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Augmented Reality (kurz AR) ist einer der aktuellen Hypes im Filmmarketing. Virtuelle dreidimensionale Gegenstände oder Figuren werden dabei in die reale Welt des Betrachters projiziert. Ein kleines Stück des Films wird so lebendig. Man benötigt neben der Internet-Applikation lediglich einen Computer mit Webcam, Lautsprecher und den sogenannten Marker, ein Bildreferenzierungs-Objekt, das man sich selbst ausdrucken kann.

District 9 - Bild Marker

Die neueste Anwendung kommt aus dem Hause Sonypictures für den Film „District 9“. Anders als erwartet, kommen Außerirdische nicht zur Eroberung unseres Planeten, sondern als Flüchtlinge vor ihrer untergehenden Welt zu uns. Sie werden in Südafrika im Distrikt 9 einquartiert, bis die Weltnation über ihr Schicksal entscheidet. Die private Firma MNU kontrolliert und regelt den Ungang mit den Aliens- und verfolgt wohl noch weitere Interessen… Der Film startet (in 2D) am 22.Oktober in unseren Kinos.

District 9 fährt das ganze Programm von viralen Anzeigen, einem Alternate Reality Game, viele virale Videos. Und natürlich eine AR-Applikation. MNU Augmented Reality Training Video. Es handelt sich also um eine Trainings-Simulation der (aus dem Film stammenden fiktiven) Sicherheitsbehörde Multi-National United. Es existiert eine komplette Fake-Webseite zum Konzern unter http://www.multinationalunited.com. Im Menupunkt Training findet ihr die AR-Anwendung.

Zunächst braucht man den ausgedruckten Marker, der eine direkte und eine indirekte Funktion erfüllt. Die direkte Funktion dient der AR-Applikation: mit Hilfe des Bildes kann die Raumlage im Verhältnis zur Webcam bestimmt werden. Und somit können die virtuellen Elemente korrekt ausgerichtet werden. Die indirekte Funktion des Markers: es ist eine Werbekarte, die zu Hause rumliegt, man immer wieder in der Hand hat und einen oft daran erinnert, welchen Film man demnächst gucken soll und wann der Filmstart ist. Klassische Flyer haben ausgedient, heute druckt man sich seine Werbungs selbst zu Hause aus. Ihr findet den Marker als PDF hier.

Die AR-Applikation besteht aus verschiedenen Stufen. Zunächst startet man mit Informationen über die Soldaten, die sich zunächst abseilen, Non-Humans (also Aliens) festnehmen oder mit ihren Waffen schießen. Im nächsten Schritt kann man sich das Raumschiff der Non-Humans in einer Rotation von allen Seiten ansehen. Der letzte Bereich gibt Informationen über die Non-Humans, die zwar nicht so clever sind, aber über wirksame Waffen verfügen, wunderbar springen können und aufgrund ihrer Größe eine echte Gefahr für Menschen sind. Die Anwendung ist etwas martialisch geraten, aber es entspricht den Interessen und dem Framing der Sicherheitsagentur MNU.

Wie die Applikation funktioniert, könnt ihr in diesem Video sehen:

In nächster Zeit werden die Filmverleiher weitere AR-Anwendungen veröffentlichen, ich habe vorsorglich ein Tag dazu angelegt. In den letzten Monaten gab es bereits eine Reihe von AR-Applikationen, über die ich berichtet habe. Hier eine Übersicht:

Star Trek: Der Reboot der Star Trek-Reihe verfügte über ein riesiges Werbebudget. Und war der erste Kinofilm, der Augmented Reality für einen Kinofilm breit einsetzte. Als Ausbildungstour für einen Space-Cadet wird die USS Enterprise begeh- und erfahrbar. Das AR-Feature wird auch als Bonus auf den DVDs und Blu-rays zu finden sein. Mehr in diesem Artikel.

Transformers 2: Autobots oder Deceptions? Mit Hilfe von AR und Facetracking bekommt der User eine Autobot-Maske auf das Gesicht projiziert- die sich natürlich gemäß der Körperbewegungen mitbewegt. So transformiert man selbst zum Roboter. Mehr in diesem Artikel.

Harry Potter und der Halbblut-Prinz (Harry Potter 6): Im Vorfeld des Films wurde zum Zaubertrank-Brau-Wettbewerb aufgerufen. In einem AR-Zauberkessel sollte eigene Tränke kreiert werden, über Tastatureingaben konnten Spezialeffekte ausgelöst werden. Mehr in diesem Artikel.

