Schlagwortarchiv für: Crowdfunding

Das Festival des deutschen Genrefilms geht mit seiner dritten Ausgabe auf Expansionskurs. Damit die im Februar 2015 in Berlin stattfindende GENRENALE3 noch größer und facettenreicher wird, bitten die Macher um Unterstützung in Form von Kohle und Klicks: Weiterlesen

Filmpremiere! Roter Teppich! Blitzlichtgewitter! Und dann führen die PR-Agenten die Stars und Sternchen ihren Lieblings-Journalisten für ein paar schnelle Fragen zu. Und dann wird es zumeist langweilig mit den ewig gleichen Fragen der Personality-Presse: Wie gefällt es dir in Berlin? Von welchem Designer stammt Dein Kleid? Was war das tollste am Dreh mit Regisseur XYZ? Und dann bitte noch mal ein Duckface für die Leser oder Zuschauer. Gähn. Ein Schauspiel-Profi, wer dieses monotone Spielchen mit grinsender Mine durchzieht.

ROLI am Red Carpet

Doch mit diesem tristen Einerlei am Red Carpet ist jetzt Schluss! Die Macher des Verdienen-mit-Trailerschauen-Portals Flimmer.de hatten eine bahnbrechende neue Idee: wenn Menschen ihre Fragen wie Roboter abspulen, schicken wir einfach einen anthropomorphen Roboter an den Roten Teppich der Filmpremieren. Und ROLI, so der Name des Premieren-Roboters, entlockt den Stars durch seine Ungewöhnlichkeit vielleicht noch die eine oder andere spannendere Antwort. Der humanoide Filmreporter ist menschengroß, interaktiv, bewegt sich autark und zeigt viele menschliche Emotionen. Und er besitzt die Möglichkeit des Livestreams durch eine eingebaute Kamera- eure direkte Schnittstelle zu den Stars. Da staunt der gemeine Teppich-Reporter.

r2d2 und ROLI

Doch auch ROLI, getauft nach dem Mitgründer von Flimmer, Roland Emmerich, besitzt eine schicksalsschwere Vergangenheit. Wie immer in der Welt des Films war nicht alles Glamour. Zunächst schlug sich er sich mit Statistenrollen in Hollywood durchs Leben, ein kleiner Seitensprung mit R2D2 sorgte dafür, dass sich die gesamte Filmbranche gegen ihn verschwor. Fortan jobbte ROLI als Taxifahrer in Berlin. Wir kennen das ja, aber seht selbst…

 

Aber jetzt kommt ROLIS zweite Chance. Doch braucht es dafür eure Unterstützung. Die Summe von 33.333 Euro ermöglicht ROLI das passende Update, um premierentauglich zu werden. Per Crowdfunding über die bekannte Plattform Startnext soll das Geld aufgetrieben werden. Und da ist ein wenig Eile geboten, denn bereits zur Premiere von Matthias Schweighöfers neuer Komödie „Der Schlussmacher“ am 7.1.2013 soll ROLI starten. Die Unterstützer erhalten natürlich je nach Höhe ihres Beitrags ein persönliches Dankeschön von ROLI. Ihr könnt schon mit einem kleinen Beitrag dabei sein.

Und auch DigitaleLeinwand möchte helfen, und ROLI unbedingt demnächst am Roten Teppich sehen. Technisch ist das alles bereits grandios, Roboticfans kennen den vom britischen Unternehmen Engineered Arts Limited entwickelten Roboter auch unter dem Namen Robothespian, der als Publikumsmagnet weltweit auf zahlreichen Technikmessen, in Sciene Centern und Museen zum Einsatz kam. Erst fand ich die Idee ziemlich verrückt, doch mittlerweile bin ich ziemlich begeistert davon.

Wenn Du auch denkst, dass ROLI live von den großen Premieren unseres Landes berichten, Stars und Sternchen interviewen und Aftershowpartys unsicher machen soll, kannst Du entweder über Startnext direkt funden oder erflimmertes Guthaben als Spende verwenden. Als dritte Möglichkeit hab ich mir Klickfunding ausgedacht um Firmen Geld aus der Tasche zu locken. Für Klicks auf Werbung wird in kleinen Beträgen, aber in der Summe viel Geld gezahlt, da man Interessenten auf relevante Produkte aufmerksam macht. Hier ist ein Banner. Der gesamte Betrag, der über die Klicks dieses Banners erzeugt wird, geht an Flimmer für ihr ROLI-Projekt. Action, please!


