Nein, kein Musikfilm über die irische Rockband, sondern ein Slasherfilm aus dem Hause Lionsgate erwartet den Besucher dieses Films. Erstaunlicherweise haben Amerikaner die merkwürdige Angewohnheit zum Valentinstag mit ihren Freundinnen ins Kino zu gehen- um Horrorfilme zu gucken. Warum? Damit man seine Männlichkeit beweisen oder sich als Klammerhilfe anbieten kann? Sei es drum, My Bloody Valentine 3D ist ein Remake des gleichnamigen Films von George Mihalka aus dem Jahr 1981 (dt. Titel: Blutiger Valentinstag), also zu Beginn der Slasher-Ära. Mit dem lustig zweideutigem Unterteil: Get Your Heart Broken.
Klassische Zutaten des Genres ergeben auch schon die Story: Kleinstadt, Teenager, düsterer Untergrund in Form eines Bergwerks, maskierter Massenmörder, Spitzhacke. Egal wie man die Zutaten anordnet, irgendwie scheint dabei immer der gleiche Film rauszukommen. Räusper, etwas vorhersehbar, oder?!
Na gut, das Remake setzt noch einen drauf- der Film ist in 3D zu sehen. Liebhaber des Genres werde sich diesen Thrill natürlich nicht nehmen lassen, dass der Massenmörder die Spitzhacke auch immer hübsch nach ihnen wirft. Der Film verkommt zum Attraktionsfilm, in dem der 3D-Effekt sicherlich bis zur Langeweile strapaziert wird. Das hat dann eher was im Vergnügungspark als im Kino zu suchen. Es ist wirklich nicht mein Genre, insofern werde ich mir den Film wohl eher nicht ansehen. Interessant wäre aber zu beobachten, ob die 3D-Effekte in diesem Tempo funktionieren. Das war bisher ein Manko in der Darstellung, das Auge brauchte bei den Bildern ein paar Sekunden, um sich daran zu gewöhnen. Bei actiongeladenen Slasherfilmen ist das natürlich nicht drin.
My Bloody Valentine 3D hatte seinen Filmstart in den USA am 16. Januar und ist bei uns ab dem 20. Mai (1 Tag nach US-DVD-Start) zu sehen. In ausgewählten Kinos auch als stereoskopische Fassung in RealD. Mehr Infos zum Film auf der amerikanischen Webseite.
Auf diesen Film haben alle gewartet- Dreamworks-Chef Jeffrey Katzenberg promotet schon seit langem rund um den Erdball den Siegeszug des 3D-Films. Monsters vs. Aliens aus dem Hause Dreamworks rühmt sich nun damit, der erste Animationsfilm zu sein, der konkret für das 3D-Format produziert wurde. Und der Startschuss für viele Kinos auf Digitales, 3D-fähiges Kino umzusteigen (viele Kinos haben wirklich zum Filmstart umgerüstet). UCI bewirbt sogar mit Plakaten ihren 3D-Start zum Film, das IMAX Berlin das riesige Bildformat entsprechend zum Filminhalt.
Die Story entspricht dem Filmtitel: Susan Murphy wird bei ihrer Hochzeit von einem Meteoriten getroffen und wächst auf stattliche 50 Meter Körpergröße. Nicht nur die Hochzeit ist damit gelaufen, sondern auch auch ihr normales Leben, denn der amerikanische Geheimdienst fängt sie sogleich ein und sperrt sie zu den anderen, allesamt sehr liebenswerten Monstern in die geheime Basis. Der außerirdische Tintenfisch-Fiesling Gallaxhar hätte aber nun gerne sein Quantonium, geheimnisvolle Kraftquelle und Auslöser für Susans Wachstum, zurück und schickt zunächst einen Roboter und schließlich seine Klonarmee auf die Erde. Um die außerirdische Gefahr abzuwehren, setzt die amerikanische Regierung ihre Sammlung von Monstern als Geheimwaffe ein. Dabei geht in San Francisco nicht nur die Golden Gate Bridge zu Bruch.
Natürlich folgt der Film einem High Concept- die B-Movies der 50er hatten in den USA zwei große Themen: außerirdische und monsterhafte Bedrohungen. So verwundert die Ansammlung der Hauptcharaktere nicht, sind es doch Anlehnungen an die Klassiker der Filmgeschichte: Dr. Cockroach entspringt einer Maschine, die der aus The Fly (1958) ähnelt, Missing Link referenziert an Creature from the Black Lagoon (1954), B.O.B hat The Blob (1958) zum Vorbild, Insectosaurus basiert auf Mothra aus dem Film Mosura (1961) und Susan, die zur Ginormika wird, erleidet das gleiche Schicksal wie im Film Attack of the 50 Foot Woman (1958).