Titelschriftzugjpeg_700x303 (1)Zauberhafter Kinostart: Harry Potter zeigt eindrucksvoll an der Kinokasse, wie man Blockbuster definiert.
Innerhalb des Startwochenendes kann der sechste Teil der Zauberlehrlingssaga Harry Potter und der Halbblut-Prinz folgende Rekorde aufweisen:

  • 22.2 Mio Dollar Einspiel in den USA Dienstagnacht
  • 58.4 Mio Dollar in den USA innerhalb 24 Stunden
  • bester 5-Tage US-Filmstart der Harry Potter-Reihe mit 159,7 Mio. Dollar
  • bester Fünf-Tage-Start aller Zeiten außerhalb Nordamerikas mit 237 Mio. Dollar
  • weltweites Einspiel innerhalb 5 Tagen: 396,7 Mio. Dollar
  • 2,2 Mio deutsche Besucher am Startwochenende, das reicht für einen Bogey in Silber und den Bogey-Cup für das beste Startwochenende des laufenden Kinojahres
  • bestes Preview-Ergebnis in Deutschland: 805 Kinos mit 374.368 Besuchern und 2.684.505 Euro Einspiel
  • mit 3,7 Mio. Kinobesuchern in Deutschland das mit weitem Abstand beste Wochenende des Jahres
  • das meist besuchte Wochenende in den deutschen Kinos seit mehr als drei Jahren
  • meist besuchte Cinestar-Preview aller Zeiten mit 70.000 Gästen

Ich bin mir sicher, da kommen im Verlauf der nächsten Wochen noch ein paar Bestmarken hinzu. HexHex!

Wie zum Filmstart berichtet, läuft „Harry Potter und der Halbblut-Prinz“  auch in einer IMAX 3D-Version. In Deutschland ist dies nur in Berlin im Cinestar IMAX im Sony Center zu sehen. Nun gibt es auch einen speziellen Trailer für die IMAX 3D-Version, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Sehr düster:

Harry Potter und der Halbblut-Prinz“ kommt weltweit in ausgewählten Kinos als partieller 3D-Film zu uns. Genauer gesagt in IMAX-Kinos wird uns die Eröffnungssequenz in der Länge von 12 Minuten in einer transferierten stereoskopischen Fassung gezeigt. 12 Minuten von insgesamt 153 Minuten Gesamtlaufzeit.

Potter-Fans in Deutschland haben einen Vorteil, aber auch mitunter das Nachsehen. Zunächst die gute Nachricht: in den USA läuft der Film Transformers 2 so gut in den IMAX-Kinos, dass Harry Potter 6 dort erst zwei Wochen später als IMAX 3D Experience am 29. Juli startet. Nun die schlechte Nachricht- die 3D-Fassung ist, genau wie beim Vorgänger „Harry Potter und der Orden des Phönix“, in Deutschland nur im Cinestar IMAX in Berlin zusehen. Damit wird natürlich auch seitens Cinestar kräftig geworben, wie der Screenshot unten aus dem Cinestar-Newsletter zeigt.

Werbung Cinestar-Newsletter

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Für IMAX-Kinos ist es eine gute Strategie. Für das Erlebnis des Films auf einer gigantischen Leinwand (in Berlin stolze 588 qm) mit einer wummigen Soundanlage (Berlin: 25.000 Watt) und dann sogar noch zum Teil in 3D zahlt der wahre Fan gerne einen Aufpreis. Und der ist gesalzen: zum normalen Ticket kommt dann noch der IMAX-Aufschlag und der Überlängen-Zuschlag und noch eine Zaubersteuer und ich weiß nicht, was noch alles. Letzlich landet man bei einem Premiumerlebnis von 13 Euro- pro Person. Obwohl nur ein Zwölftel des Films in 3D vorliegt, erhebt man den Film zu etwas Besonderem. So hat er es auch auf diesen Blog geschafft. Warum man nicht den ganzen Film in 3D konvertiert? Ganz klar ein Kostenproblem- man munkelt von Kosten von rund 5 Mio $ für einen vollständigen Film- das rentiert sich bei den IMAX-Umsätzen nicht wirklich. Und ob die Tiefendimension eine brauchbare Qualität im gesamten Film erreicht, müsste noch bewertet werden. Aber der Euro wird auch im IMAX rollen, da gibt es wenig Zweifel.

Filmstart für den neuen Potter ist der 16. Juli. Mehr zum Film auf der offiziellen deutschen Webseite.

Bereits beim Vorgänger, Harry Potter und der Orden des Phönix, wurde eine IMAX 3D-Fassung gezeigt, damals mit rund 20 Minuten 3D-Material. Hier habe ich noch ein Featurette mit Produzent David Heyman, sowie Greg Foster und  Hugh Murray von der IMAX Corporation ausgegraben, gibt es unter dem folgenden Link.