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Wie berichtet hat der chinesische Starpianist Lang Lang seine 3D-Konzertaufnahmen als Weltpremiere im Cinestar in Berlin vorgestellt. Vor ausverkauftem Haus präsentierte Lang Lang dem Publikum und dem Sony Corporation Board seine im Berliner Club Berghain in stereoskopischem 3D aufgenommenen Stücke. Dabei intonierte er Stücke aus dem Wiener Konzert von Beethoven, Prokofjew, Albeniz und Chopin. Die in nativem 3D gefiltem Aufnahmen zeigen den Musiker an seinem Instrument aus verschiedenen Blickwinkeln, mit einem Live-Gefühl, aber durch die immersive Technik noch deutlich näher dran am Geschehen, als es dem normalen Publikum sonst möglich ist.

Starpianist Lang Lang auf der Weltpremiere seines 3D-Konzertfilms "The Third Dimension" | Foto © Gerold Marks

Lang Lang steht als Sony Botschafter natürlich sehr im Rampenlicht. Und passend zur 3D-Strategie von Sony haben sie einen jungen technikaffinen Star, der von 3D als Möglichkeit begeistert ist. Lang Lang kommentiert sein 3D-Debüt: „Ich finde es sehr aufregend, in vorderster Linie daran mitzuwirken, dass 3D seinen Weg in die Wohnzimmer der Menschen überall auf der Welt findet. Diese neue Technologie eröffnet allen Musikfreunden eine völlig neue Dimension. Durch die 3D-Aufzeichnung wird das Musikerlebnis noch viel intensiver und mitreißender. Ich bin sehr froh, dass ich mit Sony einen starken Partner an meiner Seite habe, der meine Vision teilt.“

Wer bei der Weltpremiere von Lang Langs Film „The Third Dimension“ nicht dabei sein konnte, kann das 3D-Konzert „The Third Dimension“ auf 3D-Blu-ray sehen. Das Konzert wird als Zusatztmaterial auf der Blu-ray „Lang Lang – Live in Vienna“ enthalten sein, die am 17. September erscheint.

Natürlich war ich bei der Weltpremiere von Lang Langs 3D-Konzertfilm persönlich anwesend. „The Third Dimension“ überzeugt absolut. Es ist eine Freude, Lang Lang beim Spielen zu beobachten, ungewöhnliche Blickwinkel auf ihn und sein Instrument einzunehmen. Hautnah dabei zu sein, wenn seine Finger über die Tasten fliegen. Die Gestaltung der Aufnahmen ist auf die jeweiligen Musikstücke abgestimmt und folgen einer Bild-Dramaturgie, die Abwechslung bietet, deutlich mehr als „Mann am Klavier“. Die Bildqualität der Aufnahmen ist sehr gut, leider säuft schwarzer Flügel in neutral schwarzem Raum (sprich Tanzfläche Berghain) farblich etwas ab, was aber an der dunkel eingestellten Projektion im CineStar OV Saal 3 (wir kennen uns…) liegt. Das 3D-Konzert begeistert. Und liegt in der Bildqualität deutlich über dem anschließendend per Beamer projizierten Blu-ray-Konzertausschnitt aus Wien, der auf der großen Leinwand arg mit Halbbildern zu kämpfen hatte.

Die eigentlich Sensation ist aber das Kinoerlebnis drumherum. Menschen zwischen 30 und 65 sitzen im vollständig ausverkauften Kino-Saal. Statt Cola gibt es gepflegten Rotwein, man hat im Kino eine kleine Bar errichtet, vor dem Saal kann man an der Garderobe seine Jacken abgeben. Man merkt, dass es sich um einen Klassik-Künstler handelt. Und doch verliert das Arthaus- und Bildungsbürger-Publikum die Angst vorm Multiplex, wie die regelmäßigen Opern-Live-Übertragungen zusätzlich beweisen. Ein spannendes Bild, wenn in einem 3D-Kino Damen und Herren in Abendgarderobe, Anzug und Kleid sitzen. Und alle haben eine 3D-Brille auf der Nase, egal wie alt oder wie jung. Die Stimmung ist brillant, zwischen den einzelnen Stücken wird wie im Konzertsaal auch applaudiert und gejubelt, wenn der Meister durch sein Können besonders beeindruckte. Ein kurzes Stimmungsbild bei älteren Besucherinnen, die noch nie im 3D-Kino waren, spiegelt die absolute Begeisterung wieder: so etwas Tolles haben sie im Kino noch nie erlebt! Von wegen 3D-Kino bietet keine Attraktionen für Silver Ager.

