Schlagwortarchiv für: Progression

Fünf Filme in fünfzehn Jahren – der Output des US-amerikanischen Studios Laika ist nicht besonders hoch. Doch sind die fünf Stopmotion-Animationsfilm allesamt liebenswerte Klassiker. In einem aktuellen Clip zeigt das Studio anhand einer Szene aus KUBO die Entwicklung von verschiedenen Phasen der Animation vom Storyboard über die Stage bis hin zur finalen Szene:

LAIKA | Kubo SB To Final Clip

From storyboard to stage to finished #animation, experience the evolution of an animated scene. #Kubo

Gepostet von LAIKA am Dienstag, 15. Juni 2021

Computeranimierte Filme kommen ja praktisch auf Knopfdruck aus dem Computer. Einfach Namen der Charaktere eintippen, Handlungsort und die Synopsis einspeisen und GO drücken, schon wird der fertige CGI-Film von der Renderfarm ausgespuckt. Von wegen! DreamWorks lässt uns mit Progressionaufnahmen für seinen neuesten Kinohit Kung Fu Panda 2 an den einzelnen Entstehungsstufen eines CGI-Animationsfilms teilhaben:

Für die Previsualisation werden die Charaktere der Szene, der Drachenkrieger-Panda Po und die Furiosen Fünf (Crane, Tigress, Mantis, Monkey und Viper), in einem groben Storyboard skizziert.

Man positioniert die Charaktere als grobe Modelle in einer Computer Generierten (CG)-Umgebung:

Im nächsten Schritt werden die Charaktere animiert. Nicht nur bei den Kung Fu-Szenen braucht es dafür das richtige Fingerspitzengefühl.

Die finale Version der Szene enthält das komplette Layout inklusive der Kamerapositionierung, der Animation der Charaktere und die Beleuchtung inklusive der der Farbe und der Texturen. So sieht dieses Bild im fertigen Film aus:

Bilder: Courtesy of DreamWorks Animation KUNG FU PANDA 2™ & © 2010 DreamWorks Animation LLC. All Rights Reserved.

Gerüchten zufolge purzeln CGI-Animationsfilme direkt aus dem Rechner. Umso schöner, dass DreamWorks mit diesem Vorurteil aufräumt, und für sein neues 3D-CGI-Animationsabenteuer „Für immer Shrek“ Progressionsbilder zur Verfügung stellt. Sie zeigen die unterschiedlichen Phasen der CGI-Produktion.

1. Für die Previsualisation werden die Charaktere der Szene, Oger Shrek und sein Kumpane Esel in einem groben Storyboard skizziert, um den Ablauf des Films festzulegen:

2. Man positioniert die Charaktere als grobe Modelle in einer Computer Generierten (CG)-Umgebung:

3. Im nächsten Schritt werden die beiden Charaktere animiert. Warum genau Esel auf Shrek liegt, weiß ich selbst noch nicht. Ich hoffe, es ist nicht zu romantisch…. 😉

4. Jetzt kommt die Magie ins Bild! Die finale Version der Szene enthält das komplette Layout inklusive der Kamerapositionierung, der Animation und Beleuchtung mit Farbe und Texturen. Unterschiedliche Oberflächen und Texturen in der detaillierten Landschaft lassen das Bild lebendig werden.

Schön, schön! Und wer dieses Einzelbild eingebettet in einen ganzen Film sehen möchte, muss sich noch bis zum Sommer gedulden. Für immer Shrek startet am 30. Juni 2010 in unseren digitalen stereoskopischen 3D-Kinos.

Bilder © Dreamworks · Alle Rechte vorbehalten.

Computeranimierte Filme kommen ja praktisch auf Knopfdruck aus dem Computer. Von wegen! Bereits seit dem 25. März 2010 läuft der neue Animationsfilm aus dem Hause DreamWorks in unseren deutschen 3D-Kinos: „Drachenzähmen leicht gemacht“. Und sie waren so freundlich, einen kleinen Einblick in ihre Filmproduktion anhand zweier Bildersets mit Progressionsaufnahmen zu geben. Die möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten!

