Das beliebteste Zoo-Pack des Animationsfilms befindet sich auf der Flucht! Nach dem großen Ausbruch auf den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes hüpfen Marty, Melman, Gloria und Alex über den großen Teich und setzen ab heute die Verfolgungsjagd in den US-amerikanischen Kinos fort. Wir müssen die Fluchtwagen leider noch bis zum 2. Oktober in der Tiefgarage lassen, bis Madagascar 3 – Flucht durch Europa auch bei uns in 3D durchstartet. Dafür lassen wir die Zoo-Gang schon mal vorsichtig im Living One Sheet, auch Motion Poster genannt, auftauchen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Und wem das nicht reicht, findet auf der offiziellen Filmwebseite schon Spiel und Spaß (aber keine Schokolade). Wir wünschen einen zirkusreifen US-Kinostart!

Kurzinhalt: Coole Sprüche, liebenswert gestaltete Charaktere und Gags am Fließband: Ganz nach King Juliens Motto „I like to move it move it” starten das vorlaute Zebra Marty, der eitle Löwe Alex, die hypochondrische Giraffe Melman und die divenhafte Nilpferddame Gloria erneut einen Versuch, endlich in ihren heiß geliebten New Yorker Zoo zurückzukehren. Bei ihrem Fluchtplan darf die unverzichtbare Hilfe von Julien, dem König der Lemuren und den vier Bruchpiloten Skipper, Private, Kowalski und Rico natürlich nicht fehlen! Doch unsere liebenswerten Schiffbrüchigen schaffen es gerade mal nach Monte Carlo, bevor sie prompt von Tierfängern in einem Spielcasino entdeckt werden. Wie sollen sie es nur durch ganz Europa schaffen, ohne aufzufallen? Als sie zufällig auf einen Wanderzirkus treffen, scheinen all ihre Probleme gelöst… wäre da nicht der raubeinige russische Löwe Vitali, der sich mit dem ‚plüschigen’ Alex so gar nicht anfreunden will. Doch Marty und die restlichen Madagascar-Freunde können mit ihren einzigartigen Talenten überzeugen und kreieren gemeinsam schließlich die atemberaubendste Zirkus-Performance, die die Welt je gesehen hat… doch wird sie das der Heimat näherbringen?

 

Ihr mögt Scrat genauso sehr wie das Rattenhörnchen seine geliebte Nuss. Drum gibt es Nachschlag – Ice Age: Voll verschoben startet schon bald am 2. Juli in den deutschen 3D-Kinos. Zum weiter Anheizen gibt es frisch einen neuen Trailer, der uns nicht nur an den Bruch von Pangea erinnert, sondern auch die prähistorische Piraten-Gang näher kennen lernen lässt, die Sid, Manny und Diego das Post-Eiszeitliche Leben schwer machen. Viel Spaß!

Kurzinhalt: Eines der beliebtesten Trios der Filmgeschichte – Manni, Diego und Sid – macht die Leinen los für ihr größtes Abenteuer, nachdem eine Katastrophe einen ganzen Kontinent in Bewegung setzt. Auf einem Eisberg, der als Schiff herhalten muss, schippern sie getrennt vom Rest der Herde in eine aufregende Reise auf hoher See. Sid und seine Freunde müssen sich heldenhaft ihrer bisher größten Herausforderung stellen und das Unmögliche möglich machen. Sie treffen dabei auf exotische Meereskreaturen, entdecken eine neue, unbekannte Welt und versuchen, skrupellose Piraten in die Flucht zu schlagen. Währenddessen wird Scrat, der seine geliebte und gleichzeitig verfluchte Nuss wiederfindet, an Plätze katapultiert, die kein prähistorisches Säbelzahn-Eichhörnchen je zuvor gesehen hat.

 

Bilder © 20th Century Fox · Alle Rechte vorbehalten.