Womit wir mal wieder bei der beliebten Diskussion Arthaus versus Multiplex sind, die unter dem Deckmantel analoges gegen digitales Kino ausgetragen wird. Das Argument der Arthaus-Kinos lautet weiterhin: Die Umrüstung auf Digitales Kino ist zu teuer. Und schließlich gibt es keine 3D-Arthaus-Inhalte. Die Zeiten ändern sich. Natürlich ist die Finanzierung der Digitalisierung für finanzschwache Kunstkinos weiterhin ein Problem, bei dem die Verbände weiter rummähren, ohne dass schnelle Lösungen für die gesamte Branche schon morgen umsetzbar wären.

Doch nun stehen die 3D-Arthaus-Inhalte vor der Tür, 3D-Konzert mit Lang Lang, im nächsten Jahr Wim Wenders‘ 3D-Tanzfilm PINA über das Werk der verstorbenen Choreografin Pina Pausch, Werner Herzogs 3D-Höhlenmalerei-Dokumentation feiert in Toronto Premiere, Scorsese und Soderbergh drehen gerade 3D-Produktionen. Wenn die Arthaus-Kinos nicht über ihre Zukunft nachdenken und sich vorwärtsgerichtet positionieren, werden sicher einige Häuser schließen müssen.

In der Diskussion um PINA hatte ich im letzten Jahr das Problem noch als Frage formuliert: Werden eher Arthaus-Kinos in digitale und 3D-Technik investieren oder das Arthaus-Publikum ins Multiplex-Kino gehen, um sich den 3D-Arthaus-Film anzusehen? So wie die Zeichen der Zeit derzeit stehen, liegt die Antwort auf der Hand. Das klassische Arthaus-Publikum hat keine Scheu mehr vor großen Kinokomplexen und auch nicht vor der 3D-Brille auf der Nase. Und gönnt sich einen hochpreisigen Abend in 3D im Multiplex. Arthaus-Kinos, ihr verliert derzeit euer Publikum…

Bild © Gerold Marks, Blu-ray Cover © Sony · Alle Rechte vorbehalten.

Ein kleiner Reminder für ein großes Event: heute ab 14:15h wird das neue Stück von Terry Pratchett “Nation” auf die Bühne gebracht und weltweit in digitale Kinos per Satellit übertragen. Direkt aus dem National Theatre in London. Und natürlich als englischsprachige Originalfassung. Möglich wird diese Übertragung aus der Reihe NT Live durch die Technik von By Experience, den Spezialisten für Live Cinema Events.

Nation, The National Theatre 2009

Zur Geschichte des Theaterstücks: In einer Parallelwelt um 1860 braust ein Tsnumai über eine Insel im Pelagischen Ozean hinweg. Nur zwei Jugendliche haben den Sturm überlebt, zum einen der Inselbewohner Mau, zum anderen die Europäerin Daphne, die mitsamt Schiffswrack auf der Insel angespült wurde. Das Dorf von Mau ist zerstört, Daphne tausende Kilometer von ihrer Heimat entfernt. Er trägt so gut wie keine Kleidung, sie ein langes weißes Kleid. Keiner spricht die Sprache des anderen. Und irgendwie müssen sie lernen, zu überleben….

