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Und weiter geht es in der Award Season! Während Martin Scorsese sich über den Harold Lloyd-Award der International 3D-Society freut, wurde PINA am 1. Februar 2012 von der Gesellschaft als erste deutsche Produktion mit dem WORLD AWARD ausgezeichnet. Die Jury verleiht den World Award Wim Wenders, dem Stereographen Alain Derobe und der Produktionsfirma Neue Road Movies „für eine Arbeit von höchstem Verdienst und gratuliert zu ihrem signifikanten Beitrag für die Kunst des 3D Films.“

Meinen herzlichen Glückwunsch zu diesem großartigen Preis!

Die Internationale 3D Society mit Sitz in Los Angeles fördert die Entwicklung der stereoskopischen Filmsprache und Technik und zeichnet Filmemacher aus, die zur künstlerischen und technischen Innovation von 3D herausragend beitragen. In diesem Jahr wurden zum dritten mal die ANNUAL 3D CREATIVE ARTS AWARDS vergeben. Die non-profit Organisation erfährt große Unterstützung von den Studios, der Fachpresse und der gesamten Filmindustrie.

Jetzt heißt es weiter Daumen drücken für die Oscar-Verleihung am 26. Februar 2012 in Los Angeles und den BAFTA, der bereits am 12. Februar 2012 in London verliehen wird!!

Zum ersten mal in ihrer Geschichte nominiert die US Academy of Motion Picture Arts and Sciences mit PINA einen 3D-Film in der Kategorie Bester Dokumentarfilm. Für Wim Wenders (Regie, Drehbuch und Produktion) ist es die zweite Nominierung, für Gian Piero Ringel (Produktion) ist es das Oscar-Debut. Leider ist PINA in der Kategorie Bester Nichtenglischsprachiger Film nur bis in die zweite Runde bis zur Shortlist gekommen, eine Oscar-Nominierung hat der Film hier nicht erhalten. Die Verleihung der 84. Academy Awards findet am 26. Februar in Los Angeles statt.

Wim Wenders freut sich über die Nominierung:

Zum zweiten Mal nach „Buena Vista Social Club“ jetzt die Chance zu haben, als Nominierter in der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“ im Rennen um die Oscars teilnehmen zu können, ist eine tolle Sache, zumal wir damit der erste 3D Film sind, dem diese Ehre zuteil wird.
Die Tänzer und Mitarbeiter des Tanztheaters Wuppertal Pina Bausch sind, zusammen mit der Neuen Road Movies, stolz auf diese Auszeichnung. Wir wollten mit unserer Reise in das wunderbare Reich der großen deutschen Choreographin Pina Bausch dieser einmaligen Frau und Pionierin des zeitgenössischen Tanzes ein Denkmal setzen. Der weltweite Erfolg beim Publikum und nun diese Oscar-Nominierung sind eine phantastische Belohnung und Anerkennung dieser gemeinsamen Arbeit.

Und auch Produzent Gian Piero Ringel ist begeistert:

„Unfassbar! Ich freue mich riesig. Für Wim, für die Neue Road Movies, aber auch für das Tanztheater, für uns alle. Die Nominierung ehrt nicht nur Wim Wenders, sondern auch Pina Bausch und Ihre Tänzer. Das ist ein riesiges Kompliment und damit Lohn für die Arbeit und die herausragende Leistung aller, die an PINA mitgewirkt haben. Mit unserem 3D-Dokumentarfilm dieses Jahr Deutschland bei den Oscars vertreten zu dürfen ist eine große Ehre, für die wir dankbar sind. Die Erfolgsgeschichte von PINA ist schon jetzt außerordentlich und macht mich sehr glücklich, und nun für den Besten Dokumentarfilm neben Wim Wenders als Produzent auch persönlich nominiert zu sein, natürlich auch stolz. Jetzt wünsche ich uns, dass wir den Oscar auch nach Hause bringen.

Der internationale Erfolgskurs des von Kinokritikern und Branchenprofis als ‚bahnbrechend‘ bezeichneten 3D Tanzfilm von Wim Wenders setzt sich inzwischen auch bei weiteren Preisnominierungen und an der Kinokasse fort: Wim Wenders wurde bereits Anfang Januar von der Writers Guild of America für das Beste Dokumentarfilmdrehbuch nominiert, sowie am 17. Januar von der British Academy of Film and Television Arts in der Kategorie Bester nicht-englischsprachiger Film für den BAFTA Award 2012. Die Preisverleihung findet am 12. Februar in London statt.
PINA läuft in den USA seit Weihnachten 2011 äußerst erfolgreich in ausverkauften Kinos – nach New York und Los Angeles inzwischen auch in weiteren Städten der USA.

Wim und Gian, holt euch den Goldjungen ab. Den habt ihr euch verdient!

Am kommenden Samstag, den 3.12. schreiten rund 1.000 Gäste aus ganz Europa, darunter Wim Wenders (Präsident der European Film Academy), Bruno Ganz, Martina Gedeck, Katja Riemann, Anouk Aimée, Stellan Skarsgârd und Marjane Satrapi, in das rot erleuchtete Berliner Tempodrom- der 24. Europäische Filmpreis wird verliehen. Bereits zum 14. Mal findet das Fest des Europäischen Films in Berlin statt – jener Stadt, in der der Europäische Filmpreis 1988 zum ersten Mal verliehen wurde. Auch wenn die Auswahl deutscher Produktionen in diesem Jahr eher gering ist, bleibt es spannend, da mit PINA auch ein stereoskopischer Film in der Kategorie Dokumentarfilm nominiert ist. Ich drücke die Daumen!

Zwei Preisträger stehen bereits fest: Der britische Regisseur Stephen Frears (u.a. GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN, THE QUEEN) wird für sein Lebenswerk ausgezeichnet und der dänische Schauspieler Mads Mikkelsen (u.a. Die Drei Musketiere, Walhalla Rising, Adams Äpfel) erhält den Preis EUROPÄISCHER BEITRAG ZUM WELTKINO 2011.