Bereits im zwölften Jahr werden heute am 5. Juni 2012 die besten Kurzfilme des Internets bei den WEBCUTS auf großer Leinwand präsentiert und prämiert, passend zur gerade in der Stadt stattfindenden holistic web conference Webinale 2012.

Los geht es  20 Uhr im Café Moskau Berlin, natürlich mit anschließender dicker webinale-Party. Abstimmen und Gewinnen könnt ihr leider nicht mehr, eine Übersicht aller nominierten Filme 2012 gibt es aber auf der offiziellen Webseite http://www.webcuts.org/2012/nominees-2012

Es gibt noch ein paar Restkarten an der Abendkasse, kommt vorbei! Und wer es nicht rechtzeitig nach Berlin schafft- die Macher haben einen Sponsoren für einen Livestream gefunden, Start ist (logischerweise) ebenfalls um 20 Uhr:

Watch live streaming video from webcuts at livestream.com

Schon mal eine Robbe gestreichelt? Mit einem Eisbären geboxt? Majestätischen Walen beim Tauchen zugesehen? Und das Ganze in einer stinknormalen Shopping-Mall? Augmented Reality macht es möglich. Zum Disc-Start der BBC-Doku „Frozen Planet“ begeisterte die interaktive augmented Installation von Appshaker große und kleine Zuschauer in den USA.
Ist das nicht fantastisch, wie man Menschen zum Staunen und zum Lachen bringt, in dem man sie zum Teil von etwas werden lässt? Wirklich wunderschön gemacht! Seht selbst (am besten auf groß, HD und laut stellen):

Wer sich für die britische digitale Kreativagentur Appshaker interessiert, kann auf der offiziellen Webseite weitere Informationen finden. Und hier noch in eine weitere Augmented Experience ansehen, die Appshaker für National Geographic letztes Jahr umsetzte. Was ist schon ein langweiliger ballonverknotender Clown, wenn man einen T-Rex haben kann?

Seufz, ich wünschte sowas würde auch mal in Deutschland stattfinden…

Jetzt weiß ich, warum das Red Band-Trailer heißt! ABRAHAM LINCOLN VAMPIRJÄGER erzählt die bisher unbekannte Geschichte über den US Präsident Abraham Lincoln und sein heimliches Doppelleben als größter Vampirjäger aller Zeiten. Kult-Regisseur Timur Bekmambetov (WANTED), der bereits in WÄCHTER DER NACHT und WÄCHTER DES TAGES untote Blutsauger auf die Leinwand brachte, inszeniert die Story von Lincolns Kampf gegen Vampire als atemberaubendes Action- und SFX-Feuerwerk, produziert von Tim Burton. Was als Story so abstrus klingt – nach der Lektüre des Romans von Seth Graham-Smith ergibt vieles Sinn. Und vor allem einen überdrehten blutigen Spaß, perfekt für die überdrehte Action Bekmambetovs. Leider startet Abraham Lincoln Vampirjäger verschobenerweise in den deutschen 3D-Kinos erst am 3. Oktober 2012. Tag der deutschen Einheit ist ja praktisch das Pendant zum amerikanischen Sezessionskrieg mit anschließender Einigung…

Jetzt aber Beißerchen ausgefahren:

Ein amerikanischer Traum in 3D. Baz Luhrmann ist nicht erst seit Romeo und Julia und Moulin Rouge bekannt für pompöses Ausstattungskino. Nun widmet er sich mit seinem aktuellen Film den Roaring Twenties und der Literaturverfilmung der Novelle von F. Scott Fitzgerald THE GREAT GATSBY. Und nicht nur die Ausstattung ist fantastisch, auch der Cast sorgt für Glamour: Leonardo DiCaprio ist als Millionär und Lebemann Jay Gatsby zu sehen, Ex-Spidy Tobey Maguire als Autor Nick Carraway und Rehauge Carey Mulligan als Liebe des Lebens Daisy. Wie pompös das Drama verfilmt wurde, lässt der brandheiß veröffentlichte Trailer ahnen. Und es wäre nicht Baz, wenn dabei nicht Konventionen fielen- angefangen mit der Musik zum Soundtrack, die im Trailer schon mal keinen Jazz bietet. Wie modern die Adaption wird (ähnlich wie die popmodern transportierte Romeo und Julia-Adaption), ist noch unter Verschluss.

