[Anzeige] DIE VERLEGERIN – ein flammendes Plädoyer für die Pressefreiheit
Am 22. Februar 2018 startet das Politdrama DIE VERLEGERIN in den deutschen Kinos. Ein Stück amerikanischer Zeitgeschichte über einen unglaublichen Skandal, ein risikoreiches Wagnis und dem Kampf für die Wahrheit, in die Verlegerin Kay Graham von der Washington Post involviert war. Keine Fiktion, sondern die filmische Aufbereitung der Affäre um die sogenannten Pentagon Papers, die einen Riss zwischen US-Regierung und Presselandschaft verursachte und weitreichende Folgen hatte. Doch ist der Film mehr als eine historische Aufarbeitung, er liefert mit seinem Kampf für die Pressefreiheit auch ein smartes Statement in Richtung Trump-Regierung.
Brillanter Cast mit Oscar-Hoffnung
Kein geringerer als Steven Spielberg inszenierte DIE VERLEGERIN, der bei den diesjährigen Oscars auf die Auszeichnung als „Bester Film“ hoffen kann. Spielberg holte sich ein exzellentes Team sowohl vor, wie hinter die Kamera. In den Hauptrollen sind Meryl Streep als erste weibliche Verlegerin der USA, Kay Graham zu sehen. Es ist – erstaunlicherweise- ihre erste Zusammenarbeit mit Steven Spielberg. Und wie immer spielt sie ihre Rolle herausragend, für die Darstellung erhielt Meryl Streep ihre 21. Oscar-Nominierung und gilt als aussichtsreiche Kandidatin in der Kategorie „Beste weibliche Hauptdarstellerin“. Merly Streep legte ihre Rolle der Verlegerin Kay Graham sehr zögerlich, mit fast naiven Zügen an. Ja, es ist eine männerdominierte Welt in der Presselandschaft. Sie will das Erbe der Zeitung bewahren, sie in eine neue Zukunft führen. Ihr Mann Philip L. Graham, der die Zeitungsführung von seinem Schwiegervater Eugene Meyer übernahm, beging 1963 Selbstmord. Zeit für Kay, die Führung zu übernehmen. Noch gilt die Washington Post als Regionalblatt, wird nicht national beachtet. Persönlich verkehrt Kay Graham auf höchstem Parkett, war mit Politikern und Präsidenten befreundet, kennt jeden in Washington, ist sehr smart und taff. Doch ist ihr mehr daran gelegen, ihren vier Kindern eine solide Zukunft aufzubauen, statt sich an der Sitze des Traditionsblattes zu profilieren.
Die Geschäfte überlässt sie lieber den Anzugträgern, wie ihrem Chefredakteur Ben Bradlee (verkörpert von Tom Hanks). Der ist durchaus auf der Jagd nach einer Sensation, aber absolut den Grundsätzen des freien Journalismus verpflichtet, unermüdlich, aufrecht. Bradlee pusht Graham, wo es geht, respektiert aber ihre Führung. Auch ein kleines Lehrstück über perfekte Teamarbeit. Bereits zum fünften mal arbeitete Spielberg mit Tom Hanks zusammen.
In weiteren Rollen sind unter andere, Bob Odenkirk, Jesse Plemons und Michael Stuhlbarg zu sehen. Den Score lieferte Filmmusiklegende John Williams als Kameramann Spielberges langer Wegbegleiter Janusz Kaminski, Michael Kahn agierte als Schnittmeister. Fans von Ausstattung und Kostümen dürfen sich zudem auf eine Zeitreise in die Cord-Ära freuen.
Der Vietnamkrieg und die Pentagon-Papiere
Doch es ist nicht an der Zeit, die Geschicke der Washington Post für den Börsengang in ruhigem Fahrwasser zu nehmen. Die tatsächlich abgelaufenen Ereignisse zur Zeit der Präsidentschaft Nixons befeuern das Geschehen. Im Jahr 1971 tobt noch immer der Krieg in Vietnam. Nicht nur in der Antikriegs-Fraktion wird die Sinnhaftigkeit des Krieges der USA in Indochina angezweifelt. Ausgerechnet Verteidigungsminister Robert McNamara gab 1967 die Studie »United States – Vietnam Relations, 1945–1967« in Auftrag, in der Entscheidungen, Entwicklungen und Eskalationen des Krieges über die Amtszeit von vier Präsidenten hinweg dokumentiert wurden. Natürlich classified, streng geheim. Der Bericht wurde nicht zur Bewertung der aktuellen Lage für eine Veröffentlichung angefertigt, sondern war von McNamara für die politische Einordnung der Nachwelt vorgesehen.
