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Pünktlich zu Weihnachten 2012 setzte die erfolgreiche CGI-Produktion von nwave Pictures das Abenteuer um Schildkröterich Sammy mit einem zweiten Teil fort, der in den Altenjahren des Reptils spielt. Sammys Abenteuer 2 in der Regie von Vincent Kesteloot und Ben Stassen ist diesmal kein Unterwasser-Roadmovie, sondern ein Ausbruchfilm, müssen die Helden Sammy und Ray nun aus dem weltgrößten Meeresaquarium entkommen. Zum Glück haben Schildkrötenenkel Rick und Ella eine helfende Flosse für die See-nioren. Die Fortsetzung muss ohne die prominenten Gesichter Matthias Schweighöfer und Lena als Synchronsprecher auskommen, dafür bringen Detlev Buck, Paul Panzer, Der Graf und Boss Hoss neue Nuancen ein. Und wie es die PopOut-Fans erwarteten, spielt der Film auf der stereoskopischen Klaviatur von großen 3D-Tiefen bis Nasenspitzen-Nähen. Sammys Abenteuer 2 ist seit dem 16.5. 2013 auf DVD, Blu-ray, Blu-ray 3D  und als Video on Demand für das Heimkino zu haben. Zum Discstart habe ich mir die Blu-ray 3D für euch angesehen, zudem könnt ihr ein BD3D-Exemplar in der Verlosung gewinnen.

Zum Einstimmen gibt es erstmal den Trailer:

[sws_2_column title=“SAMMYS ABENTEUER 2„] Sammys Abenteuer 2 -  Blu-ray 3D [/sws_2_column] [sws_2_columns_last] Original: Sammys Avonturen 2 (2012)

Anbieter: Studiocanal

Laufzeit: 92 Minuten plus Bonusmaterial

Bildformat: 1920x1080p (1.78:1)

Audiokanäle: Deutsch DTS 5.1 Master Audio

Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte

Regionalcode: B

FSK: ab 0 Jahre freigegeben

VÖ-Termin: 16.05.2013 [/sws_2_columns_last]

 
 

Sammys Abenteuer 2 - Hauptplakat

Kurzinhalt: Lustig, mutig und immer für ein großes Abenteuer zu haben: Die beiden Schildkröten Sammy und Ray sind um die ganze Welt gereist, jetzt wollen sie sich endlich auf den faulen Panzer legen – und den verdienten Schildkrötenruhestand genießen. Doch nix da! Fiese Fischer fangen die beiden Freunde ein und verkaufen sie an ein Aquarium. Dort, viele tausend Seemeilen von zuhause, sollen unsere Freunde die Touristen belustigen. Aber da haben Sammy und Ray andere Pläne! Mit ihren neuen Freunden, dem Blobfisch Jimbo und dem Hummer Lulu, schmieden sie einen genialen Fluchtplan. Da ahnen sie noch nicht, dass ihre Enkelkröten Ricky und Ella schon unterwegs sind – mit Volldampf unter den Flossen machen auch sie eine ganz große Welle und beginnen eine irrwitzige Rettungsaktion.

Story

Besonders stellen sich die vielen liebenswerten bis durchgeknallten Charaktere neben den Schildkröten bei Sammys Abenteuer 2 in den Vordergrund. Ein Seepferdchen als Mafiaboss, ein unsäglich hässlicher Blobfisch, ein Hummer mit schizophrener Scherenspaltung, gefräßige Möwen mit Ehrenkodex, tintenbeladene Riesenkalmare, ein totkomischer Clownfisch- man bringt allerlei schöne Ideen in den Film ein. Diverse Tierarten kommen einem in Art, Aussehen oder Verhalten zwar verdächtig aus Findet Nemo oder Happy Feet vor, dennoch versucht man ihnen einen besonderen Platz im Aquarium zu geben. Auch die menschlichen Figuren sind durchaus akzeptabel gestaltet und animiert, auch wenn man bei den jamaikanischen Fischern oder den indischen Angestellten im Meeresaquarium über Political Correctness sprechen müsste, zu stereotyp fällt die Darstellung aus. Immer wieder wird mit Erwartungen gebrochen- der Bösewicht Big D ist ein kleines Seepferdchen- doch werden auch viele Erwartungen bedient. Während der Erstling das Thema der ökologischen Verantwortung für die Meere und den Walfang thematisierte, stehen im zweiten Abenteuer das Halten von Tieren in Gefangenschaft zu Luxuszwecken im Vordergrund. Aber auch die Werte Freundschaft, Zusammenhalt und Verantwortung werden thematisiert. Für mein Empfinden ist der moralische Zeigefinger im zweiten Teil zwar weiter vorhanden, allerdings nicht so mahnend erhoben.

Bild

Die Fortsetzung bewegt sich visuell auf dem Niveau des Vorgängers. Die Figuren bleiben cartoony, was aber in den meisten Fällen den Charakteren zuträglich ist. Allein bei den erwachsenen Schildkröten und bei Mama Oktopus stört mich das Figurendesign mit dem sehr glatten Look und den großen Augen. Die Animationen wirken überzeugend und lebendig. Die gesetzten Tiefenschärfen sind durchweg interessant. Die Szenerien sind grundsätzlich übersichtlich gestaltet, so dass man für die Stereoskopie gute Tiefenstaffelungen erreicht, das Bild aber nicht überbordend bestückt ist. Das lässt sich als kindgerecht verkaufen, mitunter ist es mir in der Kombination mit den doch kalten Oberflächen etwas zu karg. Die Farben sind frisch und lebendig, das Kontrastverhältnis ausgewogen. Der Schwarzwert überzeugt  und ist gut durchgezeichnet.  Artefakte durch Kompression lassen sich lediglich in einem Blauverlauf in der Eröffnungsszene erkennen. Digitales Rauschen lässt sich an diversen Stellen in der 2D-Fassung des Films finden, in der 3D-Fassung hingegen fällt es an den gleichen Stellen nicht auf, sondern sorgt für Atmosphäre.

Ton

In der Ausstattung wird ein wenig gegeizt, Sammys Abenteuer ist auf der Blu-ray 3D nur in der Sprache Deutsch und mit deutschen Untertiteln für Hörgeschädigte vorhanden. Die englische Originalfassung mit den Voicetalents Melanie Griffith, Isabelle Fuhrman und Gemma Arterton wollte man dem hiesigen Publikum nicht spendieren. Nicht nur in der Vermarktung setzte man voll auf die Sprecher Boss Hoss, Paul Panzer und den Grafen von Unheilig. Mit ihrer spezifischen Ausprägung geben sie den jeweiligen Figuren einen deutlichen Charakter, der manchmal darüber hinweg tröstet, dass Sänger nicht zwingend Schauspieler sind. Dass man bemüht wortspielende Witze mit Boss, Panzer, Unheiligem oder zu den Lichtern der Stadt einbaut, ist verzeihlich. Wenn aber die mafiöse Muräne Mario einen stark gekünstelt amerikanischen Dialekt haben muss (die sie manchmal vergisst), geht der Bezug auf Boss Hoss für meinen Geschmack ein wenig zu weit. Musikalisch leistet der Score von Ramin Djawadi eine hervorragende Arbeit, neben der Untermalung der Bilder entschärft er gruselige Szenen mit gegenläufiger Musik, so dass auch jüngere Kinder der Gefahr trotzen können. Im Soundtrack finden sich auch ein paar Klassiker wie Rock the Casbah von The Clash oder All Along The Watchtower von Jimi Hendrix, was vor allem die Eltern freuen dürfte. Der Sound in DTS 5.1 beweist eine gute Mischung, die Dialoge sind auch in actionreicheren Szenen klar verständlich.

Stereoskopie

Wie bereits im Vorgänger dreht Sammys Abenteuer das Stereoskopie-Erlebnis der meisten CGI-Animationsfilme um. Statt sich auf den Tiefenraum zu beschränken, wird der Raum vor der Leinwand mit PopOuts genutzt, wann immer es geht. Dabei werden extreme, untersichtige Subjektive als Einstellungen genutzt, fliegende Möwen finden ihren Weg durch die Weite der X-Achse, freche Hummer schnappen mit ihren Scheren nach den Nasenspitzen der Betrachter. Sowohl Schwimmszenen wie auch Flugszenen sind optimal für das Erlebnis im 3D-Kino, da man sich im Raum in alle Richtungen fortbewegen kann. Schwebeteilchen im Wasser, Luftblasen oder Schneeflocken sorgen für Volumen. Sehr gelungen sind die dynamischen Verlagerungen der Fokussierungen entlang der Tiefenachse. NWave beweist, dass sie in ihrer Zeit der Vergnügungspark-Filme viel über Out of Screen-Effekte gelernt haben und setzen dies mit Freude ein. Das darf auch mal reines Mittel zum Selbstzweck sein, kommt aber bei den Kids als willkommene Abwechslung gut an. Auch auf ein paar typische „Achterbahnfahrten“ durch Leitungsrohre oder Abwassermüll muss der Zuschauer nicht verzichten.  Die Plastizität der Figuren ist ansprechend. Wenn man sich auf die Bildführung der Handlung verlässt, sind die vielen seitlichen Anschnitte nicht störend. Ghosting tritt so gut wie nicht auf.

Ausstattung und Bonusmaterial

Die Blu-ray 3D-Ausgabe kommt als Single-Disc  im HD Keep Case. Mit dem Wendecover wird man den lästigen FSK-Aufdruck der Freigabe ab 0 Jahre los. Sämtliche Extras liegen vollständig in High Definition in 1080p vor, allerdings nur in 2D. Das Extra „Hinter den Kulissen“ gibt Einblick in die Synchronarbeit von Axel Stein, Detlev Buck, Boss& Hoss und dem Grafen, die auch beim Clip zur Deutschlandpremiere und in den Interviews zur Sprache kommen. Etwas mehr Hintergrund über den Entstehungsprozess des Animationsfilms, die Filmemacher oder das im ersten Teil so hervorgehobene Thema der ökologischen Verantwortung wäre durchaus interessant gewesen.