Wer keine Lust hat im Tempodrom unbequem zu sitzen: die Verleihung wird am 3. Dezember ab 20 Uhr unter www.europeanfilmawards.eu live gestreamt und weltweit von mehr als einhundert TV-Sendern übertragen. Die Höhepunkte der Gala werden im Rahmen eines Themenabends am 4. Dezember um 22:35 Uhr bei ARTE ausgestrahlt.

Bild © Screenshot EFA · Alle Rechte vorbehalten.

Ich gebe es zu: ich bin befangen. PINA hat mich in den letzten 1,5 Jahren meines Lebens vielfältig begleitet. Mir Perspektiven eröffnet, fantastische Einblicke beschert. Mich mit wunderbaren visionären und leidenschaftlichen Menschen zusammengeführt. Und ich durfte mit meiner Arbeit einen kleinen Beitrag an diesem fantastischen Projekt leisten. Insofern kann ich PINA natürlich nur empfehlen.

Aber es ist viel mehr, wie man öffentlich in den  fantastischen, liebevollen Kommentaren im Gästebuch, auf Facebook, Twitter, Youtube und Vimeo lesen kann. PINA fasziniert, betört, verändert. PINA ist ein untypischer Dokumentarfilm, ein untypischer Tanzfilm, ein untypischer Wenders, ein untypischer 3D-Film. Er war ein echtes Wagnis in der Produktion und Verleih. Und doch gibt der Erfolg von über 450.000 Besuchern in Deutschland, den Festival-Anfragen und den ganzen Auszeichnungen ein gutes Gefühl: hier hat man etwas Richtiges und Wichtiges geschaffen. Einen 3D-Meilenstein, nicht nur als deutsche Produktion, sondern auch als 3D-Arthaus-Film, als Dokumentation der Tanzkunst der verstorbenen Choreografin Pina Bausch.

Nach der Weltpremiere im Wettbewerb der 61. Internationalen Filmfestspiele Berlin Welturaufführung (außer Konkurrenz) folgte der Deutsche Filmpreis 2011 in der Kategorie Bester Dokumentarfilm, der Deutsche Dokumentarfilmpreis 2011, Gilde-Filmpreis 2011 als bester Dokumentarfilm auf der Filmkunstmesse Leipzig, sowie 3D-Branchen-Auszeichnungen wie auf dem Dimension 3 Festival 2011 – Grand Prize Seine-Saint-Denis Prize, 3D Beyond Festival Karlsruhe 2011 oder dem 3D-Innovationaward als bester Dokumentarfilm vom Zukunftskongress Forward2Business in Zusammenarbeit mit dem 3D-Innovationszentrum Berlin. Ein weiterer Höhepunkt: PINA wurde Anfang September als deutscher Beitrag für die Oscar® -Nominierung 2011 als bester nicht-englischsprachiger abendfüllender Kinofilm ausgewählt.

PINA läuft auch nach sieben Monaten Spielzeit weiterhin in den deutschen 3D-Kinos, man kann kaum genug davon bekommen. Ein kleines Surrogat: die DVD, Blu-ray und Deluxe 3D-Blu-ray von PINA sind ab heute im Handel erhältlich. Und die Deluxe-Edition mit drei Blu-rays bringt nicht nur die 2D- und 3D-Fassungen mit, sondern auch eine umfangreiche Bonus-Disc mit zusätzlichem stereoskopischen Material, wie das MakingOf in 3D und etwa 40 Minuten Deleted Scenes mit weiteren Tanzszenen, die natürlich ebenfalls in 3D vorliegen. Ein echtes Muss für alle PINA-Fans!

Foto: Donata Wenders, 2009

Das exklusive, von Wim Wenders kommentierte 3D Making-Of ist als eines der ersten Making-Ofs auch tatsächlich in authentischem 3D gedreht. Es ist in einzelne, mit einem liebevollen szenischen Rahmen und fantasievollen Zwischenüberschriften kenntlich gemachte Kapitel unterteilt:

  • Kapitel 1, das „Café Müller Kapitel“, erzählt von dem Kreis, der sich für Wim Wenders speziell mit diesem Stück schloss. Es war das erste Stück, das Wenders über 20 Jahre zuvor von Pina Bausch gesehen hatte, das ihn vollkommen überrascht und begeistert hatte, und das er nun, nach dem plötzlichen Tod von Pina Bausch im Sommer 2009, nachdem er 3D als angemessene filmische Form für ihre Kunst entdeckt hatte, ohne sie drehen musste. Das Kapitel liefert auch erste Details über das Drehen mit 3 D und die spezielle Konstruktion der für PINA benutzen 3D Kameras.
  • In Kapitel 2, „Eintritt in die dritte Dimension“, berichtet Wenders anhand der Dreharbeiten des Stücks „Le Sacre du Printemps“ und verschiedener Proben von seiner Entdeckung der dritten Dimension für die Darstellung der Tanzkunst von Pina Bausch und den glücklichen Fügungen, dass er für die Arbeit an diesem filmischen Neuland zwei Pioniere und Koryphäen des 3D für sich gewinnen konnte: Francois Garnier als 3D Supervisor und Alain Derobe als Stereographen. Das Kapitel erzählt auch von der Präzision, mit der die Kamerabewegungen auf die Bewegungen der Tänzer abgestimmt wurden, von der Aufregung des Filmteams, zum ersten Mal „live“ im Rahmen einer Aufführung mit Publikum zu drehen und von dem Volumen und der Plastizität, die ein Körper – hier der von Dominique Mercy in einem Solo – auf der Leinwand bekommen kann, wenn er in 3D gefilmt wird.
  • Kapitel 3, „Vollmond über Wuppertal“ mit Making-Of Sequenzen von „Vollmond“, stellt den Bühnenbildner und Art Director Peter Pabst vor, zeigt die ersten Versuche, mit einer beweglichen Steadycam Kamera in 3D zu filmen und berichtet, wie sich die fulminanten Bewegungen der Tänzer mit Unmengen von Wasser auf der Bühne mit den empfindlichen 3D Kameras vertragen haben.
  • In Kapitel 4 geht es um die „drei Generationen von Kontakthof“, dem Stück, das Pina Bausch im Lauf der Jahre nicht nur mit dem festen Ensemble des Tanztheater Wuppertal inszeniert hat, sondern auch mit einer Besetzung aus Damen und Herren über 65 und mit einer Besetzung aus Teenagern.
  • Kapitel 5, „getanzte Antworten“ verlässt den Bühnenraum der einzelnen Stücke und zeigt anhand der Dreharbeiten verschiedener Soloauftritte der Tänzerinnen und Tänzer des Ensembles in der Stadt und in der Umgebung von Wuppertal, welche getanzten Antworten sie geben auf die Fragen von Wim Wenders nach ihren Erfahrungen mit Pina Bausch.
  • „Deleted Scenes“ berichtet über die künstlerischen Entscheidungen, die im Schneideraum fallen. Wim Wenders stellt Sequenzen aus „Kontakthof“ und Soloauftritte der Tänzerinnen und Tänzer des Ensemble des Tanztheater Wuppertal vor, die nicht in die finale Schnittfassung des Films hineingenommen werden konnten. Wenders stellt die einzelnen Soli und Szenen vor und erläutert die jeweiligen Gründe, warum diese Sequenzen nicht im fertigen Film zu sehen sind.
  • Ein Interview mit Wim Wenders bietet O-Ton des Regisseurs in einem gefilmten Interview, in dem er nicht nur im Audiokommentar zu hören, sondern auch zu sehen ist. Er spricht über die Entstehung des Films, über den Tod von Pina Bausch und den sofortigen Abbruch der Drehvorbereitungen, über das Drehen ohne Pina Bausch, über kreative Herausforderungen und Stolpersteine, über das Drehen mit 3D und über die Frage, ob Pina Bausch der fertige Film gefallen hätte.
  • Die Pressekonferenz aus Anlass der Welturaufführung von PINA im Rahmen des Wettbewerbs (außer Konkurrenz) der Internationalen Filmfestspiele Berlin 2011 ist eine 1:1 Aufnahme vom 13. Februar 2011 mit dem Panel Peter Pabst (Bühnenbildner des Tanztheater Wuppertal und Art Director des Films), Robert Sturm (künstlerischer Direktor des Tanztheaters und künstlerischer Berater des Films), Barbara Kaufmann (Tänzerin), Wim Wenders (Regie, Drehbuch, Produktion), Julie Shanahan (Tänzerin), Gian-Piero Ringel (Produzent) und Josef Schnelle (Moderation).
  • Das Kapitel Roter Teppich zeigt den zahlenmäßig sicherlich größten und beeindruckendsten Auftritt eines Filmteams in der Geschichte der Berlinale, als sich am 13. Februar 2011 21 festlich gekleidete Ensemblemitglieder des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch und Mitarbeiter des Theaters und des Filmteams zur Welturaufführung Fotografen, Kamerateams und Fans präsentierten. Ehrengäste der festlichen Premiere im Berlinale Palast waren an diesem Abend Bundespräsident Wulff und Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Kurzinhalt: PINA ist ein Film für Pina Bausch von Wim Wenders mit den noch gemeinsam mit ihr ausgesuchten Choreographien „Le Sacre du Printemps“, „Vollmond“, „Café Müller“ und „Kontakthof“, mit sparsam eingesetzten Bildern und Tondokumenten aus ihrem Leben. Und mit den im Frühjahr 2010 für die 3D Kamera in und um Wuppertal getanzten, individuellen Erinnerungen der einzelnen Ensemblemitglieder des Tanztheaters Wuppertal Pina Bausch an den genauen, kritischen und liebevollen Blick ihrer großen Mentorin.

Wim Wenders und Pina Bausch hat in über 20 Jahren ihrer persönlichen Freundschaft die Idee eines gemeinsamen Tanzfilms nie losgelassen. Aber erst mit den neuesten Möglichkeiten digitaler 3D Technologie fand Wim Wenders die ästhetischen Ausdrucksmittel, um die emotionale Ausdruckskraft von Pina Bauschs innovativem Tanztheater auf die Kinoleinwand zu bringen. Erst jetzt ist die Dimension des Raums im Kino angekommen und gestaltbar, die Dimension, in der Bewegung und Tanz ursächlich stattfinden, und in die das neue 3D Kino den Zuschauer nun auf eine sinnliche Entdeckungsreise mitnehmen kann.

Weitere Informationen gibt es auf der offiziellen Webseite des Films und auf der PINA-Facebook-Fanpage.

 

PINA ist in diesen drei Editionen erhältlich:

DVD Single Disc
Inhalt: – Hauptfilm- Audiokommentar- Kinotrailer- TV Spots
Ton: DD 5.1
Sprachen: Deutsch (teilweise fremdsprachig mit deutschen Untertiteln)
Bild: 16:9 (1:1,85)
Länge: ca. 99 Min
2 Blu-ray™ Discs
Inhalt: – Hauptfilm in 3D und 2D- Behind the Scenes- Audiokommentar von Wim Wenders- Kinotrailer in 3D und 2D- TV Spots
Ton: DTS HD Master 5.1
Sprachen: Deutsch (teilweise fremdsprachig mit deutschen Untertiteln)
Bild 16:9 (1:1,85) / HD1080
Länge: ca. 103 Min
3 Blu-ray™ Discs im Digipack + Digibox
Inhalt: – Hauptfilm in 3D und 2D- Making of in 3D und 2D- Deleted Scenes in 3D und 2D (Ca. 40 Min)- Audiokommentar von Wim Wenders- Wim Wenders über PINA- Pressekonferenz Berlinale 2011- Berlinale 2011 – Impressionen vom roten Teppich