Für die Previsualisation werden die Charaktere der Szene, Wikinger-Nachwuchs Hicks und Nachtschatten-Drache Ohnezahn, in einem groben Storyboard skizziert, um den Ablauf des Films festzulegen:

Man positioniert die Charaktere als grobe Modelle in einer Computer Generierten (CG)-Umgebung:

Im nächsten Schritt werden die Charaktere animiert: ein rasanter Drachenflug über das Meer:

Die finale Version der Szene enthält das komplette Layout inklusive der Kamerapositionierung, der Animation der Charaktere und die Beleuchtung inklusive der der Farbe und der Texturen. So sieht dieses Bild im fertigen Film aus:


Ein zweites Beispiel, aber natürlich der gleiche Produktionsablauf: Hicks und der verletzte Drache Ohnezahn  werden in einem groben Storyboard skizziert angelegt. Damit sind neben der Handlung auch Kameraposition und Ausschnitt definiert.

Bei der Umsetzung des Storyboards in das CGI-Animationsprogramm werden die Charaktere als grobe Modelle CG-Umgebung eingefügt:

Im nächsten Schritt werden die Charaktere animiert. Gerade die Szenen mit der Interaktion von Hicks und Ohnezahn gehören zu den schönsten Momenten des Films :

Nun stimmt alles. Die finale Version der Szene enthält das komplette Layout inklusive der Kamerapositionierung, die  Animation und Beleuchtung mit Farbe und Texturen.  Bewegendes Fell, schimmernde Drachenhaut, bewegtes Wasser mit Lichtreflexionen lassen das Bild lebendig werden.


Drachenzähmen leicht gemacht startete am 25. März 2010 in unseren stereokopischen 3D Kinos. Mit wirklich sehenswertem Einsatz von S3D. Wer den Film noch nicht gesehen hat: Drachen gesattelt und ab ins Kino!

Alle Bilder © Dreamworks/ Paramount Pictures

Tim Burtons neues Werk „Alice im Wunderland“ bringt uns eine Vielzahl verrückter und doch liebenswerter Charaktere aus Unterland. Ich habe euch bereist die Rote Königin Iracebeth und die Entstehung ihres Reichs vorgestellt (kann man hier und auch hier nochmal nachlesen). Heute möchte ich euch das Weiße Kaninchen vorstellen, dass im Film nicht nur für die Kaninchenlöcher zuständig ist.

McTwisp, das Weiße Kaninchen (im Original gesprochen von Michael Sheen) ist immer zu spät und ständig in Eile. Mit dem Auftrag Alice zu finden und sie nach Unterland zurückzubringen, damit sich ihr Schicksal erfüllen kann, taucht es auf ihrer Gartenfeier auf und versucht sie in das Kaninchenloch zu locken. “Er ist ein warmherziger Charakter,” sagt Sheen über seine Figur, “aber er kann auch penibel und streng mit Alice sein. Er hat Ecken und Kanten, eine Art nervöse Energie und denkt ständig, er sei zu spät dran. Zeit ist ihm wirklich wichtig, aber wenn es darauf ankommt, kann er auch ziemlich tapfer sein.”

Ein sympathisches Kerlchen, wie ich finde. Wie das Weiße Kaninchen im Film zum Leben erweckt wird, zeigen euch die folgenden Progression-Aufnahmen:

Schritt 1: Das weiße Kaninchen ist die erste animierte Figur, auf die Alice im Film trifft. Im ersten Bearbeitungsschritt für diese Szene wird eine Storyboard-Skizze des Kaninchens angefertigt.

ALICE IN WONDERLAND

Schritt 2: Die Imageworks-Künstler kreieren eine niedrig-auflösende Version der computeranimierten Figur und setzen sie anschließend in die computeranimierte Umgebung. Die geringe Auflösung ermöglicht es den Animatoren, schneller und flexibler an der Szene arbeiten.

