EXODUS – GÖTTER UND KÖNIGE – Ridley Scotts monumentaler Bibel-Ausflug [Sponsored Video]
Begriffe wie „episch“ und „monumental“ sind ja reichlich überstrapaziert, aber Ridley Scotts neue Regiearbeit EXODUS – GÖTTER UND KÖNIGE ist ein Film, der geradezu darum fleht auf der großen Leinwand gesehen zu werden. Warum euch Großes Kino erwartet, verrät bereits der Trailer:
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Brüder und Plagen
Ridley Scott erzählt die allen wohlbekannte Geschichte vom Auszug der Hebräer aus Ägypten in das gelobte kanaanäische Land aus der Sicht von Ramses (Joel Edgerton) und Moses (Christian Bale), die zwar emotional wie Brüder aufwachsen, dennoch klar durch Herkunft und Rangfolge voneinander getrennt sind. Dabei überspringt man die Weidenkorb-Passagen und Kindheitserinnerungen, der Film steigt gleich im Erwachsenenalter der beiden Hauptprotagonisten ein. Als Moses von seiner wahren hebräischen Herkunft erfährt, zerbricht im Zweifel und Zorn die ungleiche Familie. Moses irrt durch die Wüste, flieht nach Midian, findet seine Frau Zippora, gründet eine Familie. Bis ihm Gott aka JHWH in einem brennenden Dornbusch im Berg Horeb mit einem klaren Auftrag erscheint: Moses Bestimmung ist es, nach Ägypten zurückzukehren und das Volk Israel aus der ägyptischen Knechtschaft zu befreien. Eine unvergleichliche spirituelle Sinnsuche beginnt.
Doch kann Pharao Ramses mit seiner Vorliebe für Monumentalbauten auf die 400.000 Sklaven nicht ohne weiteres verzichten, zudem betrachtet er sie sein Eigentum. Also schickt Gott seinem Mittler Moses die berühmt-berüchtigten zehn Plagen als Argumentationsverstärker. Dies ist die Geschichte, von der sich der Begriff „Katastrophe biblischen Ausmaßes“ ableitet: Alles Wasser, das im Nil war, wird zu Blut. Invasionen von Fröschen, Stechmücken und Stechfliegen überziehen das Land, die Viehpest tötet alle Nutztiere, Geschwüre überziehen die Menschen, Hagel zerstört die Ernte, eine Heuschrecken-Invasion vernichtet die angelegten Vorräte. Da der Pharao hart blieb, schickte der Herr eine Finsternis über das Land und tötet alle Erstgeborenen von Mensch und Vieh, von Pharao über Magd bis Vieh. Aber eben nicht die Kinder der auserwählten Volkes.
Mit dieser Gewissheit verstößt Ramses Moses und alle hebräischen Sklaven, die eine endlose und ungewisse Reise auf sich nehmen. Doch schon kurze Zeit später sinnt Ramses auf Rache und befehligt seine Streitmacht zur Vernichtung des Volkes. Das Schicksal entscheidet sich an der Küste, hinter dem ausziehenden Volk eine herannahende Armee, vor ihnen ein scheinbar unüberwindbares Meer. Der Rest ist Geschichte.
Was mir besonders gut gefällt: Ridley Scott inszeniert Mose nicht als biblischen Zauberer, der mit seinem Stab ins Wasser schlägt, um es zu teilen. Ein Teil der spirituellen Sinnsuche liegt im Zweifel: sind es wirklich von Gott geschickte Plagen oder handelt es sich um eine Überinterpretation einer unglückseligen Verkettung von Vorfällen? Durch das Blut der Krokodile im Nil und den aufgewühlten Schlamm sterben die Fische, was zum Insektenbefall führt. Die Frösche können das giftige Wasser verlassen. Die große Anzahl Mücken und Fliegen verbreiten die Erreger der Viehpest und der Geschwüre, etc. Zufall? Biologische und atmosphärische Folgen? Oder ein quälender Gott? Diese Frage muss sich der Zuschauer selbst beantworten.