– Kinotrailer in 3D und 2D

– TV Spots

– Bildergalerie

– Booklet mit vielen Hintergrund-informationen, Poster & Postkarten

Ton: DTS HD Master 5.1
Sprachen: Deutsch (teilweise fremdsprachig mit deutschen Untertiteln)
Bild 16:9 (1:1,85) / HD1080
Länge: ca. 103 Min

Die Preisträger des „Deutschen Dokumentarfilmpreises 2011“, den der Südwestrundfunk (SWR), die MFG Filmförderung Baden-Württemberg (MFG) und das Stuttgarter Haus des Dokumentarfilms (HDF) in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben, stehen fest: Der mit 20.000 Euro dotierte Hauptpreis geht an den Autor und Regisseur Wim Wenders für seinen in 3D produzierten Dokumentarfilm PINA über die Arbeit der 2009 verstorbenen Choreographin Pina Bausch mit dem Ensemble ihres Tanztheaters in Wuppertal. Der Film wurde von Neue Road Movies, ZDF, 3sat und Arte produziert. Der Preis des Hauses des Dokumentarfilms in Höhe von 3.000 Euro geht an „How to make a book with Steidl“ von Gereon Wetzel und Jörg Adolph von if Productions, ZDF und 3sat. Den mit 2000 Euro dotierten Preis der Stadt Ludwigsburg erhält Philip Scheffner für den Dokumentarfilm „Der Tag des Spatzen“, eine Koproduktion von pong mit ZDF und Arte. Verliehen wurden die Preise am 26. Mai 2011 im Rahmen des Branchentreffs DOKVILLE in der Musikhalle Ludwigsburg durch die neue Ministerin im Staatsministerium Silke Krebs und SWR-Intendant Peter Boudgoust.

Die drei Preisträger: Wim Wenders (links) Philipp Scheffner (Mitte) Gregon Wetzel (rechts)

Bei der Preisverleihung erklärte die Ministerin im Staatsministerium Silke Krebs:

„Ich freue mich sehr, dass der Deutsche Dokumentarfilmpreis auch dieses Jahr wieder in Ludwigsburg verliehen wird. Er gehört zu den höchst dotierten Preisen für Dokumentarfilme in Deutschland und verschafft den Besten dieses Faches die Aufmerksamkeit und Anerkennung, die sie verdienen. Die Landesregierung und die Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg werden den Dokumentarfilm auch in Zukunft besonders unterstützen. Denn Baden-Württemberg als Standort des kulturell anspruchsvollen Films weiter zu stärken, bleibt ein zentrales Ziel baden-württembergischer Filmpolitik.“

SWR-Intendant Peter Boudgoust bezeichnete Wim Wenders‘ „Pina“ als herausragendes Beispiel, neue Möglichkeiten der Produktionstechnik zu erproben: .

„Wim Wenders beweist mit ‚Pina‘, dass der Dokumentarfilm nicht von gestern ist. Mit der 3D-Technologie stößt er in eine neue ästhetische Dimension vor. Nicht um des Effektes willen: Der Tanz im Raum bringt den Zuschauern die Protagonisten im besten dokumentarischen Sinne nahe.“

Auch der SWR als ARD-weit größter Dokumentarfilmsender arbeite kontinuierlich an der Entwicklung dieses Genres, das Boudgoust als eine der Königsdisziplinen öffentlich-rechtlichen Fernsehens bezeichnete. Im Gegensatz zu gescripteten Dokus bei den kommerziellen Anbietern, die er als „Lügengeschichten“ bezeichnete, setze das öffentlich-rechtliche Fernsehen allerdings auf Wahrhaftigkeit: „Wir brauchen Autorinnen und Autoren, die sich leidenschaftlich für Menschen interessieren, die dramaturgisch klug Geschichten erzählen können, wahrhaftige Geschichten.“ Solche Filme fördere der SWR nicht zuletzt mit Auszeichnungen wie dem Deutschen Dokumentarfilmpreis.

Wilhelm Reschl, Leiter des HDF:

„Dokville bietet die ideale Bühne für den Deutschen Dokumentarfilmpreis. Der vom Haus des Dokumentarfilms veranstaltete Branchentreff und die Preisverleihung gehören zweifellos zu den Höhepunkten im Kalender der deutschsprachigen Dokumentarfilmbranche.“

Preisverleihung in der Ludwigsburger Musikhalle Gewinner Wim Wenders

Die siebenköpfige Experten-Jury unter Vorsitz von Claas Danielsen (Direktor des Internationalen Leipziger Filmfestivals) begründete ihre Entscheidungen für „Pina“ folgendermaßen: „Fernab vom klassischen Portrait gelingt es Wenders, ein eigenes filmisches Kunstwerk zu schaffen, das all seine Qualitäten als Regisseur vereint, und sich dennoch niemals über die Kunst der Pina Bausch stellt.“ „How to make a book with Steidl“ von Gereon Wetzel und Jörg Adolph über den Verleger Gerhard Steidl lobte die Jury als „einen sehr modernen Film über Kunst und Globalisierung, der durch seine Montage und ganz eigene Materialität besticht.“ Philip Scheffners „Der Tag des Spatzen“ über die Grenze zwischen Krieg und Frieden in Zeiten des Afghanistan-Einsatzes macht laut Jury „die Leerstelle des nicht Abbildbaren zum Thema“ und arbeite „so beiläufig wie souverän mit den erzählerischen Mitteln“ der immer rarer werdenden Form des Essay-Films. Mitglieder der Jury waren neben Claas Danielsen Christoph Hauser (Arte-Programmdirektor), Andres Veiel (Filmautor), Simone Baumann (Produzentin), Tilmann P. Gangloff (Film-Kritiker), Volker Heise (Produzent und Regisseur) und Alexander Riedel (Filmautor).

