Schon bei AVATAR und der LORD OF THE RINGS („Herr der Ringe”, 2001-2003)-Trilogie hatte Weta Digital das Publikum in Universen entführt, die es noch nie zuvor gesehen hatte. Und das war auch die Mission, die es bei der Erschaffung von Caesar und seiner Welt verfolgte. Joe Letteri, Senior Visual Effects Supervisor bei PLANET DER AFFEN: PREVOLUTION und vierfacher Oscar®-Gewinner, erklärt: „Bei AVATAR erschuf Jim Cameron eine Fantasiewelt, wie man sie noch nie zuvor gesehen hatte. Die Herausforderung bei PLANET DER AFFEN: PREVOLUTION war ganz anders und in gewisser Weise sogar einschüchternder. Wir nutzten einen Teil der Technologie, die wir für AVATAR entwickelt hatten, um eine reale, wiedererkennbare Welt zu kreieren – das moderne San Francisco. Alles – die Affen, die Schauplätze – musste sich echt anfühlen, denn wir erzählten eine Geschichte, die in der Wirklichkeit angesiedelt war, und keine offenkundige Science Fiction.”
Laut Letteri war es Rupert Wyatt, der bei Story und Spezialeffekten ein Konzept des Realismus verfocht: „Er überzeugte uns, dass wir echt aussehende Schimpansen verwenden sollten. Wir fingen also bei null an. Für die PLANET DER AFFEN-Reihe ist das ein ganz neuer Ansatz. Wir zeigen Primaten, so wie wir sie kennen. Dann verleihen wir ihnen einen Extragrad an Intelligenz und subtile menschliche Eigenschaften.”

Trailer, Featurette und MakingOf

Für Letteri ist PLANET DER AFFEN in gewisser Weise der Heilige Gral für visuelle Effektkünstler, denn hinsichtlich seiner Schauwerte und Themen ist das Original von 1968 noch heute ein Maßstab. „Für mich ist PLANET DER AFFEN ein so beliebter Klassiker, dass ich die Idee, die Ursprünge der Geschichte zu erzählen – wie alles zustande kam – interessant fand. Insbesondere da wir uns auf die Perspektive unserer Hauptfigur Caesar konzentrieren konnten.”

Weta Digital setzte seine hochmodernen Gerätschaften ein, um fotorealistische Affen zu generieren, und so kam auch der weltweit führende Performance Capture-Künstler Andy Serkis an Bord, um Caesar Nuanciertheit, Emotionen, Seele, Weisheit und ein Herz zu verleihen. Serkis’ Beitrag zu PLANET DER AFFEN: PREVOLUTION kann laut Rupert Wyatt nicht hoch genug geschätzt werden: „Andy Serkis ist der Charlie Chaplin unserer Generation. Er ist einer von sehr wenigen Schauspielern, der sich die Technologie für visuelle Effekte ganz und gar zu eigen gemacht hat. Denn er begreift das volle Potenzial dessen, was sich damit erreichen lässt. Ich glaube, dass viele Schauspieler von Performance Capture eingeschüchtert werden. Sie glauben, dass dadurch ihre Leistung von der tatsächlichen Realität des Films abgegrenzt wird. Dabei trifft das Gegenteil zu. Andy versteht, dass jede kleine Nuance – jeder seiner Atmer, jede kleine Muskelbewegung auf visuelle Weise Informationen vermittelt. Film ist zuallererst ein visuelles Medium, und wenn deine Figur eine Geschichte mit einer minimalen Menge an Worten erzählen kann, dann ist das ideal.”

Caesars Entwicklungsbogen führt den Schimpansen vom Neugeborenen zum Erwachsenen, der schließlich zum Anführer einer Revolution wird. Serkis, der für seine darstellerischen Leistungen als Gollum in der LORD OF THE RINGS-Trilogie und als Kong in KING KONG („King Kong”, 2005) viel Lob erhielt, meint: „Caesar ist eine der beeindruckendsten Rollen, die ich je übernommen habe – sowohl physisch wie emotional. Es ist eine Sache, einen Schimpansen darzustellen, aber ihn von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter zu spielen – und auch noch als Revolutionsführer – das ist etwas ganz anderes. Für mich als Schauspieler war das unwiderstehlich.”

Featurette Motioncapturing und VFX

Die körperlichen Anforderungen der Rolle waren für die Darsteller eine weitere Herausforderung. Um realistische Affenbewegungen einzufangen, waren Präzision, Training und Konzentration von enormer Wichtigkeit. Stuntkoordinator Terry Notary, ein ehemaliger Cirque du Soleil-Künstler, half den Performance Capture-Schauspielern wesentlich, ihre Rollen zu gestalten. Bei einigen Schlüsselfiguren fungierte Notary selbst als Performance Capture-Darsteller.

Während die Performance Capture-Schauspieler ihren Rollen in noch nie dagewesener Weise Emotionen und Körperlichkeit verliehen, entwickelte Weta Digital seine bahnbrechenden Innovationen von AVATAR für PLANET DER AFFEN: PREVOLUTION weiter. Zum ersten Mal filmte man visuelle Effekte an realen Schauplätzen anstelle der kontrollierten Umgebung der abgeschlossenen Studiobühne (auch unter dem Namen Volume bekannt). Letteri erklärt: „Wie schon bei AVATAR setzten wir Performance Capture-Anzug- und Kopfbedeckung ein, um die Gesichtsbewegungen der Schauspieler und damit die ganze Bandbreite ihrer darstellerischen Leistung einzufangen. Aber hier war die Performance Capture voll in die realen Spielsequenzen integriert. Wir eliminierten also die Grenze zwischen visuellen Effekten und den realen Filmaufnahmen. Bei PLANET DER AFFEN: PREVOLUTION ging es nur noch um die darstellerische Leistung und die Interaktion der Schauspieler. Um den Rest – die eigentlichen visuellen Effekte – kümmerten wir uns später.”