Geklickt? Gut. Jetzt könnt ihr ROLI noch auf Facebook folgen oder Hallo sagen. Wir sehen uns dann zur nächsten Filmpremiere!

Bilder © Flimmer · Alle Rechte vorbehalten.

Nach Iron Sky, Hotel Desire und dem Stromberg-Kinofilm ist dieses alternative Modell in aller Munde: Crowdfunding. Überzeuge die drei Fs (Friends, Family und Fools) davon, dass sie dieses Projekt unterstützen. Und baue bereits in der Preproduction-Phase eine Fanbase auf, die nicht nur Aufmerksamkeit, sondern auch hartes Geld spendet. „Crowdfunding: Starthilfe oder Finanzierungsmöglichkeit für Filme?“ lautet der Titel des digitalfilmcamp, das am 14. und 15. Februar 2012 zum siebten mal in Berlin in der homebase stattfindet.

Crowdfunding bezeichnet eine Finanzierungsform, die in den letzten Jahren verstärkt auch bei Filmen eingesetzt wird. Dabei wird das geplante Projekt im Internet vorgestellt und spricht Menschen an, die sich bereit erklären, es finanziell mit Beträgen in beliebigen Größenordnungen zweckgebunden zu unterstützen. Wenn eine bestimmte zuvor fest gelegte Summe erreicht ist, wird diese Zahlungszusage eingelöst, die Produktion startet und die Unterstützer bekommen eine Gegenleistung. Mit Crowdfunding können theoretisch Filmprojekte jedes Genres, ob Dokumentation oder Spielfilm, finanziert werden. Filmemacher schätzen die Unabhängigkeit von öffentlichen Geldgebern und Mäzenen.

Aber wie sieht es in der Praxis aus: Wird Crowdfunding als Starthilfe, Vollfinanzierung oder als Marketingidee für Filme eingesetzt? Welche nationalen und internationalen Entwicklungen gibt es? Und wie reagieren die Filmförderungen? Diese Fragen diskutieren Experten und Filmemacher beim digitalfilmcamp am 14. und 15. Februar 2012 in der „HomeBase Lounge“ in Berlin.

Das digitalfilmcamp wird von „newthinking communications GmbH“, einem Berliner Unternehmen für Beratung, Veranstaltungen und Techniklösungen (eigene Projekte sind u.a. re:publica und netzpolitik.org), organisiert.

Als Sprecher haben sind dabei:
– Karsten Wenzlaff (Ikosom, http://www.ikosom.de/)
– Wolfgang Gumpelmaier (Social Film Marketing Consultant http://gumpelmaier.net/)
– Mark Dare Schmiedel (Dreamwalker http://www.dreamwalker.de/)
– Felipe Bustos Sierra (Debasers Filmus http://www.debasers.co.uk/)
– Sarah Nörenberg (http://www.budspencermovie.com)
– Konrad Lauten (Inkubato http://www.inkubato.com/de/)
– Thomas Steiger (freier Fachjournalist http://www.thomas-steiger.com/)
– Nana Yuriko (http://www.25films.de/)

Ein paar letzte Tickets gibt es für 60 Euro für beide Tage (oder 32 Euro pro Einzeltag) online auf der Website www.digitalfilmcamp.de. Mehr Informationen gibt es auch auf Twitter und Facebook.

Hotel Desire, von mir in Anlehnung an den männlichen Hauptdarsteller liebevoll Hotel Schickfick genannt, hat es geschafft: 170.000 Euro Spendengelder, oder auf neusprech Crowdfunding, haben sie in 80 Tagen auf der Webseite zusammengetragen- ein so hoher Betrag wurde in Deutschland noch nie gecrowdfundet. Wie weit potentielle Investoren die letzten großen Zehntausender-Summen in den letzten Tagen noch beifügten, bleibt ungewiss- bei nicht Erreichen wären alle gespendeten Gelden via Firststeps dem Filmnachwuchs zugute gekommen.