Extras

  • Hinter den Kulissen
  • Interviews
  • Die Deutschlandpremiere
  • Trailer

Fazit

Wer Sammys Abenteuer- Die Suche nach der geheimen Passage mochte, wird auch Gefallen an dieser Fortsetzung finden. Visuell bleibt der Film mit seinen cartoony Figuren unter dem Level der großen CGI-Schmieden Pixar, DreamWorks Animation oder Blue Sky. Figürliche Anleihen an den grandiosen Findet Nemo waren wohl leider unvermeidlich. Die Geschichte ist als turbulenter Familienfilm mit ökologischer Botschaft konzipiert. Kinder werden neben der unterhaltsamen Geschichte Gefallen an den Figuren und den Gags, sowie der dynamischen 3D-Umsetzung finden. Auch spannendere Szenen werden nicht zu gruselig, da sie durch den geschickten Musikeinsatz aufgefangen werden. Für die Erwachsene gibt es zudem diverse referenzierte Anspielungen zu finden. Für Liebhaber von 3D-Filmen mit betonten Out of Screen-Effekten ist Sammys Abenteuer 2 genau wie sein Vorgänger ein MustHave fürs 3D-Heimkino.

Verlosung

DigitaleLeinwand verlost mit freundlicher Unterstützung von Studiocanal eine Blu-ray 3D von Sammys Abenteuer 2! Um zu gewinnen, müsst ihr einfach die Lösung der Gewinnspielfrage mit Namen, E-Mail und Postadresse über das Formular unten einreichen. Selbstverständlich werden eure Daten vertraulich behandelt und nur zur Abwicklung des Gewinnspiels genutzt. Einsendeschluss ist der 24.05.2013 um 12 Uhr. Der Gewinner wird direkt per Mail benachrichtigt.

Hier die Gewinnspielfrage: “Was für eine Schildkrötenart ist Sammy?”

Rechtswege wurden von den Krabben im Abflussystem verspeist und sind von daher ausgeschlossen. Ich wünsche allen viel Glück!

Bilder © Studiocanal · Alle Rechte vorbehalten.

Genre made in Germany ist noch immer ein schwieriges Pflaster. Die Genre-Jüngerschaft preist ihre Werke und betont den existierenden Markt. Mit Blick auf das Fantasy Film Fest, bei dem die Dauerkarten bereits Monate im Voraus ausverkauft sind, mag das auch stimmen. Doch bisher ist man weiter den Beweis schuldig, das Genre aus Deutschland funktioniert, sprich ein nennenswertes reguläres Publikum ins Kino zieht.

Als nächster Contestant steigt die Produktion von Holger Hage und Ingo Hamacher The Forbidden Girl in den Ring. In diesem „Supernatural-Thriller“ richtet man sich direkt an ein internationales Publikum, so wurde in Englisch gedreht und für den deutschen Markt nachsynchronisiert. Und das wirkt an manchen stellen irritierend, weil es so „deutsch“ aussieht, die Nebenrolle der Assistenz-Ärztin hingegen wirkt sprachlich durch Synchro und Text gar unfreiwillig komisch auf Teleshopping-Niveau. Auch der Polizist stapft im US-Outfit über den sonst sehr deutschen Friedhof, den man für die Nachtszenen im Night-per-Day-Verfahren drehte. Mit Blick auf das Produktionsbudget ist das annehmbar, für die Stereoskopie sogar sehr dankbar, da man so viel Bäume des nachts gar nicht ausleuchten könnte, um genügend Bildinformation zu generieren.

The Forbidden Girl - Szenenbild 10

Eigentlich eine Hauptrolle: das Thüringer Jagdschloss in Hummelshain, das auch für einen Edgar Wallace-Film würdig wäre

Ein wunderbarer Drehort ist natürlich das Thüringer Jagdschloss, dass für einen Großteil der Atmosphäre aufkommt, sonst sehen die Sets leider zu oft nach Berliner Hinterhof aus. Man darf nicht penibel sein: dass der Schloss-Garten eigentlich verwildert ist, aber hübsch gepflanzte Begonien davor stehen, ist zwar kleinkariert, haut einem aber ständig aus der Atmosphäre. Und die hat es schwer. Im Presseheft gepriesen als „außergewöhnlichen Spielfilm in 3D […], der liebevoll das hochromantische Hollywoodkino der 40er Jahre zitiert und mit einer klassischen Fantasy-Geschichte verbindet“ präsentiert The Forbidden Girl durch die digitale Technik eher kühle Bilder und eine Story, die vor allem für Stirnrunzeln sorgt. Unterschiedliche Fantasy-Elemente werden zwar verbunden, dem Zuschauer aber nicht erläutert-  warum gibt sich eine Hexe mit einem Werwolf ab? Wurde die Doppelliebe von Beginn an inszeniert und wenn ja, wie hat Laura ins Schloss gefunden? Warum sind die Magier involviert? Bekommt das kosmische Spektakel nicht eine zu große Bedeutung, wofür dienen die Selbstentzündungen? Wenn es dort sinnvolle Herleitungen gab, hat man dies schlicht vergessen zu erzählen.

The Forbidden Girl - Szenenbild 12

Wie man sich den fanatischen Religionsunterricht im Berliner Hinterhof vorstellt

Das beste am Film ist eigentlich die Qualität der stereoskopischen Bilder. Für den besonderen Reiz drehte man mit nativ in 3D- ein ungewöhnlicher Schritt für eine Low Budget-Produktion, aber zu Beginn des Projektes 2010 nachvollziehbar, es gab Neuland (und Fördergelder?!) zu erobern. Gedreht wurde auf der Red MX, als Lead Stereographer konnte das deutsche „3D-Urgestein“ Alaric Hamacher gewonnen werden, der zuletzt mit der 3DTV-Produktion „Die Huberbuam“ überzeugte. Saubere räumliche Staffelungen erzeugen Dimensionalität in der Tiefe, leichte Out of Screen-Effekte sorgen für Dynamik. Ein wenig mit dem Format gespielt wurde durchaus, sehr schön sind die halbtransparenten Überblendungen, die Konstruktion von intimer Nähe zwischen Protagonisten. Auf der CINEC 2012 wurde der Film von der Vereinigung der europäischen 3D-Produzenten UP3D (Union des professionels de la 3D relief) mit dem „UP3D Excellence Award“ ausgezeichnet.

The Forbidden Girl - Szenenbild 02

Horch, was kommt von Draußen rein? Der Diener.

Die VFX von Pixomondo und Stereo Post Berlin fügen sich auch in 3D ordentlich ins Bild ein, spielen sich aber zu deutlich in den Vordergrund. Effekt-Shots wie das düstere Schloss vor nächtlichem Himmel wirken zu schabloniert. Und wenn es schon in der Story keine richtigen Geister gibt, zu kämpft The Forbidden Girl wenigstens mit Geisterbildern, vor allem bei Reflektionen auf Glas und Metall.

Schauspielerisch ist das für eine Independent-Produktion im Rahmen, zumindest bei den Hauptdarstellern Peter Gadiot als verliebter Hauslehrer, Jeanette Hain als sich verjüngende mysteriöse Lady Wallis und Jytte-Merle Böhrnsen im Doppelspiel als Laura, über die sich dann wohl vor allem das US-Publikum ob der freizügigen Szenen freuen wird. Klaus Tange als mysteriöser Diener Mortimer ist zwar ab und an etwas drüber, macht aber durch Physis und die ihm gegebene wandelbare Figur am meisten Spaß in diesem Quartett. Leider bleibt die Motivation der Figuren recht eindimensional, eine Entwicklung der Charaktere hätte sich nicht auf die Veröffentlichung von Hintergrundwissen beschränken sollen. Eine Identifikation mit den Charakteren wird dem Zuschauer nicht leicht gemacht.

The Forbidden Girl - Szenenbild 09

Hauslehrer Toby McClift und das lichtempfindliche verbotene Mädchen Laura

Blöde Diskussion: darf man das alles kritisieren? Schließlich ist es Genre, Mystery oder Trash, egal, wie man es nennen will. Und da ist das Stamm-Publikum durchaus geneigt ein Auge zu zu drücken. Doppelschneidges Schwert, auf der einen Seite will Genre ja als Filmgattung ernst genommen werden. Dann muss dort aber einfach mehr Substanz rein. Nach atmosphärischen Grusel oder hinterhältigem Schocker sucht man vergebens. Auch die gepriesene „filmnostalgische Leidenschaft“ hat sich mir leider nicht erschlossen. Und wenn der aufgeschlossene Kinogänger das „hochromantische Hollywoodkino der 40er Jahre“ sucht, wird er wohl ebenfalls enttäuscht den Kinosaal verlassen.

Insofern kann ich The Forbidden Girl nur für Genre-Fans empfehlen.

An CGI-Animationsfilmen mangelte es im Kinojahr 2012 nicht. Und ein roter Lockenschopf stach besonders heraus. Merida- Legende der Highlands ist in vielerlei Hinsicht ein neuer Ansatzpunkt für Pixar Animations: erstmals eine weibliche Heldin, gleich eine Prinzessin, eine historische Geschichte, mehr eine märchenhafte Fabel. Aber auch technisch setzt Merida neue Maßstäbe: so schön ist noch nie eine CGI-Prinzessin durch die detaillierte und naturalistische Natur geritten. Und auch im Bereich 3D legt das Animationsstudio eine Schippe zur sonst eher zurückhaltenden Gestaltung drauf. Pünktlich zum Nikolaus erscheint am 5. Dezember 2012 Pixars 13. Leinwand-Abenteuer auf DVD, Blu-ray, Blu-ray 3D  und als Video on Demand für das Heimkino. Ich habe für euch die Blu-ray 3D getestet.

