Schlagwortarchiv für: Halle

Noch ist das Steintor-Varieté in Halle an der Saale leer. Doch die Fantastischen Vier sind bereit heute Abend eine Weltpremiere abzuliefern. Erstmals wird ein Konzert als 3D-Live-Übertragung in 88 Kinos in fünf Länder übertragen. Kein Film, sondern das Live-Konzert. Nur eben in bester moderner digitaler 3D-Kinotechnik. Der technische Aufwand ist immens- damit steigt natürlich auch der Erwartungsdruck. Nicht nur die Fans der Fantastischen Vier sind gespannt, auch die 3D-Fachbranche und Verantwortliche aus der Politik für Bildung und Forschung blicken gespannt auf die Stadt an der Saale, die heute mit diesem exklusiven 3D-Liveevent zum Mittelpunkt der 3D-Welt wird.

Licht an! Soundcheck läuft. Satellitenverbindung steht. 3D-Brille ist geputzt. Das Fanta 4 3D-Live-Konzert startet um 20:30h!

Werte Freunde der dritten Dimension, heute ist es endlich soweit! Erstmals gibt eine Band ein Kino-Live-Konzert in stereoskopischem 3D. Dass die Fantastischen Vier, Deutschlands älteste HipHop-Formation begeht heute Abend absolutes Neuland in der Musikgeschichte. Erstmals wird ein Live-Konzert zeitgleich live in stereoskopischem 3D in Kinos zu sehen sein. 88 Kinos in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg und Belgien beteiligen sich an diesem außergewöhnlichen Event! Nur heute! Nur im 3D-Kino! Viele Kinos sind ausverkauft, in einigen Kinos gibt es noch ein paar wenige Restkarten. Eine Liste aller teilnehmenden 3D-Kinos gibt es auf der Webseite des Innovationsforums.

Gestern gab es im Steintor-Varieté in Halle bereits die Generalprobe. Die Fantas rockten und hiphopten das Publikum mit einem BestOf der letzten 20 Jahre ihrer Musikgeschichte. Natürlich werden neben den Klassikern auch viele Songs ihres aktuellen Albums „Für Dich immer noch Fanta Sie“ performt. Ihre Bühnenshow mussten die Fantas nicht üben, aber es war eine Generalprobe für die Technik und die Operator an den 3D-Kameras, der 3D-Bildregie und im Übertragungswagen. Und was soll ich sagen: amtlich abgeliefert!

Dass sie die ersten sind, die dieses Weltereignis stemmen, führt die Geschäftsführerin des Mitteldeutschen Multimediazentrums, Katerina Hagen, auf die ambitionierte Arbeit des Innovationsforums 3D-Cinema und Stereoskopische Medienproduktionen zurück. „Das Netzwerk, das sich durch die gemeinsame Arbeit herausgebildet hat, hat über die gemeinsame Vision enorm an Kraft gewonnen.“, beschreibt sie die vergangenen Monate. „Inzwischen arbeiten Firmen, Forschungsinstitute und Projektgruppen aus ganz Deutschland an dem Projekt mit.“ Der technische und logistische Aufwand dieser Produktion sei sehr hoch, ergänzt auch Alexander Schaefer, Projektleiter des 3D-Innovationsforums in Halle. „Es ist eine ständige Forschungs- und Entwicklungsarbeit am laufenden Projekt.“ Die Liste der beteiligten Unternehmen kann sich dabei sehen lassen, denn weltweit anerkannte Namen finden sich darunter: Carl-Zeiss-Jena, DELL, Sony, gleich zwei Fraunhofer Institute, der Satellitenbetreiber Eutelsat und sein Distributionspartner Bewegte Bilder Medien AG, die bereits die 3D-Liveübertragungen der Fußball-WM aus Südafrika sicherstellte.

