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Nachdem Cannes schon 2009 mit OBEN den Eröffnungsfilm in 3D zeigte und Venedig 2009 einen eigenen 3D-Filmpreis ins Leben rief, zieht nun auch das dritte A-Filmfestival mit. Wie die Internationalen Filmfestspiele Berlin gerade bekannt gaben, laufen zur 61. Berlinale insgesamt drei stereoskopische 3D-Produktionen im offiziellen Programm, zwei davon im Wettbewerb, eine als Sondervorführung. Als Abschlussfilm der 61. Berlinale wird am 19. Februar im Anschluss an die Preisverleihungsgala der Gewinnerfilm des Goldenen Bären gezeigt.

Damit steht die Auswahl für das Wettbewerbsprogramm der 61. Internationalen Filmfestspiele Berlin fest. Es umfasst insgesamt 22 Filme, 16 davon werden im Wettbewerb laufen. Hinzu kommen zwei Sondervorführungen: Aus Solidarität mit dem verurteilten iranischen Regisseur Jafar Panahi wird am 11.2., dem Jahrestag der Iranischen Revolution, sein Film „Offside“ gezeigt. Als Sondervorführung wird die europäische Premiere von Werner Herzogs 3D-Dokumentarfilm Cave of Forgotten Dreams im Berlinale-Palast präsentiert. Schön, dass wir den 3D-Dokumentarfilm über die Höhlenmalereien von Chauvet Pont D‘ Arc nach seiner Festivalpremiere in Toronto nun auch in Deutschland zu sehen bekommen.

Zudem wird der französische Regisseur Michel Ocelot die Weltpremiere seines stereoskopischen Animationsfilms „Les contes de la nuit“ (Tales Of The Night) im Wettbewerb feiern. Über den Film sind bisher keine weiteren Details bekannt, Ocelot hatte 1992 eine TV-Serie mit Silhouette-Animation veröffentlicht, unter dem Titel „Dragons et princesses“ entstand 2010 eine 10 Episoden umfassende Fortsetzung, von denen wohl ein halbes Dutzend zu einem Spielfilm kompiliert wurde. Scherenschnitt-Stopmotion in 3D habe ich bisher noch nie gesehen- darauf kann man sich sicher freuen, wenn Ocelot eine sinnhafte Spannung zwischen dem flachen Papier und der räumlichen 3D-Tiefe erschaffen kann.

Bereits als Wettbewerbsfilm außer Konkurrenz bekannt gegeben wurde Wim Wenders‘ 3D-Film über die verstorbene Choreografin Pina Bausch, PINA. Über diesen poetische Tanzfilm in 3D, der mit dem Ensemble des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch nach ihrem Tod entstand, konntet ihr auf DigitaleLeinwand.de ja bereits öfter lesen, ich habe auch unter http://www.digitaleleinwand.de/pina eine extra Seite für PINA eingerichtet. Selbst wer keine Tanzfilme mag, wird sich von der Dynamik der Tänzer anstecken lassen- und das 3D-Format erweist sich als perfektes Vehikel die Bewegung im Raum auf der Leinwand darzustellen. PINA wurde aufwändig in 3D gedreht und wird sicher vielen Stereoskopie-Skeptikern vor Augen führen, welche Möglichkeiten das 3D-Format bietet.

Als kleinen Vorgeschmack möchte ich euch an dieser Stelle nochmal den Trailer von PINA präsentieren, der am 24. Februar 2011 deutschlandweit in 3D in den Kinos startet. Mehr über PINA gibt es auch auf der offiziellen Filmwebseite und natürlich auf der offiziellen Facebook-Fanpage http://www.facebook.com/pina.film

Das vollständige Wettbewerbsprogramm der 61. Berlinale:

A Torinói Ló/The Turin Horse Ungarn/Frankreich/Deutschland/Schweiz
Von Béla Tarr (Satantango, Die werckmeisterschen Harmonien)
Mit János Derzsi, Erika Bók, Mihály Kormos
Weltpremiere

Almanya – Willkommen in Deutschland Deutschland
Von Yasemin Samdereli – Spielfilmdebüt
Mit Vedat Erincin, Fahri Yardin, Aylin Tezel,Lilay Huser, Demet Gül
Weltpremiere / außer Konkurrenz

El premio (The Prize) Mexiko/Frankreich/Polen/Deutschland
Von Paula Markovitch – Spielfilmdebüt
Mit Paula Galinelli Hertzog, Sharon Herrera, Laura Agorreca, Viviana Suraniti, Uriel Lasillo
Weltpremiere

Jodaeiye Nader az Simin (Nader And Simin, A Separation) Iran
Von Asghar Farhadi (About Elly, Fireworks Wednesday)
Mit Leila Hatami, Peyman Moadi, Shahab Hosseini, Sareh Bayat, Sarina Farhadi
Internationale Premiere

Les contes de la nuit (Tales Of The Night) Frankreich
Von Michel Ocelot
Weltpremiere – Animationsfilm in 3D

Les femmes du 6ème étage (Service Entrance) Frankreich
Von Philippe Le Guay (Le coût de la vie)
Mit Fabrice Lucchini, Sandrine Kiberlain, Carmen Maura, Natalia Verbeke
Internationale Premiere / außer Konkurrenz

Margin Call USA
Von JC Chandor – Spielfilmdebüt
Mit Kevin Spacey, Jeremy Irons, Demi Moore, Paul Bettany, Zach Quinto
Internationale Premiere