[sws_2_column title=“MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS„] [/sws_2_column]
[sws_2_columns_last] Original: Brave (2012)

Anbieter: Walt Disney Studios Home Entertainment

Laufzeit: 93 Minuten plus 123 Minuten Bonusmaterial

Bildformat: 1920x1080p (16:9 – 2.40:1)

Audiokanäle: Deutsch DD Plus 7.1 | Englisch Dolby TrueHD 7.1 | Italienisch DD Plus 7.1 | Türkisch DD 5.1

Untertitel: Deutsch, Englisch, Italienisch, Türkisch | Englisch für Hörgeschädigte

Regionalcode: A, B, C

FSK: ab 6 Jahre freigegeben

VÖ-Termin: 5.12.2012

[/sws_2_columns_last]

Zum Einstimmen in die schottische Welt des 10. Jahrhundert am Hofe Dunbroch habe ich erstmal den Merida- Trailer für euch:

Kurzinhalt:  Vor der beeindruckenden Kulisse der schottischen Highlands entführt das 13. Animationshighlight der Pixar Animation Studios in eine urtümliche und geheimnisvolle Welt, in der seit Menschengedenken die alten Geschichten von epischen Schlachten und mystischen Legenden von Generation zu Generation weitergegeben werden. MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS reiht sich ein in den Reichtum dieser Sagenwelt mit einer mutigen jungen Heldin, die den Traditionen, ihrem Schicksal und der schrecklichsten aller Bestien die Stirn bietet. Inmitten der rauen Wildnis der schottischen Highlands träumt die talentierte Bogenschützin Merida davon, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Doch im Hause des schottischen Königs hat nur eine das Sagen – Meridas Mutter, Königin Elinor. Und die hat eine ganz klare Vorstellung davon, wie die Zukunft ihrer Tochter aussehen soll: Das aufmüpfige Mädchen mit den wilden roten Locken soll möglichst bald unter die Haube, vermählt werden mit einem der Clan-Söhne aus der Umgebung. Also lädt Elinor den klobigen Lord MacGuffin, den mürrischen Lord Macintosh und den streitsüchtigen Lord Dingwall und ihre Söhne zu Ritterspielen ein, bei denen der Nachwuchs um die Hand von Merida kämpfen soll. Heimlich nimmt auch Merida – als Ritter verkleidet – an den Spielen teil und stellt die aussichtsreichen Kandidaten mehr als bloß. Die Lords schäumen vor Wut. Als Merida nach einem Riesenkrach mit der Mutter voller Zorn mit ihrem Pferd in den Wald flüchtet, nehmen die Dinge ihren unheilvollen Lauf. Ein magischer Fluch fordert all ihre Kräfte und ihren Mut, wenn sie ihre Familie und ihr Königreich retten will…

 

Bildqualität

Mit Merida- Legende der Highlands erreicht Pixar sowohl in der Animation wie in der Gestaltung von Figuren, Objekten und Landschaften ein großartiges neues Level. Vor allem der Reichtum der Details in den Objekten, Textilien und Landschaften fasziniert. Dazu kommt ein toller Kino-Look und eine hervorragende Beleuchtung, mit der die Texturen wunderbar zur Geltung kommen.  Die Schärfe des Bildes besticht durch seine durchgehende Detailzeichnung. Die Farben sind frisch und sehr lebendig. Dazu kommt ein sehr ausgewogenes Kontrastverhältnis mit sattem Schwarzwert und makelloser Durchzeichnung, was hervorragend auf die Details einzahlt. Allein diese Brillanz sorgt für eine Plastizität, die durch die Stereoskopie nochmals gesteigert wird. Artefakte durch Kompression sind nicht zu erkennen. Merida erreicht damit absolute Höchstwerte in der Bildqualität.

Tonqualität

Es ist ja ein bisschen wie Religion, darüber lässt sich schwer streiten. Und auch wenn die deutsche Synchronfassung absolut gelungen ist, fasziniert die englische Originalfassung aufgrund des schottischen Dialekts aller Figuren noch mehr. Die auditive Ebene intensiviert den Charakter der Figuren, bleibt dabei aber gut verständlich. Die stimmungsvolle Filmmusik von Patrick Doyle ist prägnant, spielt sich aber nicht in den Vordergrund.

Auch technisch liefert Disney auf der Tonebene ein hervorragendes Erlebnis. Die 7.1-Mischung  besticht durch seine aktive Surround-Soundkulisse, welche die Weite der Bilder unterstützt. die Mischung ist kräftig, bleibt dabei aber klar. Die Spache in den Dialogen bleibt stets klar verständlich, auch in actionreichen Szenen lassen sich Details gut verorten.

Ein deutscher HD-Sound ist nicht enthalten, sondern liegt im etwas ungewöhnlichen komprimierten Format Dolby Digital Plus vor. Die OV-Version hingegen ist als Dolby TrueHD enthalten. Auch wenn der Sound nicht mein Spezialgebiet ist, Merida bietet akustisch ein großartiges Referenz-Erlebnis.

Stereoskopie

Kurz gesagt: die 3D-Fassung ist hinreißend! Auch wenn es weiterhin keine starken PopOut-Effekte gibt, wird die Stereoskopie mutiger als in vorigen Pixar-Filmen eingesetzt. Pixar hat nie 3D-Gimmicks eingesetzt, dass sich nun mal ein Speer oder ein Pfeil in das Auditorium richtet, ist mit der Geschichte begründet und absolut in Ordnung. Vor allem begeistert die Tiefenwirkung in den detaillierten Landschaften, vieles in der Natur ist atmosphärisch in Bewegung. Das Auge möchte gern noch länger in den Tiefen der Wälder und der Unendlichkeit des Glens verweilen und die wunderbare Stimmung genießen, umherwandern. Die Plastizität der Figuren und der Sets wirkt sehr natürlich. Ein Ghosting tritt nur sehr minimal in sehr wenigen Szenen auf, geschuldet dem Bild-Kontrast, aber das lässt sich absolut verschmerzen. Wirklich eine hervorragende Arbeit, die neugierig auf die kommenden 3D-Filme von Pixar macht!

Ausstattung und Bonusmaterial

Die Blu-ray 3D-Ausgabe kommt mit insgesamt drei Discs. Enthalten ist die Blu-ray 3D mit Haupt- und Vorfilm, die 2D Blu-ray mit Hauptfilm, Vorfilm und Extras, sowie einer BD-Bonus Disc. Verpackt sind sie im HD Keep Case im O-Ring-Schuber mit Metallic-Druck. Allerdings wurde diesmal leider auf ein Wendecover ohne FSK auf der Wendeseite verzichtet.

Sämtliche Extras liegen vollständig in High Definition in 1080p vor. Neben den Audiokommentaren faszinieren vor allem die zahlreichen Einblick in den Entstehungsprozess des Filme, von den Recherchereisen nach Schottland über die Gestaltung und technische Prozesse. Die erweiterten Szenen und der alternative Anfang „Fergus & Mor’du“ geben weitere Story-Hinweise. Das ist sehr umfassend, vor allem durch das Extra-Material auf der Bonus-Disc.

Der wunderschöne Kurzfilm La Luna -Mondlicht – übrigens auch ein echtes 3D-Highlight – ist auf der BD3D auch in der stereoskopischen Fassung enthalten.

Zusätzlich befindet sich in der Blu-ray 3D  als Crosspromotion ein Gutschein für ein Kinder-Kinoticket für die aktuellen Disney-Kinofilme Das Geheimnis der Feenflügel oder Ralph Reichts, auch für die 3D-Version einlösbar.

Extras

  • La Luna – Mondlicht (Kurzfilm)
  • Die Legende von Mor’du
  • Schöne alte Welt
  • Merida & Elinor
  • Bären
  • Schlägerei in der Halle
  • Moos Zaubern
  • Magie
  • Clan Pixar
  • Es war einmal
  • Erweiterte Szenen
  • Kommentar des Regisseurs
  • „Fergus & Mor’du“ ein alternativer Filmanfang
  • Zusätzliche Szenen
  • Schmutzige behaarte Leute
  • Es ist eine Art von Englisch
  • Angus
  • Der Wandteppich
  • Trailer & Previews
  • Kunstgalerie
  • 3D La Luna – Mondlicht

Kritik & Fazit:

Die Tochter-Mutter-Geschichte ist vielleicht nicht neu, so aufregend und ungewöhnlich aber selten erzählt. Und wer selber Kinder hat, kommt nicht um Projektionen drumrum. Mit Merida – Legende der Highlands setzt Pixar technisch und optisch einen neuen Meilenstein. Die Animation des Pferdes Angus ist brillant, auch die Bären, allen voran Mama-Bär in seiner Wandlung ist ein Kunststück zwischen Anthropomorphisierung  und Realismus. Meridas Lockenpracht begeistert durch ihr wildes Chaos (und die Nerds, die die Technik dahinter verstehen). Der Look des Films ist atemberaubend schön und besticht durch viele wundervolle Bilder. Technisch liefert Disney erneut eine Blu-ray 3D mit Referenzniveau in Bild, Ton, und Stereoskopie.

Merida- Legende der Highlands ist ein toller Familienfilm für Kinder ab 8 Jahre mit einer bezaubernden Hauptfigur als zeitgemäßes Prinzessinen- Role Model. Und ein perfektes Geschenk zum Nikolaus oder zu Weihnachten.

Bilder © Disney · Alle Rechte vorbehalten.

Jack, ich fliege! Ja Rose, und diesmal auch durch den Raum, denn James Cameron und Fox brachten pünktlich zum 100. Sinktag des Kreuzfahrtschiffes die größte Romanze und den erfolgreichsten Film nach Avatar (ebenfalls Cameron..) erneut in die Kinos- und diesmal in 3D. Doch es ist mehr als ein trendiger Wiederaufführungsversuch, Cameron hat mit Titanic 3D den Beweis erbracht, dass eine 3D-Konvertierung durchaus ein großartiges stereoskopisches Erlebnis liefert- wenn man darin genügend Zeit, Geld und Mühe investiert (in diesem Fall 18 Mio. Dollar und ein Jahr Arbeit von 300 Personen). Nebenbei hat man das Einspiel-Ergebnis von sagenhaften rund 1,8 Milliarden Dollar auf über 2,185 Milliarden an der Kinokasse erhöht. Die 2 Milliarden-Grenze bleibt als Cameron vorbehalten. Nun ist TITANIC 3D  am 24.9.2012 als DVD, Blu-ray, Blu-ray 3D, Limited Edition und Video on Demand für das Heimkino erschienen.