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In Deutschland wird „Nation“ in der Schauburg in Karlsruhe, im Cinema in München und natürlich in Berlin in der Astor Film Lounge gezeigt. Es gibt noch ein paar  Karten für dieses einmalige Live-Kino-Theater-Erlebnis an der Tageskasse, eine Reservierung unter 030- 883 85 51 wird empfohlen!

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Alle Fotos © National Theatre

Am 22. Dezember 2009 feiert Deutschlands erstes Premiumkino, die Astor Film Lounge in Berlin, den ersten Geburtstag. Zur Feier des Tages wird die Opernaufführung von Verdis „Il Trovatore“ via Satellit live aus dem Gran Teatre del Liceu in Barcelona übertragen.

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Die Astor Film Lounge am Kurfürstendamm 225 lässt ein Stück Glanz an der ehemaligen Westberliner Kinomeile wieder auferstehen- und gehört zweifelsohne zu den schönsten Kinos Deutschlands. Der denkmalgeschützte Saal besticht aufgrund seiner Architektur und der geschmackvollen Einrichtung. Die muschelförmige Decke wird mit Licht in changierenden Farben beleuchtet. Und natürlich gibt es zwei Vorhänge- den Bühnenvorhang und den silberfarbenen Wolkenvorhang, der sich vor Filmbeginn hebt. Zur Neueröffnung 2008 wurde die Astor Film Lounge mit einem digitalen 2k-Projektor ausgestattet, der auch stereoskopische 3D-Projektionen ermöglicht. Eine 6000 Watt-Tonanlage sorgt für den richtigen Klang. Die verstellbaren Ledersessel mit wirklich großzügigem Reihenabstand und Fußhockern bieten größten Komfort. Und auch der Service wird im Haus groß geschrieben: vom Parkservice über die Garderobe bis zur Bedienung mit Speisen und Getränken direkt am Platz. Dazu gehört auch ein Begrüßungscocktail.

Neben Kinoaufführungen bietet die Astor Film Lounge dank Digitalisierung auch alternative Inhalte für seine Besucher an. Fest auf dem Spielplan stehen Liveübertragungen von Opern, aber auch Robbie Willams‘ Electric Proms-Konzert konnte man hier live erleben. Im August war sie der Berliner Gastgeber der weltweiten Film-Liveübertragung der Fiction-Umwelt-Doku The Age of Stupid.

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Der Betreiber Hans-Joachim Flebbe, Theaterleiter Jürgen Friedrich und das Team der ASTOR Film Lounge laden die Besucher am Abend des 22.12.  ein, den ersten Geburtstag mit einem Glas Champagner zu feiern. Zur Feier des Tages steht ein Klassik-Highlight auf dem Programm: Ab 19:45 h wird Giuseppe Verdis Oper „Il Trovatore“ aus dem Gran Teatre del Liceu in Barcelona live per Satellit übertragen. Im Jahre 1847 gegründet, spielt das Gran Teatre del Liceu als Kultur- und Kunstzentrum Spaniens bis heute eine entscheidende Rolle. In der Inszenierung von Gilbert Deflo sind Fiorenza Cedolins, Marco Berti, Luciana D’Intino, Roberto Frontali und Paata Burchuladze in den Hauptrollen zu erleben.

Verdis Oper in vier Akten basiert auf dem Schauspiel „El trouvador“ von Antonio García Gutiérrez (1836). Il Trovatore, zu deutsch „Der Troubadour“, spielt im Spanien des 15 Jahrhunderts. Der Graf Luna ist in Leonara verliebt, welche ihrerseits in Manrico , den Troubadour, verliebt ist. Als der Graf seinen Gegenspieler Manrico gefangen nimmt, bietet Leonara sich ihm als Preis für Manricos Leben an. Luna denkt, dass er am Ziel wäre, doch Leonara nimmt sich mit Gift das Leben.

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Karten für dieses Geburtstags-Opern-Highlight können auf der Webseite im Internet, sowie täglich ab 14:30 Uhr an der Kasse der Astor Film Lounge erworben werden. Die Eintrittspreise für dieses Opern-Highlight liegen, je nach Platzwahl, zwischen 25 und 29 Euro.