Zugang zum brisanten Material besaß der vormalige Oberleutnant und jetzige Militäranalytiker Daniel Ellsberg, der vom Befürworter zum entschiedenen Gegner des Krieges entwickelte. Nach und nach schmuggelte er die umfangreiche Studie aus dem Pentagon und fertige 4000 Seiten Fotokopien des Geheimberichts an – ein schwerer Verstoß gegen Geheimhaltungsvorschriften.
Dieses als Pentagon-Papiere berühmt gewordenen Kopien sind ein absolut explosives Paket: die Studie dokumentiert, dass gleich mehrere US-Präsidenten die amerikanische Öffentlichkeit über die Vietnam-Politik belogen hatten. Anfang der 50er waren Harry S. Truman und sein Nachfolger Dwight D. Eisenhower tiefer involviert als bekannt, unter John F. Kennedy wurde das militärische Engagement der USA in Vietnam stark ausgeweitet. Unter Präsident Lyndon B. Johnson wurde systematisch ein Grund zur Ausweitung der Kämpfe gesucht. Und auch die Bewertung der Lage war eindeutig: der Krieg ist nicht zu gewinnen, das Unterfangen aussichtslos. Diese Wahrheit muss an die Öffentlichkeit!
Whistleblower Ellsberg findet Interesse bei den investigativen Journalisten der New York Times, die damals als wohl wichtigste Zeitung der USA galt. Am 13. Juni 1971 druckte sie erste Auszüge aus dem Bericht und sorgte für einen politischen Skandal. Die Regierung im Weißen Haus schäumte vor Wut und schlug mit aller Härte zu: sie stuften die Veröffentlichung als Verstoß gegen das Spionage-Gesetz ein und bedrohten die Herausgeber zu Geldstrafen von 10.000 Dollar, sowie einer Haftstrafe von 10 Jahren Gefängnis. Mit einer Unterlassungsklage wollte die Regierung die Journalisten mundtot machen, weitere Veröffentlichungen verhindern. Doch Ellsberg reagierte, stellte weiteren Zeitungsredaktionen wie der „Washington Post“ Kopien des Reports zur Verfügung, in der Eile der Zeit unsortiert und anonym überbracht im Schuhkarton.
Die Frage war: muss man das drucken? Auf jeden Fall! Darf man das drucken? Nur mit extrem hohen Risiko. Den Journalisten blieb keine Zeit für eine breite Sichtung und Bearbeitung der Papiere, dennoch mussten die Schlussfolgerungen stichfest sein. Und es musste garantiert werden, dass kein Landesverrat vorliegt und US-Bürger durch diese Veröffentlichung nicht gefährdet werden.
Drucken wir oder nicht?
Es geht nicht um einen Scoop, sondern um die Wahrheit gegenüber der Bevölkerung, um systematische Täuschung, um Unterdrückung der Pressefreiheit. Für Kay Graham stand alles auf dem Spiel: ihre persönliche Freiheit, der Besitz der Washington Post, die Verantwortung für all ihre Mitarbeiter, die Zukunft für ihre Familie. Und die Pressefreiheit und Wahrheit. Es gab viel zu verlieren…
Nur ein Biopic über eine starke weibliche Persönlichkeit?
DIE VERLEGERIN ist ein starker Film über eine beeindruckende Frau im Amerika der 70er Jahre. Ein Biopic? Ja, die Geschichte der US-Zeitungsverlegerin Kay Graham wird anhand einer wichtigen zeitlichen Stelle erzählt. Die erste Frau in einer von Männern streng dominierten Branche. Aber ging es Spielberg wirklich nur um das Aufzeigen der Emanzipation in historischer Rückblende, um ein spannendes Stück Zeitgeschichte? Wohl kaum. Es geht um Wahrheit und Entscheidungskraft. Und um den Mut, mit allem Recht der Wahrheit das Volk über die tatsächlichen Vorkommnisse aufzuklären.
Steven Spielberg hätte diesen Film schon vor Jahren machen können. Warum ausgerechnet jetzt? Offensichtlich versteht Spielberg seine Rolle als Filmemacher als Anwalt des „First Amendment“, ein Mahner und ein Kämpfer für die Verfassungsrechte, für die Meinungs- und die Pressefreiheit. Der Metatext des Films ist ein klarer Mittelfinger in Richtung der US-Administration in Gestalt des POTUS Donald Trump.