TITANIC 3D
Original TITANIC 3D
Anbieter 20th Century Fox (1997/2012)
Laufzeit 194min
Bildformat 1920x1080p (16:9, 1.78:1)
Audiokanäle Deutsch DTS 5.1 | Englisch DTS-HD MA 7.1 | Französisch DTS 5.1 | Englisch: Dolby Digital 2.0
Untertitel Englisch, Deutsch, Französisch
Regionalcode A,B,C
VÖ-Termin 24.09.2012

 

Ich habe für euch die Blu-ray 3D getestet. Das Fazit ausnahmsweise vorab: man möchte Titanic 3D als Steelbook kaufen. Und zwar ein Dutzend mal. Und jedem Regisseur bzw. Produzenten von geschluderten 3D-Konvertierungen um die Ohren hauen. TITANIC 3D ist der absolute Maßstab für eine brillante 3D-Konvertierung, die trotz des Alters des Ausgangsmaterials von 15 Jahren weit besser aussieht, als was mancher heutzutage nativ gedreht abliefert.

Aber zur Einstimmung auf die abenteuerliche Rückkehr der großen Geschichte von technischer Fehlbarkeit und endloser Liebe erstmal den Trailer für euch:

Kurzinhalt:  Weltweit unübertroffen ist die bewegende Geschichte und atemberaubende Pracht von Titanic. Ausgezeichnet mit elf Oscars®, u.a. für den besten Film, spielte sich die ergreifende Liebesgeschichte überall auf der Welt in die Herzen der Kinobesucher und wurde damit zum populärsten Film aller Zeiten. Der internationale Superstar Leonardo DiCaprio und die Oscar®-nominierte Kate Winslet bezaubern auf der Leinwand als die jungen Liebenden Jack und Rose, die auf der Jungfernfahrt der „Unsinkbaren“ R.M.S. Titanic zueinander finden. Als das schicksalhafte Luxusschiff im eisigen Nordatlantik mit einem Eisberg kollidiert, wird ihre leidenschaftliche Liebe zu einem packenden Wettlauf gegen den Tod…

 

Bildqualität

Wir kennen James Cameron als Perfektionisten. Für die 3D-Fassung von Titanic wurde der Film restauriert und in einer Auflösung von 4K gemastert. Die 2D-Fassung liegt ja im breiteren 1:2,35-Format vor, aber die 3D-Fassung in 16:9 ist detailreicher, man gewinnt durch die aufgezogene Matte oben und unten sogar weitere Bildinformationen hinzu. Well done! Und das Bild setzt echte Referenz-Maßstäbe: es ist durchgehend gestochen scharf ist und absolut detailliert. Normalerweise lassen die Effekt-Shots das Bild eintrüben, doch haben sich diese durchaus bewährt und fallen nur marginal in der Schärfe ab. Auch beim Schwarzwert und beim Kontrast punktet die Disc sehr natürlich, dabei lebendig und leuchtstark. Die Farbgebung in den Nachtszenen ist manchmal etwas blaustichig, aber das ist beim „Monddreh“ nicht ungewöhnlich.

Schwarzwert und Kontrast geben sich indes sehr lebendig, kraftvoll und leuchtstark, so dass die fantastische Farbgebung hervorragend unterstrichen wird. Der Schwarzwert neigt in einigen Szenen zu einem leichten Blaustich, verhält sich jedoch insgesamt natürlich und satt. Der Gesamteindruck ist sauber, klar, und absolut sinngemäß. Kompressionsartefakte sind nicht sichtbar, ganz selten ist ein Banding-Artefakt zu finden. Das geringe Filmkorn ist in Standbildern gut sichtbar, fällt allerdings beim Sehen des Films überhaupt nicht auf, im Gegenteil, es sorgt sogar für einen Kino-Look.

Die Bildqualität profitiert von der Aufteilung des Hauptfilms auf zwei Blu-rays, so dass genügend Platz für die 194 Minuten zur Verfügung steht. Ebenfalls eine sehr gute Entscheidung!

 

Titanic -Vergleich Bildqualität

Titanic 3D beeindruckt mit einer verbesserten Bildqualität durch einen 4K-Masterscan und natürlich das Blu-ray-Format (Detailausschnitt links) gegenüber der DVD (Detailausschnitt rechts)

Tonqualität

Ich persönlich finde die deutsche Synchronstimme von Kate Winslet in Titanic sehr unsympathisch. ein Grund, warum der Film 1997 bei mir nicht so gut ankam. Aber ich gucke ja eh viel lieber in OV und 3D. Der Englisch DTS-HD MA 7.1 übertrifft den deutschsprachigen DTS 5.1 Surround-Mix in seiner Dynamik. Aber beide Fassungen bieten eine lebendige, aktive und atmosphärische Surround-Kulisse, die der Immersion der Bilder zuträglich ist. Wie in einer guten Dramaturgie steigert sich das Klangerlebnis beim Betreten des Schiffes und nimmt zum Untergang hin eine gewaltige und wuchtige Dimension mit steigendem Basscharakter an. Dennoch bleiben die Dialoge gut verständlich und klar. Der Soundtrack von James Horner ist mir ein bisschen zu Synthi-lastig, aber natürlich absolut stimmig und ein tragendes Element.

Ob die ruhige Weite des Ozeans oder das Wummern der mächtigen Schiffsmaschinen- auch der Ton folgt in seiner Intensität der Dramaturgie

Stereoskopie

Was James Cameron mit Titanic 3D geleistet hat, definiert den Maßstab für 3D-Konvertierungen- absolutes Referenz-Niveau! Dabei dient das 3D sowohl dem Effekt, wie der Geschichte. Den ganzen Film über ist der stereoskopische Raum sehr natürlich und lebendig, stellt sich aber nicht in den Vordergrund.  Auf starke PopOuts wird verzichtet. Doch in der Tiefe, bzw. der Höhe wird hervorragend gearbeitet, sowie in einer plastischen Darstellung der Sets und der Akteure. Und die Rauminformation bedient die Emotionen ganz hervorragend: nie war der Abgrund von der Reeling ins Meer spürbar höher, nie die gefluteten Gänge im Schiffsbauch klaustrophobischer. Gerade in Verbindung mit der hohen Tiefenschärfe zahlt sich der Dreh am detailgetreuen Set oder der Maxiatur aus.

Man merkt die Raum-Bestimmung Camerons in jeder einzelnen Szene, die Tiefenstaffelungen beziehen sich nicht nur auf Vorder- Mittel- und Hintergrund, sondern verteilen sich durchgängig im Raum.  In unterschiedlichen Standbildern habe ich die Ebene definiert, selbst vermeintlich beiläufiges Tropfwasser wurde räumlich verteilt.  Acht bis zehn räumlich gedehnte Tiefenebenen sind keine Seltenheit. Auch bei CloseUps von Charakteren kann man eine Plastizität des Gesichts erkennen, da hat die Nase noch ein Volumen! Die Ränder der Freistellungen sind knackig, aber nicht überschärft.

Einige wenige Einstellungen hätte Cameron heutzutage wohl anders gefilmt, die stark angeschnittenen Over The Shoulder-Positionen brechen natürlich das 3D-Fenster, wenn man darauf achtet. Allerdings wird der Blick durch eine Unschärfe geleitet, so dass dies nicht tragisch ist.

Mit einem passiven 3DTV waren zu keiner Zeit Crosstalking-Artefakte zu erkennen, auch in nächtlichen dunklen Szenen kam es zu fast keinem Ghosting, nur mit sehr geübten Auge konnte man ein paar sehr leichte Momente feststellen, die einem während des Handlungsverlaufs aber wirklich nicht auffallen.

Definitiv gibt es die volle Punktzahl für diese 3D-Arbeit!

Die komplexen Tiefenanordnungen des 3D-Transfers sind meisterlich, die Dimensionen des gigantischen Luxusliners kommen hervorragend zur Geltung.

Ausstattung und Bonusmaterial

Die Verpackung lag mir bei der Rezension nicht vor, es wird sich aber wohl um ein HD Keep Case im Schuber handeln. Die Blu-Ray 3D-Edition kommt mit einer zusätzlichen BD mit der 2D-Fassung im 1:2,35- Bildformat, einer prallgefüllten Extras-BD und dem Hauptfilm in 3D auf zwei Blu-rays als Vanilla-Version. Aufgrund der Länge des Films und dem Speicherbedarf der 3D-Fassung muss trotz BD 50 GB  einmal gewechselt werden, dafür erhält man aber eine hervorragende Bildqualität.

Die Extras sind wirklich sehr umfassend, und geben einen ausgiebigen Überblick in die Produktion des gigantischen Films. Allein die Dokumentationen über den Rückblick läuft eine Stunde, die letzten Geheimnisse der Titanic werden in einer 1,5 stündigen Doku betrachtet.  30 entfallene Szenen zeigen eine knappe Stunde weiteres Material, ebenfalls in HD vorliegend. Hinter den Kulissen warten rund 700 Fotos mitsamt Drehbuch, Storyboards, Fotos von den Dreharbeiten und diverse Poster-Designs. Featurettes, natürlich das schmachtende Celine Dion-Musikvideo, ein Clip über die bahnbrechenden Visuellen Effekte, die unterschiedlichen Trailer sowie Titanic-Parodien machen die Extras Blu-ray zu einem wahren Dokumentations-Fundus. Es wird auch ein alternatives Ende des Films geboten, aber nicht enttäuscht sein, der Luxusliner geht auch in dieser Fassung unter.