Weta Digital entwickelte eine neues tragbares Performance Capture-Gestell, das man an den verschiedensten Schauplätzen einsetzen konnte. „Zum ersten Mal war es uns möglich, die Darsteller bei direkter Sonnenlichteinstrahlung aufzunehmen”, so Visual Effects Supervisor Dan Lemmon. Die größten Herausforderungen für Weta Digital – und die gesamte Produktion – waren die Aufnahmen für den Höhepunkt des Films, der sich über, auf und unter der Golden Gate Bridge abspielt. (Die Produktion baute dafür ein gewaltiges Set außerhalb von Vancouver). In der Sequenz, die eine epische Schlacht zwischen Menschen und Primaten schildert, gibt es elaborierte Stunts, Feuer, Explosionen. Helikopter, Hunderte von Autos und Statisten – alles im stimmungsvollen Nebel von San Francisco. Gleichzeitig spitzen sich darin das ganze Drama, die Emotionen und die persönlichen Beziehungen zwischen den Charakteren zu.

Andy Serkis fasst zusammen: „PLANET DER AFFEN: PREVOLUTION fühlt sich nicht wie ein Film an, der von den Effekten getrieben wird, sondern wie eine starke, emotionale Geschichte vor gewaltiger Kulisse. Action und Spektakel verschmelzen nahtlos mit dem Schauspiel. Deshalb ist das ein wirklich starker Film – denn die ‘Wow’-Effekte fliegen dir nicht um die Ohren. Alles dreht sich darum, Realismus und Wahrheit zu finden.”

Planet der Affen: Prevolution startet am 11. August 2011 deutschlandweit in den 2D-Kinos.

Seit nunmehr 25 Jahren begeistern die Pixar Animation Studios Film-Fans auf der ganzen Welt. Schon der erste computergenerierte, abendfüllende Kinofilm „Toy Story“ der Pixar Animation Studios wurde im Jahr 1995 zu einem absoluten Meilenstein der Filmgeschichte. Ob Spielzeuge für die ganz Kleinen wie in „Toy Story“ oder in „Cars“ rasante Spielzeuge, die auch jedes Erwachsenenherz schneller schlagen lassen – kein anderer schafft es, Animationsfilme mit so viel Spannung, Emotion und Kreativität auf die Leinwand zu bringen.

Viel hat sich getan, seitdem sich eine kleine Gruppe passionierter und höchsttalentierter Informatiker und Animatoren um den heutigen Firmenchef Ed Catmull und John Lasseter, heute Chief Creative Officer Walt Disney und Pixar Animation Studios, Principal Creative Advisor Walt Disney Imagineering sowie Regisseur von CARS 2, aufmachte, die Zukunft des Filmemachens grundlegend zu verändern. Seit „Toy Story“ haben alle Pixar-Filme neue Maßstäbe gesetzt und waren „Erste“ ihrer Art.

Kees van Dijkhuizen hat dem Animationsfilmstudio einen Pixar-Supercut aus seiner Reihe “[the films of]” gewidmet, der schön die Magie der Filme mit ihren besonderen Helden zwischen Abenteuer, Action und Romantik beschreibt:

 

In dieser Galerie stelle ich euch alle bisherigen zwölf Pixar-Filme noch einmal vor:

TOY STORY, 1995

Alles begann mit „Toy Story“ – dem ersten vollständig am Computer erstellten abendfüllenden Kinofilm – der schon allein dadurch bahnbrechend war, dass er überhaupt produziert wurde. (300 vernetzte SUN-Hochleistungsrechner und zirka 800.000 Stunden Rechenzeit wurden hierauf verwendet – wobei jede Sechzehntelsekunde etwa 300 Megabytes an Information enthält.)

Der Film nahm sich im Kinderzimmer eines kleinen Jungen eine Gruppe von Spielzeugen zum Thema, die ein ganz überraschendes Eigenleben entwickeln, sobald ihr Besitzer Andy sie allein lässt.

Der Film erntete internationalen Ruhm und zahlreiche Preise, u.a. drei Academy Award®-Nominierungen, und brachte an den Kinokassen das 10-fache seiner Herstellungskosten ein. John Lasseter, der Regisseur und Drehbuchautor des Films, gewann einen Spezial-Oscar® „… für die Entwicklung und geniale Anwendung von Techniken, die den ersten Film in Kinolänge möglich machten, der komplett computeranimiert ist“.

DAS GROSSE KRABBELN (A BUG’S LIFE), 1998

Bei seinem nächsten Projekt tauchte das Studio in einen anderen Mikrokosmos ein: die Welt der Krabbeltiere. Als die Kolonie der tollpatschigen Arbeiterameise Flik von Heuschrecken bedroht wird, begibt er sich auf die Suche nach einer Truppe von Krabbeltieren, um den Heuschreckenangriff abzuwehren … und bald stellt sich heraus, dass seine Rekruten eigentlich einem Insektenzirkus angehören.

Auch dieser Film wurde zu einem internationalen Kassenschlager und für einen Academy Award® nominiert. Intelligent und mit einer ganzen Reihe fantasievoller Witze auf Kosten der Menschenrasse, repräsentiert „Das große Krabbeln“ eine weitere Neuerung für Pixar: Seine DVD-Version war die erste direkte digitale Übertragung vom Original auf DVD.

TOY STORY 2, 1999

Im nächsten Film ging es wieder zurück in Andys Kinderzimmer. Zu Woody, Buzz Lightyear und den anderen beliebten Figuren, die im ersten Film zum Leben erweckt worden waren.

Der Film erhielt einen Golden Globe für Beste Komödie, einen Grammy für Randy Newmans „When She Loved Me“, und eine Oscar®-Nominierung für Bester Song. Weltweit spielte er knapp unter eine halbe Milliarde Dollar ein. Bei der Produktion des Films, der 18 verschiedene Schauplätze hatte, kamen über 250 Animatoren und Techniker zum Einsatz.