Insgesamt kommen bei der Konzertübertragung sieben Kamerarigs zum Einsatz. „Streng genommen sind es also 14 Kameras“, rechnet Alexander Schaefer vor, „denn in jedem Rig sitzen immer 2 Kameras, die jeweils die Funktion des Augenpaares übernehmen.“ Neben den üblichen großen Spiegelrigs nutzt das Team eine neue Entwicklung des Fraunhofer Institutes für Nachrichtentechnik in Erlangen – die deutlich kleineren und handlicheren Parallelrigs. Dank ihrer Größe lassen sich diese Rigs, in denen das Kamerapärchen parallel zueinander ausgerichtet ist, gut in das Bühnenbild integrieren und wird den Zuschauern die Reaktionen des Konzertpublikums dreidimensional ins Kino liefern. Diese so genannten Multiviewanlagen sind Prototypen, die zum ersten Mal unter Produktionsbedingungen getestet werden.

Auch die Objektive, so genannte DigiPrimes aus Deutschlands First-Class-Optik-Schmiede Carl Zeiss Jena bestehen ihre Jungfernfahrt. Das besondere hier sind die Festbrennweiten, mit denen gearbeitet wird. „Es ist wichtig, dass die Brennweiten der beiden Kameras in einem Rig genaustens aufeinander abgeglichen ist. Wir wollen ja schließlich nicht, dass unseren Kinozuschauern übel wird.“, schmunzelt Schaefer. Damit sich aus den verschiedenen Bildern am Ende eine abgeglichene Bildfolge ergibt, arbeitet die Produktion mit den Stereoskopic Analysern des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institutes, kurz STAN, mit denen die aufgenommenen Bilder in Echtzeit rektifiziert, also optimiert werden. „Eine Menge technischer Forschungsarbeit steckt in dem Projekt“, unterstreicht Katerina Hagen.

Auch die Bildgestaltung wird sich in vielen Punkten ganz erheblich von einer 2D-Liveübertragung unterscheiden. Diese Aufgabe übernimmt Sven Offen. Der Regisseur hat schon viele Live-Konzertübertragungen gemeistert – keine war wie diese. Auf bestimmte Dinge muss schlicht verzichtet werden, beispielsweise entfällt der klassische Zoom, der bei 2D-Übertragungen hilft, Distanzen schnell zu überbrücken und rasche Nahaufnahmen zu liefern. Dem natürlichen Sehen entspricht das natürlich nicht. Das menschliche Auge kann nicht zoomen. Damit entfällt dieses Mittel der Bildgestaltung und muss mit Kran- und Dollyfahrten oder Stadycam kompensiert werden.

Das Bildsignal wird vom Übertragungswagen via SNG (Satellite News Gathering) zum Satelliten übertragen. Das kombinierte stereoskopische Bildsignal wird mit einem speziellen Decoder direkt für den Kinoprojektor in ein linkes und in ein rechtes Bild wieder getrennt und an die Leinwand projiziert. Das Verfahren wurde bereits erfolgreich von den Partnern Eutelsat, Open Sky und der Tübinger Firma von Bewegte Bilder Medien erfolgreich im Juli bei der diesjährigen Fußball-Weltmeisterschaft angewendet. Auf die Erfahrungen baut nun auch das Innovationsforum. „Allerdings mit inzwischen bereits mehr Kinos.“, wie Katerina Hagen berichtet. Die Zahl der Kinos, die alle Voraussetzungen mitbringen, um an der Übertragung teilzunehmen, ist aktuell auf 88 Kino in fünf Ländern erweitert worden.

Und wer einen kleinen Appetithappen möchte: hier gibt es den Konzerttrailer für euch als anaglyphe Version in 3D! Die passende 3D-Brille habt ihr ja noch vom ARTE 3D-Tag oder aus der BILD. Natürlich wird das Konzert heute in bester und modernster Technik in Polfilter oder aktiven Brillen. Also keine Sorge, nix mit Farbfolien, nur fürs Netz geht es nicht anders:

Wer zusammen mit Smudo Stagediving betreiben will, mit AndY.psilon über die Bühne hotten oder Thomas D s tätowierten Astralkörper Oben Ohne so hautnah wie nie sehen will, sollte das Event heute Abend auf keinen Fall verpassen! Seid dabei! Das gibt’s nur einmal, das kommt so schnell nicht wieder! 🙂

Mehr Infos unter http://www.digitaleleinwand.de/fanta-4-3d-livekonzert

Bilder © DigitaleLeinwand (1,2,3) MMZ Halle (Plakat) · Alle Rechte vorbehalten.