Der „Deutsche Dokumentarfilmpreis“ wird seit 2009 alle zwei Jahre im Rahmen des Branchentreffs „Dokville“ verliehen und zeichnet Werke aus, die sich in besonderer Weise um die Weiterentwicklung des Dokumentarfilms in Kino und Fernsehen verdient gemacht haben. SWR, MFG Filmförderung und HDF unterstreichen damit ihr großes Engagement für anspruchsvolle dokumentarische Fernseh- und Kinoproduktionen. Das Preisgeld beträgt insgesamt 25.000 Euro. Damit gehört die Auszeichnung zu den höchstdotierten Preisen für Dokumentarfilme in Deutschland.

 

Bilder © HDF / Reiner Pfisterer · Alle Rechte vorbehalten.

Regelmäßig zeichnet die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) die besten Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus und gilt so als Prädiktor der sehenswerten Kinoerlebnisse. Nach dem Credo „Jeder Film ist an dem Anspruch zu messen, den er an sich selbst stellt“ werden die eingereichten Filme von Experten gesichtet und auf formale und inhaltliche Kriterien hin bewertet, dabei wird auch die Kunst als solches nicht vergessen. Wim Wenders‘ Tanzfilm in 3D PINA darf sich gleich über zwei Auszeichnungen freuen, zum einen über das Prädikat „besonders wertvoll“, zum anderen über die Ernennung zum „Dokumentarfilm des Monats“.

Pina Bausch war eine der größten Balletttänzerinnen und –choreographinnen unserer Zeit. In Wuppertal gründete sie 1973 das Wuppertaler Tanztheater und arbeitete dort mit ihrer stetig wachsenden internationalen Truppe bis zu ihrem plötzlichen Tod im Jahr 2009. Wim Wenders porträtiert ihre Arbeit auf herausragende Weise. Mit der 3D-Technik findet er eine filmische Ausdrucksmöglichkeit, die das Faszinosum der Tanz-Avandgarde facettenreich bebildert. Wenders mischt Ausschnitte aus Pinas berühmten Bühneninszenierungen mit einzigartigen Choreographien auf Straßen, Plätzen und an atemberaubenden architektonischen Orten. Interviews mit Mitgliedern des Ensembles zeugen von Pinas unerschöpflich künstlerischer Kraft, ihrer tiefen Menschlichkeit und der nie versiegenden Besessenheit an der Kunstform Tanz. Wenders PINA ist eine Liebeserklärung an ihre Person, eine Hommage an die Künstlerin und eine filmische Verbeugung vor dem Tanz.

Die ausführliche Jury-Begründung lautet:

Sehnsucht nach Liebe, Hoffnung auf Liebe. Alle menschlichen Empfindungen, die man damit in Verbindung bringen kann, gehören zu den elementaren Themen, aus denen Pina Bausch die von ihr kreierte neue Form des Theaters schuf, ja das Theater revolutionierte. Die Verbindung von Sprache, Gesang, Tanz und Ballett, weg von den klassischen Formen der Aufteilung, zum „Tanztheater“ – dafür wurde Pina Bausch in ihren Anfängen in Wuppertal angefeindet und später als Ikone neuer Gestaltungsformen des Theaters weltweit gefeiert. In fast vier Jahrzehnten ihrer Arbeit in Wuppertal, die von leidenschaftlichem Einsatz geprägt waren, schuf sie ein unvergleichliches Ensemble. Ein Ensemble, das nicht nur in der Gruppe Außergewöhnliches zu leisten vermochte, sondern in dem jedem Einzelnen durch Pina die Möglichkeit geboten wurde, eine eigenständige Persönlichkeit in den Ausdrucksformen zu entwickeln. Statt nur zu lehren, vermittelte sie ihren Künstlern die Botschaft, sich selbst unersättlich auf die Suche nach dem Sinnlichen zu machen.
Die Jury war überaus begierig zu erfahren, wie es Wim Wenders gelingen kann, das Phänomen Pina Bausch filmisch zu analysieren und dies auch noch in 3-D. Erstaunt muss man feststellen, dass 3-D geradezu die Idealform für die Verbindung von Pinas Tanztheater zum Publikum ist, den Zuschauer geradezu wie im Sog in das Geschehen hineinzieht. 3-D nicht, um das Tanztheater als Objekt zu missbrauchen sondern diesem zu dienen.
Viele Jahrzehnte kreatives Wirken Pina Bauschs in Wuppertal zollt Wim Wenders Tribut, in dem er mit dem Theater aus dem Theater in und um das Umfeld der Stadt zieht und dabei Räume der besonderen Art findet. So viel Raum und so viele Möglichkeiten. Raum und die Gestaltung desselben war für Pina immer ein ganz besonderes kreatives Element.
Geschickt lässt Wenders archivarisches zweidimensionales Filmmaterial auf eine Bildwand im dreidimensionalen Raum projizieren. Die hervorragende Montage des 3-D-Materials geschieht nach einer eigenen Dramaturgie. Hält sich in den ersten Stücken Pinas der Schnitt noch zurück, so steigert er sich bei „Vollmond“ und passt sich dem furiosen Geschehen auf der Bühne wunderbar an.
Eingebettet in den sinnlichen Rausch der Stücke kommen alle wichtigen Ensemble-Mitglieder zu Wort. Alle bezeugen ihre Liebe zu einer ungewöhnlichen Frau und alle bestätigen, wie sehr sie durch Pina in ihrem künstlerischen Reifungsprozess gefördert wurden.
Dieser Film ist nicht nur ein Film von Wim Wenders für Pina sondern auch eine grandiose Hommage ihres Ensembles an sie, die in ihnen weiterleben wird.

Dem kann man inhaltlich nichts hinzufügen. Ich freue mich über die schöne Begründung der Jury. PINA feiert am 13. Februar 2011 Weltpremiere im Wettbewerb der Berlinale und startet am 24. Februar 2011 auf den deutschen 3D- Leinwänden. Mehr über PINA auf der offiziellen Filmwebseite und bei Facebook.