Die nächste Opern-Aufführung findet am 19. Januar 2010 mit der Live-Satellitenübertragung von Richard Strauss „Salome“ aus dem Teatro Comunale di Bologna statt. Im Kinoprogramm sind bis Weihnachten Til Schweigers „ZweiOhrKüken“, sowie Pixars Animationsfilm „OBEN“ als 3D-Vorstellung zu sehen. Ab dem 24.12. wird James Camerons neues Werk „AVATAR- Aufbruch nach Pandora“ gezeigt, ebenfalls in stereoskopischem 3D.

DigitaleLeinwand gratuliert herzlich zum ersten Geburtstag und wünscht einen unvergesslichen Abend!

Wie immer fungieren Sportergebnisse auch als Technikmotor- wer erinnert sich nicht an die Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland und die Bemühungen der Flat-TV-Hersteller und der DVB-H- Fernsehhandys? Flache Fernseher finden zunehmend Verbreitung, Handyfernsehen gilt (zumindest in Deutschland) als tot. Nun kommen die nächsten Technikgadgets: stereoskopisches 3D-Fernsehen! Die FIFA plant die Hälfte der Spiele aus Südafrika als stereokopische 3D-Übertragung für die heimischen Fernseher. Natürlich wird es auch Kinoübertragungen geben, haben sich die digitalen Lichtspielhäuser auch bei den letzten Meisterschaften als Erlebnisort etabliert. Die FIFA mit ihrem Broadcaster HBS wird ein breites Angebot an Übertragungsstandards anbieten, auch für die beliebten Public Viewings.

Auch die Olympischen Spiele 2012 in London sollen stereoskopisch in 3D übertragen werden. Derzeit formiert sich die Digital Olympics Group, um Spezifikationen für die Kamerasysteme festzulegen. Auch Super HD mit einer Auflösung von 7680 x 4320 Pixel wird angeboten. ‚The 2012 Olympics is a massively important event so as we have said before it is likely that broadcasters will seek to capture elements of the games in 3D.‘ sagt BBC Technik-Publizistin Sarah Mines. Großbritannien erhält im nächsten Jahr einen eigenen 3D-Kanal auf SKY, bei uns seit der Premiere-Übernahme ja ebenfalls bekannt.

Nun stellt sich die Frage nach den 3D-Fernsehern. Ja, es gibt welche- und die Qualität ist mitunter erstaunlich. Sony mit ihren 3D-Entwicklungen und als Partner der WM ist „3D-ready“. Panasonic als Avatar-Partner haben bereits entsprechende Geräte im Markt, die Hersteller LG und Samsung stehen ebenfalls bereit. Und ja, man braucht dafür eine 3D-Brille, entweder als aktives oder als passives System. Ich habe mir aber auch schon autostereokopische Fernseher vorführen lassen- 3D auf dem Fernseher in bestechender Tiefe, ganz ohne Brille. Nur sind diese Exemplare noch etwas kostspielig.

Ich halte 3D-Sportübertragungen für ein durchaus interessantes Feld. Schließlich wäre man mittendrin statt nur dabei- und vor allem „Larger than Life“. Ob sich allerdings damit Geld verdienen lässt, werden die Geschäftsmodelle der Zukunft zeigen.

Ein weiterer Eintrag für Robbie Williams ins Guinness Buch der Rekorde: 250 Kinos in 23 Ländern weltweit, davon 37 in Deutschland, haben gestern Robbie Williams‘ erstes Konzert seit drei Jahren übertragen. Im Rahmen der „BBC Electric Proms“ wurde das Konzert per Satellit aus dem Londoner Roundhouse auf die Leinwände gebracht. Damit erhält er den Rekord für die größte gleichzeitige Übertragung eines Livekonzerts im Kino. Bereits im Jahr 2006 konnte Robbie einen Eintrag ins Guinness Book of Records für 1,6 Mio. verkaufte Tickets an einem Tag für seine „Close Encounters“-Tour verbuchen.