Klassiker beider Genre werden als intertextuelle Referenzen zitiert, musikalisch, bildlich, inhaltlich. Ich habe sicherlich nicht alle Hinweise gefunden, aber mir sind diese aufgefallen: E.T., Close Encounters of the Third Kind, Spaceballs, Mars Attacks, Red Dwarf, Armageddon, X-Files, Evolution, Star Treck, Star Wars, Dr. Strangelove, Independance Day, Destroy All Monsters, Shrek, Axel F, ,… Mir macht sowas ja immer Spaß, nur wundern sich manchmal meine Sitznachbarn, warum ich dauernd lache. 🙂
Immerhin läuft Monsters vs. Aliens in 5 Kinos in Berlin in der 3D-Fassung. Leider gibt es kein Kino, das den Film in 3D und der Originalfassung spielt, ich muss mich also wieder mal entscheiden. Das ist schon sehr schade, da die Originalstimmen sicherlich eine Bereicherung sind. Hugh Laurie aka Dr. House als Dr. Cockroach oder Stephen Colbert als Präsident Hathaway wären bestimmt die bessere Wahl.
Das wäre alles auch in 2D lustig, was aber macht den Reiz der 3D-Fassung aus? Das erklärt sich bereits in der ersten Einstellung des Films: unendliche Tiefen und Weiten des Weltalls. Ein „Ahhhh“ raunt durch das Publikum.
Und wirklich, mal will den Film auf jeden Fall in dieser Plastizität sehen, und nicht anders. Es wird eine höhere Stufe von Immersion erreicht, man taucht noch intensiver in den Film ein. Bis auf ein paar wenige Ausnahmen hat man auf die typischen 3D-Spielereien mit entgegenkommenden Gegenständen verzichtet. Das ist auch ganz gut so. Die Geschichte lebt durchaus vom ihrem Tempo und Slapstick. Ich fand den Film recht unterhaltend, er ist aber sicherlich kein Meilenstein der Filmgeschichte. Man hätte durchaus mehr draus machen können, aber ich wette es gibt ein Sequel….
Internationaler Filmstart war am 19. März 2009, in Deutschland läuft Monster vs. Aliens seit dem 2. April. Natürlich in ausgewählten Kinos auch als stereoskopische Fassung in IMAX 3D oder Intru 3D. Mehr Infos zum Film auf der deutschen oder amerikanischen Webseite.
Hier gibt es den Trailer, ein Featurette und den 3D-Fernsehspot vom amerikanischen Superbowl:
Zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals eröffnet 2009 ein Animationsfilm die Filmfestspiele von Cannes. Die Animationsschmiede Pixar, mittlerweile zum Disneykonzern gehörend, debütiert in Frankreich mit ihrem neuen Film UP (dt. Titel OBEN). Der bewährte Pete Docter führt beim mittlerweile 10. Pixarabenteuer Regie.
Der 78jährige etwas kauzige Ballonverkäufer Carl Fredricksen erfüllt sich seinen Lebenstraum und fliegt an einer Traube Ballons hängend nach Südamerika- mitsamt seinem Haus. Doch hat sich als blinder Passagier der 8jährige Pfadfinder Russell eingeschlichen- ein Stadtkind, das sein gesamtes Wissen über die Wildnis aus Büchern hat. So müssen sie nicht nur die Gefahren und Unwirtlichkeit der Wildnis, gefährliche Tiere und Eingeborene überstehen- sondern auch die jeweils andere Generation. Für die tierische Unterhaltung sorgen der große flugunfähige Paradiesvogel Kevin und die Promenadenmischung Dug mitsamt Hightech-Hundehalsband.
Oft haben mich die Teaser und Trailer von Pixarfilmen nicht überzeugt. Letztlich habe ich aber doch alle Filme gesehen, und ich war im Nachhinein doch fast immer begeistert. Die Trailer versprechen eher weniger, dafür löst der Film mehr ein. Ich hoffe, dass es sich auch bei UP genauso verhält und einem unterhaltsamen Kinoabend nichts im Weg steht.
Mit UP läutet Pixar nun die Ära der dreidimensionalen Animationsfilme ein, das hätte man sich bereits bei WALL-E oder The Incredibles gewünscht. Weltpremiere am 13. Mai in Cannes, in Deutschland ist der Film erst über vier Monate später ab dem 17. September zu sehen. Und natürlich in ausgewählten Kinos als stereoskopische Fassung in Disney 3D. Mehr Infos auf der offiziellen Filmwebseite.
