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Berlin erhält seine IMAX EXPERIENCE zurück. Mit der gestrigen Preview von MAN OF STEEL rebootete das CineStar im Sony Center Potsdamer Platz ihren IMAX-Saal, der im Frühjahr 2011 zwischenzeitlich zum EVENT Cinema umgewandelt wurde. Heute gaben CineStar und die IMAX Cooperation ihre Zusammenarbeit offiziell in Deutschland bekannt. Dies beinhaltet sowohl die Absicht weitere IMAX-Säle nach Deutschland zu bringen, als auch die zeitnahe Umrüstung auf die kommende Generation des digitalen Abspiels durch Laserprojektion. Das IMAX-Laserprojektionssystem beinhaltet Patente, die IMAX exklusiv von Eastman Kodak und Barco lizenzieren ließ. Wie bereits beschrieben, ermöglicht der Laser Illuminated Projektor (LPI) sowohl eine größere Helligkeit, ein klareres Bild und die Darstellung eines höheren Kontrastumfangs. Details über die technische Spezifikation oder Zeitpunkte wollte man derzeit noch nicht nennen.

CineStar IMAX in Berlin im Juni 2013 wiedereröffnet

Oliver Fock, Managing Director Film, CineStar, ist mit dem neuen Weg zufrieden:

„CineStar ist dafür bekannt, Premium-Unterhaltung zu bieten. Durch den neuen IMAX-Saal in unserem Flagship-Multiplex bestärken wir dieses Bekenntnis an Innovation und Qualität noch einmal. Die Auswahl an Hollywood Blockbustern und das fesselnde Erlebnis wird bei unseren Zuschauern gut ankommen. Wir sind mit der heute geschlossenen Vereinbarung sehr zufrieden und freuen uns darauf, unser IMAX-Geschäft in Zukunft noch zu erweitern und noch mehr Zuschauern in ganz Deutschland dieses einzigartige Kinoerlebnis bieten zu können.“

Und auch die IMAX Cooperation unterstreicht ihre Hoffnungen in den deutschen Markt. Andrew Cripps, President IMAX EMEA:

„Wir freuen uns sehr, mit Deutschlands Kinobetreiber Nummer eins zusammenzuarbeiten – und besonders auch darüber, IMAX in das bekannte CineStar am Potsdamer Platz zu bringen, das auch viele Filmpremieren beheimatet. Für IMAX ist Deutschland ein großer, noch wenig erschlossener Markt und wir glauben, dass starke Partnerschaften mit Premium-Kinobetreibern der Schlüssel für eine Erweiterung unseres Netzwerkes hier sind. Wir freuen uns auch, dass CineStar künftig unsere neue Lasertechnologie einsetzen wird und damit dem deutschen Publikum ein völlig neuartiges Kinoerlebnis bietet.“

Zusätzlich gab IMAX bekannt, dass Event Cinemas, eine weitere Tochtergesellschaft von Amalgamated Holdings, zu der auch die CineStar-Gruppe gehört, die neue digitale IMAX Laserprojektionstechnologie in ihrem Flagship-Kino in Auckland installieren wird. Dieser Deal war mir schon vorher bekannt, hier wird mit einer Umrüstung im vierten Quartal 2013 gerechnet.

der Kinosaal im CineStar IMAX

Soweit das Offizielle, das leider nicht so viele Fragen beantwortet. Hier noch ein paar gesammelte Eindrücke vom gestrigen Besuch:

Aktuell handelt es sich um eine digitale DLP-Projektion mit anscheinend zwei Projektoren in 2K-Aufklösung. Durch eine Verschaltung soll das sichtbare Pixelraster reduziert werden, zudem wird das Bild heller. Die bessere Helligkeit gegenüber anderen digitalen Projektionen kann ich subjektiv bestätigen, ich hatte Man of Steel bereits in einem anderen Saal gesehen. Das Besondere am IMAX-Erlebnis ist neben der Projektion der laserausgerichtete digitale Surround-Sound und die von IMAX patentierte Saalgeometrie. Soweit sich mein Rücken korrekt erinnert, wurde die Bestuhlung im Amphiteater-Seating des Event Cinemas beibehalten. Als 3D-Technik wird nun nicht mehr das zirkulär-polarisierte Real D Wide XL-System genutzt, IMAX setzt weiter auf eine lineare 3D-Polarisation (also bitte den Kopf nicht beim Partner ankuscheln). Die IMAX-gebrandeten 3D-Brillen sind im Vergleich zu früher kleiner im Format, allerdings größer als die Standard Real D-3D-Brille. Und das ist auch erforderlich, da die Größe der Leinwand im vorderen Drittel sonst durch den Rahmen das Sichtfeld begrenzen würde. Es handelt sich nun um recycelbare, einzeln verschweißte Einweg-Brillen.
Ich bin mir unsicher, ob die alte IMAX-Leinwand wieder eingebaut wurde, oder die vorherige Silberleinwand im Einsatz bleibt, das konnte ich gestern im laufenden Betrieb nicht feststellen. Zumindest ist die Leinwand nicht raumfüllend nach oben und unten, die Leinwandgröße dürfte aber weiterhin die 300 Quadratmeter betragen. Es besteht zusätzlicher Raum über- und unterhalb von Cinemascope, das IMAX-Seitenverhältnis von 1.44:1 scheint aber nicht zur Verfügung zu stehen (wird im kommenden Interview gecheckt).
Ich verstehe ja die IMAX-Puristen, die dem analogen 15/70 hinterher trauern. Doch ist die Zeit des Wandels definitiv gekommen. Für mich als Kinobesucher ist das IMAX in Berlin ein Gewinn. Blockbusterfilme mit viel Augenfutter gehören auf eine große Leinwand. Und wenn sich dazu noch ein gut eingemessenes lichtstarkes 3D-System und eine dynamisches Tonsystem addiert, bin ich absolut zufrieden, dann leider ist das kein Standard. Wenn als Sahnehäubchen IMAX-Specials wie Vorab-Previews auch in Berlin stattfinden, finden Filmnerds zusätzlichen Buzz. Ob man jetzt mit IMAX einfach eine Marke etabliert oder wirklich eine technische Evolution voranbringt, wird sich wohl im Laufe des nächsten Jahres zeigen, wenn mit Christopher Nolans „Interstellar“ oder Michael Bays „Transformers 4“ (partiell) nativ im IMAX-Format gedrehte Filme anlaufen.