Mindestens genauso voll wie dritte Schiffsklasse kommt die Bonus-Blu-ray mit umfangreichen Dokumentationen und Materialien.

Extras

  • Rückblick auf die Filmproduktion (64 min, HD)
  • Titanic – Die letzten Geheimnisse mit James Cameron (96 min, HD)
  •  Entfallene Szenen mit optionalem Kommentar von James Cameron (HD)
  • Alternatives Ende
  • Making-of-Clips
  • Zeitrafferaufnahme des Titanic-Sets
  • Die echten Tauchgänge zur Titanic (erzählt von James Cameron)
  • $ 200.000.001: Eine Schiffs-Odyssee (Video der Crew)
  • Videomatic-Aufnahmen
  •  Die visuellen Effekte
  • Musikvideo „My Heart Will Go On“
  •  Trailer & TV-Spots
  • Umfangreiche Bildgalerien
  • Titanic-Parodien

Kritik & Fazit:

James Cameron liefert ab. 11 Oscars heimste der Monumentalfilm seinerzeit ein und erzeugte einen sehr lebendigen modernen Mythos, der pünktlich zum 100. Jahr des Stapellaufs seine Vollendung findet. Wem die Liebesgeschichte um Jack und Rose zu kitschig war, möge sich den Film erneut in dieser Fassung ansehen. Man muss neidlos anerkennen, dass James Cameron mit Titanic einen Film-Meilenstein geschaffen hat, einen echten Klassiker. Mit Titanic 3D hat er den Film auf eine neue Ebene gestellt und seine Vision des Films endlich verwirklicht. Und die Wartezeit hat sich gelohnt: Die Blu-ray 3D bietet neben sehr guten Ton eine Referenzklasse in Bild, Transfer und Stereoskopie. Imposanter und beeindruckender als in der stereoskopischen Fassung hat Titanic nie ausgesehen. Und trotz einer Konvertierung wirkt Titanic so räumlich wie nativ in 3D gedreht. Wirklich eine Disc, die in keiner BD3D-Sammlung fehlen sollte. Chapeau, Jim!

Bilder © 20th Century Fox · Alle Rechte vorbehalten.

 

Ein bisher in 3D unerfahrener Regisseur- nicht zwingend denkt man dabei an ein fantastisches 3D-Erlebnis. Doch hat sich  Hugo Cabret als 3D-Debut des Altmeisters Martin Scorsese als echter Volltreffer erwiesen. Es regnete Auszeichnungen für Martin Scorseses ersten Kinderfilm, unter anderem fünf Oscars und einen Golden Globe. Verfilmt nach der Buchvorlage von Brian Selznick liefert die Story neben einer charmanten Abenteuergeschichte drei große technische Komplexe: der Beginn des Kinos, die faszinierende Welt der Automaten und die Bühnenmagie.

Er ist nicht nur einer der besten 3D-Filme des Kinojahres, sondern auch neben seinem Oscar-Widersacher „The Artist“ die schönste Liebeserklärung an das Erlebnis Kino.

Hugo Cabret ist am 16.8.2012 als DVD, Blu-ray, Blu-ray 3D, 3D Superset und Video on Demand für das Heimkino erschienen. Ich habe für euch die Blu-ray 3D getestet. Aber zur Einstimmung auf die abenteuerliche Rückkehr zum Beginn des Erzählkinos erstmal den Trailer für euch:

Kurzinhalt: Die Geschichte von HUGO CABRET spielt im Jahr 1931 unter den Dächern von Paris. Der 12-jährige Waisenjunge Hugo (Asa Butterfield) lebt alleine in den Gemäuern eines gigantischen Pariser Bahnhofs. Seit sein Vater (Jude Law), ein talentierter Uhrenmacher, bei einem Brand ums Leben gekommen ist, versteckt sich Hugo auf dem Dachboden hinter einer großen Bahnhofsuhr. Statt zur Schule zu gehen, muss er die Arbeit seines Onkels übernehmen: Täglich macht er einen Kontrollweg durch die großen Hallen, um alle Bahnhofsuhren in Schuss zu halten und aufzuziehen. Dabei muss er sich vor dem strengen Stationsvorsteher (Sacha Baron Cohen) in Acht nehmen, der keine Chance auslässt, seinem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Hugos einzige Erinnerungsstücke an seinen Vater sind ein rätselhaftes Notizbuch und ein kaputter Roboter – eine Art Aufziehfigur – die Hugos Vater vor seinem Tod in seiner Uhrmacherwerkstatt zu reparieren versuchte. So lebt Hugo zwischen tickenden Uhren und mysteriösen Notizen, bis er eines Tages die neugierige Isabelle (Chloe Moretz) trifft, die sein Leben auf sensationelle Weise verändern wird: denn sie besitzt einen Schlüssel, der den Roboter zum Leben erwecken kann. Mit Hilfe von Isabelle und ihrem mysteriösen Onkel (Ben Kingsely), kommt Hugo einem außergewöhnlichen Geheimnis auf die Spur, das sein und das Leben aller Beteiligten auf magische Weise verändern wird…!

Hugo Cabret
Original Hugo
Anbieter Paramount Home Entertainment (2012)
Laufzeit 126 min
Bildformat 1920x1080p (1.78:1)
Audiokanäle Deutsch DD 5.1 | Englisch DTS-HD MA 7.1 | Spanisch DD 5.1
Untertitel Deutsch, Englisch, Niederländisch, Finnisch, Französisch, Spanisch, Dänisch, Schwedisch, Norwegisch
Regionalcode A,B,C
VÖ-Termin 16.08.2012

 

Bildqualität

Auf der Blu-ray und der BD3D wird uns Hugo Cabret in einem sehr scharfen, detailreichen und plastischem Bild präsentiert. Das harmoniert natürlich mit der stereoskopischen Tiefen – und Panorama-Wirkung. Die opulenten Sets wirken durch die natürliche Farbgebung sehr real und erwecken die Sets zum Leben, auch wenn die Farbpalette etwas erdig gestaltet ist. Auch in dunklen Passagen ist ausreichend Zeichnung vorhanden. Die Kompression ist sauber, es stören keinerlei Artefakte das visuelle Erlebnis.

Vom Besitzer des Spielwarenladens kann Hugo noch viele Tricks lernen

Tonqualität

Der originalsprachige Master in DTS-HD MA 7.1 bringt die Lebendigkeit des Bahnhof-Treibens raumfüllend zur Geltung und besticht durch eine glasklare Abmischung. Die Sprache ist hervorragend verständlich. Der Score von Howard Shore läuft etwas hintergründiger, aber untermalt in Themen sehr schön das Geschehen. Der Bassbereich wird beispielsweise in der Traumszene effektiv genutzt, kommt sonst aber selten zum Einsatz. Für meinen Geschmack klingt die deutsche 5.1 Fassung in Dolby Digital etwas dumpfer.

Hugo und  Isabel bei ihrem heimlichen Ausflug ins Lichtspielhaus

Stereoskopie

Es zeichnet sich aus, dass Scorsese Hugo Cabret bereits in 3D gedreht hat. Eingebettet in ein historisches Paris der 20er Jahre in einen unübersichtlich katakombigen Bahnhof, in der Uhraufzieher Hugo durch Gänge und Tunnel, über Leitern und Stege in große Türme in gigantische Uhrwerke eintaucht. Höhen, Tiefen, Weite, Enge, Perspektive, räumliche Veränderung – die Klaviatur der stereoskopischen Gestaltung umfasst viele Oktaven, die virtuos bespielt werden. Lange Kamerafahrten über die Bahnsteige lassen einen staunen- wie haben sie das gefilmt? Hugo Cabret beweist, dass eine 3D-Kamera keinesfalls statisch sein muss. Das 3D ist nie zum Selbstzweck vordergründig eingesetzt, sondern dient stets der Bildgestaltung und der Erzeugung von Emotionen. PopOut-Effekte werden für die atmosphärische Gestaltung vor der Leinwand durch aufwirbelnden Staub in der Luft oder den Dampf der Loks genutzt. Und auch die räumliche Tiefe wird perfekt bespielt, vielleicht so kreativ wie in keinem 3D-Realfilm vorher. Tiefe kann auch Weite oder Höhe oder Nähe bedeuten. Wir ahnen die Gefahr, wenn Hugo wie Harold Lloyd am Zeiger der Turmuhr hängt, die gähnende Tiefe unter sich. Wir fühlen die Enge der unterirdischen Korridore im Bahnhof. Der Blick über die Weite des nächtlichen Paris lädt selbst zum Träumen ein. Der Dobermann des Bahnhofinspektors rückt uns bedrohlich auf die Pelle. Alles wurde mit genügend Details zum Entdecken und genügend Zeit zum Verweilen des Blicks versehen.

Hugo Cabret besticht durch seine opulenten Sets, wie den Bahnhof, der Turmuhr mit seinem Uhrwerk oder dem Weg durch die Stadt über Friedhof und Brücken. Alles ist reichhaltig an visuellen Informationen, es existieren viele natürliche Staffelungen, die für einen tollen Raumeindruck sorgen. Natürlich ist auch das Filmatelier von George Méliès mit seinen Aufnahmen ein unterhaltsamer Spaß, der mit den Möglichkeiten der Stereoskopie die alten Filmtricks wiederbelebt, beispielsweise die Hummer vor der Unterwasser-Féerie, die näher zur Kamera in ein Aquarium gleiten und nicht Teil des Bühnengeschehens sind. Die visuellen Tricks der Bühnenmagier der Zeit sind hier liebevoll und charmant neu in 3D interpretiert.

Leider treten in wenigen Szenen Ghosting-Fehler auf, vor allem bei dunklen Szenen mit kontrastreichen Elementen und in CloseUps. Das ist bei der sonstigen 3D-Qualität aber zu entschuldigen und mindert das Filmerlebnis nur gering.