Was hat die Spender bewogen? Lust auf das Experiment? Die kleinen Belohnungen für die Spender? Die Nacktszenen, oder besser Sexszenen, zwischen Clemens Schick und Saralisa Volm? Pornos gibt es im Netz genug (habe ich gehört…), erotische Filme mit Handlung sicher auch. Ob es allein die 40-minütige Geschichte bringt, die als Drehbuch gekoppelt an den Spendenstand sukzessive veröffentlicht wurde, mag ich nach drei gelesenen Kapiteln mal bezweifeln (das ganze Drehbuch gibt es zum Nachlesen noch einmal hier als PDF). Und warum auf meinem Blog so viele Suchanfragen landeten, ob Clemens Schick schwul sei, kann ich nur mutmaßen.

Egal warum das Projekt von TeamWorx und von Fiessbach-Film erfolgreich war, sie konnten durch geschicktes Marketing und „Sex sells“ viel Öffentlichkeit erzeugen und ein Projekt realisieren, das sonst niemand finanziert hätte. Und dazu kann ich nur sagen: Chapeau, gut gemacht! Obwohl der PorNeo ein reines Internetformat ist, feiert man heute Abend auf der größten Leinwand Berlins, dem CineStar Event Cinema, Premiere. Danach steht ab ca. 21 Uhr HOTEL DESIRE exklusiv bei Videoload zum Stream oder Kauf zur Verfügung, einen Trailer kann man bereits jetzt sehen.

DigitaleLeinwand.de hat bereits ein paar Szenenbilder für euch- aber nur für Erwachsene  🙂

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Bilder © Von Fiessbach Film / Teamworx 2011 · Alle Rechte vorbehalten.

Noch vier Tage blieben dem Neo-Porno-Web-Filmprojekt Hotel Desire, um das gesteckte Ziel von 170.000 Euro Crowdfunding zu erreichen. Nicht immer sah es so aus, als ab das Ziel erreichbar wäre.
Doch plötzlich tauchen von hier und da noch äußerst großzügige Investoren auf, die den Traum vom fanfinanzierten PorNEO finanziell wahr machen. Die mediale Präsenz des Projektes war hervorragend, alle Postillen und Portale haben sich mit dem Thema Crowdfunding beschäftigt, wenn es bei dem einen oder anderen im Verständnis doch auch etwas durcheinander ging.

Glückwunsch an TeamWorx und von Fiessbach-Film, sorry Firststeps, die sich sonst über das gespendete Geld gefreut hätten.

Und wer jetzt nicht weiß, in welches Filmprojekt er sein Geld investieren soll, empfehle ich die ASTERNAUTS von den MovieBrats. Da läuft der Countdown noch bis zum Wochenende, und mindestens genauso heiß…

Heute möchte ich meinen Lesern einen Gastbeitrag meines geschätzten Blogger-Kollegen Wolfgang Gumpelmaier empfehlen, der als Experte im Bereich Crowdfunding im deutschsprachigen Bereich vor allem Independent-Produktionen berät. An diesem Thema kommt derzeit die gesamte Filmbranche nicht vorbei- einen heißen Tipp für eine morgige Fach-Veranstaltung gibt es am Ende des Artikel. Bitte (Klein-) Geld bereit halten, wir produzieren jetzt unsere Filme selbst.

Wolfgang Gumpelmaier ist selbstständiger Online-Kommunikationsberater, Blogger und Vortragender. Als Kommunikationswissenschafter und passionierter Web-User ist er stets auf der Suche nach aktuellen Trends aus den Bereichen Social Web, New Media und Film und gibt sein Wissen unter anderem in Vorträgen und Seminaren, auf Twitter und Facebook und seinen beiden Blogs www.socialfilmmarketing.com und gumpelmaier.net weiter.

Filmemacher stehen immer öfter vor dem Problem, dass ihnen die entscheidende Finanzierung für die Realisierung eines Projekts fehlt. Crowdfunding kann hier eine Option bieten, diese fehlende Lücke zu schließen. Aber kann man damit wirklich ganze Filmproduktionen finanziell stützen? Oder ist diese alternative Form der Filmfinanzierung nur für kleine Summen geeignet?