Die Veröffentlichung der sogenannten Pentagon-Papiere markierten den Anfang vom Ende der Regierung von US-Präsident Richard Nixon, der durch die sogenannte Watergate-Affäre immer tiefer in einen Sumpf krimineller Machenschaften sank. Dazu gehörte der Missbrauch von Regierungsbehörden durch das Weiße Haus, Einbruch und Vertuschung, Behinderung der Justiz bei den Untersuchungen, es ging um illegale Parteispenden von Lobbyverbänden und Einzelpersonen, Vorteilnahmen und Steuerhinterziehung. Das Ende der Affäre: Präsident Nixon musste aufgrund des Drucks sein Amt aufgeben. Am 8. August 1974 gab er in einer Fernsehansprache bekannt, dass er am folgenden Tag zurücktreten werde und kam damit einem drohenden Amtsenthebungsverfahren, dem sogenannten „Impeachment“ zuvor. Nixon ist bis heute der einzige US-amerikanische Präsident, der zurücktrat.
Und was hat das mit Trump zu tun? Es gibt durchaus beunruhigende Anklänge zwischen Trump und dem ehemaligen republikanischen Präsidenten Nixon. Ein Präsident, der glaubt, er stünde über dem Gesetz. Trump verspricht ebenso die „Säuberung“ von politischen Feinden. Der Krieg der Nixon-Administration gegen den Journalismus scheint sich zu wiederholen: Auch Trump spricht offen Drohungen gegen Journalisten aus, verleiht ungeliebten Journalisten gar einen „Fake News Awards“ – Schmähpreis, darunter die New York Times, ABC News, CNN, die Washington Post und Newsweek. Man könnte vermuten, dass Steven Spielberg den ganzen Film als große Parabel auf Donald Trump inszenierte, mit der Kunst ihn in keinster Weise selbst zu benennen.
Unsere Freiheit steht auf dem Spiel
Alles Schnee von gestern? Leider nein. Wir sollten und glücklich schätzen, in Deutschland eine Vielfalt an Medien zu besitzen, durchaus mit einem unterschiedlichen Spektrum an Meinung. In anderen Ländern werden Journalisten für ihre Texte inhaftiert, erst vor wenigen Tagen wurde der deutsch-türkische Journalist und Publizist Deniz Yücel aus türkischer Untersuchungshaft entlassen. Whistleblower im Auftrag der Wahrheit müssen ihre Existenz aufgeben, sind von Gefängnis bis Todesstrafe bedroht: der ehemalige CIA-Mitarbeiter und Whistleblower Edward Snowden löste mit seinen Enthüllungen in das Ausmaß der weltweiten Überwachungs- und Spionagepraktiken von Geheimdiensten der Vereinigten Staaten im Sommer 2013 die NSA-Affäre aus und lebt mittlerweile inkognito an einem unbekannten Ort in Russland.
Und auch die Freiheit der Kunst wird vielerorts angegriffen, juristisch, zerstörerisch oder körperlich. Seien es Aktionen vom Zentrum für politische Schönheit. Schauspieler Lars Eidinger erheilt Drohungen aufgrund der Darstellung im Zarenfilm „Matilda“. Jüngst verbot das russische Kulturministerium die schwarze Komödie „The Death of Stalin“ und erklärt die Aufführung des Films zur Straftat.
Doch gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen gestern und heute. Die Bürger scheinen müde zu sein. Skandale wegen Steuerhinterziehung und Schwarzgeld, wegen Bestechung
Dieselaffäre und Co- haben wir uns längst an den Missstand gewöhnt? Ein einfaches Spiel für Bauernfänger, die mit der Fahne der Gerechtigkeit die kleinen Leute hinter sich sammeln und mit ihren eigenen Ideologien indoktrinieren. Es ist nicht nur unabdingbar für die Presse, die vierte Gewalt im Staate zu sein, es ist auch unabdingbar für die Bürger, sich in wahrhaftigen Medien zu informieren. Doch die Wahrheit spricht nicht unbedingt derjenige, der mit den lautesten Buchstaben schreit. Wir brauchen einen Raum für investigativen Journalismus. Und Mut für die Wahrheit zu kämpfen.
Verlegerin Graham setzte mit ihrem beispiellosen Kampf für die Wahrheit und die Pressefreiheit ihr gesamtes Vermögen und das Schicksal der Washington Post aufs Spiel und gewann trotzdem den Kampf gegen die kolossalen Täuschungen der Regierung. Sie läutete damit nicht bloß den Anfang vom Ende des Vietnamkriegs ein, sondern auch die Erneuerung des Gesetzes zur Informationsfreiheit, welches es seitdem Bürgern erlaubt, Einblick in Regierungsdokumente. Wir brauchen mehr solche Menschen mit diesem Verstand und diesem Rückgrat.
DIE VERLEGERIN läuft ab dem 22. Februar 2018 deutschlandweit in den Kinos.
Über den Film DIE VERLEGERIN
Bilder © Universal Pictures. · Alle Rechte vorbehalten.
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