Hier die bisherigen Teaser und Trailer, genannt „Upisodes“:
Nach Ice Age und der Fortsetzung The Meltdown (dt. Titel: Die Dinosaurier sind los!) kommt der dritte Teil der erfolgreichen Animations-Franchise: Dawn of the Dinosaurs (dt. Titel: Die Dinosaurier sind los). Regie führt wieder Carlos Saldanha, der bereits beim ersten Teil die Co-Regie und beim zweiten die Regie übernahm. Blue Sky Studios (Ice Age 1 und 2, Horton hört ein Hu) produziert den Film.
Nachdem das Mammut Manny im zweiten Teil seine Herzensdame Ellie fand, scheint nun das Rattenhörnchen Scrat (übrigens eine Wortschöpfung aus „Squirrel“ und „Rat“) eine Partnerin zu finden, Scratte verdreht ihm nicht nur den Kopf, sondern macht ihm auch die hart umkämpften Eicheln streitig. Natürlich sind als eingeführte Charaktere auch Faultier Sid, Säbelzahntiger Diego und die Possums Eddie und Crash wieder mit von der Partie. Und treffen diesmal in einer mysteriösen unterirdischen Welt auf Dinosaurier, wie der Titel und Trailer offenbaren. Wer hat denn diesen Plot erfunden, klingt wie ein High Concept Film nach dem Muster Ice Age trifft Reise zum Mittelpunkt der Erde !
Mir persönlich sind die Ice Age-Filme immer ein wenig zu albern, vor allem kann ich die deutsche Synchronisation von Sid durch Otto Waalkes nicht leiden. Ich werde also wieder vor dem gleichen Problem stehen: schaue ich den Film als 3D-Fassung oder aber im englischen Original? Eine englische Originalfassung in 3D wird es wohl selbst in der Kinohauptstadt Berlin nicht geben. Schade!
Internationaler Filmstart ist am 1.Juli 2009, in Deutschland ist Ice Age 3 ebenfalls ab dem 1.Juli zu sehen. Natürlich in ausgewählten Kinos auch als stereoskopische Fassung. Mehr Infos zum Film auf der Webseite.
Hier gibt es die bisher veröffentlichten Teaser und Trailer:
https://digitaleleinwand.de/wp-content/uploads/2014/10/DigitaleLeinwand-Logo.png00Gerold Markshttps://digitaleleinwand.de/wp-content/uploads/2014/10/DigitaleLeinwand-Logo.pngGerold Marks2009-05-01 18:00:472009-05-01 18:00:47Ice Age3: Dawn of the Dinosaurs (Carlos Saldanha)
Coraline ist das neue Werk von Regisseur Henry Selick, den Stopmotion-Fans von Filmen wie The Nightmare before Christmas oder James und der Riesenpfirsich her kennen.
Basierend auf den Bestsellern von Neil Gaiman erschafft Selick das erste in 3D gefilmte Stopmotion-Kinoabenteuer. Schon bei den ersten Bildern denkt man unweigerlich an den Stil von Tim Burton, der zwar nichts mit diesem Film zu tun hat, aber den märchenhaften und dabei unheimlichen Stil trägt auch dieser Film.
Coraline zieht mit ihren vielbeschäftigten Eltern in ein neues Haus – die Pink Palace Apartments. Dort findet sie eine geheime Tür zu einer Parallelwelt, in der alles viel unterhaltsamer und freudiger ist. Auch ihre Eltern befinden sich dort, allerdings haben sie auf einmal merkwürdige Knopfaugen- es sind ihre Doppelgänger. Und sie versuchen ihre Tochter auf dieser Seite der Parallelwelt zu behalten. Wird Coraline sich befreien und in ihre wirkliche Welt zurückkehren können?
Bei Stopmotion-Filmen denkt man aufgrund des Puppentricks oft an Kinderfilme. Coraline ist aber definitiv nur etwas für große Kinder und Erwachsene, die aber sicherlich ihren Spaß an dem Film haben werden.
In den USA läuft der Film bereits erfolgreich und von den Kritikern gelobt, in Deutschland läuft der Film ab dem 30.Juli 2009. Und natürlich in ausgewählten Kinos als stereoskopische RealD-Fassung.
Weitere Infos auf den (unterschiedlichen und ladeintensiven) Filmwebseiten auf Deutsch oder Englisch.
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