Die Macher von Hotel Desire sind zumindest davon überzeugt, dass man damit auch größere Summen erreichen kann. Für ihre Produktion kombinieren sie Crowdfunding mit Crowdinvestment und bieten ihren Unterstützern nicht nur kleine Gegenleistungen, sondern auch Verwertungsrechte und sogar eine Gewinnbeteiligung an. Auch wenn das Projekt keine Independent-Produktion im klassischen Sinn ist und immer wieder kritisch kommentiert wird, eines muss man dem Projekt zugute halten: die (traditionellen) Medien schenken dem Film und damit auch dem Thema Crowdfunding reichlich Aufmerksamkeit. Und das ist gut so!

Denn dadurch wird es auch für kleinere Produktionen in Zukunft leichter werden, mit Hilfe der Fans Filme zu finanzieren und somit weiterhin unabhängig zu bleiben. Denn zur Teilfinanzierung taugt Crowdfunding allemal und ist in vielen Fällen sogar unabdingbar.

Die Berliner Regisseurin Claudia Rorarius etwa hat sich für diesen Weg entschieden, nachdem sie ihren Debütfilm CHI L’HA VISTO – WO BIST DU fertig gestellt hatte, die entscheidende Vertriebsförderung letztlich aber ausfiel. Sie startete eine Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform Startnext.de, um gemeinsam mit Freunden und Fans den Kinostart ihres Roadmovies zu realisieren. Bis dato hat sie rund 70% der gewünschten Zielsumme von EUR 8.000,- einsammeln können, bis kommenden Sonntag sollen die restlichen 30% noch eingesammelt werden. Als Gegenleistung für die Unterstützung gibt es kleine Dankeschöns in Form von persönlichen Videos, Film-Downloads, DVDs, Premierentickets oder einen exklusiven Italien-Reiseführer mit Notizen aus dem Original-Filmtagebuch von Hauptdarsteller Gianni Meurer.

„Zwar werden unabhängige, deutsche Produktionen in der Herstellung massiv gefördert, im Vertrieb dagegen bleiben die kleinen Filme seit einigen Jahren auf der Strecke“, resümiert Claudia Rorarius.“ Bei ca. 190 deutschen Filmen pro Jahr sind die Mittel bei weitem nicht ausreichend, um alle Produktionen entsprechend zu unterstützen. Deshalb habe ich mich entschieden, neue Wege zu gehen und den Kinostart von CHI L’HA VISTO – WO BIST DU mit Hilfe der Fans über Crowdfunding zu realisieren. Die vielen begeisterten Stimmen auf den Festivals und auf facebook ermutigen mich, diesen ungewöhnlichen Schritt zu wagen. Auch viele Kinobetreiber, die meinen Film auf einem der Festivals gesehen haben, unterstützen mich dabei. Das ist natürlich ein sehr wichtiges Signal.“

Aber auch im 3D-Filmbereich wird mit alternativen Finanzierungsmöglichkeiten spekuliert. Die Berliner Videoproduktionsfirma Yourcity3D lotet momentan die Möglichkeiten von Crowdfunding für ein geplantes 3D-Spielfilm- und Gameprojekt aus. „Tag Team Boxing“ soll der Film heißen und das Team arbeitet dabei mit dem ältesten Boxverein Deutschlands zusammen, dem Berliner Verein „Astoria“. Der Film erzählt die Geschichte einer jungen Kurdin, die sich ihre Unabhängigkeit und das Recht zu lieben erkämpft. Da das Team von Yourcity3D mit dem Projekt schnell beginnen und dabei nicht von den Terminen der Filmförderanstalten abhängig sein wollte, hat es Crowdfunding als Finanzierungsvariante in Betracht gezogen und wird voraussichtlich in den kommenden Wochen mit einer Kampagne dazu an den Start gehen.

Fest steht, dass Crowdfunding verstärkt das Interesse von Filmemachern und Kreativen auf sich zieht. Aus diesem Grund gibt es am kommenden Samstag dazu ein Seminar mit dem Titel „Crowdfunding für unabhängige Filmemacher“ [Update: Link entfernt, da Seite nicht mehr online] in Berlin. Das Seminar selbst wurde, wie kann es anders sein, über Crowdfunding finanziert.