Es scheint, als ob Robbie seine Fans zurückgewonnen hätte. Die Songs der neuen Platte gefielen ausnahmslos. Und die Skepsis war doch da, gerade nach dem geflopptem „Rudebox“-Album. Aber wie fühlt sich eine Konzertübertragung im Kino an? DigitaleLeinwand hat Musikliebhaber und Robbie-Fan Marco mitsamt weiblicher Begleitung für einen kleinen Erlebnisbericht ins Kino geschickt, genauer gesagt ins Cinestar am Potsdamer Platz in Berlin. Um gleich Robbies Performance zu klären: „Can he kick it? – yes, he can!“

Ihr wollt Beweise? Leider verhindert Geolocking das Abspielen der BBC-Videos außerhalb Großbritanniens, aber unter diesem Link habe hier das komplette Konzert zum Anhören für euch! Aber Vorsicht: This programme may contain strong language! 🙂


Robbie Williams

So ein Kinokonzert hat Vorteile: man muss nicht anstehen, niemand drängelt und man kann das Konzert entspannt ansehen. Natürlich ist eine Liveübertragung nicht mit der Atmosphäre eines Livekonzerts zu vergleichen. Aber die gute Bildqualität und der gute Ton im Kinosaal überzeugt: großartiges Bildmaterial mit Nahaufnahmen, gute Schnitte auf das Orchester bei den Geigen- oder Backgroundeinsätzen. Das sind Eindrücke, die man live im Stadion gewiss übersehen und überhört hätte.

Was fehlte war allerdings der Eindruck, dass das Konzert nun gerade live in diesem Moment passiert. Genauso gut hätte man Robbies Konzert-Mitschnitt „Live at the Royal Albert Hall“ auf der Leinwand zeigen können – das Publikum wäre genauso begeistert gewesen.  Überhaupt blendet man, vergleichbar wie beim Film, schnell seine Nachbarn im Kino aus. Ab dem zweiten Song hatte die Übertragung den Charakter eines Privatkonzertes- in diesem Fall speziell für Marco und seine Frau.

Und das restliche Publikum: Eine handvoll Groupies (ja, wie geht das mit den Groupies eigentlich bei virtuellen Konzerten?!) tanzte in den Reihen. Textsichere und Sangesbegabte haben auch fleißig mitgeträllert. Ein großer Nachteil bei einem Konzert mit Platzkarten: man kann sich seine Nachbarn nicht aussuchen. Was tun bei ätzenden Sitznachbarn? Im Stadion hätte an sich einfach um zwei Reihen weiter vor bewegt. Das geht im Kino nur auf Umwegen. Guter Tipp: nochmal die Eintrittskarten checken und feststellen, dass man selber in der falschen Reihe sitzt! Und schon waren die Nerv-Nachbarn aus der Sicht.

Nach den Songs gab es jeweils Applaus, aber man ist sich auch klar, dass es keinen Rückkanal zum Star gibt- auf „Zugabe“-Rufe hat man zum Ende doch verzichtet. Aber die Besucher fühlten sich beim Verlassen des Saales als kleine Gemeinde, wohl wissend, dass sie bei einem ganz besondern und einmaligem Konzert live dabei waren.

Doch nicht für alle Robbie-Fans wurde es ein schöner Abend: im UCI in Düsseldorf freuten sich 1700 Fans auf die Konzertübertragung – gleich in fünf Kinosälen sollte das Konzert übertragen werden. Kurz nach 21h musste die Veranstaltung vom Chef des Hauses, Stephan Rottels, abgesagt werden- die technischen Probleme konnten nicht gelöst werden, obwohl die Techniker sich zwei Stunden lang bemühten, dass Signal aus London zu empfangen. UCI hat heute eine Stellungnahme dazu angegeben: „Obwohl das Konzert über drei verschiedene Satelliten übertragen wurde und es entsprechende Notfallpläne für technische Defekte gab, war es am Abend nicht möglich, das Satellitensignal zu empfangen. Verschiedene Tests im Vorfeld des Events ließen kein Problem für die Übertragung erwarten.“ In einem Saal wurde wenigstens der Ton übertragen, viele Fans gingen aber enttäuscht nach Hause oder eilten zum PKW, um das Konzert dort in der Radioübertragung zu verfolgen.