DIE MONSTER AG (MONSTERS, INC.), 2001

Die Geschichte der unzertrennlichen Arbeitsmonster Sulley und Mike war der erste Pixar-Film, der weltweit über 500 Millionen US-Dollar einbrachte. Als das Monster-Duo meint, dass seine Jobs und die Existenz seiner Welt durch das unerwartete Auftauchen eines Menschenkindes gefährdet werden (Monster glauben, dass alle Kinder giftig sind), setzen die beiden Freunde alles daran, das Mädchen nach Hause zurückzubringen – und stolpern dabei von einem Abenteuer ins andere.

Nach 16 früheren Nominierungen gewann der Sänger und Komponist Randy Newman einen Oscar® für den Titelsong „If I Didn’t Have You“; außerdem erhielt der Film drei Nominierungen. In einem weiteren „ersten Mal“ für das Studio brach Pixar alle Verkaufsrekorde im Heimunterhaltungsmarkt der DVD-Ära, als in der ersten Woche nach Erscheinen der DVD 11 Millionen DVD/VHS-Kopien verkauft wurden. (Nur „Der König der Löwen“, der vor der Existenz von DVDs herausgekommen war, verkaufte mehr Exemplare, als er 1995 auf Videokassette erschien.)

FINDET NEMO (FINDING NEMO), 2003

Von der Fantasiewelt der Monster führt uns Pixars fünfter Film „Findet Nemo“ in die reale Unterwasserwelt des australischen Great Barrier Reefs. Wir folgen einem besorgten Clownfisch-Vater, der sich auf eine abenteuerliche Suche nach seinem verschwundenen Sohn Nemo macht, um ihn nach Hause zu holen.

Der Film holte sich den Academy Award® in der neu geschaffenen Kategorie „Bester animierter Spielfilm“ und errang drei weitere Nominierungen. Die Unterwasserreise zog zudem an den weltweiten Kinokassen ganze erstaunliche 865 Millionen US-Dollar an Land.

DIE UNGLAUBLICHEN (THE INCREDIBLES) (2004)

Was kommt dabei raus, wenn eine Familie von Superhelden versucht, unbemerkt in einer amerikanischen Vorstadt zu leben, aber zur Aktion gerufen wird, als ein Größenwahnsinniger die Zerstörung der Welt androht? Pixars sechster Film: „Die Unglaublichen“.
Der doppelte Oscar®-Sieger (Bester animierter Spielfilm, Bester Tonschnitt) erhielt zudem zwei weitere Nominierungen (Bestes Originaldrehbuch, Bester Ton). Einige unglaubliche Fakten: Zwei der berühmten „Neun alten Männer“ von Disney, Frank Thomas und Ollie Johnston, liehen Filmcharakteren ihre Stimme (in Kurzauftritten nahe am Ende). Die jazzige Filmmusik von Michael Giacchino wurde auf gute alte analoge Art aufgenommen, wie es in den Tonstudios der 1960er Jahre gemacht worden wäre.

CARS (2006)

Pixars siebter Film „Cars“ raste 2006 um die Welt und nahm auf dem Weg zwei Oscar®-Nominierungen mit. Die übliche Sorgfalt, mit der die Pixar Animationskünstler die Leinwandwelt erschaffen, zeigt sich vor allem auch in den Autos, die Ableitungen oder Abbildungen tatsächlicher Rennwagen sind.

Lasseter schlug vor, die Augen der Autos nicht wie üblich in die Scheinwerfer, sondern auf die Windschutzscheiben zu platzieren – eine Idee, die er einem seiner Disney-Lieblingscartoons „Susie, das kleine blaue Coupé“ entnahm. Der Film brachte den ersten Golden Globe in der neu geschaffenen Kategorie „Bester animierter Spielfilm“ mit nach Hause.

RATATOUILLE (2007)

Schon das Konzept klingt lustig: Die Ratte Remy will ein berühmter Chefkoch in Paris werden. Die bunte Geschichte des Nagetiers mit kulinarischen Ambitionen gewann den Oscar® für Bester animierter Spielfilm und erhielt vier weitere Nominierungen. Der Regisseur Brad Bird hatte zuvor bereits mit „Die Unglaublichen“ die goldene Figur für Bester animierter Spielfilm davongetragen.

Zur Schaffung von Remy beobachteten die um Naturtreue bemühten Animationskünstler nicht nur mehrere zahme Ratten in Aktion, sie arbeiteten auch mit dem angesehenen Gourmet-Koch und Restaurantbesitzer Thomas Keller zusammen, um sicherzustellen, dass die Anordnung und Arbeitsweisen der französischen Küche echt wirkten.

WALL•E (2008)

Der künstlerische und finanzielle Superhit „Wall•E“ (Oscar® für Bester animierter Film und weltweite Einnahmen von über 500 Millionen US-Dollar) verstand es zudem, eine moralische Botschaft gegen Konsumwahn mit einzuschmuggeln.

Der atemberaubend schöne Film schafft eine ihm ganz eigene Darstellung von Fotorealismus, wobei sich die Filmemacher von dem legendären Live-Action Kameramann Roger Deakins beraten ließen und so einige der stimmungsvollsten und raffiniertesten Beleuchtungen erreichten, die je in einem computeranimierten Film zu sehen waren. Vom Fußboden im Kinderzimmer eines kleinen Jungen bis in die weiten Fernen des Weltraums hat Pixar unzählige Kinobesucher auf unvergessliche Reisen mitgenommen. Da konnte es bei seinem zehnten Film, nur weiter nach „Oben“ gehen.

