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Nach einer Urabstimmung befindet sich die Studentenschaft der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) im Streik. Sie streikt gegen den Verlauf des Berufungsverfahrens zur Neubesetzung des Direktorenpostens an der Akademie, von dem die Studenten- und die Dozentenschaft der dffb nach dem Scheitern der ersten Findungskommission im Dezember 2009
trotz eines offenen Briefes der Studenten an den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit, in dem sie dringend um Anhörung gebeten hatten, ausgeschlossen wurden.

Die Studenten werfen dem Verfahren mangelnde Transparenz vor und melden Zweifel an der Rechtmäßigkeit seines Verlaufs an. Sie fordern deshalb von der Chefin der Senatskanzlei und Vorsitzenden des Kuratoriums der dffb, Barbara Kisseler, die Offenlegung der Sitzungsprotokolle der Findungskommissionen. Die Studentenschaft streikt des Weiteren für den Verbleib von Sophie Maintigneux an der Berliner
Filmakademie. Die mehrfach – unter anderem zweimal mit dem Deutschen Kamerapreis – ausgezeichnete Kamerafrau ist der dffb seit vielen Jahren als Dozentin verbunden und hat das künstlerische Profil der Akademie maßgeblich geprägt. Da sie sich ebenfalls um den Direktorenposten beworben hatte, fürchten die Studenten um ihren Verbleib an der Akademie unter der neuen Leitung.

Die 1966 gegründete dffb hat eine lange Tradition als Quelle des unabhängigen deutschen und internationalen Films. Unter ihren Absolventen finden sich so unterschiedliche Filmkünstler wie Harun Farocki, Helke Sander, Detlev Buck, Wolfgang Becker, Uta Briesewitz, Christian Petzold, Angela Schanelec, Hannes Stöhr. Die in den Statuten der dffb festgeschriebene drittelparitätische Mitsprache der Studenten in allen die Akademie maßgeblich betreffenden Fragen ist einzigartig unter den deutschen Filmschulen und prägt maßgeblich den unabhängigen Geist der Filme, die an der Akademie entstehen. Die Studenten befürchten sehr, dass dieses Alleinstellungsmerkmal der dffb durch eine angekündigte Neuausrichtung der Statuten unter der neuen Direktion verloren gehen
wird.

Für Rückfragen steht Till Kleinert, Pressesprecher der Studentenschaft der dffb, unter der Mailadresse streik.presse.dffb@googlemail.com zur Verfügung.