Wirtschaftliche Fragen zur Produktion und Verwertung von 3D-Inhalten für das Kino bestimmten auch die Diskussionen auf dem Leadpanel „Forward2business 2010: Die Magie der dritten Dimension“, dass den inhaltlichen Schwerpunkt des ersten Kongresstages bildete. So verwies Torsten Koch, Geschäftsführer Constantin Film Verleih, auf die 20-30 Prozent Mehrkosten für 3D-Produktionen, die durch die Verwertung wieder eingespielt werden müssten. Die vorhandenen rund 700 3D-fähigen Leinwände in Deutschland seien dazu noch zu wenig.

Eine ähnliche Position vertrat auch Thomas Menne, Geschäftsführer der Walt Disney Studios Motion Picture Germany: „Wir haben in Deutschland kein Problem bei den Produzenten oder Verleihern sondern bei der Distribution.“ Er plädierte auch für eine flexiblere Gestaltung des Zeitfensters für die Kinoverwertung: “Das Gros der Filme ist nach 6-8 Wochen wieder aus dem Kinos raus, warum sollen die Zuschauer dann noch Monate auf die DVD bzw. Blu-ray warten?“ Hier könne eine flexiblere Handhabung bessere Verwertungschancen sowohl für Kinobetreiber als auch für Verleiher bieten.

Dagegen sah Kim Ludolf Koch, Geschäftsführer Cineplex Deutschland, die teuren Investitionen in die Digitalisierung durch eine mögliche Kürzung des Auswertungszeitraums in den Kinos gefährdet. Das Thema 3D habe sich als wichtiger Treiber für die Digitalisierung der deutschen Kinos erwiesen. Allein sein Unternehmen habe bereits 120 Leinwände mit der neuen Technologie ausgerüstet. Eine Volldigitalisierung der Cineplex-Kinos durch Third Party-Anbieter ist geplant. Angesichts der damit verbundenen Investitionen brauche es nun dringend eine langfristige Investitionssicherheit. Dies gelte auch für die Etablierung eines gemeinsamen technischen Standard auf Basis der Richtlinien der Digital Cinema Initiatives (DCI).

Für große Unsicherheit in der Branche sorgen auch die Diskussionen und rechtlichen Auseinandersetzungen um die Filmförderungsanstalt FFA und die durch sie von den Kinobetreibern erhobene Filmabgabe. Deren Vorstand Peter Dinges verteidigte die derzeitigen Förderkriterien für die Digitalisierung, die eine Beschränkung auf Programmkinos mit einem Jahresumsatz zwischen 40.000 und 260.000 Euro vorsehen. „Wir fördern als erstes die kleineren Kinos, die es wirklich brauchen, um sie bei der Digitalisierung mitzunehmen“, so Dinges.

Auf die Bedeutung der FFA verwies auch Alexander Thies, Vorstandsvorsitzender der Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen. „An Ihrer Existenz hängt nicht nur der weitere Prozess der Digitalisierung. Ohne diese Institution und ihre Förderung würde es keinen deutschen Kinofilm geben!“. Thies zeigte sich überzeugt, dass ein großer Teil der Branche die großen, mit Digitalisierung und 3D verbundenen Chancen sehe und die Entwicklung weiter voran bringen wolle. Den Weg dahin gelte es nun im gemeinsamen Dialog zu gestalten. Einig waren sich die Panelteilnehmer hinsichtlich der hohen Bedeutung einheitlicher Qualitätsstandards für den Erfolg der 3D-Technologie. Hier müssten sich alle Marktteilnehmer Ihrer hohen Verantwortung gegenüber den Konsumenten bewusst sein und deren Erwartungen an das Erlebnis 3D nicht durch minderwertige Produktionen enttäuschen.

