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Truth, Beauty, Freedom, Love. Dieter Kosslick hätte man wohl in die eisige Spree gejagt, hätte er die Berlinale mit der Ausstattungsorgie des uramerikanischen Stoffes vom australischen Filmemachers Baz Luhrmann eröffnet. Umso mehr freut sich Cannes, der an die Cote d’Azur ausgelagerte Vorort von Paris, der nun am 15. Mai mit der Weltpremiere von DER GROSSE GATSBY präsentiert- und damit am 15. Mai 2013 im  Grand Théâtre Lumière die 66. Internationalen Filmfestspiele von Cannes eröffnet.

Die opulente in 3D gedrehte Romanverfilmung nach F. Scott Fitzgeralds Bestseller bringt mit Leonardo DiCaprio, Carey Mulligan und Tobey Maguire gleich die passenden Stars mit an den Roten Teppich. Nach den Verschiebungen vom Weihnachtstermin in den Spätfrühling galt GATSBY schon länger als potentieller Kandidat. Baz Luhrmann ist in Cannes ein alter Bekannter, vor 12 Jahren eröffnete er mit dem Musical „Moulin Rouge“ die Filmfestspiele von Cannes, auch sein erster Film „Strictly Ballroom“ lief hier vor 21 Jahren erstmals. 2009 eröffnete mit Pixars CGI-Animationsfilm OBEN erstmals ein stereoskopischer 3D-Film das A-Festival, seitdem laufen regelmäßig 3D-Produktionen im Wettbewerb und den weiteren Sektionen des Feastivals.

Luhrmann schwärmt: „Es ist eine große Ehre für alle, die an ‚Der große Gatsby‘ gearbeitet haben, das Cannes Film Festival eröffnen zu können. Wir sind begeistert, in ein Land, an einen Ort und zu einem Festival zurückkehren zu können, der von jeher einen Platz in unserem Herzen hatte. Nicht nur, weil mein erster Film ‚Strictly Ballroom‘ hier vor 21 Jahren erstmals gezeigt wurde, sondern auch weil F. Scott Fitzgerald einige der berührendsten Passagen seines Romans nicht unweit von Cannes in einer Villa in St. Raphael geschrieben hat.“

Geplanter deutscher Kinostart ist der 16. Mai 2013. Einen Einblick in die Verfilmung des gesellschaftskritischen Stoffes mit seinen Brüchen, der überfärbten Wirklichkeit, dem grandiosem Setdesign und überbordender Ausstattung, superben Kostümen und einem großen Cast gibt es im Trailer von THE GREAT GATSBY zu sehen:

Kurzinhalt: „The Great Gatsby“ erzählt von dem (Fitzgerald selbst nachempfundenen) hoffnungsvollen Nachwuchsautor Nick Carraway: Er kommt im Frühjahr 1922 aus dem Mittelwesten nach New York City, das von lockeren Moralvorstellungen, Jazz-Glamour und mächtigen Alkoholschmugglern geprägt wird. Auf seiner Suche nach dem amerikanischen Traum wird Nick der Nachbar des geheimnisvollen, rauschende Feste feiernden Millionärs Jay Gatsby. Auf der anderen Seite der Bucht wohnt seine Cousine Daisy mit ihrem Mann, dem blaublütigen Frauenhelden Tom Buchanan. So erlebt Nick die faszinierende Welt der oberen Zehntausend und lernt ihre Illusionen, Romanzen und Täuschungsmanöver kennen.

Bilder © Warner Bros. · Alle Rechte vorbehalten.

Eine einmalige Liebeserklärung an die Magie und Größe des Kinos: Dieser Film ist ein Ereignis. In Zeiten des 3D-Kinos und der Spezialeffekte, der Action-Spektakel, Romantic Comedies und Teenie-Filme, wagt THE ARTIST das Einzigartige. Im Verzicht auf Farbe und auf gesprochene Dialoge bringt er die Gefühle der größten Epoche des Kinos auf unsere Leinwände. Der Film erzählt die Geschichte zweier Schauspieler, zum einen George Valentin (Jean Dujardin) als selbstverliebter Hollywood-Darsteller mit Starappeal, zum anderen Peppy Miller (Bérénice Bejo), die als Tänzerin aus der dritten Reihe zufällig von George Valentin entdeckt wird. Doch das Starsystem gerät durch eine technische Neuerung ins Wanken – der Tonfilm erobert die Leinwände. Plötzlich stehen die beiden Schauspieler zwischen Ruhm und Untergang.