Und vor allem das Herz der 3D-Freunde hüpfen- wenn es Luhrmann nicht total verbockt hat (und davon bin ich überzeugt), erwartet uns ein fantastischer 3D-Film, der neue Maßstäbe setzen könnte. Der deutsche Kinostart wurde aus dem Weihnachtsgedränge heraus auf den 10. Januar 2013 verschoben.

Seufz, ich wünschte Baz Luhrmann hätte bereits den großartigen Moulin Rouge stereoskopisch gefilmt…

Aber seht selbst: hier der erste Trailer zu The Great Gatsby:

Kurzinhalt: „The Great Gatsby“ erzählt von dem (Fitzgerald selbst nachempfundenen) hoffnungsvollen Nachwuchsautor Nick Carraway: Er kommt im Frühjahr 1922 aus dem Mittelwesten nach New York City, das von lockeren Moralvorstellungen, Jazz-Glamour und mächtigen Alkoholschmugglern geprägt wird. Auf seiner Suche nach dem amerikanischen Traum wird Nick der Nachbar des geheimnisvollen, rauschende Feste feiernden Millionärs Jay Gatsby. Auf der anderen Seite der Bucht wohnt seine Cousine Daisy mit ihrem Mann, dem blaublütigen Frauenhelden Tom Buchanan. So erlebt Nick die faszinierende Welt der oberen Zehntausend und lernt ihre Illusionen, Romanzen und Täuschungsmanöver kennen.

Frisch veröffentlicht gibt es auch das erste Teaserplakat für The Great Gatsby im goldenen Art Deco- Design:

Am Samstag gab es schon das Kinoplakat für Katy Perrys Doku-Konzertfilm PART OF ME 3D, nun legte Paramount eine animierte Fassung in Form eines Motionposters nach. Katy tauscht die Haarbürste gegen den Lolli. Und zu zuckersüß kommt jetzt noch der Glitter!

Aber seht selbst:

Kurzinhalt: Es ist DAS musikalische Filmevent des Jahres: KATY PERRY: PART OF ME 3D dokumentiert das Leben des schrillen Superstars vor und hinter den Kulissen. Zum ersten Mal gewährt Katy Perry den Kinozuschauern einen intimen Einblick in ihr glamouröses, herzzerreißendes, inspirierendes, verrücktes, magisches, ehrliches und ganz privates Tagebuch.

Die US-amerikanische Sängerin und Songschreiberin sang 2008 in ihrer ersten Single „I Kissed a Girl”… und den Hörern hat es gefallen: das provokante Lied stieg an die Spitze der US-amerikanischen und der australischen Charts. Der kurz darauf folgende Publikumserfolg „Hot N Cold” war in Deutschland acht Wochen lang Spitzenreiter der Top 10 und machte Katy zu einem internationalen Popstar. Im selben Jahr moderierte sie die MTV Europe Music Awards und gewann die Auszeichnung als Beste Newcomerin. Mit dem Nummer eins Hit ihrer Single „Last Friday Night“ schrieb das amerikanische Fräuleinwunder des 21. Jahrhunderts dann sogar Musikgeschichte: Als erste Frau gelang ihr, was zuvor nur Michael Jackson mit seinem Album „Bad“ geschafft hatte. Insgesamt fünf ausgekoppelte Singles aus ihrem Album „Teenage Dream“ (2010) erreichten Platz eins der amerikanischen Charts.
Die mehrfach mit Platin ausgezeichnete Sängerin entführt ab 23. August endlich auch das Kinopublikum in ihr kunterbuntes und verrücktes musikalisches Wunderland – und das Ganze in 3D! KATY PERRY: PART OF ME 3D ist ein explosionsartiger Zuckerrausch, der den Star auch ganz privat, fernab der Charterfolge, des bunten Kaugummipops und der knalligen Glitzershows zeigt. Ein einzigartiges Erlebnis für jeden Musikkenner, ein Traum für jeden Katy Perry Fan und definitiv ein großer Spaß für 3D-Liebhaber!