ALICE IN WONDERLAND

Schritt 3: Ist die Animation der Figur abgeschlossen, wird eine hoch-auflösende Version des weißen Kaninchens an einem viel detaillierterem Model erstellt, das als „pit render“ bezeichnet wird.
ALICE IN WONDERLAND

Schritt 4: Ist die Entwicklung der Bewegungsabläufe abgeschlossen, erhält das Kaninchen sein Fell und seine Kleidung. Für diesen Prozess greifen die Animatoren auf komplexe Computerprogramme zurück, die extra dazu geschaffen wurden, um das Fell und das Gewebe der Kleidung so realitätsgetreu wie möglich darzustellen.
ALICE IN WONDERLAND

Schritt 5: In der finalen Szene werden alle hochauflösenden Elemente vereint und erhalten ihre abschließende Beleuchtung und Struktur: das vollständig bekleidete Kaninchen mitsamt Fell sowie die computeranimierte Umwelt, der matt gezeichnete Hintergrund und die Blätter, die sich bewegen.
ALICE IN WONDERLAND

„Alice im Wunderland“ startet am 4. März 2010 in unseren stereoskopischen 3D-Kinos. Ich hoffe, McTwisp hat Zeit. 🙂

Bisher konnte niemand AVATAR von der Kinokasse verdrängen, doch gibt es bald einen mächtigen Gegner: Die Rote Königin aus Tim Burtons neuem Film „Alice im Wunderland“. Disney bringt dieses kreative-phantastische Werk am 4. März in unsere stereoskopischen 3D-Kinos, und dann wird es eng in Zeitplan.

Technisch ist der Film zwar anders konzipiert, Burton vereint aber eine große Palette von Schauspiel, CGI-Charakteren und Motion-Capturing zur Umsetzung seiner Vision. Ohne moderne digitale Tricktechnik geht nichts. Und Disney lässt uns Anteil haben an der Entstehung seiner optischen Tricks. Am Wochenende hatte ich bereits erste Progression-Aufnahmen einer Szene mit der Roten Königin veröffentlicht (kann man sich hier noch mal ansehen).

Iracebeth, die Rote Königin wird von Helena Bonham Carter gespielt. Sie ist die tyrannische Herrscherin von Unterland. Mit ihrem überdimensional großen Kopf, ihrem hitzigen Gemüt und ihrem Hang dazu Leute gleich köpfen zu lassen, regiert sie über ihre Untertanen mit Angst und Schrecken. “Sie hat emotionale Probleme,” sagt Bonham Carter über ihre Figur. “Wegen nichts und wieder nichts verliert sie die Fassung. Ihre Wutanfälle sind wie die eines Zweijährigen.” Ihre jüngere Schwester, die Weiße Königin, hat es auf den Thron und die Krone abgesehen, die Iracebeth ihr einst gestohlen hat.

Hier kommt ein weiteres Set von Bildern, das die Entstehung des Reichs der Roten Königin zeigt:

Schritt 1: Die Rote Königin wird vor einem Greenscreen-Hintergrund gefilmt, der mit grünen Requisiten ausgestattet wurde. Die Säulen werfen passende Schatten und die Holz-Frösche dienen der Darstellerin als Spielpartner für die Szene und geben ihr eine Orientierung für die Blickrichtung.

ALICE IN WONDERLAND

Schritt 2: Zahlreiche der benutzten Techniken wurden erst während der Produktion entwickelt. So wurde der Kopf der Roten Königin um das Zweifache vergrößert und ihre Taille verschmälert, um sie wie eine Karikatur wirken zu lassen. Ihr Hals und das Kinn wurden nahtlos an den Kragen und die Schultern geschnitten.

ALICE IN WONDERLAND

Schritt 3: Die Imageworks-Animatoren fügen computeranimierte Frösche und die roten Ritter hinzu sowie Vögel, die den Kronleuchter halten, und Affen, die die Kerzenleuchter tragen. Menschliche Höflinge, die separat vor einem Greenscreen gefilmt wurden, werden rechts von der Königin platziert. Dies war eine große Herausforderung für das Team der Visual-Effects-Abteilung.