OBEN (UP) (2009)

„Oben“ fügte dem Pixar-Universum im wahrsten Sinne des Wortes eine ganz neue Dimension hinzu, denn er war der erste Film des Studios in Disney Digital 3D™. Für das Animationsstudio, das vor 15 Jahren den allerersten computeranimierten Spielfilm ins Kino brachte und seitdem für großartige Geschichten, technische Virtuosität und Detailversessenheit berühmt ist, markiert 3D den Beginn einer neuen Ära voller großartiger Möglichkeiten.

Und die wurden sofort ausgiebig genutzt. Schließlich präsentierte die Animations-Komödie den wohl ungewöhnlichsten Kino-Helden aller Zeiten: Carl Fredricksen, ehemaliger Ballon-Verkäufer und mittlerweile rüstige 78 Jahre alt! Schon als Kind liebte er es von großen Abenteuern zu träumen und bevor es zu spät ist, so denkt sich Carl, möchte er seinen größten Traum nun endlich wahr werden lassen.

Und so lässt Carl mit tausenden von Luftballons sein Haus abheben, um damit nach Südamerika zu fliegen. Erst viel zu spät bemerkt er, dass sein größter Albtraum als blinder Passagier mit von der Partie ist: ein übereifriger 8-jähriger Pfadfinder und selbsternannter Wildnis-Forscher.

TOY STORY 3 (2010)

Nach kunterbunten, luftigen Ausflügen im sonnigen Südamerika brachte Pixar die Zuschauer in „Toy Story 3“ buchstäblich zurück auf den Boden der Tatsachen: den Animationshelden droht die Ausmusterung! Und das, obwohl sie die ersten Pixar-Charaktere sind, die es bereits zum 3. Mal auf die Kinoleinwand schafften.

Doch anstelle im Abfall landete die Toy-Gang im größten Abenteuer seit ihrer Befreiung aus der Verpackung. 3D, 14 brandneue Gesichter, extravagante Styling-Tipps und eine Ausbruchs-Mission, die es in sich hat, machten „Toy Story 3“ so spannend und aufregend wie nie! Ganz getreu dem Motto: „Bis zur Unendlichkeit – … und noch viel weiter!“

Die Belohnung folgte auf dem Fuße: „Toy Story 3“ ist derzeit weltweit der erfolgreichste Animationsfilm aller Zeiten und wurde darüber hinaus mit zwei Academy Awards in den Kategorien „Animationsfilm“ und „Filmsong“ ausgezeichnet.

CARS 2 (2011)

An Spannung und Charaktervielfalt übertroffen wird die Toy-Gang eigentlich nur von den PS-Jägern aus CARS 2. Ganze 33 neue Charaktere gibt es in der aufregenden Spionage-Komödie zu sehen. Darüber hinaus sind Lightning McQueen und sein bester Freund Hook die ersten Pixar-Helden, die eine echte Weltreise machen.

Die Teilnahme am World Grand Prix bringt die beiden Freunde nach Japan, Italien, Frankreich und England. Dort erwarten sie zwielichtige Geheimagenten, bedrohliche Bösewichte und natürlich die internationale Rennelite. Vollgetankt und aufpoliert startet das rasante neue Meisterwerk der Pixar Animation Studios ab dem 28. Juli auf den deutschen Kinoleinwänden voll durch – in ausgewählten Kinos auch in 3D.

Bilder © Disney/Pixar · Alle Rechte vorbehalten.

Die geschätzte Berliner Produktionsfirma MovieBrats bereitet ein weiteres Projekt vor, das sich aktuell in der heißen Phase der Finanzierung befindet, im September soll bereits in Austin, Texas gedreht werden. ASTERNAUTS heißt die Sci-Fi Kurzfilmkomödie, die sie gemeinsam mit der Filmemacherin Marta Masferrer aus Austin, Texas produzieren. Marta Maferrer war 2005 Teilnehmerin am Berlinale Talent Campus und wurde 2011 mit ASTERNAUTS eingeladen, am Producers Pitching des Berlin Today Award teilzunehmen- wo sie auch die Produzenten Alex Weimer und Esther Friedrich von MovieBrats kennen lernte.

ASTERNAUTS (Südstaaten Slang für „Astronauten“) entsteht nach einem Drehbuch von Raven Burnett und unter der Regie von Marta Masferrer, die damit zugleich ihren Abschluss im Fach Regie an der renommierten Columbia University in New York macht. Die Geschichte von zwei alternden, grundverschiedenen Brüdern auf einer Farm in Texas, die erst wieder erkennen, was sie aneinander haben, als ein mysteriöses Objekt aus dem All direkt auf ihre Weide kracht.

Kurzinhalt: Für EARL, der mit beiden Beinen fest auf der Erde steht, und seinen tagträumenrischen Bruder JOEL ist das Leben auf der kleinen Farm im texanischen Hinterland ziemlich ereignislos: Aufstehen, Rinder füttern, und auf der Veranda sitzen und Bier trinken bis es Zeit ist schlafen zu gehen… Doch eines Tages kracht etwas aus dem Weltall direkt auf ihr Weideland und tötet ihre beste Milchkuh und den einzigen Zuchtbullen.
In dem sich daraus entspinnenden skurrilen Abenteuer müssen die beiden sich fremd gewordenen Brüder ein drohendes Armageddon verhindern, eine Horde unheimlicher Regierungsbeamter abwehren und die Wahrheit über das geheimnisvolle Objekt aus dem All herausfinden. Eine aberwitzige Geschichte, die die Frage nach dem Platz des Einzelnen im Universum stellt und die Notwendigkeit vom Blick über den eigenen Tellerrand verdeutlich.

Derzeit muss noch die Finanzierung für das Projekt auf die Beine gestellt werden. Etwa 60% wurden bereits durch Eigenmittel gesichert. Für die verbleibende Summe von knapp 20.000 Euro haben die MovieBrats eine Crowdfunding Kampagne gestartet- so macht man Filme heute oder finanziert sogar Filmfestivals durch die Unterstützung der Family, Friends and Fools.