Etwas zu kurz kamen die gestalterischen und inhaltlichen Möglichkeiten der stereoskopischen Filmproduktion. Redet man über das Thema 3D, landet man sehr schnell beim Thema Digitalisierung, redet man von der Digitalisierung, ist man thematisch bei der Finanzierung. Und beim Thema Geld sind die eigenen Positionen zu vertreten. Und natürlich gab das Leadpanel den Impuls für die kommenden Panels. Für die inhaltliche Vertiefung war aber genug Raum in Gesprächen am Rand, auf dem Gala-Dinner und der anschließenden Party. Man darf auf die kommenden Tage gespannt sein.

„Das Thema 3D eröffnete dem Unterhaltungsmedium Kino eine ganz neue Dimension.“ Mit diesen Worten begrüßte Katharina Hagen, Geschäftsführerin des Mitteldeutschen Multimediazentrum Halle (MMZ) gestern die Gäste des
Innovationsfachkongresses “Forward2Business: Die Magie der Dritten Dimension“. Bis Mittwoch werden sich rund 200 Vertreter der Medienbranche, 3D-Experten und kreative Vordenker darüber austauschen, wie diese schöne,
neue 3D-Zukunft aussehen kann und welche branchenübergreifenden Geschäftsmodelle zwischen Kino, Fernsehen, Spiele- und Musikindustrie, Mode-.und Werbebranche sie ermöglichen wird.

In seinem Grußwort äußerte Dr. Reiner Haseloff, Minister für Wirtschaft und Arbeit des Landes Sachsen-Anhalt, die Überzeugung, dass die Kreativ- und Medienwirtschaft des Bundeslandes das Potenzial habe, sich von einem
Wachstumskern zu einem bedeutenden Wirtschaftscluster zu entwickeln. „Das Ziel unserer Förderaktivitäten ist es, langfristig mit Medienstandorten wie Köln, München und Berlin gleichziehen und greifbare wirtschaftliche Effekte für
Region generieren“, so Haseloff.

Für Hans-Peter Hiepe, Leiter des Referats „Regionale Innovationsinitiativen; Neue Länder“ im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ist nach 20 Jahren Aufbau Ost ein Paradigmenwechsel hin zum Thema „Zukunft
Ost“. Dabei gewännen neben innovativen Ideen und der Vernetzung der Akteure zunehmend unternehmerische Strategien an Bedeutung. „Innovationsforen wie dieses standen dabei schon oft am Beginn einer
erfolgreichen wirtschaftlichen Entwicklung“

3D- Megatrend made in Germany? Welches Potential steckt im stereoskopischen Kino und im 3D-Film für Deutschlands Kino- und Entertainmentbranche? Im Mitteldeutschen Multimediazentrum in Halles hat sich mit dem Innovationsforum „3D-Cinema und Stereoskopische Medienproduktionen“ Anfang diesen Jahres Deutschlands innovativste 3D-Denkfabrik formiert. Auf dem vom 27. -29. September 2010 stattfindenden Zukunftskongress “Forward2Business: Die Magie der dritten Dimension” entwickeln 3D-Experten und hochkarätige Vertreter der Entertainment-Branche zukunftsfähige Modelle für den Einsatz von S3D.

Innerhalb des Leadpanels wird über den aktuellen Stand des 3D-Kinos in Deutschland, der Digitalisierung und die Entwicklung der kommenden Trends diskutiert. 2008 reiste kein Geringerer als der Chef der DreamWorks-Studios, Jeffrey Katzenberg, durch Europa und predigte den Beginn eines neuen Kinozeitalters. Die Zukunft heiße 3D und stehe unmittelbar bevor. Und während sich Europa noch überwiegend zweifelnd in Zurückhaltung übte, rollte die dritte Dimension wie ein Tsunami über die europäische Film- und Kinolandschaft hinweg. Mit Ice Age 3 und Avatar verließ die Stereoskopie ihr Nischendasein und mutierte über Nacht zum Wirtschaftsmotor für die gesamte Unterhaltungsindustrie. Auch in Deutschland beeilen sich die Kinospielstätten auf die digitale Projektion umzurüsten. Nachdem es jahrelang kaum ernsthaft Bewegung in den Digitalisierungsprozessen der Kinos gab, ist es umso bemerkenswerter, dass der Rollout des digitalen Kinos seine Schubkraft nun über den wirtschaftlichen Erfolg von 3D-Filmauswertungen erhalten hat. Mit steigender Investitionsbereitschaft und dem Erkennen der Potentiale von digitalem 3D-Cinema steigt der Druck auf die nationalen Produzenten und Filmschaffenden enorm. Neue Programmformate für die Kinos im digitalen Zeitalter entstehen, neue Allianzen in den Auswertungsprozessen bilden sich heraus. Die Veränderungen, die uns in der Medienunterhaltung erwarten, sind revolutionär und stellen die gesamte Unterhaltungsindustrie vor enorme Herausforderungen. Welche Chancen und Risiken bringt die dritte Dimension mit sich? Haben wir in Deutschland die Entwicklung ins Medienzeitalter der Zukunft schon verschlafen oder werden die Letzten die Ersten sein? Welche Allianzen und Geschäftsperspektiven sind zukunftsfähig?
Als Referenten diskutieren:

  • Thomas Menne, Geschäftsführer der Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
  • Kim Ludolf Koch, Geschäftsführer der Cineplex Deutschland
  • Torsten Koch, Geschäftsführer des Constantin Film Verleih
  • Peter Dinges, Vorstand der FFA – Filmförderungsanstalt
  • Alexander Thies, Vorstandsvorsitzender der Produzentenallianz
  • Corinna C. Poeszus, General Manager der Universal Publishing Music Germany

Weitere Panels zu den Themen Filmwirtschaft, Musikwirtschaft, Perspektiven S3D und dem 3D-TÜV folgen in den nächsten beiden Tagen. Und natürlich das absolute Highlight gibt es am Di, den 28.9.2010: das Fanta 4 3D-Live-Konzert!

Bereits zum zehnten Mal findet SHORTMOVES – das internationale Kurzfilmfestival in Sachsen-Anhalt – statt. Unter allen Filmen, die an den beiden Festivaltagen am 17. und 18. September 2010 laufen, wird unter anderem ein Preis der Kunststiftung Sachsen-Anhalt vergeben, der mit 1.000,- € dotiert ist. Das Team von SHORTMOVES ruft alle Kurzfilmschaffenden dazu auf, ihre eigenen Produktionen beim internationalen Kurzfilmfestival in Halle (Saale) einzureichen. Einsendeschluss für die, ausnahmsweisen ganz analogen Einreichungen, ist der 30. Juni 2010.

Ob es ein Film in die engere Auswahl schafft, hängt bei SHORTMOVES nicht so sehr von der Ausrüstung oder Professionalität der Filmemacher ab. Viel wichtiger sind leidenschaftlich und engagiert erzählte Geschichten, innovativ eingesetzte Techniken und ungewöhnliche Ideen. Die Stärke von Kurzfilmen – das reduzierte und fokussierte Erzählen in zeitlich begrenztem Rahmen – soll beim Festival in Halle deutlich sichtbar werden. Inhaltlich sind den Filmemachern dabei keine Grenzen gesetzt. Im letzten Jahr reichte das Spektrum der Einsendungen von visualisierter schweizerischer Poesie bis zu einem Ballett eines sterbenden Waldes. Die einige Beschränkung bei SHORTMOVES betrifft die Länge der Filmstreifen. Maximal 15 Minuten sind erlaubt.

Sehr willkommen sind bei SHORTMOVES auch Beiträge, die jenseits deutscher Grenzen
entstanden sind. In den letzten Jahre erreichten uns Einsendungen aus Mexico, Neuseeland oder Australien. Diese Vielfalt soll auch weiterhin erhalten bleiben, weswegen sich der „Call for Entries“ explizit auch an ausländische Filmemacher richtet.

Wer es mit seinem Kurzfilm in die engere Auswahl des Festivals schaffen will, der sollte sich so schnell wie möglich online bei www.shortmoves.de das Anmeldeformular herunterladen. Rund 20 Beiträge werden an den beiden Festivaltagen gezeigt. Diese Kurzfilme sind dann auch für die zwei Festivalwettbewerbe nominiert und kämpfen um Jury- und Publikumspreis. Den Gewinnern winkt ein attraktives Preisgeld und allen anderen Kurzfilmbegeisterten ein Abend von hoher cineastischer Qualität.

