WHO AM I – KEIN SYSTEM IST SICHER – gewinnt Fanpakete zum Filmstart [Verlosung]
Who am I – diese Frage beantworten Musicalfans natürlich spontan mit einem gesungenen 24601. Doch geht es in diesem deutschen Thriller nicht um namenlose Sklaven zu Zeiten der französischen Revolution, sondern um anonyme Computerhacker. WHO AM I – KEIN SYSTEM IST SICHER bietet Unterhaltung made in Germany, wie sie viel öfter sein sollte. Zum Filmstart am 25.9.2014 verlost DigitaleLeinwand mit freundlicher Unterstützung von Sony Pictures WHO AM I- Fanpakete.
Jeder, der nur ein bisschen mit Computernerds, Hacken oder Digitalpolitik zu tun hat, darf den Film bekritteln. Erstens ist er vollkommen unpolitisch, und das im Jahr 2014 nach Wikileaks, Bundestrojaner, dem NSA-Skandal und ganzen Nationen unter Generalverdacht. Who am I könnte problemlos auch vor 10 Jahren spielen. Zweitens wirkt der Film wie ein High Concept: Computernerd wird man als blasser Jugendlicher mit Minderwertigkeitskomplexen, der es den anderen mal beweisen muss. Die Figuren im Film erfüllen sämtliche Stereotypen, Tom Schilling spielt mal wieder den Endjugendlichen, Elyas M’Barek den Charmebolzen, Tech-Nick seine Werberolle. Die unvermeidliche Liebesgeschichte wirkt ein bisschen implementiert, um noch eine weibliche Rolle unterbringen zu können. Sämtliche Hackeraktivitäten sind kriminell motiviert. Das Umfeld, da kriminell, ist dreckig und rotzig. Der Oberhacker ist Mr. X, dem man das Pünktchen klaut und zu MRX werden lässt- srsly? Die Cl@y-Maske ist zwar ein verwandelter venezianische Kitsch, die Verwandschaft zur Guy Fawkes-Variante unverkennbar. Und damit man es auch mal gesagt hat, streut man Keywords wie Chaos Computer Club oder Anonymus mal schnell noch in einem Nebensatz ein.
Seltsamerweise geht es im Film zwar die ganze Zeit ums Hacken, doch eigentlich ist es nie Thema, sondern immer nur Vehikel. Denn eigentlich ist WHO AM I kein Hackerdrama, sondern ein Thriller, der seine Vorbilder nicht nur zitiert, sondern ganz offen benennt. Welche beiden US-Filme dies sind, kann ich euch auch Spoiler-Gründen nicht verraten. Ich finde auch, dass man sich da ein bisschen beim Twisten verhebt.
Jetzt das große ABER: WHO AM I ist der frische deutsche Film, den man sich seit Jahren erhofft. Durchaus markig erzählt, mit knackigem Schnitt und ansprechender visueller Bildsprache. Das ist jung, das ist fetzig und tröstet absolut über die strukturellen und formalen Schwächen hinweg. Absolut clever ist die symbolische Umsetzung der Darknet-Hackerchats im U-Bahn-Waggon. Es hätte zwar auch jeder andere Raum sein können, wichtig ist der Zugang der Hacker in einen geschützten Raum. Man erspart sich das langweilige Betrachten von tippenden Hackern, die vor einem Bildschirm sitzen. Stattdessen begegnen sie sich in der U-Bahn Face to Face, mit verstellter Stimme und maskiertem Gesicht. Auch komplexere Sachverhalte wie Trojaner im Trojaner-Schadprogramme lassen sich so problemlos dem technisch weniger bedarften Publikum erklären.
Wer kein Interesse an Programmierer-Filmen hat, kann sich WHO AM I absolut ansehen- wie gesagt, der Thriller steht im Vordergrund. Auch wenn die Figuren etwas schablonig angelegt sind, überzeugt die schauspielerische Leistung absolut. Die Diskussionen über den Zustand des Deutschen Films gerne erst im zeitlichen Umfeld der LOLA geführt werden- ich rede mit keinem mehr über das Thema Zustand des deutschen Films, der sich WHO AM I nicht im Kino angesehen hat. Word.
WHO AM I – KEIN SYSTEM IST SICHER startet am 25. September 2014 deutschlandweit in den Kinos (in 2D). Weitere Informationen gibt es auf der offiziellen Filmwebseite.
Verlosung
Hier die Gewinnspielfrage:
Was bedeutet Cl@y?
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