Mit Crowdfunding können Kulturschaffende (Künstler, Filmemacher, Musiker, Designer, Fotografen, Autoren, etc…) ihre Projekte durch viele Einzelpersonen finanzieren lassen. Im Gegenzug bekommen die Unterstützer, also Fans, Freunde, Bekannte, Familie, oder Mäzene vom Projektinhaber einzigartige Dankeschön Prämien, wie z.B. eine signierte DVD, eine Nennung im Abspann oder eine exklusive Requisite aus dem Film. Fans können hautnah bei der Entstehung eines Projektes dabei sein oder sogar in den Prozess involviert werden. Allerdings funktioniert Crowdfunding nach dem “Alles oder Nichts” Prinzip: Wenn das Finanzierungsziel nicht innerhalb der gesetzen Frist erreicht wird, erhält der Projektinhaber kein Geld und alle geleisteten Beiträge fließen zu Hundert Prozent zurück an die Unterstützer.

Auf der englischsprachigen Crowdfunding-Plattform Kickstarter konnten in den ersten 8 Tagen bereits sagenhafte 45% des Finanzierungsziels erreicht werden, auf der deutschen Crowdfunding-Seite Startnext ist die Finanzierungsunterstützung für ASTERNAUTS gerade gestartet.

Wer die MovieBrats unterstützen oder sich selber am Abenteuer Filmproduktion beteiligen will, hat drei Möglichkeiten:

1. Wer ein paar Euro übrig hat, kann sie über Kickstarter oder Startnext direkt an ASTERNAUTS beisteuern. Selbst wenn es nur 1 Dollar oder Euro ist. Es gibt auch ganz wunderbare Prämien, von der DVD über limitierte Kunstdrucke von Concept Art bis hin zu Hands-on Einblicken in die Postproduktion, einen digitalen Download des Films oder eine Blu-ray mit Poster und Nennung im Abspann des Films.

Kickstarter Startnext

2. Ihr könnt das Crowdfunding aber auch unterstützen, indem ihr die Kampagne bekannt macht. Leitet den Aufruf an Freunde, Familie und Kollegen weiter. Postet es auf Facebook, twittert es oder verlinkt es auf Google+! Übrigens könnt ihr die Produktion auch auf der Facebook-Fanpage von ASTERNAUTS selber mitverfolgen.

3. Ihr lockt den Firmen mit Klickfunding Geld aus Tasche. Für Klicks auf Werbung wird in kleinen Beträgen, aber in der Summe viel Geld gezahlt, da man Interessenten auf relevante Produkte aufmerksam macht. Hier ist ein Banner. Der gesamte Betrag, der über die Klicks dieses Banners erzeugt wird, geht an die MovieBrats für ihr ASTERNAUTS-Projekt. Und nicht nur das, ich verdoppele nochmal den Betrag, damit es sich auch wirklich lohnt.

Action, please!


Damit Kinofilme ein mitreißendes Erlebnis werden, braucht es im heutigen Blockbuster natürlich auch entsprechend glaubwürdige und spektakuläre Visual Effects. Für die alles mit sich reißenden Wasserfluten in Roland Emmerichs Desaster-Movie „2012“ war die in München, Düsseldorf und Los Angeles ansässige Effektschmiede Scanline zuständig, die mit diesem Reel spannende Einblicke in die digitale Postproduction und Effektgestaltung geben. Und damit dürfte auch klar werden, warum das Berufsbild „Digital Artist“ heißt. 🙂

(Danke Patrick!)

Das Wiederverwenden von Szenen in Filmen hat auch außerhalb des üblichen Footage-Geschäftes seine Berechtigung. Wir durften bereits erleben, wie Walt Disney in seinen Zeichentrickfilmen bei sich selber abgekupfert hat, nun ist auch Michael Bay des Plagiats überführt. In Transformers 3 verwendet er Szenen, die man bereits in seinem Film „The Island“ sehen konnte. Freilich ohne kämpfende Roboter, die hat man mal digital oben drauf montiert.

Aber bevor es Geschrei gibt, bitte ich um Contenance. Bei einem Budget von 250 Mio. Dollar kann man nicht jede Szene frisch drehen. 😉

Computeranimierte Filme kommen ja praktisch auf Knopfdruck aus dem Computer. Einfach Namen der Charaktere eintippen, Handlungsort und die Synopsis einspeisen und GO drücken, schon wird der fertige CGI-Film von der Renderfarm ausgespuckt. Von wegen! DreamWorks lässt uns mit Progressionaufnahmen für seinen neuesten Kinohit Kung Fu Panda 2 an den einzelnen Entstehungsstufen eines CGI-Animationsfilms teilhaben:

Für die Previsualisation werden die Charaktere der Szene, der Drachenkrieger-Panda Po und die Furiosen Fünf (Crane, Tigress, Mantis, Monkey und Viper), in einem groben Storyboard skizziert.

Man positioniert die Charaktere als grobe Modelle in einer Computer Generierten (CG)-Umgebung:

Im nächsten Schritt werden die Charaktere animiert. Nicht nur bei den Kung Fu-Szenen braucht es dafür das richtige Fingerspitzengefühl.

Die finale Version der Szene enthält das komplette Layout inklusive der Kamerapositionierung, der Animation der Charaktere und die Beleuchtung inklusive der der Farbe und der Texturen. So sieht dieses Bild im fertigen Film aus:

Bilder: Courtesy of DreamWorks Animation KUNG FU PANDA 2™ & © 2010 DreamWorks Animation LLC. All Rights Reserved.

Das war aber mal überfällig! Sony, genauer gesagt SPEAK (Sony Professional Education and Knowledge), hat die 3D-Filmproduktion von Beginn der Filmgeschichte bis zum heutigen Tag als Timeline visualisiert. Der Anspruch war eine vollständige Übersicht, die alle Filmproduktionen mit ihrer entsprechenden 3D-Technik listet.