Bild © NEUE ROAD MOVIES GmbH, photograph by Donata Wenders · Alle Rechte vorbehalten.

Nachdem Cannes schon 2009 mit OBEN den Eröffnungsfilm in 3D zeigte und Venedig 2009 einen eigenen 3D-Filmpreis ins Leben rief, zieht nun auch das dritte A-Filmfestival mit. Wie die Internationalen Filmfestspiele Berlin gerade bekannt gaben, laufen zur 61. Berlinale insgesamt drei stereoskopische 3D-Produktionen im offiziellen Programm, zwei davon im Wettbewerb, eine als Sondervorführung. Als Abschlussfilm der 61. Berlinale wird am 19. Februar im Anschluss an die Preisverleihungsgala der Gewinnerfilm des Goldenen Bären gezeigt.

Damit steht die Auswahl für das Wettbewerbsprogramm der 61. Internationalen Filmfestspiele Berlin fest. Es umfasst insgesamt 22 Filme, 16 davon werden im Wettbewerb laufen. Hinzu kommen zwei Sondervorführungen: Aus Solidarität mit dem verurteilten iranischen Regisseur Jafar Panahi wird am 11.2., dem Jahrestag der Iranischen Revolution, sein Film „Offside“ gezeigt. Als Sondervorführung wird die europäische Premiere von Werner Herzogs 3D-Dokumentarfilm Cave of Forgotten Dreams im Berlinale-Palast präsentiert. Schön, dass wir den 3D-Dokumentarfilm über die Höhlenmalereien von Chauvet Pont D‘ Arc nach seiner Festivalpremiere in Toronto nun auch in Deutschland zu sehen bekommen.

Zudem wird der französische Regisseur Michel Ocelot die Weltpremiere seines stereoskopischen Animationsfilms „Les contes de la nuit“ (Tales Of The Night) im Wettbewerb feiern. Über den Film sind bisher keine weiteren Details bekannt, Ocelot hatte 1992 eine TV-Serie mit Silhouette-Animation veröffentlicht, unter dem Titel „Dragons et princesses“ entstand 2010 eine 10 Episoden umfassende Fortsetzung, von denen wohl ein halbes Dutzend zu einem Spielfilm kompiliert wurde. Scherenschnitt-Stopmotion in 3D habe ich bisher noch nie gesehen- darauf kann man sich sicher freuen, wenn Ocelot eine sinnhafte Spannung zwischen dem flachen Papier und der räumlichen 3D-Tiefe erschaffen kann.

Bereits als Wettbewerbsfilm außer Konkurrenz bekannt gegeben wurde Wim Wenders‘ 3D-Film über die verstorbene Choreografin Pina Bausch, PINA. Über diesen poetische Tanzfilm in 3D, der mit dem Ensemble des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch nach ihrem Tod entstand, konntet ihr auf DigitaleLeinwand.de ja bereits öfter lesen, ich habe auch unter http://www.digitaleleinwand.de/pina eine extra Seite für PINA eingerichtet. Selbst wer keine Tanzfilme mag, wird sich von der Dynamik der Tänzer anstecken lassen- und das 3D-Format erweist sich als perfektes Vehikel die Bewegung im Raum auf der Leinwand darzustellen. PINA wurde aufwändig in 3D gedreht und wird sicher vielen Stereoskopie-Skeptikern vor Augen führen, welche Möglichkeiten das 3D-Format bietet.

Als kleinen Vorgeschmack möchte ich euch an dieser Stelle nochmal den Trailer von PINA präsentieren, der am 24. Februar 2011 deutschlandweit in 3D in den Kinos startet. Mehr über PINA gibt es auch auf der offiziellen Filmwebseite und natürlich auf der offiziellen Facebook-Fanpage http://www.facebook.com/pina.film

Das vollständige Wettbewerbsprogramm der 61. Berlinale:

A Torinói Ló/The Turin Horse Ungarn/Frankreich/Deutschland/Schweiz
Von Béla Tarr (Satantango, Die werckmeisterschen Harmonien)
Mit János Derzsi, Erika Bók, Mihály Kormos
Weltpremiere

Almanya – Willkommen in Deutschland Deutschland
Von Yasemin Samdereli – Spielfilmdebüt
Mit Vedat Erincin, Fahri Yardin, Aylin Tezel,Lilay Huser, Demet Gül
Weltpremiere / außer Konkurrenz

El premio (The Prize) Mexiko/Frankreich/Polen/Deutschland
Von Paula Markovitch – Spielfilmdebüt
Mit Paula Galinelli Hertzog, Sharon Herrera, Laura Agorreca, Viviana Suraniti, Uriel Lasillo
Weltpremiere

Jodaeiye Nader az Simin (Nader And Simin, A Separation) Iran
Von Asghar Farhadi (About Elly, Fireworks Wednesday)
Mit Leila Hatami, Peyman Moadi, Shahab Hosseini, Sareh Bayat, Sarina Farhadi
Internationale Premiere

Les contes de la nuit (Tales Of The Night) Frankreich
Von Michel Ocelot
Weltpremiere – Animationsfilm in 3D

Les femmes du 6ème étage (Service Entrance) Frankreich
Von Philippe Le Guay (Le coût de la vie)
Mit Fabrice Lucchini, Sandrine Kiberlain, Carmen Maura, Natalia Verbeke
Internationale Premiere / außer Konkurrenz

Margin Call USA
Von JC Chandor – Spielfilmdebüt
Mit Kevin Spacey, Jeremy Irons, Demi Moore, Paul Bettany, Zach Quinto
Internationale Premiere

Mein bester Feind (My Best Enemy) Österreich/Luxemburg
Von Wolfgang Murnberger (Der Knochenmann)
Mit Moritz Bleibtreu, Georg Friedrich, Ursula Strauss, Uwe Bohm, Marthe Keller, Udo Samel
Weltpremiere / außer Konkurrenz