Weitere Infos gibt es auf der offiziellen Webseite www.shortmoves.de und natürlich auf Facebook und Twitter @shortmoves.

Ladies and Gentlemen, start your Entries!

Nach den ersten Entdeckungen des stereoskopischen 3D-Film-Zeitalters setzte James Camerons „AVATAR- Aufbruch nach Pandora“ Maßstäbe nicht nur an der Kinokasse, sondern definierte erstmal den Standard für das 3D-Kino. Und es gibt diverse Stolpersteine, die der Stereographer zusammen mit Regisseur und Kameramann hoffentlich löst, von der Tiefenebene der Untertitel bis zu Schärfeverlagerungen innerhalb einer Szene. Das absolute Negativbeispiel der neueren 3D-Film-Geschichte, Louis Leterriers Remake von „Kampf der Titanen“, zerstörte nicht nur einen spannenden 3D-Filmgenuss, sondern entfachte auch wieder die Diskussionen um schnelles Geld mit dem 3D-Hype auf Kosten der Qualität.

Und wie es mit Hypes so ist, derzeit hängt sich jeder dran. Von der kommenden BILD-Zeitung in 3D, dem Boom der 3DTVs, den aufgrund nicht annehmbarer Qualität geplatzten 3D-Viewings der Fußball-WM in Südafrika- jeder will derzeit Geld verdienen, und nimmt in Kauf, dass aufgrund schlechter Qualität das gesamte Thema S3D zu Disposition steht.

Es gibt reichlich Handlungsbedarf: Angefangen von gehuschten nachträglichen Konvertierungen wie Clash of the Titans (und wir werden im nächsten Jahr noch diverse Konvertierungen sehen), dem Aufreger der Dimension 3 in Paris, der 3D-Fernseher von Samsung, der automatisiert 2D-Inhalte in 3D-Bilder – on the fly und in entsetzlicher Qualität- konvertiert, anaglyphe Schrecken jeglicher Art und auch Kinos, die zerkratzte oder schmutzige Brillen ausgeben und ihren 3D-Projektor einfach nicht korrekt bedienen können.

Anlässe gibt es genug, aber wie löst man diese Probleme. Das Innovationsforum in Halle erreichte bereits mit seinem Kickoff diese Diskussion und bietet heute einen Workshop zum Themenfeld mit drei Panels. Im ersten Block wird es die Goldenen Regeln der Stereoskopie gehen, man möchte die Grundlagen eines guten S3D-Films festhalten. Nicht dass wieder Journalisten mit Kenntnissen aus den 80ern über Anaglyphbrillen und Kopfschmerzen sprechen. Der Filmemacher soll Anlass für eine Diskussion des Films geben, nicht um schlechte Kamera- oder PostPro-Arbeit. Eigentlich handelt es sich um spannende Zeiten, alle Regisseure lernen derzeit ein neues Kapitel ihres Handwerks- und schaffen eine neue Form- und Bildsprache. Schön, wenn ich zukünftig darüber lesen darf.

Der zweite Block beschäftigt sich dem 3D-TÜV fürs Kino: zu dunkle Bilder, Farbverfälschungen oder Unschärfen dürfte jeder bereits gesehen haben. Für mich gibt es noch eine Menge anderer Ärgernisse in den den 3D-Kinos: zerkratzte oder schmutzige Brillen, vergessene Vorfilme, intransparente Preisstrukturen, Brillenkaufzwang, miserabel justierte Doppelprojektionen, ausgefallene Previews aufgrund fehlerhafter KDM-Schlüssel (siehe auch den Artikel Fuck 3D).

Im dritten Block des heutigen Workshops widmet sich den Kleinsten. Die gesteigerte Immersion bei 3D-Filmen ist für Kinder durchaus von Bedeutung. Plötzlich frisst in Ice Age 3 der Tyrannosaurus Rex nicht nur das Faultier, sondern bedroht auch, aus der Leinwand entgegengestreckt, das Publikum. Family-Entertainment ist ein beliebtes Anwendungsfeld für 3D-Filme, eine erste Studie über die Wirkung auf Kinder wurde gerade von der HFF in Potsdam fertiggestellt. Erfordern 3D-Filme andere Empfehlungen bei der Freiwilligen Selbst-Kontrolle (FSK)?