ALICE IN WONDERLAND

Schritt 4: Die Frösche erhalten ihre richtige Haut sowie perfekt angepasste Kleidung und die Vögel bekommen ein realitätsgetreues Federkleid.

ALICE IN WONDERLAND

Schritt 5: Zum Abschluss erhalten alle Oberflächen ihre Beleuchtung und Struktur. Die Greenscreen-Aufnahmen werden farblich angeglichen, so dass sie in die Szene passen.

ALICE IN WONDERLAND

„Alice im Wunderland“ startet am 4. März 2010 in unseren stereoskopischen 3D-Kinos.

Alle Bilder © Disney

Disney hat verstanden, dass sich Menschen nicht nur für den Film selbst, sondern auch für seine Entstehung und die technische Umsetzung interessieren. Im September 2009 hatte ich euch schon mal einen Artikel über die unterschiedlichen Produktionsphasen eines Animationsfilms geliefert (kann man hier nachlesen). Für Disneys neuesten Phantasie-Streich „Alice im Wunderland“ gibt es nun eine Serie von Progressions-Aufnahmen, die ich euch vorstellen möchte. Tim Burton setzt in seinem Film reale Schauspieler, computergenerierte Figuren, Motioncapturing und jede Menge Compositing ein, um alles zusammen zu führen. Dafür werden viele Aufnahmen vor Greenscreengefilmt, um reale Schauspieler in virtuelle Szenerien zu versetzen. Durch neu entwickelte Techniken sind auch Größenunterschiede oder Verzerrungen wie bei der Kopfgröße der Roten Königin möglich und ergeben einen ganz individuellen Look.

Aber seht selbst Bild für Bild:

Schritt 1: Die Rote Königin wird vor einem Greenscreen-Hintergrund gefilmt. Dabei wurde eine hoch-auflösende 4K-Digital-Kamera verwendet, damit ihr Kopf vergrößert werden kann ohne dabei an Bildqualität einzubüßen. Der Stuhl, auf dem sie sitzt, ist ebenfalls grün, um ihn später durch sein digitales Duplikat zu ersetzen.

ALICE IN WONDERLAND

Schritt 2: Die Macher verwendeten spezielle Programme, die im Laufe der Produktion für diese Zwecke entwickelt wurden. Sie ermöglichten es, den Kopf der Roten Königin zu vergrößern sowie ihren Hals und das Kinn nahtlos an den Kragen ihres Kostüms anzufügen.

ALICE IN WONDERLAND

Schritt 3: Die Rote Königin wird in eine vorläufige computeranimierte Umgebung mit einfachen Modellen der späteren Ausstattung im Hintergrund gesetzt. Erste Versionen der Affen, die die Kerzenleuchter halten, werden ebenfalls hinzugefügt.

ALICE IN WONDERLAND

Schritt 4: Die Affen erhalten durch die Animatoren von Imageworks ihr Fell und ihre Kleidung.

ALICE IN WONDERLANDSchritt 5: Den Kerzen werden in diesem Schritt ihre Flammen hinzugefügt.

ALICE IN WONDERLAND

Schritt 6: Die Abschluss-Szene beinhaltet die richtige Beleuchtung, Struktur und eine finale Farbanpassung.

ALICE IN WONDERLAND

Das ist natürlich wunderbares Futter für DigitaleLeinwand.de. Zwar ist viel Technik von Nöten, um die phantastische Unterwelt zu erschaffen, alle verfügbaren Mitte werden eingesetzt, neue Techniken entwickelt. Doch ist es kein purer Selbstzweck, die Technik tritt zurück und dient völlig der Geschichte. Ich war eh schon gespannt auf Tim Burtons Fassung von Alice im Wunderland, mittlerweile freue ich mich wirklich sehr darauf!