Statt kaltem Krieg damals setzt man heute auf warme Selfie-Propaganda. Regierungssprecher Seibert twittert ein Foto von Angela Merkel mit Regisseur Steven Spielberg und Schauspieler Tom Hanks von Dreaharbeiten. An der Glienicker Brücke zwischen Potsdam und Berlin wird gerade on location der Spionage-Thriller „St. James Place“ (Arbeitstitel) gedreht, die Brücke war mehrfach Ort für Agentenaustausch zwischen den Westmächten und der Sowjetunion.
Kanzlerin #Merkel besucht Steven Spielberg + @tomhanks beim Dreh zu ihrem neuen Agentenfilm auf der Glienicker Brücke pic.twitter.com/W8pFYzbAc5
— Steffen Seibert (@RegSprecher) 28. November 2014
Ein besonderes Geschmäckle bekommt dieses Foto, da die Produktion internationaler Filme bisher stark vom Deutschen Filmförderfonds DFFF profitierte. Dieser wurde jüngst von einem Volumen von 60 Mio. Euro pro Jahr auf 50 Mio. Euro gekürzt. Kulturstaatsministerin Grütters verwies auf die abgewehrten Pläne der Halbierung, für Finanzminister Schäuble stand die „Schwarze Null“ im Haushalt 2015 im Vordergrund. Die Filmschaffenden, natürlich voran die Produzenten, schrieen auf, versuchten mit einer Studie den Nutzen und die Steuereinnahmen durch Filmproduktionen zu belegen, da für hier gefördertes Geld eben auch ein mehrfaches an Geld hier in der Region ausgegeben werden muss.
Ohne DFFF hätte es die St. James Place- Dreharbeiten in den Filmstudios Babelsberg wohl nicht gegeben. Und damit auch kein fröhliches Gruppenbild mit Merkel, Hanks und Spielberg. Für manchen Filmschaffenden mag es eine kleine Ohrfeige in einem kalten Förderkrieg sein.
Der Agentenfilm St. James Place, der noch einen neuen Titel erhalten wird, startet geplanterweise am 10. Dezember 2015 in den deutschen Kinos.
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