Opulente Bauten und prächtige VFX
Ridley Scott ist bekannt für seine Vorliebe für Larger than-Life -Szenerien. Exodus eignet sich natürlich hervorragend, um diese Lust auszuleben. Erneut holte Ridley Scott die Oscar-prämierte Kostümdesignerin Janty Yates und den Produktionsdesigner Arthur Max in sein Team, mit denen er bereits bei neun Filmen zusammengearbeitet hat, unter anderem bei GLADIATOR und PROMETHEUS – DUNKLE ZEICHEN. Üppige gebaute Sets, praktische Effekte und VFX spielen Hand in Hand, um das alte Ägypten wieder auferstehen zu lassen. Digitale Erweiterungen von Teilbauten ist ein hervorragender Weg, wo das Auge nicht durch die Handlung fokussiert ist, darf es ruhig ein wenig betrogen werden. Doch auch wenn alles heutzutage aus dem Computer kommen könne, greift man gerne wenn möglich zum Echten: Golshifteh Farahani in der Rolle von Nefertari durfte sich wiederholt 400 quicklebendige Frösche über ihrem Kopf ausschütten lassen, die sich dann in ihrem langen Haar zu verfangen.
Hervorzuheben ist die besondere Qualität der Stereoskopie. Exodus ist ein Film, wo 3D mal wieder richtig Freude bereitet. Das liegt zum einen daran, dass der Film nativ in 3D gedreht wurde, zum anderen an der detailreichen Ausstattung der Produktion. Bei den üppigen Sets und der Landschaft ergeben sich natürliche, interessante Tiefenstaffelungen, die durch die Inszenierung der Kamera optimal betont wird. Die Objekte besitzen ein natürliches Volumen. Man sieht sich gerne in den üppigen Bildwelten um. Förderlich ist, dass mit vielen realen Sets und Objekten gedreht wurde, die VFX kamen als Extensions und eben als Effekte zum Einsatz, auch hier in optimalem 3D. Stereographer James Goldman, der bereits für DIE FANTASTISCHE WELT VON OZ, PIRATES OF THE CARRIBEAN- FREMDE GEZEITEN und PROMETHEUS – DUNKLE ZEICHEN verantwortlich war, hat hier ganze Arbeit geleistet. Zum Einsatz kamen TS-5 Rigs von 3ality Technica und Red Epic- Kameras.
Wer immer noch behauptet, man könne mit digitalen Kameras keinen cinematographischen Look erzeugen, darf sich von Kameramann Dariusz Wolski eines besseren belehren lassen- da steigt die Vorfreude auf Robert Zemeckis‘ kommenden Film THE WALK und Ridley Scotts nächstes Projekt THE MARTIAN, die er ebenfalls filmt. Ihr könnt euch vorstellen, dass an Exodus ein ganze Heer an VFX-Studios beteiligt war, darunter Double Negative, MPC, The Senate VFX, Method Studios, die Peerless Camera Company und The Third Floor. Als Production VFX Supervisor war Peter Chiang tätig. Insgesamt wurden für den Film über 1.500 Einstellungen mit visuellen Effekten generiert. Dabei arbeiteten die Spezialisten für die optischen Spezialeffekte eng mit dem Produktionsdesigner und Team zusammen, um die gewaltigen Sets und Actionsequenzen des Films realisieren zu können.
EXODUS – GÖTTER UND KÖNIGE ist ab Donnerstag, den 25. Dezember 2014 deutschlandweit im Kino zu erleben. Ein episches, historisches Abenteuer, das wirklich für die große Leinwand gemacht wurde und seinen 3D-Zuschlag absolut wert ist. Von mir gibt es für Exodus das Prädikat 3D-Film des Monats.
Bilder © 20th Century Fox· Alle Rechte vorbehalten.
[Hinweis: 20th Century Fox unterstützt DigitaleLeinwand mit diesem Sponsored Video]
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