Deutlich sieht man in der Timline die Wellen des 3D-Kinos: angefangen bei ersten Tests der Gebrüder Lumière mit ihrem einfahrenden Zug, zu den ersten Experimenten der 20er Jahre. Über die erste große analoge Welle der 50er Jahre mit solchen Klassikern wie Bwana Devil, Creature from the Black Lagoon oder Hitchcocks Dial M for Murder, die mit unsynchronisierten Projektoren und oft Anaglyph-Verfahren, das noch heute bei manchen Kritikern für Kopfweh sorgt. Hin zur zweiten großen Welle von der Mitte der 70er bis Mitte der 80er Jahre, in denen auch das IMAX-Format große Erfolge feierte, vor allem durch das 70mm-Format, bessere Kameras und bessere Postproduktion konnten beeindruckende 3D-Bilder auf die Leinwand projiziert werden- doch war 3D hier zumeist ein Gimmick, das sich schließlich abnutzte.

Die Revolution im 3D-Kino wurde schließlich mit dem digitalen Format eingeläutet. Neben IMAX- und Themenpark-Produktionen konnten die ersten Filme auf digitale Kameras, computergenerierte Bilder und vor allem eine digitale Projektion setzen. Seit Mitte des ersten Jahrzehnts des neuen Jahrtausends wächst der 3D-Film-Markt an- und ein Ende ist nicht in Sicht, auch wenn die Grafik erstmal im Jahr 2011 endet. Vor allem Animationsfilme,  die Genre Action, Abenteuer und Horror haben das Format für sich entdeckt, aber auch die ersten Arthaus-3D-Filme entstehen, S3D wird als neues Medium für den Dokumentarfilm entdeckt.

Sehr interessant: zu den Filmen ist auch die jeweilige eingesetzte Kinotechnik gelistet. Von Anaglyph, über Shutter bis Polarisiert und auch exotischere Formate wie Wavelength Division Multiplex oder auch der Hinweis auf IMAX-Versionen der Filme.

Bevor es Nörgler gibt: ja, ein paar kleinere deutsche 3D-Produktionen fehlen in der Timeline. So ist das mit den statischen Grafiken, kaum gedruckt, schon veraltet. Und natürlich kann man auch nur listen, was man kennt. 🙂

Die Grafik in voller Auflösung mit einer Größe von 9 MB steht hier zum Download bereit.

 

Grafik © SONY SPEAK · Alle Rechte vorbehalten.

Der deutsche Titel für „Rise of the Planet of the Apes“ steht noch nicht ganz fest, am 11.8.2011 startet die Fortsetzung des Planeten der Affen in den Deutschen Kinos. Die stereoskopische 3D-Fassung ist bisher nicht bestätigt, aber auch nicht dementiert. Besonders spannend dürfte aber der Einblick in die VFX werden, den WETA Digital uns heute gewährt. Heut ab 23:30h unserer Zeit geben uns Joe Letteri und Dan Lemmon einen exklusiven Einblick aus dem WETA Hauptquartier in Wellington, Neu Seeland.

Den Livestream des Events könnt ihr natürlich heute Nacht um 23:30h auf DigitaleLeinwand.de sehen:

Einen ersten noch unaufgeregten Eindruck gibt ein erstes Facebook-Video, dass vermutlich das Design jenseits der Latexmasken betont: http://www.facebook.com/video/video.php?v=10100469526372206

Weitere Informationen:
WETA Digital, the industry-leading and Academy Award® winning visual effects house behind the wizardry of films such as Avatar, The Lord of the Rings Trilogy, and District 9, will host a live streaming event on Facebook, for RISE OF THE PLANET OF THE APES. On April 13, at 2:30PM PDT, from WETA’s headquarters in Wellington, New Zealand, WETA’s Joe Letteri and Dan Lemmon will give viewers an exclusive, behind-the-scenes look at their work on the film, a reality-based cautionary tale that blends science fiction and science-fact – and is the last big event movie of the summer.

Last year, WETA won an Academy Award for its groundbreaking visual effects work in rendering an entire fantasy world in James Cameron’s history-making epic. WETA’s work on RISE OF THE PLANET OF THE APES presented very different challenges and opportunities. In addition to creating a CG character that gives a performance of unprecedented emotion and intelligence, WETA is applying some of the technology it developed for Avatar to bring to life a real world – the film is set in modern-day San Francisco – and epic battles on which rest the upended destinies of man and primate.

Letteri, a five-time Oscar® winner, and Lemmon will provide a look into WETA’s process, and explain how working on a Planet of the Apes film has long been the “holy grail” of visual effects wizardry – and a driving force behind their own careers. In addition, visitors to the livestream event will hear from other RISE OF THE PLANET OF THE APES filmmakers, including director Rupert Wyatt, and get a behind-the-scenes look at the work of actor Andy Serkis, whose nuanced performance is playing a key role in WETA’s rendering of Caesar, the film’s principal ape character.

In the film’s story, a single act of both compassion and arrogance leads to a war unlike any other — and to theRISE OF THE PLANET OF THE APES. It stars James Franco, Freida Pinto, John Lithgow, Brian Cox, Tom Felton, David Oyelowo and Andy Serkis as Caesar. Peter Chernin and Dylan Clark are producing for Chernin Entertainment under its pact with Fox. Rupert Wyatt is directing from a screenplay by Rick Jaffa & Amanda Silver, who are also producing.

Bilder © 20th Century Fox · Alle Rechte vorbehalten.