Das Besondere: bei The Artist handelt es sich um einen Stummfilm, der in Schwarz/Weiß und im Bildformat 4:3 zu sehen ist. Neben der Rückschau auf die erste Phase des Kinos in der Zeit des Glamours und der Stars spielt The Artist ebenso charmant wie clever mit den Einschränkungen des gewählten stummen Formats. Da geht jedem Cineasten das Herz auf.
Das finden auch die Kritiker: The Artist ist unter anderem nominiert für 6 Golden Globes und prämiert mit dem Großen Preis von Cannes für den besten Hauptdarsteller (Jean Dujardin). Außerdem konnte Filmhund Uggie für seine hinreißende Performance den Palm Dog Award abräumen.

Der Film ist ab dem 26. Januar 2012 in den deutschen Kinos zu sehen. In 2D, wenn ich auch der Meinung bin, dass The Artist mit seinem eindringlichen Spiel und den wunderbaren Tanzszenen ein großartiger immersiver 3D-Film wäre. Und die Thematik des Übergangs des Stummfilms zu den sogenannten „Talkies“ trifft ja in gewisser Weise auch auf die heutige Kinosituation mit dem Übergang des „Flattie“-Kinos zu den stereoskopischen 3D-Filmen zu- wenn es hier auch mehr um eine Verschiebung bei den Produzenten und weniger bei den Schauspielern handelt.

Jetzt aber Bühne frei für den Trailer der kleinen großen Kinosensation THE ARTIST:

Für alle Filmliebhaber mit Reiseangst bietet MUBI ein schönes Angebot für Video on Demand mit hochwertigen Filminhalten:

MUBI und La Semaine de la Critique du Festival de Cannes feiern 50 Jahre aufregendes Programming der Sektion, und zeigen eine Retrospektive aus der Geschichte des Festivals. Durch die Unterstützung des 4+1 Film Festivals sind die ersten 1000 Abrufe der Filme bis zum 30. Juni kostenlos.

Mich gibt es natürlich auch auf MUBI, Filmfreunde verbindet euch!

Neben dem regulären Filmen bringt sogenannter alternativer Content Abwechslung in das Kinoprogramm der digitalen Kinos. Ein fester Bestandteil sind mittlerweile Live-Übertragungen von Opern via Satellit, und auch Theaterstücke werden zeitgleich live in alle Welt übertragen. Die Astor Film Lounge in Berlin zeigt heute am 12. Mai erstmals die Eröffnung der Filmfestspiele von Cannes als Live-Übertragung. Und natürlich ist auch der diesjährige Eröffnungsfilm „Robin Hood“ von Ridley Scott im Anschluss an das Red Carpet Event live zu sehen.

Erstmals können auch die Berliner Kinobesucher die Eröffnungszeremonie dieses weltberühmten Filmfestivals und den Aufmarsch der Stars live miterleben, denn am Mittwoch, den 12.5. überträgt die Astor Film Lounge via Satellit und exklusiv in Berlin die Auftaktveranstaltung. Ab ca 18:30h startet die Live-Übertragung vom Roten Teppich der 63. Filmfestspiele von Cannes, neben der Berlinale das wichtigste Filmfestival weltweit. Neben den Hauptdarstellern des Films „Robin Hood“ werden natürlich auch die Stars der Jury erwartet: Jury-Präsident ist in diesem Jahr Regisseur Tim Burton, aber auch die Schauspieler Kate Beckinsale und Benicio Del Toro.

Die Interviews und die Berichterstattung vom Roten Teppich und der Eröffnungszeremonie werden in Französisch mit englischen Voice Over-Kommentaren sein, die Filmvorführung wird auf Deutsch sein.

Wenn sich die beiden Oscarpreisträger Sir Ridley Scott und sein Lieblingsstar Russell Crowe der berühmten Legende des Bogenschützen aus dem Sherwood Forest annehmen, ist eine aufregende Neufassung garantiert.