Katy Perry: Part of Me 3D startet am 23. August in den deutschen 3D-Kinos.

Bild © Paramount Pictures · Alle Rechte vorbehalten.

Die Argumente sprechen für sich: das Unterwasser-Roadmovie Findet Nemo ist mit einem Kassenergebnis von 867,9 Mio. Dollar Pixars erfolgreichster Film nach Toy Story 3. Und mehr noch, einer der erfolgreichsten und beliebtesten Animationsfilme überhaupt. Nach dem durchschlagenden Erfolg des Disney-Klassikers Der König der Löwen in 3D kündigte Disney auch 3D-Wiederaufführungen von Arielle, die Meerjungfrau, der Monster AG (im Vorfeld der Sequels Monsters University) und eben Findet Nemo an.
Nach dem ersten 3D-Teaser gibt es nun den entsprechenden 3D-Trailer, bei dem man sich gut vorstellen kann, wie hervorragend die zusätzliche Dimension funktioniert, auch wenn der Film nur nachträglich in 3D konvertiert wird. Schwimmen ist wie Fliegen unter Wasser, und das ist ja brillant fürs 3D-Kino. Aber auch auf Flugszenen müssen wir in Findet Nemo nicht verzichten. Leider müssen wir uns in Deutschland noch bis zum Kinostart am 21.02.2013 gedulden.

Hier der Findet Nemo 3D-Trailer. Meins:

Kurzinhalt (den man mal überabeiten müsste- wer kennt schon noch Erkan und Stefan und vor allem listet die vor Anke Engelke…): Dem Clownfisch Marlin fährt der Schreck gehörig in die Gräten, als sein vorwitziger Sohn Nemo gefishnappt wird. Für den sonst so ängstlichen Vater heißt das: raus aus der heimeligen Koralle, rein in die Weiten des Ozeans! Da läßt er sich weder durch eine Selbsthilfegruppe pseudo-vegetarischer Haie, noch durch das siebartige Gedächtnis seiner Begleiterin Dorie vom Ziel abbringen: Sydney! Denn dort planscht Nemo inzwischen im Aquarium einer Zahnarztpraxis und schmiedet mit seinen neuen Freunden verwegene Fluchtpläne …
Die Synchronstimmen von Erkan & Stefan sowie Anke Engelke, ultra-schräger Wortwitz, mitreißende Musik von Robbie Williams und eine Animation, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt, machen diesen Film zu einem fetten Fang für alle, die sich mal wieder vor Lachen die Kiemen halten wollen!

Ich mag Motionposter! Bewegte Filmplakate, die zur statischen Form des Plakatmotivs führen. Ein echter Eyecatcher als Foyertrailer oder Anzeigemotiv auf den digitalen Displays vor den Kinosälen. Und damit auch eine überzeugende Entscheidungshilfe, die sich klar von den weiteren Filmen abhebt.

Universal hat die Idee für ihre aktuelle Schneewittchen-Produktion SNOW WHITE & THE HUNTSMAN etwas überstrapaziert und einen Kurztrailer im Hochkant-Format draus gemacht. Und verkauft klar für die Mädels die Argumente Fantasy und Kristin Stewart (die nur Fans wirklich für hübscher als Charlize Theron halten), sowie Spezialeffekte, den Actionpart mit dem Thor-Jäger Chris Hemsworth und eine nackte Charlize Theron als böse Königin Ravenna für die Jungs:

Kurzinhalt: In dem epischen Action-Abenteuer SNOW WHITE & THE HUNTSMAN spielt Kristen Stewart Snow White, die einzige Person im Land, die schöner ist, als die böse Königin (Charlize Theron). Die grausame Herrscherin will Snow White vernichten, aber sie hätte nicht erwartet, dass Snow White in der Kriegskunst von jenem Huntsman (Chris Hemsworth) ausgebildet wurde, der sie töten sollte. Seite an Seite ziehen die beiden schließlich gegen die böse Königin in den Krieg…

SNOW WHITE & THE HUNTSMAN ist ein bildgewaltiges Fantasy-Epos mit spektakulären Effekten, phantastischen Traumwelten und spannender Action. Die atemberaubende neue Vision der legendären Geschichte ist von Joe Roth, dem Produzenten von Alice im Wunderland und Produzent Sam Mercer (Sixth Sense) sowie von Regisseur Rupert Sanders.

Twilight-Superstar Kristen Stewart und Chris Hemsworth (Thor) spielen die Titelrollen und Oscargewinnerin Charlize Theron (Im Auftrag des Teufels, Monster) verleiht der grausamen Herrscherin den nötigen Angst einflößenden Glanz und düsteren Glamour.

Snow White & the Huntsman startet am 31. Mai in den deutschen Kinos (in 2D). Weitere Informationen  gibt es auf der offiziellen Filmseite und auf Facebook. 

Das Kino kennt nur zwei Ebenen: Dokumentarfilme beleuchten die Hintergründe der Realität, Spielfilme bringen fiktionale Handlungen auf die große Leinwand. Doch besonders spannend werden die Grenzüberschreitungen: Mockumentaries, also gefälschte Dokumentationen, und Filme mit angeblich authentischem Found Footage haben Konjunktur. Klassiker wie This is Spinal Tab sind mitunter ein augenzwinkender Spoof auf ein Genre (in diesem Fall Hard Rock), Blair Witch Project gilt als das Paradebeispiel für das LowCost, HighIncome-Kino aufgrund vorgetäuschter Tatsachen. Und dann kam Borat. Ein Name, der Synonym wurde für den politisch unkorrekten Tabubruch, dem auch keine Gürtellinie zu tief hängt. Dahinter verbirgt sich der britische Comedian und Schauspieler Sacha Noam Baron Cohen, der im Gegensatz zu seinen Rollen seine Privatsphäre durchaus zu schützen weiß. Egal ob als Gangsterrapper Ali G., Kasachen-Eisexpress Borat, dem schwulen österreichischem Fashioreporter Brüno- Baron Cohen weiß um die Grenzen des guten Geschmacks, zuckt mit den Schultern und hüpft drüber. Mit seiner aktuellen Rolle als Admiral General Aladeen im Film DER DIKTATOR verlässt er die entlarvende Mockumentary für einen fiktionalen Stoff über einen nordafrikanischen Potentaten, der in seiner Biographie und seinem Handeln nicht nur an die Diktatoren unserer Zeit wie Gaddafi, Hussein oder Jong Il erinnert, sondern zum ultimativen Diktatoren-Spoof erwächst, ein Sammelsurium krankhafter Machtbeweise. Man fragt sich mitunter, ob einer der verbleibenden Diktatoren schon eine personalisierte Bombe als Dankeschön für die Verunglimpfung durch den jüdischen Komiker bereithält (Mugabe hätte mit der weltweiten Trolleinladung letzte Woche durchaus schlechte Laune haben können).

Doch müssen wir nicht auf die Täuschung der Ungläubigen verzichten, Sacha Baron Cohen übernimmt die Verantwortung für das Filmmarketing persönlich. Zum einem mit extremen Kontrollzwang  und Hang zum Perfektionismus, zum anderen durch seine berühmt berüchtigten PR-Stunts. Und für die Werbetrommel des Diktators darf die natürlich als unendlicher Männertraum besonders protzig ausfallen.