Hugo flüchtet sich in den Uhrenturm des Bahnhofs

 

Ausstattung und Bonusmaterial

Die Blu-ray 3D kommt als Amaray- Keep Case mit Wendecover. Das 3 Disc-Set kommt mit der herkömmlichen Blu-ray-Fassung mit Hauptfilm und Extras in 2D, sowie der zusätzlichen Blu-ray 3D als Vanilla-Version ohne jegliche Extras. Zudem ist die DVD mit dem Hauptfilm in Deutsch und Englisch (jeweils 5.1 Dolby Digital) plus MakingOf enthalten. Außerdem liegt ein Code für eine Digital Copy für iTunes oder Windows Media bei.

Die Extras haben insgesamt eine Spiellänge von 60 Minuten und liegen alle in HD-Qualität vor. Auch sind für alle Extras deutsche Untertitel verfügbar. Schönes Hintergrundwissen über die Motive des Films gibt es in der Featurette über den historischen Georges Méliès, sowie über die Automatatons, dem mechanischen Mann (ich hatte über das Thema einen Beitrag geschrieben, den ihr auf dem Paramount Pictures Blog nachlesen könnt). Für die Fans der Film-Tricks empfiehlt sich natürlich das MakingOf und das Extra über den Bau und die Aufnahme der Maxiatur.

Ausstattung Blu-ray – Hauptfilm  + Extras

  • 2D- Fassung des Hauptfilms
  • Auf den Mond geschossen: Das Making-Of von Hugo
  • Der Kinomagier, Georges Méliès
  • Große Effekte, kleiner Maßstab
  • Der mechanische Mann im Mittelpunkt von Hugo
  • Sascha Baron Cohen: Die Rolle des Lebens

Ausstattung Blu-ray 3D – Hauptfilm

  • 3D- Fassung des Hauptfilms

Welches Geheimnis birgt der Automat?

Kritik & Fazit:

Regisseur Martin Scorsese schuf mit Hugo Cabret nicht nur einen ebenso unterhaltsamen wie poetischen Familienfilm, sondern auch eine Liebeserklärung an die Frühzeit des Kinos und einen ihrer Pioniere, George Méliès. Scorsese verbindet dabei eine Abenteuergeschichte mit einer Würdigung von Méliès phantasievollem filmischen Werk mit den neuesten filmischen Mitteln einer faszinierenden 3D-Kamera. Auch wenn es in einigen Szenen zu Ghosting kommt, sollte man sich diesen Film unbedingt als Blu-ray 3D zulegen. Setdesign, Kamera, Tricks, Sound, alles greift wunderbar ineinander. Und das Schauspieler-Ensemble besticht durch das harmonische Zusammenspiel mit liebenswerten Nuancen.

Zudem: Wie wunderbar schön die original Filme von Georges Méliès im restaurierten digitalen Gewand- und vor allem in 3D! – aussehen, muss man einfach mit eigenen Augen sehen. Die 3D-Konvertierung der Archivfilme ist sensibel und doch eindeutig. Eines ist klar: Méliès war ein Magier auf der Bühne und entwickelte mit seinen Féerien fantastische Abenteuerreisen in das Land der Träume. Dabei nutzte er alles, was an technischen Tricks zur Verfügung stand, von der Bühnen-Falltür bis zum von ihm entwickelten Stoptrick, um seine Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. Und hätte Méliès bereits die technischen Möglichkeiten für stereoskopischen Film gehabt, hätte er auch Le Voyage dans la Lune in 3D gedreht .

Bilder © Paramount · Alle Rechte vorbehalten.

Fast so legendär wie der SciFi-Klassiker ist das 70-Minuten lange Videoreview zum Film von einem gewissen Mike aus Milwaukee, in dem er ausführlich erklärt, warum Episode1 ein Haufen Weltraum-Schrott ist. (Dahinter verbergen sich übrigens Red Letter Media) Und auch wenn es sich absurd anhört ein 70 Minuten-Review anzusehen- jede Minute davon ist ein großer Spaß. Und das beste: passend zur postkonvertierten 3D-Wiederaufführung gibt es das legendäre Review jetzt auch in 3D! Ihr braucht übrigens eine oldschool anaglyphe Rot-Grün-Brille dafür.

Get your Glasses ready (not included)!

Teil 1:

Und hier geht es weiter mit Teil 2:

3D oder nicht 3D– das ist die Frage, die ich euch mit dieser neuen Rubrik auf DigitaleLeinwand beantworten möchte. Nachschub an neuen stereoskopischen Filmen gibt es genug, doch ist das 3D-Erlebnis wirklich ein Vergnügen? Davon steht meist nichts in der Vielzahl der Filmkritiken, da sich die Kritiker zu oft nicht besonders gut mit dem 3D-Format auskennen oder dem 3D-Kino eher dogmatisch gegenüber stehen. Diese Antwort möchte ich euch nun regelmäßig auf DigitaleLeinwand geben. Dabei geht es mir nicht um noch eine Filmkritik im feuilletonistischen Kontext, sondern um eine Bewertung der 3D-Qualität, die sich sowohl mit dem Potential, der kreativen Umsetzung, den Effekten vor der Leinwand und der immersiven Raumtiefe als auch mit Bildfehlern beschäftigt. Natürlich sind manche Empfindungen hochgradig subjektiv. Doch meine Stammleser wissen: DigitaleLeinwand guckt seit Beginn des digitalen 3D-Zeitalters im Frühjahr 2009 alle 3D-Filme für euch. Das sollte eine gute Grundlage sein.  🙂

Besonders freue ich mich die Rubrik mit dem heißesten Anwärter der diesjährigen Oscar-Verleihung zu beginnen: Hugo Cabret von Martin Scorsese startet heute deutschlandweit in 206 3D-Kinos.

Und auch eure Meinung ist gefragt: am Ende des Artikels findet ihr eine Möglichkeit zur Abstimmung- werdet ihr euch den Film in 2D oder in 3D ansehen? Ich bin gespannt auf euer Feedback und wünsche euch interessante und gute Unterhaltung bei 3D oder nicht 3D!

3D-Potential

Ein Kinderbuch eines recht unbekannten Autors, das zur Hälfte aus Text, zur Hälfte aus Illustrationen besteht. Ein bisher in 3D unerfahrener Regisseur. Nicht zwingend denkt man dabei an ein fantastisches 3D-Erlebnis. Doch handelt es sich bei Hugo Cabret  um das 3D-Debut des Regiemeisters Martin Scorsese. Und die Buchvorlage von Brian Selznick liefert neben einer charmanten Abenteuergeschichte drei große technische Komplexe: der Beginn des Kinos, die faszinierende Welt der Automaten und die Bühnenmagie. Eingebettet in ein historisches Paris der 20er Jahre in einen unübersichtlich katakombigen Bahnhof, in der Uhraufzieher Hugo durch Gänge und Tunnel, über Leitern und Stege in große Türme in gigantische Uhrwerke eintaucht. Höhen, Tiefen, Weite, Enge, Perspektive, räumliche Veränderung – die Klaviatur der stereoskopischen Gestaltung umfasst viele Oktaven, die virtuos bespielt werden können.
[sws_grey_box box_size=“570″]3D-Potential- Wertung: 5/5 [/sws_grey_box]

formale und kreative 3D-Umsetzung

Gleich zu Beginn des Films beweist man Qualität: die Exposition ist eine lange Zoomfahrt von einem Himmel über dem historischen Paris, hineinführend in den Bahnhof und auch in die Geschichte. Die Bildgestaltung zieht uns regelrecht in den Ort und die Geschichte, man wird ein Teil von ihr, vielleicht als Waisenjunge Hugo Cabret, vielleicht als einer der flanierenden Passanten.

Hugo Cabret wurde aufwändig in 3D gefilmt, Marty ist kein Mann für halbe Sachen. Und das zahlt sich im visuellen Erlebnis aus. Sets und Kostüme kommen in den opulenten Szenen im Bahnhof oder im Café zur Geltung, trotz der Menge an sich bewegenden Personen. Lange Kamerafahrten über die Bahnsteige lassen einen staunen- eine 3D-Kamera muss keinesfalls statisch oder auf einem Kran fest montiert sein- es kann auch die Steadycam auf dem Segway sein. Das 3D ist nie zum Selbstzweck vordergründig eingesetzt, sondern dient stets der Bildgestaltung und der Erzeugung von Emotionen.

Natürlich darf eine Hommage an die Lumières mit ihrem einfahrenden Zug- einer der ersten 3D-Film-Experimente überhaupt –  nicht fehlen.

Wie wunderbar schön die original Filme von Georges Méliès im restaurierten digitalen Gewand- und vor allem in 3D! – aussehen, muss man einfach mit eigenen Augen sehen. Die 3D-Konvertierung der Archivfilme ist sensibel und doch eindeutig. Eines ist klar: Méliès war ein Magier auf der Bühne und entwickelte mit seinen Féerien fantastische Abenteuerreisen in das Land der Träume. Dabei nutzte er alles, was an technischen Tricks zur Verfügung stand, von der Bühnen-Falltür bis zum von ihm entwickelten Stoptrick, um seine Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. Und hätte Méliès bereits die technischen Möglichkeiten für stereoskopischen Film gehabt, hätte er auch Le Voyage dans la Lune in 3D gedreht (das Original kann man sich übrigens hier ansehen).
[sws_grey_box box_size=“570″]3D-Umsetzungs- Wertung: 5/5 [/sws_grey_box]

PopOuts und Raumtiefe

Bei Zaubertricks und Lumière-Jahrmarktskino mag man auch an 3D-Gimmkicks vor der Leinwand denken. Tatsächlich aber verwendet Hugo Cabret  viel atmosphärische Gestaltung vor der Leinwand durch aufwirbelnden Staub in der Luft oder den Dampf der Loks. Offensichtlich wird ein OutofScreen-Effekt in der Szene der Entdeckung der Zeichnungen von Georges Méliès durch Hugo und Isabelle: die einzelnen bemalten Blätter fliegen und wirbeln durch die Luft- man möchte eines davon erhaschen und dem Geheimnis auf die Spur kommen.