Seit diesem Wochenende können wir mit Schildkröterich Sammy auf Tauchfahrt gehen: „Sammys Abenteuer – Die Suche nach der geheimen Passage“. Europäische Animationsfilm- und 3D-Produktionen werden zwangsläufig mit der US-Konkurrenz der Häuser Pixar und Dreamworks verglichen. Diese produzieren zwar deutlich teurere Animationsfilme, kaum jemand besitzt die 3D-Erfahrung von Regisseur Ben Stassen, der mit seiner Firma nWave Pictures seit 1997 stereoskopische Filme entwickelt. Der Name nWave Pictures ist nicht jedem geläufig- und doch haben schon viele Kinofans einen Film von diesem Studio gesehen, vornehmlich für IMAX-Kinos und Vergnügnungsparks. Natürlich profitiert auch nWave von der digitalen Umstellung und der 3D-Entwicklung- sein aktueller Film Sammys Abenteuer ist nun im regulären Kinoprogramm angekommen.

Happy in love again! Sammy ist überglücklich, als er Shelly endlich wiedertrifft!

Happy in love again! Sammy ist überglücklich, als er Shelly endlich wiedertrifft!

Ben Stassen, Regisseur von Sammys Abenteuer, über die Rolle von nWave Pictures bei der Entwicklung der 3D-Technik im Kinobereich: „Mein Ziel war es von Anfang an, aus nWave Pictures ein kleines, spezialisiertes Studio zu machen, das mit einer computergestützten Bildsprache arbeitet, so dass wir unsere eigenen Inhalte schaffen und anschließend auch selbst weltweit vermarkten würden. Als wir Anfang der 90er Jahre starteten, beschlossen wir, uns nicht gleich auf die Produktion von Kinofilmen zu stürzen, sondern uns zunächst in anderen, stärker spezialisierten Bereichen zu beweisen. Wir konzentrierten uns auf IMAX-Filme und 3D/4D-Filme für Vergnügungsparks, die den Zuschauer auch körperlich mit einbeziehen. Wir haben diese Filme selbst finanziert, entwickelt, hergestellt und schließlich weltweit vertrieben. Auf diesem Feld waren wir bald der führende unabhängige Anbieter. Unsere Filme waren anfangs noch in 2D, aber 1997 trafen wir die Entscheidung, zukünftig nur noch Filme in 3D zu machen.“

Klarer Mehrwert des 3D-Kinos ist für Stassen die Immersion: „Überall auf der Welt werden unsere Filme täglich von tausenden Zuschauern gesehen. Was sie für das Publikum so attraktiv macht, hat gar nicht so sehr etwas mit den Showeffekten zu tun – dass Dinge scheinbar aus der Leinwand hervorkommen bis direkt vor das Gesicht des Zuschauers – es geht viel stärker darum, mittendrin im Geschehen zu stecken.“

Die Idee des 3D-Films ist nicht neu, dass sich das Format nicht in den früheren Wellen durchsetzte, lag nach Ansicht Stassens im falschenVerständnis von 3D, was sich durch die IMAX-Kinos aber wandelte:„Frühere Versuche, 3D im Kino zu etablieren, endeten immer als kurzfristige Modeerscheinungen. Das lag zum einen sicher an der mäßigen technischen Qualität der 3D-Filme, die in den 50ern und später dann in den 70ern entstanden sind. Vor allem aber lag es daran, dass 3D nur als ein optischer Gag gesehen wurde und dass Regisseure und Verleihe kein Interesse hatten, die dritte Dimension zu einem integralen Bestandteil des Filmes selbst zu machen. 3D galt als Weiterentwicklung des Bestehenden, so wie vorher die Umstellung von Schwarz-Weiß auf Farbfilm oder die Einführung des Cinemascope12 Formats. Dabei kamen zwar einige lustige Sachen heraus, aber der Spaß war eben kein unverzichtbarer Bestandteil des Kinovergnügens.

Regisseur Ben Stassen

Man muss noch einmal 20 Jahre zurückgehen, um die wahre Natur von 3D und seinen ganz speziellen Reiz zu verstehen. Damals fing es gerade erst an mit IMAX-Kinos und Filmen, die speziell für Vergnügungsparks hergestellt wurden. Die entscheidenden Ereignisse waren der Start von Francis Ford Coppolas Captain EO 1986 mit Michael Jackson nach einem Drehbuch von George Lucas, der eine Hauptattraktion im EPCOT-Center in Florida wurde; und im selben Jahr Transitions, der allererste 3D-Film für IMAX-Kinos, der auf der Weltausstellung in Vancouver gezeigt wurde. Seither haben viele hundert Millionen Menschen solche Filme erlebt.“

Den Schlüssel zum Erfolg des 3D-Kinos sieht Ben Stassen nicht nur in der Filmgestaltung, sondern auch im Aufbau des Kinos: „Damit 3D auch weiterhin so erfolgreich bleibt, müssen Filmemacher ganz neu lernen, einen Film zu konzipieren. Sich einfach nur vorzustellen, dass ein Film in 3D einfach nur genauso gut wie in 2D ist, bringt uns nur dahin zurück, 3D als Taschenspielertrick zu sehen – und darauf können wir verzichten. Wir lehnen 2D ja nicht ab, aber wir wollen eine tragfähige Grundlage für Kinounterhaltung in 3D schaffen. Dies ist eine Übergangsphase. Die Studios können keine Filme produzieren, die ausschließlich für den 3D-Markt gedacht sind, weil es noch nicht genug Kinos gibt, die technisch entsprechend ausgerüstet sind, und selbst von den Kinos, die Filme in 3D zeigen, sind die meisten eigentlich ungeeignet. Dort sind die Leinwände zu klein, und ein zu großer Teil des Publikums muss entweder ständig hochgucken oder sich nach vorne beugen, um einen guten Blick auf die Leinwand zu bekommen. Weitwinkelaufnahmen funktionieren, aber 3D-Effekte kann man so gar nicht richtig erfassen. 3D-Kinos sollten die komplette „vierte Wand“ als Projektionsfläche nutzen, von Seite zu Seite und vom Boden bis zur Decke, die Leinwand sollte so nah an der ersten Reihe wie nur möglich sein, alle Sitze sollten direkt auf die Leinwand ausgerichtet sein, und schließlich sollten die Sitzreihen steil ansteigen. Um aus 3D das Beste herauszuholen, müssen wir den Raum, den der Film einnimmt, in den Zuschauerraum hinein erweitern. Dazu gehört, dass der Film das ganze Gesichtsfeld des Zuschauers einnimmt und ihn vergessen lässt, dass er sich im Kino befindet – also das, was IMAX seit Jahren schon bietet.“