Gerade bei 3D-Filmen, die einen großen Wert auf das optische Erleben des Films setzen, fallen optische Fehler deutlich auf. Statt eines „TÜVs“, also einer technischen Überwachung, favorisiere ich hingegen ein Gütesiegel, das den Einsatz von 3D nicht nur unter technischen, sondern auch unter gestalterischen und Erleben-Aspekten betrachtet. Wichtig ist der 3D-Genuss für den Zuschauer- und der sollte unabhängig von der eingesetzten Technik und der Projektion im jeweiligen Kino immer optimal sein. Mit meiner Bewertung der 3D-Filme innerhalb der Filmprofile biete ich das auf DigitaleLeinwand.de ja in kleiner Form an, getrennt nach filmischen Genuss (denn auch ein schlechter Film wird durch den Einsatz von 3D kein gutes Werk) und der 3D-Bewertung.

Ich hoffe, dass sich heute in Halle ein paar engagierte Mitstreiter für das Thema finden und angeregt über die Organisationsform diskutiert wird. Apropos: Welche Notwendigkeit seht ihr für ein 3D-Gütesiegel? Welche Punkte sollten unbedingt bei der Bewertung berücksichtigt werden? Ich freue mich auf eure Meinung.

Da Berlin und München in der Filmbranche anscheinend zu sehr mit sich selber beschäftigt sind, präsentiert sich Halle an der Saale als lachender Dritter mit angehendem 3D-Kompetenzzentrum in Deutschland. Nachdem es am schon am 30. April einen erfolgreichen 3D-Rundumblick beim Kickoff zum „Innovationsforum 3D-Cinema und Stereoskopische Medienproduktionen“ im Mitteldeutschen Multimedia Zentrum Halle gab, werden nun praktische Workshops angeboten.

Thema der ersten Veranstaltung am 8. Juni ist „S3D-Campus – Neue Produktionsanforderungen am Beispiel stereoskopischer Filmaufnahmen“. Stereoskopischer 3D-Film stellt neue Anforderungen an Bildaufbau und -gestaltung. An einer professionellen 3D-Mirror-Rig-Kamera werden die spezifischen Anforderungen, die bei der S3D-Aufnahme zu berücksichtigen gezeigt und den Teilnehmern genügend Möglichkeiten eingeräumt, sich selbst auszuprobieren. Anhand einer Beispielszene werden Grundbegriffe der stereoskopischen Darstellung, Aufbau und Einrichtung der Technik erklärt, sowie gestalterische Optionen aber auch potentielle Fehlerquellen erklärt. Darüber beschreibt der Workshop die neue wichtige Produktionsschnittstelle, die der Stereographer einnimmt, um eine S3D-Produktion erfolgreich durchführen zu können.

Als Referent für den Workshop konnte Michael Laakmann gewonnen werden. Er arbeitet seit 2001 in den Bereichen Werbung, Musikclip, Image-, Kurz- und Kunstfilm. Als Director of Photography gewann er 2009/10 unter anderem 3x Gold beim 21. CoporateFilmfestival in Stuttgart.

Profis only: Dieser Workshop spricht vor allem alle erfahrenen Filmemacher an, insbesondere Kameraleute, Cutter, Produktions- und Herstellungsleiter, aber auch Regisseure und Stoffentwickler. Der Workshop baut auf bereits vorhandenen umfangreichen technischen Grundkenntnissen der Filmaufnahme auf und deshalb für Studenten und Anfänger nicht geeignet.

Die Teilnahme ist kostenfrei, die Anmeldung ist allerdings verbindlich und nicht übertragbar. Anmelden kann man sich ganz einfach über ein Online-Formular. Mehr Informationen gibt es auf der Webseite des 3D-Innovationsforums http://3dinnovationsforum.de.

Foto @ Michael Laakman