Es soll ja Leute geben, die den fantastischen Blog The Art of the Title noch nicht kennen. Es geht um die Kunst der Vorspänne und Abspänne, die in das Filmerleben einführen und die Zeit zum Wiedereintauchen in die reale Welt ermöglichen. Und nicht selten ist dabei der kleine Film im Film kunstvoller geraten, als der eigentlich Erzählinhalt. Frisch veröffentlicht wurde ein Feature über die (nachträglich konvertierte) 3D-Comicverfilmung Captain America: The First Avenger. Für den Abspann wurden bekannte, fast schon ikonische Kriegspropaganda-Postermotive dimensionalisiert und animiert. In einem Interview mit Steve Viola von der ausführenden Agentur Rokitstudio geht The Art of the Title dem Konzept und der Umsetzung des Abspanns auf den Grund. Und erklärt, warum Regisseur Joe Johnston bei der Erstellung auch fachlich ein Wörtchen mitreden durfte.
Die Dimensionalisierung erfolgt praktisch wie beim herkömmlichen 2D zu 3D-Konvertierungsprozess: die einzelnen Elemente des 2D-Bildes wurden in einem Bildbearbeitungsprogramm freigestellt und schließlich auf CGI-Körper gemappt. Durch Compositiong wurden die Inhalte miteinander verbunden, zusätzlich einzelne Elemente animiert. Dabei musste man sehr genau in der Planung vorgehen, damit die 19 verschiedenen Poster und 29 Tafeln sowohl in der Dramaturgie wie auch im Tiefenskript der Stereoskopie zusammen passen.
Als Tools kamen Adobe Photoshop und Illustrator für die Texturen zum Einsatz. Das 3D-CGI-Modeling wurde mit Autodesk Maya bewerkstelligt. Die meisten animierten Elemente und Texturen hat man mit Adobe After Effects umgesetzt, das finale 2D/3D Compositing in Nuke.
Natürlich zeigt euch The Art of the Title auch nochmal den kompletten Abspann und einen 2D- und einen 3D-Motion-Test als Video, wenn auch nur in einer 2D-Fassung. Wer die Captain America- 3D-Fassung sehen will, hat im Kino noch die Gelegenheit dazu.
Hit the Jump: Captain America: The First Avenger auf The Art of the Title
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