Als kleine Wiedergutmachung wird das Konzert als Aufzeichnung am 21., 22. und 24. Oktober gezeigt. Wer nicht teilnehmen kann oder möchte, bekommt das Eintrittsgeld erstattet. Zudem zeigt sich das UCI kulant und bietet seinen Gästen eine kleine Entschädigung an.

Robbie Williams‘ neues Album Reality Killed The Video Star erscheint in Deutschland am 6. November. Und natürlich Danke! an Marco für das Teilen seiner Erlebnisse! 🙂

Update: Auch das Cinespace in Bremen ist bei der Übertragung von Robbies Electric Proms-Konzert dabei. Danke Dennis für den Hinweis! Karten solltet ihr unbedingt im Vorverkauf erwerben, einige Kinos (z.B. Berlin: Astor Filmlounge) sind bereits ausverkauft.

Die fortschreitende Digitalisierung des Kinos macht es möglich: Robbie Williams spielt seit 3 Jahren das erste Konzert- dafür ist es gleichzeitig in vielen europäischen Städten zu sehen. Er eröffnet am 20. Oktober 2009 mit seinem exklusiven Konzert die diesjährige Reihe der BBC Electric Proms. In 200 Kinos in 23 Ländern wird die Veranstaltung ab 21h übertragen, sechs in Deutschland, neun in Österreich und vier in der Schweiz (die Spielorte findet ihr unten). Fans in Australien und Südafrika müssen sich mit einer Aufzeichnung im November begnügen.

Reservierungen sind dringend zu empfehlen, die Eintrittskarten waren in Großbritannien innerhalb weniger Minuten ausverkauft. Bereits jetzt ist die Konzertübertragung ein Rekord: Für die höchste Anzahl an Simultan-Streamings eines Rock/Pop-Konzerts erhält Robbie einen Eintrag im Guinessbuch der Rekorde. Williams leidet unter Lampenfieber, so dass die Kinokonzerte vermutlich die einzigen Auftritte in der nächsten Zeit sein werden. „Ich habe immer noch Angst davor, da rauszugehen“, erzählte er jüngst dem „Stern“. An manchen Tagen seien „80 000 Menschen wirklich beängstigend“.

Aber auch auf Tonträgern gibt es Neues: die Single „Bodies“ erscheint am 9. Oktober, der neue Longplayer „Reality Killed The Video Star“ wird am 6. November veröffentlicht- übrigens zusammen mit Produzentenlegende Trevor Horn (Pet Shop Boys, Frankie Goes To Hollywood) entstanden.

Hier der Trailer zum Electric Proms-Konzert:

Platzreservierungen ab dem 9.10. werden dringend empfohlen! Folgende Kinos übertragen das Konzert (eine komplette europäische Liste gibt es hier):
Deutschland:

Österreich:

Schweiz:

Jetzt werden Rundungen noch plastischer: auch die Pornoindustrie produziert stereoskopische Filmchen. Nicht nur das zu den Filmfestspielen von Cannes angekündigte Reboot der Softporno-Klassiker Emmanuelle wird vorbereitet, auch die Hardcore-Industrie setzt auf plastische Effekte. Das ist zwar keine ganz neue Erfindung, aber noch nie waren die Chancen aufgrund der verbesserten technischen Möglichkeiten vielversprechender. Gerade durch die einfachen Zugänge zu Online-Inhalten wird eine breite Distribution erreicht. Und vor allem kann man sich eindrucksvoll von der Konkurrenz absetzen, die weiterhin das stets gleiche Programm bietet.

Die Pornoindustrie war es in den siebziger Jahren, die dem Videokassetten-Format VHS zum Erfolg verhielf. Mal gucken, was 3D-Pornos zur Verbreitung für heimische 3D-Peripherie bedeuten.