Für alle, die sich auch ein Alter Ego, eine zweite Identität oder eine Fake-Persönlichkeit zulegen wollen, habe ich die fünf wichtigsten Punkte zur Etablierung eines Fakes für euch zusammengetragen. Und mit Beispielen des Admiral General unterlegt:

 

Immer in der Rolle bleiben

Die Walt Disney-Vergnügungsparks wurden angeblich mal von einer alten Dame verklagt, weil ein Walking Act für eine Pause in einer Seitenstraße den Kopf der Micky Maus-Figur abgenommen hat. Illusion zerstört, das Enkelkind erlitt ein Trauma, bei den klagefreudigen Amerikanern klingelten die Dollarzeichen in den Augen. Eine der grundlegenden  Rollen am Theater: immer in der Rolle bleiben. Auch beim Abgang von der Bühne. Baron Cohen gab reichlich Interviews zu seinem aktuellen Film, doch stets in der Rolle des Admiral General Aladeen. Egal ob Pressjunket, Pressekonferenz, TV-Auftritt- Aladeen erscheint in voller Montur. Reporter haben aufgegeben an dieser Fassade bei Baron Cohen zu rütteln, sein Improvisationstalent und seine Schlagfertigkeit sind schwer zu knacken. Aktuell weilt der Diktator in Cannes (auch wenn sein Film dort nicht gezeigt wird). Das mondäne Hotel Carlton hat man mit ein paar Handgriffen in eine würdige Wadiya-Residenz umgebaut, vor der es sich ordentlich repräsentieren lässt:

 

Quellen verknüpfen

Früher war man glaubhaft, wenn es einen Wikipedia-Eintrag über die Person gab. Doch durch extensives PR-Spindoctoring und neurotische Wikipedia-Überwacher, die nur durchgehen lassen, was sie selber kennen, hat sich die Wissensplattform ein wenig abgenutzt. Nur was auch in Querverweisen existiert, hat eine Chance auf Täuschung. Fährten, die nur von einer Quelle ausgehen, werden schnell als Fake identifiziert. Gelungene Idee: Air Baltic hat Direktflüge von Riga nach Wadiya im Angebot. Da man von Riga nach Aladeen City direkt über Tel Aviv flöge, macht man lieber einen Bogen in der Streckenführung. Die folgende Karte wurde auf der Seite von Air Baltic veröffentlicht. Am 1. April. Sie freuten sich über einen exklusiven Aprilscherz, der Diktator über Direktflüge nach Riga (gibt es da etwas zu erobern?!).

 

Glaubwürdigkeit erzeugen

Was ist schon wahr in Zeiten von Photoshop?  Logisch: Was in den Nachrichten gezeigt wird, ist wahr! Auch das galt einmal, die Dämme sind gebrochen (Prosieben sendete Nachrichten für den Serienauftakt  der Mysteryreihe Fringe) Und übrigens „Doktor Best“ ist ein Schauspieler und das mit dem wissenschaftlichen Fortschritt aus der NASA-Weltraumforschung seit der Teflonpfanne ein überlebtes Argument. Aber Video lässt sich doch nicht so einfach fälschen? Found Footage, also Material das man zufällig aufgenommen hat und dabei Mysteriöses oder gar die Wahrheit herausfand, galt lange Zeit als hip: von Blair Witch Project über Cloverfield, von Troll Hunter bis aktuell zu Sönke Wortmanns Das Hochzeitsvideo landet diese Behauptung von wahrheit immer wieder im Kino.