Die Heldentaten Robin Hoods sind ein fester Bestandteil unserer modernen Mythologie und ein strahlendes Beispiel für Abenteuerlust und den Kampf um Gerechtigkeit. Das gilt auch für Ridley Scotts Interpretation, die von der Zeit erzählt, bevor Robin Hood zum Gesetzlosen ernannt wird. Die Geschichte in der Robin und seine Männer den korrupten Machenschaften in Nottingham den Kampf ansagen und einen Aufstand gegen die Krone führen, der das Machtgefüge ihrer Welt für immer verändern wird. Und egal ob man diesen Robin nun als Gesetzlosen oder Helden sieht, wird er zum ewigen Symbol für die Freiheit seines Volkes.

Großartige Kino-Events verlangen nach einem entsprechenden Ambiente. Die Berliner Astor Film Lounge ist nicht nur Deutschlands erstes Premiumkino, so bequem und exquisit wie hier sitzt ihr vermutlich nicht mal in Cannes. Karten für die Live-Übertragung der Filmfestspiele von Cannes mit anschließender Preview von „Robin Hood“ kann man direkt an der Tageskasse oder auf der Webseite der Astor Film Lounge kaufen, auf der man natürlich auch weitere Informationen über das Programm und das Kino erhält.

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DigitaleLeinwand verlost mit freundlicher Unterstützung der Astor Film Lounge 3×2 Eintrittskarten für das Event! Einfach die Lösung der Gewinnspielfrage mit Namen und Mailadresse an gewinnspiel@digitaleleinwand.de schicken. Einsendeschluss ist heute, der 12.5.2010 um 15 Uhr. Die Gewinner werden direkt per Mail benachrichtigt. Hier die Gewinnspielfrage: „Wer führte bei Robin Hood die Regie?“

Bilder © Astor Film Lounge, Universal Pictures · Alle Rechte vorbehalten.

Filmplakat Sex Pot 3-DDD - © The Asylum

Filmplakat Sex Pot 3-DDD - © The Asylum

Nach den Animations- und Horrorfilmen folgt nun analog zu den bisherigen Wellen des 3D-Kinos die nächste Stufe: Erotikfilme, manche würden sagen Softpornos.
Nicht nur der Exploitation-Markt mit trashigen Billigproduktionen wie Sex Pot 3-DDD wird auf dem Filmmarkt in Cannes bedient (siehe Filmplakat), auch Genreklassiker sollen auferstehen (man verzeihe das billige Wortspiel).

Wie Blickpunkt Film berichtet, wird es eine Wiederaufnahme der Emmanuelle-Reihe aus den 70ern geben. Die Story ist als Prequel angelegt, Zielgruppe soll laut Alan Siritzky vor allem das jüngere Publikum sein (hoffentlich nicht zu jung!). Siritzky ist Produzent einiger älterer Emmanuelle-Folgen mit der Niederländerin Sylvia Kristel und hält die Rechte an den Büchern von Emmanuelle Arsan. Ihre Romane mit den erotischen Abenteuern der gleichnamigen Titelheldin waren sehr erfolgreiche Underground-Bestseller, in Deutschland waren einige der Bücher und Filme indiziert. Typische Inhalte sind nicht nur die „hedonistische Philosophie der Lust“ mit beiderlei Geschlecht, sondern auch exotische Drehorte, traumhaft anmutende, weichgezeichnete Bilder und die typische sanfte Musik. Der erste Teil der Franchise lief allein in Paris 8 Jahre in den Kinos, kein Wunder, dass sechs weitere Teile und diverse Me-Toos folgten.

Schon die Besetzung von Sylvia Kristels Nachfolgerin wird für die Franzosen sicherlich ein Erlebnis: per Fernseh-Castingshow wird die Hauptdarstellerin ermittelt. Das dürfte Einschaltquoten bringen. Die Gewinnerin soll im nächsten Jahr im Rahmen der Filmfestspiele von Cannes bekanntgegeben werden, im Anschluss ist Drehbeginn.

Zwar startet in Deutschland am 8. Juni mit „Mission Hollywood“ auf RTL auch eine Schauspielerinnen-Castingshow: Unter der Leitung von Juror Til Schweiger wird ein Mädchen gekürt, das als Hauptpreis eine Nebenrolle im Teenie-Vampirfilm Twilight 2 gewinnt. Aber ob das die gleichen Einschaltquoten bringt?