Einen tiefen (größtenteils jugendfreien) Einblick gewähren euch die Kollegen von current.com in diesem Video.

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Okay, ich weiß, was ihr sagen wollt. Opern sind ja schon in 3D, da sie als Liveaufführungen dargeboten werden. Opern sind allerdings auch als alternativer digitaler Content sehr erfolgreich, so zählten in der letzten Saison die Liveübertragungen aus der New Yorker MET in Deutschland und Österreich rund 50.000 Besucher. Und das bei einem Eintrittspreis von bis zu 25 € pro Ticket (siehe auch hier). Da die aufführenden Kinos digital ausgestattet sind, lag der Gedanke einer Verschmelzung mit einem weiteren digitalen Inhalt nah, den 3D-Aufführungen.

In Frankreich wird zur Eröffnung der Dimension 3-Expo in Paris der Versuch gewagt und „Don Giovanni“ aus der Oper in Rennes via Satellit nach Paris, Brest und Avignon übertragen. Mit vier 3D-Kameras wird das Bühnengeschehen aus unterschiedlichen Perspektiven gefilmt, der Ton mit spezieller Anordnung räumlich aufgenommen. Je nach Veranstaltungsort kann man sich das Event als stereoskopische Fassung im Kino (Tickets für 20€) oder als Public Viewing ansehen, notfalls im Fernsehen als 2D.

Das dazugehörige Technik-Knowhow liefert der französische Telefonanbieter Orange, der bereits mit 3D-Übertragungen von Fußball- und Tennisspielen Erfahrungen gesammelt hat.

Tja, die Franzosen legen einen Zahn zu oder anders gesagt: Während Villa Riba schon feiert, wird in Villa Bajo noch darüber diskutiert, wer den Abwasch macht….

Dein Wunschfilm im Kino. Neuheit oder Klassiker, Genrekino oder Blockbuster, Kurzfilm oder Franchisereihe. An dem Tag und zu der Uhrzeit, die Dir gefällt. Auf der großen Leinwand in erstklassiger Bildqualität mit bestem Sound. Und mit Deinem Lieblingspublikum. Nicht jeder besitzt eine vernünftige Heimkino-Anlage, Flachbildschirm oder Blu-ray-Player. Aber jeder von uns hat eine Liste von Filmen, die er eigentlich gerne mal im Kino sehen möchte.

Die Lösung könnte „Theatrical video on demand“ (TVoD) sein: Man geht in sein (digital ausgestattetes) Lieblingskino und vereinbart seinen Wunschfilm zum Wunschtermin. Das Kino lädt den digitalen Film vom Verleiher auf seinen Server. Zum geplanten Termin kommt die Horde Filmfans ins Kino und kann sich ihren Wunschfilm ansehen. In bequemen Sitzen, großer Leinwand, tollem Sound und, wer mag, mit Popcorn, salzig oder süß.

Für die Kinos bestünde die Möglichkeit weitere Zeitschienen zu belegen, beispielsweise nachmittags oder eine Matinee am Sonntag. Endlich auch mal Arthaus-Kino mit meinen filmbegeisterten Freunden oder doch zum x-ten Mal den Midnight-Movie-Kultklassiker? Eine weitere Möglichkeit bietet sich bei Geburtstagen oder Familienfeiern, da kann der Kindergeburtstag Pippi Langstrumpf gucken oder die Freunde veranstalten parallel zum Film den MammaMia-Mitsing-Wettbewerb. Wenn dann die Tonspuren noch frei wählbar sind, könnten sich auch für den Sprachunterricht an Schulen oder Unis der Originalsprachen-Abend etablieren. Mit der zunehmenden Verbreitung von sozialen Netzwerken enstehen neue Mechanismen zur Verabredung mit Gleichgesinnten- warum nicht auf zum gemeinsamen Lieblingsfilm?

