Irgendwo zwischen Coming of Age-Dramedy und Roadmovie bewegt sich das Buch mit dem sperrigen Original-Titel „The Young and Prodigious T.S. Spivet“ von Autor Reif Larsen. Doch schon nach wenigen Szenen der Filmadaption DIE KARTE MEINER TRÄUME wird klar, dass Regisseur Jean-Pierre Jeunet die Kindheitsgeschichte des erstaunlich begabten T.S. aus Montana im gleichen Geist wie Larsen erzählt. Wundervolle weite Naturlandschaften, überbordende Details, ein toller Cast mit einer fantastischen Helena Bonham Carter und natives 3D, dass gestalterisch deutlich mehr als üblich wagt, bereichern die charmante Geschichte.
Bevor DIE KARTE MEINER TRÄUME deutschlandweit ab dem 10.7.2014 startet, eröffnet die Romanverfilmung am 27. Juni das 32. Internationale Filmfest München. Nachdem ich nach mehreren Verschiebungen im Startplan schon Sorge um einen deutsche Kinoauswertung hatte, freut mich diese Meldung doppelt. Festivalleiterin Diana Iljine lässt das folgende PR-lastige Zitat mitteilen: „Wieder einmal gelingt es Jean-Pierre Jeunet, die Zuschauer im Kino zu verzaubern. Mit seinen genialen Ideen und seiner Liebe zum Detail hat dieser europäische Ausnahme-Regisseur einen Film geschaffen, der ein idealer Auftakt für neun rauschende Festivaltage in München ist“.
Nicht abschrecken lassen, Die Karte meiner Träume ist wirklich ein sehr schöner Film für Eltern und vielleicht auch größere Kinder ab 10 Jahren. Bei weitem nicht so düster wie Jeunets Erstlinge „Delikatessen“ oder „Die Stadt der verlorenen Kinder“, auch ganz anders als „Die fabelhafte Welt der Amélie“, die gerade in der Vermarktung herhalten muss. Aber eben typisch in Jeunets Handschrift mit seinem Detailreichtum, den mitunter überzeichneten Erwachsenen und selbstverständlich Dominique Pinon.
Jean-Pierre Jeunet, der das Filmfest München bereits 2001 mit „Die fabelhafte Welt der Amélie“ eröffnete, wird seinen neuen Film bei der Eröffnungsgala am 27. Juni vor rund 1.500 geladenen Gästen persönlich präsentieren. Publikumsvorstellungen wird es am 28. Juni und 5. Juli im Rio Filmpalast geben, alle Vorstellungen werden in 3D gezeigt. Zusätzlich ist „Die Karte meiner Träume“ am 28. Juni als Auftakt zur Party Film Volk Fest von holleschek+schlick im ZKMax (Passage Maximilianstrasse/Altstadtring) zu sehen.
Das komplette Programm des FILMFEST MÜNCHEN 2014 ist ab 10. Juni 2014 unter filmfest-muenchen.de abrufbar.
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