Das Potential der räumlichen Tiefe wird in Hugo Cabret voll ausgenutzt, vielleicht so kreativ wie in keinem 3D-Realfilm vorher. Tiefe kann auch Weite oder Höhe oder Nähe bedeuten. Wir ahnen die Gefahr, wenn Hugo wie Harold Lloyd am Zeiger der Turmuhr hängt, die gähnende Tiefe unter sich. Wir fühlen die Enge der unterirdischen Korridore im Bahnhof. Der Blick über die Weite des nächtlichen Paris lädt selbst zum Träumen ein. Der Dobermann des Bahnhofinspektors rückt uns bedrohlich auf die Pelle. Alles wurde mit genügend Details zum Entdecken und genügend Zeit zum Verweilen des Blicks versehen.

Hugo Cabret besticht durch seine opulenten Sets, wie den Bahnhof, der Turmuhr mit seinem Uhrwerk oder dem Weg durch die Stadt über Friedhof und Brücken. Alles ist reichhaltig an visuellen Informationen, es existieren viele natürliche Staffelungen, die für einen tollen Raumeindruck sorgen. Natürlich ist auch das Filmatelier von George Méliès mit seinen Aufnahmen ein unterhaltsamer Spaß, der mit den Möglichkeiten der Stereoskopie die alten Filmtricks wiederbelebt, beispielsweise die Hummer vor der Unterwasser-Féerie, die näher zur Kamera in ein Aquarium gleiten und nicht Teil des Bühnengeschehens sind. Die visuellen Tricks der Bühnenmagier der Zeit sind hier liebevoll und charmant neu in 3D interpretiert.

Auch die Blickführung durch Verlagerung der Schärfen zwischen den gestaffelten Tiefen ist sehr gut umgesetzt.

Wie hervorragend man durch die Bildgestaltung Emotionen erzeugen kann, beweist eine Szene mit Sacha Baron Cohen, der als Bahnhofsinspektor Waisenkinder einfängt und ans Kinderheim ausliefert. In einem CloseUp neigt sich er sich ohne Blickkontakt zum Publikum langsam aus der Leinwand – inhaltlich will er damit Hugo Cabret einschüchtern, doch fühlt sich auch das Publikum bedrängt. Und er rückt immer noch näher, dem Zuschauer wird es mulmig, man möchte selber davon laufen. Für diesen immersiven Moment braucht es weder Grusel-MakeUp noch Schockeffekt, sondern nur ein Gesicht in 3D mit einer Tiefenverlagerung. Simpel und doch sehr effektiv.

[sws_grey_box box_size=“570″]Popouts und Tiefe- Wertung: 5/5 [/sws_grey_box]

 

Helligkeit und Bildfehler

Die Helligkeit der Bilder ist auch in Nachtszenen oder schummrigen Orten sogar im Real D-Kino kontrastreich und klar. Dafür braucht Hugo Cabret  keine übertriebene Comicgestaltung, die reichen Farben in Kostümen und Sets, sowie eine hervorragende Beleuchtung liefern ein hervorragendes und authentisches Bild. Ein echter Maßstab für Realfilme in 3D!

Leider treten in wenigen Szenen Ghosting-Fehler auf, vor allem bei dunklen Szenen mit kontrastreichen Elementen. Das ist bei der sonstigen 3D-Qualität aber absolut zu entschuldigen und mindert nicht das Filmerlebnis.

[sws_grey_box box_size=“570″]Helligkeit und Bildfehler- Wertung: 4/5[/sws_grey_box]

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Gesamtwertung: 19 von 20 möglichen Punkten

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Fazit:

Mit Hugo Cabret liefert Martin Scorsese nicht nur eine schöne Abenteuergeschichte für das Familienkino ab, sondern auch einen absolutes 3D-Meisterwerk. Die formale und kreative stereoskopische Umsetzung ist ein neuer Maßstab im 3D-Realfilm. Gekonnt setzt Scorsese die Möglichkeiten des Formats in jeder Szene gewinnbringend um, ohne aufdringliche Effekte in den Vordergrund zu stellen.
Seine liebevolle Hommage an die Frühzeit des Kinos folgt eng der Romanvorlage von Brian Selznick, wenn auch mit kleinen Änderungen. Und Hugo Cabret transportiert sicher durch die fiktionale Rahmenhandlung allerlei spannende Informationen über den historischen Filmpionier Georges Méliès, was Lust auf eine eigene Entdeckungsreise durch die Frühzeit des Films macht.

Eine wahre Hommage vom Filmpionier an den Filmpionier. Meine klare Empfehlung: Hugo Cabret ist ein Film, den man unbedingt im Kino auf der großen Leinwand sehen muss. Und definitiv in stereoskopischen 3D!

Was ist eure Meinung? 3D oder nicht 3D?

Bilder © Paramount Pictures · Alle Rechte vorbehalten.

„Ein 3D-Erlebnis, das Dir den Atem raubt“- so der Slogan für den klaustrophobischen Thriller um eine Gruppe Höhlentaucher, produziert von 3D-Guru James Cameron. Dass der Slogan zweideutig gemeint ist, versteht sich bei den Tauchern von selbst. Ob SANCTUM auch ein neuer Maßstab für das Blu-ray 3D-Format ist, erfahrt ihr im Review.

Bildqualität:

Die digitale Produktion des Films garantiert natürlich ein tadelloses 3D-Erlebnis. Doch kommt es manchmal zu einem leichten Videorauschen, gerade durch den Dreh unter schwierigen Bedingungen. Die monotone und leicht blasse Farbwiedergabe dürfte bewusst für die Bildgestaltung gewählt worden sein. In helleren und ruhiger gefilmten Sequenzen liefert die Schärfe beste Werte, tendiert aber gelegentlich zu einer leichten Weichzeichnung. Z.B. beim Helikopterflug macht sich ein leicht unscharfer Eindruck bemerkbar.

Tonqualität:

In beiden Audiotracks Deutsch und Originalsprachig Englisch liegt der Sound in der  komprimierten DTS-HD High Resolution-Variante in 5.1 vor. Die Soundkulisse ist trotz der einschränkenden Begebenheiten in Höhle und unter Wasser atmosphärisch und lebendig. Das dumpfe Klangbild bei den Tauchszenen unterstützt die klaustrophobische Wirkung der Bilder. Bass und Dynamik des Tonbildes sind solide, die Dialoge trotz Umgebungsgeräuschen jederzeit gut verständlich. Leider wirkt die musikalische orchestrale Untermalung etwas beliebig und wenig eingängig.

[slidepress gallery=’bildergalerie-sanctum-3d‘]

Stereoskopie:

Unendliche Tiefen bietet Sanctum aufgrund der geschlossenen Höhlen nur zu Beginn des Films, wenn es mit dem Hubschrauber rasant in den Urwald und abgeseilt in die tiefe Öffnung des Höhlensystems geht. Out of Screen-Effekte sind nur dezent zu sehen. Doch zeigen auch die Innenaufnahmen im Inneren der Höhle und unter Wasser spannende Tiefenräume, sofern sich Objekte wie Felsen staffeln lassen. Durch den sehr guten Schwarzwert und der Durchzeichnung profitiert die Dreidimensionlität. Glücklicherweise konnte man auch während der Höhlenszenen ausreichend Licht platzieren. An wenigen Stellen tritt ein leichtes Ghosting auf. Was sich der Kameramann allerdings bei der Anfangsszene dachte, die eine Sammlung von Frameviolations darstellt, lässt sich nur vermuten.

Ausstattung und Bonusmaterial: Sowohl Making-of und die beiden Mini-Featurettes sind bereits veröffentlichtes Promomaterial, das bereits zum Kinostart eingesetzt wurde. Etwas mehr Informationen bieten die Interviews mit den Machern und Darstellern, wobei diese mit jeweiles zwei Minuten Laufzeit auch nicht in sehr in die Tiefe gehen können. Am interessantesten ist der Bonus Blick hinter die Kulissen mit seinen Einsichten in die Entstehung des Films.

Alle Extras liegen in HD vor und sind zweidimensional.

Die Blu-ray 3D lässt sich auch in allen herkömmlichen Blu-ray-Playern in 2D abspielen.

Fazit: Sanctum bietet einen spannenden und gleichzeitig erschreckenden Einblick in das Höhlentauchen und fantastische Landschaftsaufnahmen. Die technische Umsetzung des Films und der Blu-ray ist bis auf wenige Kleinigkeiten absolut tadellos. Der Survivalthriller mit seiner Vater-Sohn-Geschichte ist zwar kein Novum, bietet aber solide Unterhaltung, wenn auch manche zwischenmenschliche Konflikte etwas inszeniert wirken. Sanctum bietet die bisher besten nativ gefilmten 3D-Unterwasser-Aufnahmen in einem Spielfilm.