Den Fans sei Dank, es ist vollbracht!  Die Finanzierung der ersten Ausgabe des International Comedy Film Festival (IcoFF) ist durch die erfolgreiche Crowdfunding-Aktion auf der Internetplattform www.startnext.de gesichert. Innerhalb von 86 Tagen sammelten die Organisatoren des Comedy Film Festivals 4.500,27 Euro an Online-Spenden und übertrafen damit ihr selbstgestecktes Ziel von 4.500 Euro. Um 27 Cent. Aber immerhin. Einen bedeutenden Anteil am Erfolg der Kampagne hatte der mit 1.000 Euro dotierte Wettbewerb um das beste Crowdfunding-Video, den ICoFF per Abstimmung aller Mitglieder der Startnext-Community für sich entscheiden konnte. Da hat man alle drei Fs motiviert: Family, Friends and Fools. Denn ob es das beste Video war, weiß ich nicht. Aber die Community ist bereits durch die monatlich stattfindende „Komische Filmnacht“ angefixt.

Die Gesamtsumme wird der Veranstaltung der ersten Festivalausgabe im Dezember 2011 in Berlin dienen. An sieben Tagen werden rund 40 zumeist unabhängig produzierte Filmkomödien aus aller Welt im Filmtheater am Friedrichshain zu sehen sein. Bis zum 1.September 2011 können Filmmacher ihre Werke bei der Festivalleitung einreichen.

Das International Comedy Film Festival ist ein Projekt junger und erfahrener Festivalorganisatoren, das auf ehrenamtlicher Arbeit basiert und keine finanzielle Förderung von öffentlicher oder privatwirtschaftlicher Seite erhält. Zur Finanzierung der ersten Festivalausgabe vertraute ICoFF deswegen ganz auf die in Deutschland noch außergewöhnliche Methode des Crowdfundings. Bei dieser aus den USA stammenden Art der Kulturförderung stellen sich Projektideen mit Texten, Bildern und Videos auf einem Internetportal vor und werben online um Privatfinanzierung. Privatpersonen können so zum Mäzen des Projekts ihrer Wahl werden und erhalten als Gegenwert ein besonderes Dankeschön, wie z.B. die Erwähnung im Festivaltrailer.

ICoFF ist eines von knapp drei Dutzend Projekten in Deutschland und das einzige Filmfestival, das auf der Crowdfunding-Plattform startnext.de erfolgreich finanziert wurde. DigitaleLeinwand.de gratuliert herzlich zum Erfolg!

Noch mehr ICoFF-Informationen gibt es auf der Webseite des International Comedy Film Festival und natürlich auf Facebook und Twitter.

So zumindest der Plan. Porno ist Schmuddel von Gestern. Der Konsument von heute liest NEON, guckt ZDFneo und konsumiert doch bitte PorNEOgrafie. Ein weiteres Kunstwort, das uns das Neue am altbekannten Medium verkaufen will. Ein Experiment, das neugierig machen soll. Und zahlungsfreudig. Denn teamWorx und Von Fiessbach Film wollen ihr erotisches Filmexperiment HOTEL DESIRE durch Crowdfunding finanzieren.

Und damit die Leute in die Tasche greifen muss man natürlich ein Thema bedienen, dass auch zieht. Was eignet sich da besser als Sex? Regisseur und Drehbuchautor Sergej Moya strebt mit HOTEL DESIRE die Renaissance des erotischen Films an. Er möchte „einen erotischen Film inszenieren, der sich in seiner selbstbewussten Herangehensweise durch das Genre des pornographischen Films inspirieren lässt, jedoch kein Porno ist.“ In seinem „porNEOgraphischen“ Ansatz geht es vielmehr nach eigenen Prämissen um die  dramaturgisch sensible und filmisch direkt Erzählung des erregenden Zusammenspiels von Sehnsucht, Lust, Begehren, Intimität, Sexualität, Sinnlichkeit und Spontanität – ohne Weichzeichner und ohne Rücksicht auf visuelle Vorschriften und Konventionen.

Für die Hauptrollen konnten Saralisa Volm (u.a. „Finale“, R.: Klaus Lemke) und Clemens Schick (u.a. „Largo Winch II“, R.: Jérôme Salle) gewonnen werden, die auf der Webseite (Achtung, die meinen es ernst, Altersverfikikation!) auch schon mal per Video ein bisschen mit „Von der Sehnsucht nach dem Expliziten“ anheizen sollen. In weiteren Rollen sind Anna Maria Mühe und Herbert Knaup zu sehen.

