakten und Verleihoptionen für eines neues Format eintreten – zumal wenn wir so davon überzeugt sind, wie im Fall der „Blu-ray3D“. Das dreidimensionale Home Entertainment bietet etwas komplett Neues, den ganz anderen Film, die überwältigende Technik, die wirklich auf Knopfdruck funktioniert und die durchaus auch ein Massenpublikum erreichen kann – sofern Industrie und Handel gemeinsam alles daran legen, die „Blu-ray3D“ in die Wohnzimmer der Kunden zu bekommen. Das wird nicht von heute auf morgen gehen, aber unser Signal ist heute schon: Wir sind dabei und freuen uns auf die kommenden Titel!

Werden Sie auch kommende 3D-Blu-rays in Ihr Programm aufnehmen oder hängt das ab vom Verleiherfolg „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“?

Wir nehmen jeden neuen 3D-Titel in unser Programm auf, ganz unabhängig von dem Erfolg von „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“. Die Nachfrage kann ja erst zulegen, wenn auch das Angebot steigt. Wir machen uns da für den Start am 01. Juni keine Illusionen.

Wie wollen Sie den Kunden 3D näher bringen, wenn diese die Technik noch nicht abrufen können?

Online betreiben wir schon heute Aufklärungsarbeit mit aktuellen Informationen über die neue Hardware, ihre Hintergründe und Funktionsweise. Fragen der Kunden beantworten wir selbstverständlich und fördern auch den Austausch der Kunden untereinander. Weiterhin sind dreidimensionale Vorführpanels in den Video Buster Filialen geplant sowie Online Verlosungsaktionen neuer 3D-tauglicher Hardware.

Ist das HD 3D-Equipment nicht viel zu teuer, um damit Erfolg zu haben?

Das kommt auch ein wenig darauf an, was man vergleicht. Ich denke, man kann die neuen 3D-Fernseher nicht neben durchschnittliche Geräte stellen, sondern muss das Segment der hochleistungsstarken Fernseher der neuesten Generation betrachten: Hier beträgt der Preisunterschied zwischen 2D und 3D oft nur noch 200 Euro – inklusive Shutterbrille. Was ich damit sagen will: Wer sich gerade ein neues Equipment der neuesten Generation zulegen will, wird sich ernsthaft überlegen, ob er sich für 200 Euro mehr nicht gleich eine ganz neue Unterhaltungsdimension ins Wohnzimmer holt. Ich denke, im technischen vergleichbaren Segment können die Einstiegspreise für die neue Hardware durchaus mit herkömmlichen Preisen mithalten.

Glauben Sie, dass die bevorstehende Fußballweltmeisterschaft die 3D-Verbreitung entscheidend voranbringen wird?

Das Film-Erlebnis in 3-D ist ein echter Quantensprung – das möchten wir den Kunden online und in unseren Filialen vermitteln. Daher begrüßen wir jeden Event und Mitstreiter, der 3D in die Köpfe der Kunden bringt. Die Übertragung der stereoskopischen Bilder auch bei Public Viewing-Veranstaltungen gehört mit Sicherheit dazu.

Der Weg von der DVD zur Blu-ray ist steinig. Wird der Schritt von der Blu-ray zur 3D-Blu-ray einfacher?

Ja, dafür spricht zumindest einiges: Was bietet die Blu-ray im Vergleich zur DVD? Eine höhere Auflösung – aber nicht bei jedem Film kommt das auch in den Haushalten tatsächlich rüber. Was bietet die 3D-Blu-ray im Vergleich zur Blu-ray? Ein komplett neues Filmerlebnis!

Wie lange dürfte es Ihrer Meinung nach dauern, bis sich die 3D-Technologie in den Wohnzimmern der Konsumenten etabliert haben wird?

Die Erfolgsstory der DVD wird sich in solch schwierigen wirtschaftlichen Zeiten, wie wir sie derzeit haben, nicht wiederholen. Aber ich glaube dennoch, dass die Penetrationsrate der Blu-ray-fähigen Abspielgeräte, die drei Jahre nach Markteinführung erst in weniger als zehn Prozent aller bundesdeutschen Haushalte vertreten ist, mit 3D locker eingeholt werden kann. Fragen Sie mich in drei Jahren bitte noch einmal.

Und ob! In drei Jahren werden wir nicht nur wissen, wie umfangreich die Haushalte mit 3D-TVs ausgestattet sind, sondern auch, ob das 3D-Kino nur ein Hype war, oder das Kino wirklich revolutioniert hat. Wenn man mich fragt: es gibt nur einen Weg nach vorn!  🙂