Bilder © CineStar IMAX im Sony Center · Alle Rechte vorbehalten.

Ich halte heute auf dem Dokumentarfilm-Branchentreff DOKVILLE 2011 einen Vortrag über das Ende der Digitalisierung. Richtig gelesen, das Ende der digitalen Projektion. Denn auch die digitale Projektion im Kino ist, wie es so schön heißt,  eine Brückentechnologie, die früher oder später von der nächsten Technologie abgelöst wird. Als Nachfolger des digitalen Projektors steht, wie berichtet, bereits die Laserprojektion in den Entwicklungsabteilungen bereit. Wenn gewünscht, stelle ich den Vortrag gerne auch online zur Verfügung.

DOKVILLE, der Branchentreff des  Dokumentarfilms, feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen- Zeit für einen Rückblick und zukünftige Entwicklungen. So lautet das  Titelthema der Leitveranstaltung DOKUMENTARFILM DER ZUKUNFT – ZUKUNFT DES DOKUMENTARFILMS.

Als weitere 🙂 Höhepunkte stellen Regisseur Wim Wenders und 3D-Producer Erwin Schmidt den 3D-Dokumentarfilm PINA vor, der auch für den Deutschen Dokumentarfilmpreis 2011 nominiert ist. Blogger-Kollege Wolfgang Gumpelmaier stellt die aktuellen Trends und Beispiele des Crowdfundings vor- und leitet direkt zu den ebenfalls österreichischen Kollegen die mit ihrem Bud Spencer- Film „Sie nannten ihn Spencer“ den Bereich des Buddy-Movies ganz neu definieren. Am Abend des 26. Mai findet zudem die Verleihung des Deutschen Dokumentarfilmpreises statt, bei dem PINA als erster 3D-Film überhaupt nominiert ist.

DOKVILLE findet am 26. und 27. Mai 2011 in Ludwigsburg statt. Das komplette Programm lässt sich hier einsehen.

Bilder © Haus des Dokumentarfilms HDF · Alle Rechte vorbehalten

Während man in Deutschland noch über den Abschied des analogen Films in Richtung Digitalisierung diskutiert, ist man anderenorts bereits weiter. Mit der Ankündigung von Kodak muss man erkennen, dass die Umrüstung auf digitale Projektoren nur eine Brücken-Technologie ist. Und DigitaleLeinwand als Titel für meinen Blog nicht sehr weitsichtig gewählt. Kodak hat ein (zum Glück auf digitalen Daten basierendes) Kino-Projektionssystem mit Lasertechnologie angekündigt.

Das Lasersystem bietet nicht nur die Möglichkeit der Abbildung eines 2D-Bildes, auch 3D-Filme können damit problemlos auf die Leinwand gelasert werden. Dabei schreiben entsprechend aufgeweitete Laser in der jeweiligen Farbe zeilenweise Lichtinformationen auf die Leinwand. Ein Laserstrahl lässt sich im Picosekunden-Bereich pulsen, damit sind auch höhere Bildfrequenzen als 24 Bilder pro Sekunde kein Problem, auch nicht in der doppelten Bildmenge für 3D-Projektionen. Und wer an freistehende Hologramme à la Enterprise denkt, so liegt das noch in der Zukunft, ist aber ein Teil des Weges.

Der Vorteil eines Laserprojektionssystems: das Bild ist lichtstark. Gerade bei den lichtschluckenden 3D-Vorsätzen und 3D-Brillen wäre dies ein echter Vorteil. Die zu bespielenden Flächen unterliegen keiner Größenlimitierung. Egal wie groß oder wie klein die Leinwand ist- was das ursprüngliche Bildmaterial hergibt, kann auch projiziert werden. Zudem verfügt das Lasersystem über einen sehr hohen Kontrastumfang. Tiefe Schwarztöne werden nicht nur Freunde des Film Noir begeistern. Zusätzlich bietet der weite Gamut-Farbraum eine große Möglichkeit an echten Farben. Laser verfügen zudem über eine lange Lebensdauer. Natürlich muss Kodak bei der Entwicklung neben den Sicherheitsrichtlinien für solche lichtstarken Quellen auch die Energie-Kosten im Auge behalten, diese sollen aber bereits zu diesem Zeitpunkt berücksichtigt werden.

Derzeit demonstriert Kodak sein Prototyp-System ausgewählten Industrie-Vertretern im hauseigenen Kino in Rochester, NY. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite www.kodak.com/go/laserprojection.

Mal gucken, ob es James Cameron gelingt mit AVATAR 2 eine höhere Bildfrequenz in die Kinos zu drücken. Und ob er mit AVATAR 3 ausschließlich holographische Laserprojektionen bedient. 🙂