Mehr über nWave Pictures:

nWave Pictures, Produktion und Verleih zugleich, gestaltet seit 1994 die 3D-Revolution im Kino mit und war auch beteiligt an der Weiterentwicklung der 3D-Technik für Kinofilme. Ben Stassen, der Leiter der Firma, und Eric Dillens von der Brüsseler D&D Media Group, sind die Begründer des Unternehmens. Stassen sah schon früh das Potential einer eigenen, unverwechselbaren Bildsprache des 3D-Kinos, die das Publikum auf ganz neue Art und Weise ansprechen würde. Unter seiner Leitung entwickelte die Firma Filme für besonders große Projektionen, wie sie vor allem in IMAX-Kinos und Vergnügungsparks installiert sind und von denen es derzeit etwa 180 Stück weltweit gibt. Zu den Titeln, die dort gezeigt wurden, gehören Thrill Ride (1996), Alien Adventure (1998) und Misadventures in 3D (2002). Thrill Ride wurde 1996 auf die Liste der 50 besten Filme aufgenommen, wo er sich über 70 Wochen halten konnte. SOS Planet, eine weitere nWave-Produktion, kam auf eine weltweite Zuschauerzahl von über 50 Millionen. Heute ist nWave Pictures das weltweit führende Studio für spektakuläre 3D-Filme für den Einsatz in IMAX-Kinos und Freizeitparks; allein die IMAX-Filme von nWave haben weltweit über 200 Millionen Dollar eingespielt.
Fly Me to the Moon 3D, Ben Stassens Debüt als Kinoregisseur, kam 2008 heraus. Es war der erste abendfüllende Animationsfilm von nWave Pictures und gilt als der erste abendfüllende Film, der von der ersten Szene an für die ausschließliche Veröffentlichung in 3D konzipiert und produziert wurde.

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Bereits im letzten Jahr brach die Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ mit ihrem ersten Realfilm-3D-Projekt „Topper gibt nicht auf!“ zu dimensionertem Neuland auf. Derzeit dreht die HFF in Koproduktion der Fortuna Film GmbH mit „Sansibar“ ihr neues stereoskopisches Projekt.

Ein alter Bekannter von mir, der HFF-Alumnus Tom Schildberg, schrieb das Drehbuch schrieb und führt Regie. In sein neues Werk Sansibar hat er alles gepackt, was eine gute Geschichte braucht: Spannung, kriminelle Energie, starke Gefühle, Obsession und existentielle Entscheidungen. Mit Caroline Schreiber (Barbara), Hanna Lütje (Milena), Martin Bretschneider (Ben) und Thomas Arnold (Keller) konnte ein Top-Cast für seine Idee begeistern.

Der 22-minütige Kurzfilm hat bereits die ersten Bilder an Originalschauplätzen in Zossen abgedreht, derzeit befindet sich die Crew an Motiven in Berlin. Unterschied zur Studio-Produktion statt eines großen Spiegelrigs setzt man auf eine handliche stereoskopische HD-Kamera, die Drehs außerhalb des Studios werden so deutlich einfacher. Die verwendete Kamera ist ein Profi-Camcorder, der mit seinen beiden Objektiven ein wenig an Pixars Wall.E erinnert. Das Gerät ermöglicht 3D Videoaufnahmen in Full HD. Für die Fachleute sei erwähnt: Es ist mit insgesamt 6 (3MOS) Sensoren bestückt, was eine Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten ermöglicht. Gespeichert werden die Daten nicht mehr extern auf einer Festplatte sondern direkt auf zwei SD Karten. Die Kalibrierung der beiden Objektive erfolgt automatisch bietet daher eine gute Ausrichtung.

In gestalterischer und technischer Hinsicht begeben sich die Filmemacher auf Entdeckungsreise: „Wir wollen beweisen, dass die Illusion der Dreidimensionalität auch für Filmgenres geeignet ist, die dafür bislang als untypisch galten.“ so Kameramann Guido Stüwer. „Zum einen, weil der technische Aufwand immens ist und zum anderen, weil es dramaturgisch eine Herausforderung ist.“ Eike Adler, der Creative Producer, ergänzt: „Mit Sansibar wollen wir eine Geschichte in der Tradition des Film Noir erzählen und beweisen, dass die digitale 3D-Technik unser Vorhaben weder verkomplizieren noch verteuern muss.“ Post Production Producer Maurice M. Mohn und 3D Consultant Sönke Kirchhof ergänzen das studentische Team. Für den Kameramann und die beiden Producer ist Sansibar der praktische Teil ihres Vordiploms an der HFF.

Die Story: Ein Leben auf Sansibar, das war der Plan. Doch vorerst endete für Barbara die Reise im eher heruntergekommenen Teil des Hafenviertels. Dort gehört ihr eine kleine Kneipe, die sie nach ihrem Traumziel benannt hat, auch wenn sie dem – Barbara ist jetzt Mitte 40 – bislang kaum näher kommen konnte. Ihr Alltag spielt zwischen Wohnung und Kneipe und weder hier noch dort scheint sie wirklich zu Hause. Das alles ändert sich plötzlich, als sie Zeuge eines Überfalls wird …

Mehr Informationen über Sansibar gibt es auf der offiziellen Webseite und natürlich auf Facebook. Und ich bin mir sicher, in den nächsten Wochen werdet ihr weitere Detail-Informationen zum Projekt lesen können…

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