Saranghanda, Saranghaji Anneunda (Kommt Regen, kommt Sonnenschein) Republik Korea
Von Lee Yoon-ki (Love Talk, This Charming Girl)
Mit Lim Soo-jung, Hyan Bin
Weltpremiere

Schlafkrankheit (Sleeping Sickness) Deutschland/Frankreich/Niederlande
Von Ulrich Köhler (Montag kommen die Fenster, Bungalow)
Mit Pierre Bokma, Jean-Christophe Folly, Jenny Schily, Hippolyte Girardot
Weltpremiere

The Forgiveness Of Blood USA
Von Joshua Marston (Maria voll der Gnade)
Mit Tristan Halilaj, Sindi Laçej, Refet Abazi, Ilire Vinca, Çelaj, Çun Lajçi
Weltpremiere

Un Mundo Misterioso (Rätselhafte Welt) Argentinien/Deutschland/Uruguay
Von Rodrigo Moreno (Der Leibwächter)
Mit Esteban Bigliardi, Cecilia Rainero, Rosario Bléfari
Weltpremiere

Unknown (Unknown Identity) Deutschland/Großbritannien/Frankreich/
Von Jaume Collet-Serra (Orphan – Das Waisenkind)
Mit Liam Neeson, Diane Kruger, January Jones, Aidan Quinn, Bruno Ganz
Internationale Premiere / außer Konkurrenz

V Subbotu (An einem Samstag) Russland/Deutschland/Ukraine
Von Alexander Mindadze (Otryv/ Soar)
Mit Anton Shagin, Svetlana Smirnova-Martsinkievich, Stanislav Rjadinsky, Vjacheslav Petkun, Sergej Gromov
Weltpremiere

Bizim Büyük Caresizligimiz (Our Grand Despair) Türkei/Deutschland/Niederlande,
von Seyfi Teoman
Weltpremiere

Coriolanus Großbritannien
von Ralph Fiennes
Weltpremiere

Odem (Lipstikka) Israel/Großbritannien
von Jonathan Sagall,
Weltpremiere

PINA Deutschland/Frankreich
von Wim Wenders,
Weltpremiere / außer Konkurrenz – Tanzfilm in 3D

The Future Deutschland/USA
von Miranda July
Internationale Premiere

True Grit USA
von Joel und Ethan Coen,
Internationale Premiere / außer Konkurrenz

Wer wenn nicht wir (If Not Us, Who) Deutschland
von Andres Veiel
Weltpremiere

Yelling To The Sky USA
von Victoria Mahoney,
Weltpremiere

Soeben haben die Internationalen Filmfestspiele Berlin bekannt gegeben, dass PINA, der neue Film von Wim Wenders über das Werk der Choreografin Pina Bausch auf der der Berlinale 2011 seine Weltpremiere feiern wird. Der mit großer Spannung erwartete 3D-Tanzfilm mit dem Ensemble des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch wird im Wettbewerb außer Konkurrenz gezeigt.

Damit stehen die ersten acht Filme für den Wettbewerb der 61. Internationalen Filmfestspiele Berlin fest. Zum bereits angekündigten Eröffnungsfilm „True Grit“ von Joel und Ethan Coen (ebenfalls außer Konkurrenz) läuft, kommen sieben Produktionen bzw. Co-Produktionen aus der Türkei, den Niederlanden, Israel, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und den USA hinzu. Zu sehen sind „Bizim Büyük Çaresizligimiz“ (Our Grand Despair) von Seyfi Teoman (Weltpremiere),
der Debütfilm von Ralph Fiennes „Coriolanus“ (Weltpremiere, a.K.), „Lipstikka“ von Jonathan Sagall (Weltpremiere), „Wer wenn nicht wir“ von Andres Veiel (Die Überlebenden, Die Spielwütigen), „Yelling To The Sky“ von Victoria Mahoney (Weltpremiere) und The Future von Miranda July (Internationale Premiere).

„Auch in 2011 kooperieren wir wieder eng mit dem Filmfestival in Sundance, nicht nur im European Film Market, sondern auch im offiziellen Programm“, sagt Festivaldirektor Dieter Kosslick. „Um Independent-Filmen die größtmögliche internationale Wahrnehmung zu bieten, öffnen wir im Fall der US-amerikanischen Regisseurin Miranda July den Wettbewerb für eine außergewöhnliche deutsch-amerikanische Co-Produktion, die in Sundance außer Konkurrenz läuft.“

Die 61. Internationalen Filmfestspiele Berlin findet statt vom 10. – 20. Februar 2011. Mehr über PINA gibt es auf der offiziellen Filmwebseite www.pina-film.de und auf der Facebook-Fanpage von PINA.

Mich freut diese Nachricht sehr. Zum einen wissen meine Leser über meine enge Verbindung zum Film, zum anderen freut mich der Mut der Berlinale sich auf das Thema 3D-Film einzulassen und dem Bereich Arthaus 3D eine angemessene Plattform zu geben.

Und nein, es gibt noch keine Tickets. 🙂

Wim Wenders dreht Ende Juli 2010 auf Einladung der japanischen Architekten Kazuyo Sejima + Ryue Nishizawa / SANAA eine stereoskopische 3D-Video-Installation als Beitrag für die Architektur Biennale in Venedig 2010. Das japanische Architekturbüro SANAA erhielt in diesem Jahr den renommierten Pritzker Award. Architektin Kazuyo Sejima leitet als Kuratorin die diesjährige Architektur Biennale in Venedig.

IF BUILDINGS COULD TALK… ist eine Auseinandersetzung mit dem Rolex Learning Center in Lausanne, einem erst kürzlich eröffneten futuristischen Gebäude der beiden Architekten. Das Gebäude ist das Flaggschiff der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne und dient Studenten und Öffentlichkeit als Lern- und Aufenthaltsraum. Das Thema der Architektur Biennale 2010 lautet „People Meet in Architecture“. Im Zentrum der 3D-Video-Installation von Wim Wenders steht die Frage, auf welche Art Gebäude mit ihren Nutzern kommunizieren.