Und wer schon mal gucken will, darf in der zweiminütigen Titelsequenz Saralisa Volm in ihrer Rolle als Antonia beim Duschen zusehen, wenn es auch – trotz fehlenden Weichzeichners-  ein wenig nach Voyeurismus à la „Eis am Stiel“ aussieht.

Ob der thematische Ansatz nun die gewünschte Publicity brächte, mag ich fast bezweifeln, aber mit dem Finanzierungs-Vehikel Crowdfunding wird man zum Gespräch. Crowdfunding ist keine neue Idee (siehe Iron Sky, Sie nannten ihn Spencer oder You missed Sonja), aber für viele immer noch ungewöhnlich. Das Prinzip des Crowfundings ist simpel: Die am Projekt interessierte Gemeinschaft wirft Geld in einen Topf, aus dem schließlich die Kosten des Projekts finanziert werden. Funktioniert im Musikbereich und auch bei Filmemachern zumindest bei partiellen Kosten. Klingt nach Web 2.0, ist es auch, am ehesten lässt sich eine Vielzahl von Leuten natürlich über das Internet und die Social Media-Plattformen erreichen.

Und wer gibt Geld für sowas aus? Das klassische Bonmot lautet: Die drei F- Friends, Family and Fools. Personen, die gerne aus persönlichem Interesse unterstützen, welche de ein wenig Spielgeld einsetzen.

Kritiker des Prinzips hingegen sagen: Kosten auf alle umlegen, Gewinne selber einstreichen. Denn das crowdgefundete Geld ist kein Darlehen oder eine Beteiligung, die man bei Erfolg wieder ausbezahlt bekommt, es geht mehr um die eine Spende oder ein Mäzenatentum.

Als kleine Motivation gewährt man den Spendern ein Goodie. Je nach Höhe des bereitgestellten Betrages umso exklusiver. Sehr beliebt: die Namensnennung im Abspann. Kostet wenig, bauchpinselt viel. Wer möchte seinen Namen nicht mal auf der großen Leinwand sehen? Fällt in diesem Beispiel allerdings aus, da das Projekt im Internet realisiert wird, eine Kinoauswertung nicht nur aufgrund fehlender Bahnhofskinos nicht angestrebt wird. Abspann ist aber natürlich auch erhältlich, genau wie signierte Filmmaterialien, Setbesuch, Komparsenrolle (hihi) und private Screenings:

  • Kategorie 1 – ab 5€: Gutschein um den fertigen Film zu streamen.
  • Kategorie 2 – ab 50€: Streaming Gutschein & eine vom Cast und Regisseur handsignierte DVD des fertigen Films.
  • Kategorie 3 – ab 100€: Streaming Gutschein & ein vom Cast und Regisseur handsigniertes Drehbuch.
  • Kategorie 4 – ab 250€: Streaming Gutschein & einen Credit im Filmabspann.
  • Kategorie 5 – ab 500€: Streaming Gutschein & Setbesuch und eine Komparsenrolle im Film.
  • Kategorie 6 – ab 5000€: Streaming Gutschein & ein Private-Screening mit den Machern und Darstellern in Berlin.

Gelungen finde ich den „Weitersagen-Motor“. Die Macher enthüllen je nach Höhe der erreichten Spendensumme sukzessive die 20 Drehbuchkapitel und stellen sie online zur Verfügung. Wer also wissen will, wie es weitergeht, motiviert die eigenen FFF (siehe oben) oder zahlt eben nochmal.

170.000 Euro in 80 Tagen ist das Finanzierungsziel für den angestrebten 45-Minüter. Eigentlich startet erste heute die Plattform, doch bereits am gestrigen Tag sind die ersten 600 Euro eingezahlt worden. Mitmachen lohnt sich auf jeden Fall, sollte die Summe nicht zusammen kommen, wird das bis dahin gespendete Geld via First Steps dem Filmnachwuchs zur Verfügung gestellt.

Wer sich für das Thema Crowdfunding interessiert, sei an dieser Stelle noch die Seite des geschätzten Blogger-Kollegen Wolfgang Gumpelmeier empfohlen.

Bild © Screenshot Webseite Von Fiessbach Film/ teamWorx · Alle Rechte vorbehalten.

