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„Ein Storyboard ist die von einem Illustrator auf Papier oder Karton gezeichnete Visualisierung eines Drehbuchs beziehungsweise einer Filmidee“, heißt es nüchtern im Begleitbuch zur Ausstellung ZWISCHEN FILM UND KUNST, die noch bis Ende des Monats in der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen in Berlin zu sehen ist.
Wie die Umsetzung von gezeichneten in bewegte Bilder konkret funktioniert, will die Deutsche Filmakademie am 20. November in einer gemeinsamen Veranstaltung mit den Machern der Ausstellung in einer Fallstudie erklären. Beispiel: DAS FENSTER ZUM SOMMER, der aktuelle Kinofilm des Berliner Regisseurs Hendrik Handloegten mit Nina Hoss, Fritzi Haberlandt und Mark Waschke, der seit 3. November in den deutschen Kinos zu sehen ist. Der Regisseur wird mit seinem Kameramann Peter Przybylski und dem Storyboard-Artist Benjamin Kniebe die Zusammenarbeit der Abteilungen erörtern. Sie werden unterschiedliche Methoden der Arbeit mit – oder auch ohne – Storyboard vorstellen – und dies auch mit Beispielen aus ihrem aktuellen Film visualisieren. Moderiert wird das Gespräch von Dr. Rainer Rother, dem Künstlerischen Direktor der Deutschen Kinemathek.

Ort: Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Potsdamer Str.2, 10785 Berlin

Zeit: 20. November 2011, 16.00 – 18.00 Uhr

Der Eintritt ist frei.

Der Film FENSTER ZUM SOMMER von Hendrik Handloegten mit Nina Hoss, Fritzi Haberlandt und Mark Waschke läuft übrigens seit 3. November in den deutschen Kinos.

Bild © Deutsche Filmakademie · Alle Rechte vorbehalten.

CGI-Animationsfilme purzeln ja einfach auf Knopfdruck aus dem Rechner. Einfach die Storyline eingeben, Figuren mit einem Namen versehen und auf RENDERN drücken. Wenn es denn so einfach wäre, würden die Leinwände mit viel Mittelmaß geflutet. Das Credo bei Pixar lautet Story Story, Story. Und wie es sich gehört, wird die entwickelte Story ganz herkömmlich in einem handgezeichneten Storyboard imaginiert. Ich mag den von Disney geprägten Begriff des Imagineering, also der Verbindung von Engineering und Image, dem Entwickeln von Bildern, oder besser Phantasien. Wieviel Kreativität ein Storyboarder haben muss, verdeutlichen auch diese Bilder einer kleinen Szene aus Pixars neuestem Abenteuer Toy Story 3. Spielzeug-Sheriff Woody versucht seine Freunde aus dem Müllsack zu befreien und so vor der Müllpresse zu retten.

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Ihr seht an den Einzelbildern, welche Bedeutung das Storyboard für den späteren Film hat. Das Storyboard beinhaltet nicht nur den Ablauf der Geschichte, sondern auch den Bildausschnitt, die Kameraeinstellung, die Gestik und Mimik der Figuren, Hinweise auf die Schärfenebene und die Bewegungen. Für das Timing der Szene wird im nächsten Schritt ein digitales Animatic angefertigt, das ist eine Art Diashow, in der die einzelnen Bilder in ihrer geplanten Dauer zu sehen sind, zudem wird die Musik und die Sprach- und Geräuschebene bereits angelegt. Dies vermittelt einen sehr guten Eindruck des späteren Films in seiner Geschichte, Dramaturgie und den Pointen. Der Storyboarder hat eigentlich den bereits den gesamten Film festgelegt. Die anderen Gewerke verfeinern sozusagen das Gerüst durch Animation, Texturen, Licht und Musik.

Liebe Eltern, sorgt euch nicht, wenn euer Kind Comiczeichner werden will. Es macht viele Menschen glücklich. Lee Unkrichs Toy Story 3 startet am 29. Juli 2010 endlich in unseren stereoskopischen 3D-Kinos. Und ihr dürft gespannt sein, wie diese Storyboard-Sequenz auf der großen Leinwand und in 3D wirkt.

Bilder © Disney/Pixar · Alle Rechte vorbehalten.