Sanctum 3D
Sanctum 3D Blu-ray Cover, (c) Constantin
Anbieter: Constantin Film
Kaufstart: 06.10.2011 Leihstart: 06.10.2011
Originaltitel: Sanctum
Genre: Abenteuer, Thriller
Land: USA, Australien Jahr: 2011
 
Regie: Alister Grierson
Produktion: James Cameron, Ben Browning, Ryan Kavanaugh, Michael Maher, Peter Rawlinson
Drehbuch: John Garvin, Andrew Wight
Darsteller (u.a.): Rhys Wakefield, Richard Roxburgh, Ioan Gruffudd, Alice Parkinson, Dan Wyllie, Christopher Baker
Kamera: Jules O’Loughlin
Musik: David Hirschfelder
 
Bildformat: 1080p, 1,85:1, 3D Codec:  MVC
Audio: Deutsch: DTS-HD High Resolution 5.1 Englisch: DTS-HD High Resolution 5.1
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädgte
Laufzeit: ca. 109 Min. FSK: ab 16
Region: B Medium: 1x BD
Verpackung: Blu-ray
 
Bonusmaterial:
  • Making of (ca. 11 Min.)
  • Featurette „Ein Blick ins Innere“ (ca. 2,5 Min.)
  • Featurette „Dreharbeiten in den Höhlen“ (ca. 2,5 Min.)
  • Interviews (ca. 15 Min.)
  • Blick hinter die Kulissen (ca. 15 Min.)
  • Darsteller-Infos
Inhalt:
Es sollte ein unvergessliches Abenteuer werden: Ein Höhlentaucher-Team um Frank McGuire (Richard Roxburgh) und Carl Hurley (Ioan Gruffudd) macht sich auf, die größte und zugleich unzugänglichste Höhle der Erde zu erforschen. Doch was als sportliche Herausforderung beginnt, entwickelt sich schnell zu einem Albtraum. Als ein Unwetter über das Inselparadies hereinbricht, ist die Gruppe innerhalb kürzester Zeit in den Tiefen der Höhle unter dem Meeresspiegel eingeschlossen. Bedroht von hereinbrechenden Wassermassen und konfrontiert mit der eigenen, aufkommenden Überlebensangst, suchen die Taucher nach einem Ausweg aus dem Labyrinth. Die einzige Chance der Wasserhölle zu entkommen, ist ein unterirdischer Fluss, der direkt ins Meer mündet. Doch keiner weiß, wohin sie der gefährliche Trip wirklich führen wird …
offizieller deutscher Trailer:

 

Seit einer Woche kann man das Schätzchen schon in der Videothek ausleihen (old school, ich weiß…), ab heute kann man das vierte Abenteuer der phänomenalen Pirates of the Caribbean-Franchise auch endlich käuflich erwerben! Und natürlich finden Jack Sparrow und Hector Barbossa auf DigitaleLeinwand.de ihren Platz, da Pirates of the Caribbean- Fremde Gezeiten als erster Teil der Serie in stereoskopischem 3D in den Kinos zu sehen war und selbstverständlich als stereoskopische Blu-ray 3D erscheint. Der BD3D- Version liegt auch eine 2D-Blu-ray bei, zudem steckt sie in einem hübschen Lentikular-Schuber mit brillenlos plastischem Pirates-Totenkopf mit ablösbarer FSK-Kennzeichnung. Ich habe sie für euch bereits getestet und kann nur loben: wie man es von A-Titeln bei Disney gewohnt ist, kommt auch Pirates 4 in absolut brillanter Bild- und Tonqualität- und großartigem echtem 3D.

Grundsätzlich ist Pirates 4 ein typisches Franchise-Abenteuer mit einem „More-of-the-same“. Aber mit einem Johhny Depp als Captain Jack Sparrow und einem Geoffrey Rush als Hector Barbossa macht das einfach Spaß! Orlando Bloom und Keira Knightley fehlen nicht wirklich beim Reboot der Serie, sie lassen sich durch Missionar und Meerjungfrau austauschen. Pirates 4 bietet einen bewährten Mix aus Abenteuer mit etwas Fantasy und dem typischen Humor. Man hätte es auch „Die Jack Sparrow-Chroniken“ nennen können. Mit einem deutschen Box Office von über 43 Millionen Euro zählt Pirates of the Caribbean- Fremde Gezeiten zu den absoluten Überfliegern des Kinojahres. Und auch international ist Pirates 4 ein Hit: nach nur vier Wochen erreichte der vierte Teil der kultigen Piraten-Abenteuer-Reihe die 1 Milliarden-Dollar-Hürde. Das ist derzeit Platz acht der erfolgreichsten Filme aller Zeiten (nicht inflationsbereinigt).

Kurzinhalt: Captain Jack Sparrow ist wieder da – und kommt nicht los von der See, den Frauen, dem Rum und natürlich der Jagd nach geheimnisvollen Schätzen! Als sich seine Wege mit einer mysteriösen Frau aus seiner Vergangenheit kreuzen, hat ihn die attraktive Angelica (PENÉLOPE CRUZ) schnell am Haken – und treibt ihn auf das Schiff des ebenso legendären wie gefürchteten Piraten Blackbeard (IAN McSHANE). Ist die Verführerin vielleicht eine Verräterin und gar nicht hinter ihm, sondern hinter etwas anderem her? Auf der Suche nach der sagenhaften Quelle der Jugend nimmt Captain Jack Sparrow erneut Kurs auf ein atemberaubendes Abenteuer und stößt dabei auf anmutige Meerjungfrauen, aber auch auf gefährliche Zombies, skrupellose Halsabschneider und seinen alten Rivalen Hector Barbossa (GEOFFREY RUSH). Es wird eine Reise ins Ungewisse, auf der Jack nicht einschätzen kann, wen er mehr fürchten soll – Captain Blackbeard oder Angelica…

Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten 3D
Original Pirates of the Caribbean: On Stranger Tides
Anbieter Walt Disney Home Video (2011)
Laufzeit ca. 136 min.
Bildformat 2,35:1
Audiokanäle Deutsch: DTS-HD 7.1
Englisch: DTS-HD 7.1 und Dolby Digital 2.0
Türkisch: Dolby Digital 5.1
Untertitel Deutsch, Englisch u.a.
Regionalcode A,B,C
VÖ-Termin 22.09.2011

 

Video:

Die Blu-ray kommt als MPEG4-MVC  in der 3D-Fassung, bzw. als MPEG4-AVC in der 2D-Variante- in perfekter Qualität, die Kompression lässt keinerlei Makel erkennen. Obwohl die Hälfte des Films in der Nacht oder dunklen Orten spielt, sind die Farben auf der 3DBD leuchtend und natürlich, die Bilddynamik vorbildlich, auch ist die Bild- und Kantenschärfe sehr gut. Schärfe und Detailgrad können als Referenz herhalten, jeder Wassertropfen, jede Schramme, jedes Blatt ist deutlich und detailliert. Die Farbgebung ist absolut organisch und die Hauttöne sind in beiden Fassung absolut natürlich.

Stereoskopie: 

Man sieht die Qualität eines nativ gedrehtem 3D-Film sofort (wenn auch einzelne Szenen nachträglich konvertiert sein sollen). Die Figuren sind plastisch, die Sets bestechen durch große Tiefe und eine kluge Tiefenstaffelung. Kritiker haben die wenigen Out-of-Screen-Effekte bemängelt, mit denen wirklich recht sparsam umgegangen wurde. Mir persönlich gefällt das recht gut. Und mitunter dürften Kinobesucher einer schlecht eingestellten 3D-Projektion ein echtes AHA-Erlebnis im Detailreichtum und der Zeichnung der Bilder in den Nachtszenen haben. Ein leichtes Ghosting konnte ich im Hintergrund in einer Nachtszene mit Fackeln entdecken, ansonsten glänzt der Film durch eine hervorragende 3D-Qualität ohne Crosstalk-Effekte. Somit wird Pirates of the Caribbean- Fremde Gezeiten eine echte Referenz für den stereoskopischen Realfilm in der Blu-ray 3D-Bibliothek.

Audio:

Der Ton in High Resolution Audio DTS-HD HR 7.1 ist hervorragend, sowohl in der englischen Originalfassung, wie in der deutschen Synchro. Allein der Hans Zimmer-Soundtrack ist mir persönlich an einigen Stellen etwas zu laut und bombastisch, bzw. das Pirates-Leitthema zu aufdringlich eingesetzt. Die Hochtöner werden nicht voll genutzt, die dynamische Natürlichkeit im Bassbereich besticht hingegen. Viele Soundeffekte sorgen für ein immersives Filmerlebnis, natürlich unterstützt von der 7.1- Mischung. Und diese Mischung kann sich hören lassen: trotz heftiger Actionssequenzen sind selbst genuschelte Dialoge gut verständlich. Absolut vorbildlich! Und eine Mahnung an die Kinos, sich nicht nur um ein exzellentes Bild zu kümmern, sondern auch die Soundanlage zu pflegen.

 

Bonus-Features:

Neben dem Audiokommentar von Regisseur Rob Marshall und Produzent John DeLuca sind die Bonus-Features ein bisschen arg knapp geraten und in 5 Minuten abgehakt. Es warten ein paar „Karibische Piraten-Pannen“, ein Werbetrailer für das Lego-Game „Lego® Pirates of the Caribbean: Captain Jacks Geschichten“. Der auf dem Cover angekündigte Disney Second Screen ist ein Druckfehler, die Applikation für das iPad ist in Deutschland nicht verfügbar. Keine Featurette, kein MakingOf. Das hätte ruhig etwas umfangreicher ausfallen können.

 

Fazit:

Für echte Piraten, Jack-Sparrow-Fans und Freunde der Stereoskopie mit Fokus auf Tiefendarstellungen ist Pirates of the Caribbean- Fremde Gezeiten ein echtes Muss. Bei der Storyentwicklung muss man sich für eine neue Richtung entscheiden: mehr Jack Sparrow ist immer großartig, die bewährten Zutaten drumrum werden durch ihre Variationen ein wenig austauschbar. Technisch ist Disney mit Pirates 4 eine Referenz gelungen: die Blu-ray besticht mit opulentem Bild und knackigem 7.1-Ton, beides detailreich und dynamisch. Und einer hervorragenden 3D-Fassung in Bild und Narration auf der separaten Blu-ray 3D. Dafür gibt es von mir eine klare Kaufempfehlung!

 

Die PIRATES OF THE CARIBBEAN-Abenteuer sind in folgenden Editionen erhältlich:

PIRATES OF THE CARIBBEAN – FREMDE GEZEITEN

  • 1 Disc DVD Edition
  • 1 Disc Blu-ray Edition
  • 2 Disc Blu-ray 2D + 3D Edition

PIRATES OF THE CARIBBEAN 1 – 4 DVD COLLECTOR’S EDITION

  • 8 Disc DVD Edition
  • 8 Disc Blu-ray Edition

PIRATES OF THE CARIBBEAN DIE PIRATEN – QUADROLOGIE

  • 8 Disc Blu-ray Edition + Pirates of the Caribbean Collection Soundtrack
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