In Berlin gibt es über 60 Filmfestivals  (das ist sozusagen jedes Wochenende mehr als eines) und daher einen Finanzierungs-Förderstopp.  Das International Comedy Film Festival (ICoFF) geht nicht nur deshalb neue Wege in der Projektfinanzierung. Anstatt die üblichen Quellen der Kulturförderung, wie z.B. Stiftungen anzuzapfen, vertraut ICoFF auf die Unterstützung seiner Fans. Aus den scherzhaft in der Branche kommentierten drei Fs  „Friends, Family and Fools“ werden die neuen drei Fs: Friends, Family and Fans.

Über die Internet-Plattform Startnext.de wollen die Organisatoren die erste Ausgabe des International Comedy Filmfestival, die im September 2011 in Berlin stattfinden soll, auf die Beine stellen. Diese Art der Finanzierung von unabhängigen Kulturprojekten kommt aus den USA und heißt „Crowdfunding“. Vielversprechende Projektideen werden dabei einer Internetcommunity vorgestellt und durch Onlinespenden unterstützt. Jeder kann so zum Mikromäzen für das Projekt seiner Wahl werden und erhält als Dankeschön einen ideellen Gegenwert. Wer für ICoFF beispielsweise 50 Euro spendet, bekommt eine personalisierte Videobotschaft zugesendet, in der sein Name getanzt wird (und das meinen die ernst!).

Seit dem 18. April 2011 präsentiert sich ICoFFmit Bildern, Videos und Berichten auf der Startnext-Webseite und versucht, innerhalb von 60 Tagen 4.500 Euro an Spendengeldern zu sammeln. Wird die Summe bis zum festgelegten Zeitpunkt erreicht, können die 25 freiwilligen ICoFF-Mitarbeiter mit Hochdruck an der Realisierung des 1. International Comedy Film Festival arbeiten. Das Festival wird zirka 20 zumeist unabhängig produzierte Komödien aus der ganzen Welt zeigen und ist damit das erste und einzige Filmfestival, das sich ausschließlich dem beliebten aber oft verkannten Genre der Filmkomödie widmet.

Seit dem September 2010 konnte das International Comedy Film Festival durch die Filmreihe „Komische Filmnacht“, die jeden ersten Mittwoch des Monats um 20.30 Uhr im Filmtheater am Friedrichshain läuft, ein treue Fangemeinde aufbauen. Die Komödienliebhaber könnten jetzt auf einfachem Wege zu Mitproduzenten des Festivals werden. Und das ohne jegliches Risiko, denn die Spende wird nur abbucht, wenn die Gesamtsumme tatsächlich erreicht wird. Wer also seine zukünftige Lieblingskomödie in Festivalatmosphäre genießen möchte, kann jetzt einiges dafür tun. Spende Dich glücklich!

Die große ICoFF-Crowdfunding-Party mit Karaoke findet am 20.5.2011 um 20 Uhr im Bariton Café, Weserstr.23, Ecke Kinzigstr. am Wismarplatz, 10247 Berlin-Friedrichshain statt!

Noch mehr ICoFF-Informationen gibt es auf der Webseite des International Comedy Film Festival und natürlich auf Facebook und Twitter.

Digitale Kinos bekommen zunehmend mehr Inhalte: neben Filmen, Opern- oder Sportübertragungen stehen weltweite Live-Übertragungen über Satellit in die digital ausgerüsteten Kinos bereit. Heute feiert die ökologische Fiction-Doku „The Age of Stupid“ weltweite Premiere. Dieser Film wurde vollständig über Crowdfunding, also private Spendengelder finanziert. Der Oscar-Anwärter Pete Postlethwaite schaut als futuristischer Archivar im Jahr 2055 zurück auf eine Zeit, an dem es noch möglich gewesen wäre, den Klimawandel zu beeinflussen. Und muss sich  wundern,  warum die Menschheit damals entgegen aller Zeichen nichts gegen die anbahnende Katastrophe unternommen hat.

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Auf der ganzen Welt rollen die Menschen heute den Grünen Teppich aus: Vorbereitung für die Events der Premiere von Franny Armstrongs Film ‘The Age of Stupid’. Der Film hat am 21./22. September 2009 Premiere und wird einen Eintrag ins Guiness Buch der Rekorde erhalten: die zahlreichsten gleichzeitig stattfindenden Screenings weltweit. Dieses Event ist ein Aktion im Rahmen des Internationalen Tages für Klimawandel.