Mein bester Feind (My Best Enemy) Österreich/Luxemburg
Von Wolfgang Murnberger (Der Knochenmann)
Mit Moritz Bleibtreu, Georg Friedrich, Ursula Strauss, Uwe Bohm, Marthe Keller, Udo Samel
Weltpremiere / außer Konkurrenz

Saranghanda, Saranghaji Anneunda (Kommt Regen, kommt Sonnenschein) Republik Korea
Von Lee Yoon-ki (Love Talk, This Charming Girl)
Mit Lim Soo-jung, Hyan Bin
Weltpremiere

Schlafkrankheit (Sleeping Sickness) Deutschland/Frankreich/Niederlande
Von Ulrich Köhler (Montag kommen die Fenster, Bungalow)
Mit Pierre Bokma, Jean-Christophe Folly, Jenny Schily, Hippolyte Girardot
Weltpremiere

The Forgiveness Of Blood USA
Von Joshua Marston (Maria voll der Gnade)
Mit Tristan Halilaj, Sindi Laçej, Refet Abazi, Ilire Vinca, Çelaj, Çun Lajçi
Weltpremiere

Un Mundo Misterioso (Rätselhafte Welt) Argentinien/Deutschland/Uruguay
Von Rodrigo Moreno (Der Leibwächter)
Mit Esteban Bigliardi, Cecilia Rainero, Rosario Bléfari
Weltpremiere

Unknown (Unknown Identity) Deutschland/Großbritannien/Frankreich/
Von Jaume Collet-Serra (Orphan – Das Waisenkind)
Mit Liam Neeson, Diane Kruger, January Jones, Aidan Quinn, Bruno Ganz
Internationale Premiere / außer Konkurrenz

V Subbotu (An einem Samstag) Russland/Deutschland/Ukraine
Von Alexander Mindadze (Otryv/ Soar)
Mit Anton Shagin, Svetlana Smirnova-Martsinkievich, Stanislav Rjadinsky, Vjacheslav Petkun, Sergej Gromov
Weltpremiere

Bizim Büyük Caresizligimiz (Our Grand Despair) Türkei/Deutschland/Niederlande,
von Seyfi Teoman
Weltpremiere

Coriolanus Großbritannien
von Ralph Fiennes
Weltpremiere

Odem (Lipstikka) Israel/Großbritannien
von Jonathan Sagall,
Weltpremiere

PINA Deutschland/Frankreich
von Wim Wenders,
Weltpremiere / außer Konkurrenz – Tanzfilm in 3D

The Future Deutschland/USA
von Miranda July
Internationale Premiere

True Grit USA
von Joel und Ethan Coen,
Internationale Premiere / außer Konkurrenz

Wer wenn nicht wir (If Not Us, Who) Deutschland
von Andres Veiel
Weltpremiere

Yelling To The Sky USA
von Victoria Mahoney,
Weltpremiere

Soeben haben die Internationalen Filmfestspiele Berlin bekannt gegeben, dass PINA, der neue Film von Wim Wenders über das Werk der Choreografin Pina Bausch auf der der Berlinale 2011 seine Weltpremiere feiern wird. Der mit großer Spannung erwartete 3D-Tanzfilm mit dem Ensemble des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch wird im Wettbewerb außer Konkurrenz gezeigt.

Damit stehen die ersten acht Filme für den Wettbewerb der 61. Internationalen Filmfestspiele Berlin fest. Zum bereits angekündigten Eröffnungsfilm „True Grit“ von Joel und Ethan Coen (ebenfalls außer Konkurrenz) läuft, kommen sieben Produktionen bzw. Co-Produktionen aus der Türkei, den Niederlanden, Israel, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und den USA hinzu. Zu sehen sind „Bizim Büyük Çaresizligimiz“ (Our Grand Despair) von Seyfi Teoman (Weltpremiere),
der Debütfilm von Ralph Fiennes „Coriolanus“ (Weltpremiere, a.K.), „Lipstikka“ von Jonathan Sagall (Weltpremiere), „Wer wenn nicht wir“ von Andres Veiel (Die Überlebenden, Die Spielwütigen), „Yelling To The Sky“ von Victoria Mahoney (Weltpremiere) und The Future von Miranda July (Internationale Premiere).

„Auch in 2011 kooperieren wir wieder eng mit dem Filmfestival in Sundance, nicht nur im European Film Market, sondern auch im offiziellen Programm“, sagt Festivaldirektor Dieter Kosslick. „Um Independent-Filmen die größtmögliche internationale Wahrnehmung zu bieten, öffnen wir im Fall der US-amerikanischen Regisseurin Miranda July den Wettbewerb für eine außergewöhnliche deutsch-amerikanische Co-Produktion, die in Sundance außer Konkurrenz läuft.“

Die 61. Internationalen Filmfestspiele Berlin findet statt vom 10. – 20. Februar 2011. Mehr über PINA gibt es auf der offiziellen Filmwebseite www.pina-film.de und auf der Facebook-Fanpage von PINA.

Mich freut diese Nachricht sehr. Zum einen wissen meine Leser über meine enge Verbindung zum Film, zum anderen freut mich der Mut der Berlinale sich auf das Thema 3D-Film einzulassen und dem Bereich Arthaus 3D eine angemessene Plattform zu geben.

Und nein, es gibt noch keine Tickets. 🙂