Wie großartig! Gebäude sind in der Regel fixiert an ihrem Platz. Eine Ausstellung von Gebäuden beschränkte sich lange auf Modelle, Zeichnungen und Pläne, Fotografien oder auch Videos. Durch die stereoskopische 3D-Installationen wird ein neues Kapitel der Architektur-Repräsentation geöffnet. Sicher ist dies nur eine Annäherung an das Gebäude, doch vermutlich die bisher immersivste Möglichkeit.

Kazuyo Sejima

Mit Kazuyo Sejima leitet eine der bedeutendsten zeitgenössischen Architektinnen (und erstmals eine Frau) die Architektur-Biennale. Welche Ehre, wenn die Präsidentin der Biennale für die Repräsentation ihres eigenen Gebäudes die Neue Road Movies mit Regisseur Wim Wenders zur visuellen Umsetzung einlädt. Und sich mutig- wie ihre Gebäude selbst- auf eine neue visuelle Gestaltung mit einer stereoskopischen 3D-Video-Installation einlässt. Und wieder betritt Wenders bei dieser Produktion Neuland, bei der er nicht nur Regie führte, sondern auch das Konzept entwickelte. Der stereoskopische Dreh erfolgt auf Canon-Fotokameras mit Zeiss-Film-Objektiven. Bei den 3D-Rigs handelt es sich um Prototypen von Philippe Bordelais und Alain Derobe. Diese sind sehr viel leichter und beweglicher als die herkömmlichen 3D-Rigs- und ermöglichen so eine flexiblere dokumentarische Arbeit. Der Producer Erwin Schmidt holt für das Projekt „If Buildings Could Talk“ erneut Alain Derobe als Stereographer, der bereits mit Neue Road Movies den Tanzfilm PINA umsetzte. Für die Tongestaltung ist DieBasisBerlin zuständig. Die Bild-Postproduktion einschließlich Stereo Sweetening, Depth Grading und Stereo Colour Grading übernimmt Cinepostproduction. Als Kameramann ist Jörg Widmer dabei. Den Ton liefert Ansgar Frerich, die Musik Thom Hanreich. Für den Schnitt ist Toni Froschhammer zuständig. Postproduktionsstereograph ist Daniele Siragusano, der Supervisor des Projekts ist Jan Fröhlich.

Die zwölfte Architecture Biennale ist vom 29. August bis zum 22. November 2010 in Venedig zu sehen. Eine Preview der 3D-Video-Installation findet vom 26. – 28. August statt.. Mehr Informationen gibt es auf der Webseite der Biennale di Venezia und der Webseite von Neue Road Movies. Mehr über das Rolex Learning Center findet man unter diesem Link.

Bild © Neue Road Movies (1) · Alle Rechte vorbehalten.
Portrait Kazuyo Sejima © Rama (2) CC-Lizenz · Einige Rechte vorbehalten.

Die treuen Leser von DigitaleLeinwand.de haben es gestern bereits entdeckt: ich widme dem Film PINA einen eigenen Kanal auf meinem Blog. Unter www.digitaleleinwand.de/pina findet ihr unter dem Reiter PINA gleich rechts neben den Artikeln alle Informationen über einen für mich sehr besonderen stereoskopischen 3D-Film. Regisseur Wim Wenders sah mit der Verbreitung der 3D-Kinotechnik endlich eine Möglichkeit das Tanztheater von Pina Bausch sinnhaft auf die Kinoleinwand zu bringen. Oder vielmehr in den Raum hinter der Leinwand, der sich durch die Stereoskopie eröffnet. Nach der Erschütterung durch den Tod der Choreografin stand das Projekt auf der Kippe. Doch sowohl die Filmproduktions-Firma Neue Road Movies wie auch das Tanztheater Wuppertal – Pina Bausch folgten Pinas eigener Maxime: „Wir müssen tanzen.“ Die Chance und das Privileg, die noch von Pina Bausch selbst einstudierten Stücke in 3D gültig festzuhalten, wollte man nicht verstreichen lassen. Zusammen mit einem der erfahrensten Stereographer Europas, Alain Derobe, filmte man in zwei Drehblöcken die Stücke Sacre du Printemps, Café Müller, Vollmond und Kontakthof, sowie Soli mit den Tänzerinnen und Tänzern des Tanztheaters Wuppertal.

Foto: Donata Wenders, 2009

Foto: Donata Wenders, 2009

Die Dreharbeiten sind mittlerweile abgeschlossen, PINA befindet sich derzeit in der Postproduktion. Und wer auf dem Kinokongress in Baden-Baden oder beispielsweise im Rahmen der EFA- Stereoskopie-Masterclass bereits das Demo in stereoskopischem 3D sehen konnte, hat verstanden, wie großartig die S3D-Technik für einen Tanzfilm geeignet ist. Und muss sich der Diskussion über die Möglichkeiten des 3D-Kinos stellen- welche Genre sind prädestiniert? In welchen Kinos lässt sich ein 3D-Arthaus-Film überhaupt auswerten? Welche Veränderungen in der filmischen Bildsprache bringt ein stereoskopischer Dreh mit sich?

Bis zum Filmstart von PINA, der in Deutschland von NFP verliehen wird, müssen wir uns noch bis Anfang 2011 gedulden. Bis dahin wird es aufgrund eines sehr freundschaftlichen Kontakts zu Neue Road Movies auf DigitaleLeinwand.de diverse Artikel mit Produktionsnotizen, Einblicken in die Dreharbeiten und Material aus dem Film zu sehen geben. Ihr dürft gespannt sein. Und schon mal unter digitaleleinwand.de/pina einen ersten Blick auf den 3D-Tanzfilm PINA werfen.

Bild © Donata Wenders· Alle Rechte vorbehalten.