Weltweite Unterstützung für den Film und den Kampf gegen Klimawandel ist bereits unterwegs: Städte und Dörfer bereiten sich vor für ihre jeweiligen Events. Von der Premiere auf der Pazifik Insel Kiribati, geplant in einem Stadion für 5000 Personen, bis hin zur bescheidenen Premiere am Strand von Vanuatu, das auf einer zusammengenähten Leinwand statt finden soll- keine Premiere ist zu klein oder groß.

Für die Premiere in Mumbai, India ist Großes geplant: Shekhar Kapur, Direktor der Go Green Initiative wird direkt von den schmelzenden Gletschern in den Indischen Himalayas berichten. In Buenos Aires wird die berühmte argentinische Sängerin Elena Roger vom Grünen Teppich die Menge begrüßen. In Madrid werden spanische Stars von Film und Theater vom kerzenerleuchteten Grünen Teppich zuschauen. In Lagos (Nigeria) wird der Gouverneur von Lagos gemeinsam mit örtlichen Politikern und Stars im Silverbird Cinema die Premiere mitverfolgen. In Amsterdam und Kopenhagen zeigen die holländische und dänische Königsfamilie Solidarität und werden den Film gemeinschaftlich mit Prominenten des Landes sehen. In Moskau und Belgrad finden die Premieren im Freien statt. Die im Film mitspielenden Kinder Jamila und Adnan aus Jordanien werden als Ehrengäste bei der auf einem Dach stattfindenden Premiere in Amman anwesend sein. Aber auch in Hong Kong, Berlin, Tokio, Paris und Buenos Aires wird der von Kritikern gelobte und hoffentlich einflussreiche Film in höchster digitaler Qualität ausgestrahlt.

Szenenfotos: Sieht so unsere Zukunft aus? (Zum Vergrößern anklicken.)

The Age of Stupid wird den Zuschauern weltweit am Dienstag den 22. September um 19 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit präsentiert. Anschließend an den Film werden die Highlights der New Yorker Premiere von der Vornacht über Satellit übertragen. Das Event ist offizieller Teil der UN Klimawoche (Climate Week). Kofi Annan, Gillian Anderson, Moby, Pete Postlethwaite und die Filmemacher Franny Armstrong und Lizzie Gillett werden bei der New York Premiere anwesend sein. Eine Gruppe von A-List Stars, führenden Klimawandel-Aktivisten und Staatsleuten werden per Segelboot, Rikscha, elektrischem Auto und Skateboard  eintreffen, bevor sie dann den grünen Teppich zum solarbetriebenen Zelt in downtown Manhatten entlang schreiten. Radiohead-Frontmann Thom Yorke wird via Satellit einen Song zum Besten geben.

“The Age of Stupid präsentiert die größte Herausforderung dem die Menschheit jeh gegenüber stand. Faszinierend und erschreckend.” Gael Garcia Bernal, Schauspieler

“ Ich konnte die ganze Zeit nur zustimmend nicken und dachte: “Wie kann ich weniger fliegen? Kann ich eine Windturbine auf meinem Haus installieren?” Der Film wird definitiv mein Leben verändern. Er war so mitreissend und bewegend, dass ich hoffte er würde noch eine weitere Stunde weiter gehen.” Gillian Anderson, Schauspielerin

“ The Age of Stupid ist so unglaublich mitreissend. Die Effekte des Klimawandels und die Aktualität des Ganzen zeigt, dass so schnell wie möglich gehandelt werden muss. Ed Miliband, Staatssekretär für Energie und Klimawandel, Großbritannien

Eine ausführliche Webseite über den Film, die Idee und seine Entstehung findet ihr unter http://www.ageofstupid.net, den Twitter-Account findet ihr unter @AgeofStupid, die Facebookgruppe unter http://www.facebook.com/ageofstupid. Eine 50-minütige Doku zum Film seht ihr auf der Seite des britischen Guardian.

Hier findet ihr den Trailer:

Und natürlich sind auch deutsche Kinobesucher dem globalen Event zugeschaltet, alle deutschen Spielorte findet ihr hier:

Es ist Zeit. Heute.