Hier noch der internationale Trailer von Emmanuelle 2:

Wer hätte das gedacht? UP, der neue Animationsfilm aus dem Hause Disney/Pixar hat in diesem Jahr nicht nur die Filmfestspiele von Cannes eröffnet, sondern ist auch der erste Preisträger. Genauer gesagt ist der Hund Dug der Gewinner. Der sympathische Vierbeiner, der aufgrund eines Hightech-Halsband sprechen kann, wurde mit dem 9. Palm Dog Award ausgezeichnet.

Russel gratuliert Dug zur Auszeichnung

Russel gratuliert Dug zur Auszeichnung - © Disney

Der nicht ganz ernst gemeinte Preis wird seit dem Jahr 2001 von einer britischen Filmkritiker-Jury im Rahmen der Filmfestspiele von Cannes vergeben. Als Konkurrenten mussten sich ein schwarzer Pudel aus Quentin Tarantinos Inglourious Basterds und ein Nebendarsteller aus Lars von Triers Antichrist geschlagen geben, wobei letzterer nur ausnahmsweise nominiert wurde, da er eigentlich ein Fuchs ist. Doch Lars von Trier wird nicht traurig sein, wurde sein Dogma-Film Dogville doch im Jahre 2003 mit dem goldenen Halsband ausgezeichnet.

So, nun wieder Schluss mit den Kalauern…

Pixar hat ein kleines Featurette zum Thema 3D im Film UP und einen neuen Clip veröffentlicht. Mehr über den Film gibt es unter diesem Link, erste Stimmen von der Filmfestival-Premiere in Cannes hier.
Here we go:

Pixar 3D:

Tepui-Landing:

Zum ersten Mal in der Geschichte von Cannes eröffnet ein Animationsfilm das Filmfestivals. Disney/Pixar feiert mit UP heute abend Weltpremiere. Natürlich dreidimensional! Zum Einsatz kommen aktive Brillen der XpanD Serie 101, um auch wirklich höchsten Ansprüchen zu genügen. Ein paar Kritiker durften den Film schon in der Pressevorführung sehen. Da ich mich im sonnigen Berlin aufhalte, muss ich leider auf die Meinungen der Kollegen vor Ort verlassen. Hier ein paar der durchweg positiven Kritiken von Presse und Bloggern:

Screendaily: “Up has humour and action aplenty to enthrall children, but it should engage adults in equal quantities who will respond to its rich emotional content.” … “The colours of the film are ravishing and some of the compositions are painterly, while the 3D enhances the images without playing any in-your-face tricks on the audience. Michael Giacchino’s memorable music themes will be rattling around your head for hours after the film is over.”

The Hollywood Reporter: “Winsome, touching and arguably the funniest Pixar effort ever, the gorgeously rendered, high-flying adventure is a tidy 90-minute distillation of all the signature touches that came before it.” … “But what gives Up such a joyously buoyant lift is the refreshingly nongimmicky way in which the process has been incorporated into the big picture — and what a wonderful big picture it is.”

Emanuel Levy: “As of May, Best Picture of the Year” … “visually inventive, emotionally compelling comedy-adventure” … “Amazingly, “Up” is by turns serious and funny, poignant and frivolous (when it needs to be), but also highly and unexpectedly romantic.”

Time: “Though it’s not yet summer, we can declare that Up, like WALL-E, will prove to be one of the most satisfying movie experiences of its year.” … “Extending the patented Pixar mix of humor and heart, Up is the studio’s most deeply emotional and affecting work.”

Russell und Carl in Cannes

Variety: “Depending on what you think of “Cars,” Pixar makes it either 9½ out of 10 or 10 for 10 with “Up,” a captivating odd-couple adventure that becomes funnier and more exciting as it flies along.” … “proves disarming in its deep reserves of narrative imagination and surprise, as well as its poignant thematic balance of dreams deferred and dreams fulfilled.”

Roger Ebert: “This is a wonderful film. It tells a story. The characters are as believable as any characters can be who spend much of their time floating above the rain forests of Venezuela.” … “This is a story as tickling to the imagination as the magical animated films of my childhood, when I naively thought that because their colors were brighter, their character outlines more defined and their plots simpler, they were actually more realistic than regular films.”

Liebe Leute, die Zeit bis zum deutschen Filmstart am 24.September dauert länger als ein Flug mit Ballons nach Venezuela. 🙁