Man muss also nah an das Volk, und nutzt dafür ebenso Ambientmarketing wie Hacks. Ein kleines Spektakel veranstaltete der Herrscher von Wadiya zur im März zur Internationalen Tourismusmesse ITB in Berlin. Auch wenn der Admiral General Aladeen seinen persönlichen Besuch absagte und stattdessen seinen Pressesprecher schickte, war die Verwirrung perfekt. Und wirklich: die ITB hat Wadiya einen Stand vermietet, in Halle 26 stand die von außen unscheinbare Jurte mit protziger Innenausstattung. Doch damit nicht genug: ein nahe gelegener Imbiss wurde zur Botschaft von Wadiya umfunktioniert. Und von dort startet ein Trupp aus Militär-Blaskapelle mit falschen Bärten,  eine Kamel-Karawane in Wadiya-Landestracht, sowie Militärfahrzeuge zu einer spontanen Parade über den Messedamm. Die Messebesucher staunten nicht schlecht, auch wenn am Ende nur der zersauste und verwirrte Pressesprecher des Admiral General in Form von Olli Schulz das herrlich unterdrückte Land repräsentierte. Und das ausgerechnet neben den rund 50 gemieteten Jubelpersern, dem dem Festzug einen jubilierenden Empfang bereiteten, ein Stand von Amnesty International steht, war glückliche Fügung. Und der Umzug zeigte Wirkung: ich habe ein paar Passanten über ihre Meinung zu Wadiya und den Diktator gefragt. Die Antworten waren einstimmig: nach Wadiya sind  sie bisher nicht gereist, aber wenn man da immer so schöne Umzüge macht, wollen sie da unbedingt mal hin. Schließlich hat man ja auch schon Urlaub in anderen besetzten Ländern gemacht oder komme aus der DDR. Dass man auf der Messe alles mitnimmt, was nicht niet- und nagelfest ist, versteht sich von selbst. Und so wedelten im Laufe des Tages viele Kinder mit Wadiya-Flaggen über das Messegelände, Neugierige blätterten in der Landesinformations-Broschüre und staunten über das Sandmuseum oder das Museum für Toleranz (Kein Eintritt für Frauen, Behinderte und Juden), manch Durstiger labte sich an einem kleinen Fläschchen Wasser, das großmütig von Wadiya Travel verteilt wurde- inklusive Reisehinweis. Ein paar Impressionen des ITB-Messehacks gibt es hier im Video:

 

Geschichte schreiben – Mythos aufbauen

In der Werbebroschüre breitet der Admiral General die Hintergrundgeschichte des Landes Wadiya aus: von der Gründung des Landes über die Stammesgeschichte bis zur Etablierung seiner Person in allen wichtigen Ämtern. Die Prämisse bleibt die Grenzen der Realität zu verschieben, aber stets so, dass das Gezeigte immer noch im Rahmen des Wahrscheinlichen bleibt. Vieles davon haben wir schon so oder so ähnlich gelesen und scheint möglich, auch wenn mitunter bizarr wird. Merke: wer keine Geschichte hat, besitzt auch keine Identität.

Durch seine wiederholten „zufälligen“ Auftritte festigt Admiral General Aladeen sein Gedankengut und Handeln. Und die speichelleckende Presse hat nichts eiligeres zu tun, als dies zu verbreiten. Jüngst erreichten mich eine Serie von Paparazzi-Fotos, bei der Admiral General Aladeen und George Clooney-Ex Elisabetta Canalis in flagranti auf einer luxuriösen Yacht am Hotel Du Cap in Cannes erwischt wurde. Doch sind diese skandalösen Paparazzi-Shots mehr als eine Foto-Lovestory. Bei der Entsorgung von Elisabetta ist Aladeen nicht so zimperlich wie George Clooney. Seht selbst:

öffentliche Auftritte in den Medien

Ohne Öffentlichkeit keine Propaganda. Ohne Medien kein Hype. das weiß auch das Informations- und Propagandabüro von Wadiya. Dazu gehörte nicht nur Präsenz auf dem Roten Teppich zum Verstreuen der Asche von Kim Jong Il bei den diesjährigen Oscarverleihungen- mit werbewirksamen vorherigem Protest der Academy. Auch wurde der Admiral General nicht müde durch die einschaltkräftigen Talkshows zu exzellenzieren. Der deutsche Auftritt bei TV Total scheiterte ein wenig am wenig schlagfertigen und schlecht vorbereiteten Moderator Stefan Raab. Aber die Interviews mit Larry King und der Auftritt bei Saturday Night Live suchen ihres gleichen. Wer traut sich sonst Martin Scorsese zu entführen und mit Stromschlägen zu malträtieren, weil sein letzter Film Hugo Längen aufwies:

 

 

 

KÜR: Augenzwinkern

Richtig gut wird für mich der Fake mit dem Augenzwinkern, dass man nicht genau weiß, was Realität ist und wo man auf die falsche Fährte gelockt wird. Wenn der subtile Humor die geistreiche Pointierung trifft. Wenn man die Übertreibung zur Persiflage werden lässt. Unangefochten bleibt da für mich Banksy – Exit through the gift shop, eine vermeintliche Dokumentation von und über den genialen Streetartist Banksy. Vieles des Gezeigten ist unglaublich, doch nachvollziehbar. Und irgendwann wird es mit dem Alter Ego Mr. Brainwash fantastisch. Man weiß, dass Banksy einen auf die Schnippe nimmt, doch kennt man die Schwelle nicht. Dieser fein nuancierte Witz, gelebt und zelebriert in allen fünf oben beschriebenen Punkten war ein echtes Meisterstück, der Banksy mit seinem Debut bis zur Oscarnominierung für den besten „Dokumentarfilm“- und dem damit verbundenen Ärger seiner Anonymität – gebracht hat.

Wer es direkter und voll auf die Zwölf mag, wird am Diktator sicher seine Freude haben- am Starttag den 17. Mai 2012, nicht zufällig der sogenannte Herrentag, sicherte sich Aladeen den besten Start des Jahres. Und treibt seitdem sein Unwesen in den deutschen Kinos (in 2D). Weitere Informationen gibt es natürlich auf der offiziellen Webseite von Wadiya .

 

Der sagenhafte Sacha Baron Cohen kehrt zurück auf die Leinwand und wieder einmal kümmert er sich herzlich wenig um die Grenzen des guten Geschmacks: DER DIKTATOR erzählt – politisch völlig unkorrekt – die heldenhafte Geschichte eines Machthabers, der um jeden Preis verhindern will, dass sein schönes Land, welches er voller Hingabe unterdrückt, ins Chaos der Demokratie gestürzt wird. Nachdem Admiral General Aladeen (Sacha Baron Cohen) nach Amerika geladen wird, um sein nukleares Atomprogramm zu rechtfertigen, wird er in dem von ihm liebevoll titulierten „Geburtsort von Aids“ kurzerhand gekidnappt und durch einen ihm zum Verwechseln ähnlich sehenden Ziegenhirten ersetzt. Der Diktator findet sich daraufhin schutz- und obdachlos in New York wieder, bis er auf einen „kleinen Mann“ trifft, der, wie sich herausstellt, die Besitzerin eines veganen Öko-Ladens ist und ihm Asyl schließlich bietet… doch Admiral General Aladeen duldet kein Asyl… sondern will seine 14-stündige Rede vor den Vereinten Nationen halten!

Der Stoff basiert auf dem Roman „Zabibah and the King“ (mal wieder eine Ente, Anmerkung des Autoren), der zunächst anonym veröffentlicht worden war, dann aber als literarisches Werk des ehemaligen irakischen Despoten Saddam Hussein enttarnt wurde. Eine Paraderolle für den Briten Sacha Baron Cohen, der bereits als kruder kasachischer Journalist „Borat“ im gleichnamigen Kinoerfolg das Publikum mit intelligentem Humor zum Johlen brachte – und wenig später als schwuler österreichischer Fashion-Experte „Brüno“ für Lachanfälle und volle Kinosäle sorgte. DER DIKTATOR vereint Baron Cohen einmal mehr mit dem originellen Autor und Regisseur Larry Charles („Seinfeld“), der bereits bei „Borat“ und „Brüno“ Regie führte. Neben Baron Cohen, der einst im britischen Fernsehen als „Ali G.“ bekannt wurde, sind Anna Faris („Scary Movie“) sowie Oscar®preisträger Sir Ben Kingsley („Hugo Cabret“) und John C. Reilly („Der Gott des Gemetzels“) in den Hauptrollen zu sehen.