Da aufgrund der Infrastruktur der Digitalen Projektion ein Netzwerk-Anschluss im Serverraum vorgesehen ist, scheint die Idee in nicht allzu weiter Ferne zu liegen. Bisher werden zwar digitale Filme per Festplatte verschickt, die meisten Server sind aber durchaus für Datentransfer ausgelegt. Wir sprechen bei einem Langfilm durchaus von 200 Gigabyte Datenmenge, also lädt man mit handelsüblichem DSL doch noch eine Weile. Doch genau hier mag der Haken liegen- für Kinos in kleineren Städten mag TVoD eine spannende Alternative sein. Aber gerade die Orte außerhalb der Ballungsgebiete sind nicht an das Breitbandnetz angeschlossen. Das soll das Konjunkturpaket ja in den nächsten Jahren richten.

Zwar könnte man dies Angebot bereits jetzt mit analogem Film anbieten, doch die Kosten für Versand, Aufspulen und Handling lassen es nicht rentabel werden. Und dann kennt man die Qualität der Filmkopien nicht, mit etwas Pech erwischt man ein total abgenudeltes zerkratzes Exemplar. Liefert dann der Filmgenuss im Kino gegenüber einer Blu-ray zu Hause noch ein besseres Ergebnis? Der Preis ist natürlich höher, als wenn man eine DVD aus der Videothek ausleiht. Aber das Kino bietet auch mehr Komfort und eine bessere Qualität als das heimische Wohnzimmer (liebe Kinobetreiber, ich verlass mich auf euch!). Kino ist das Premiumangebot für Film! Und im Vergleich zu einer legalen öffentlichen Aufführung einer DVD kostet es nicht mehr: nach Anfrage wollte der Verleiher selbst für eine DVD-Aufführung eines 30 Jahre alten Films noch 200 € Lizenzgebühren pro Aufführung von mir als Privatperson kassieren. Mal im ernst, dafür bekomme ich eine Kino-Jahreskarte in Berlin!

Und noch ein Wort zu den mittlerweile etwas aus der Mode gekommenen Filmnächten- es gab selbst mit 100 Kinos in Berlin kein einziges, dass zum Start von Indiana Jones 4 die vorherigen Filme in einer Filmnacht zeigte, nicht mal als E-Cinema. Und ich wette, man hätte ein größeres Kino mit den Fans füllen können. Mal sehen, was die digitale Zukunft bringt!

Wie BlickpunktFilm berichtet, freut sich Clasart Classic über den Erfolg von Opernaufführungen im Kino. Rund 50.000 Besucher zählten die HDTV-Übertragungen aus der New Yorker Metropolitain Opera in der Saison 2008/09. Dies entspricht einem Zuwachs von rund 50 Prozent.
Clasart-Classic-Geschäftsführer Herbert Kloiber: „Die immer größer werdende Nachfrage nach Kinotickets für diese Opernübertragungen zeigt, dass wir mit unserem anfangs waghalsigen Experiment richtig gelegen sind. Wenn nun auch die Digitalisierung der Kinolandschaft voranschreitet, werden wir in der Lage sein, noch viel mehr Menschen mit diesen herrlichen Opernereignissen zu erfreuen.“
Auch in der kommenden Saison werden die Opernübertragungen aus der New Yorker Met in den deutschen und österreichischen Kinos fortgesetzt. Den Auftakt macht am 10. Oktober Giacomo Puccinis „Tosca“, gefolgt von beispielsweise Puccinis „Turandot“, Jacques Offenbachs „Les contes d’Hoffmann“, Georges Bizets „Carmen“ oder zum Abschluss Gioacchino Rossinis „Arminda“.

Mittlerweile zeigen 27 Kinos in Deutschland und Österreich Opernaufführungen der MET. Eine Übersichtsliste gibt es auf der Seite der Tele München Gruppe TMG. Mit Preisen bis zu 25 Euro sind die Besucher bereit einen deutlich höheren Eintritt zu zahlen- gemessen am Kino, nicht an der Oper.