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Was gab es zuerst- Kinder, die mit Spielzeugen fantastische Geschichten spielten, oder die fantastische Toy Story aus dem Hause Pixar? Die Antwort ist klar, was aber Pixar seit der Zugehörigkeit zum Disney-Konzern nicht zurückhält Franchising und Merchandising ins Unermessliche zu treiben. Nun gibt es eine neue Spielzeugserie von Mattel mit dem Namen Toy Story: Space Mission, für die man zusammen mit Disney einen offiziellen Werbespot in Stopmotion – oder in diesem Falle Toymation – gefilmt hat. Hier könnt ihr euch Buzz, Woody und Rex im Kampf gegen Zurg ansehen:

Trotz digitalem Compositing blieb eine ganze Menge analoger Arbeit:

  • 8 Personen haben über 1300 Stunden in vier Wochen an der Realisierung gearbeitet.
  • Gefilmt wurde, wie noch bei Stopmotion üblich, mit 12 Bildern pro Sekunde.
  • Jede Einstellung wurde etwas drei mal gefilmt, bis sie so aussah, wie gewünscht.
  • Zwar hat man mit den neuen Mattel-Spielzeugen gefilmt, doch mussten die Figuren ein neue Armatur aus Draht erhalten, damit alle Bewegungen möglich waren.
  • Die „Staub-Hasen“ kann man übrigens nicht kaufen, sondern wurden aus einem alten Teppich gemacht, der bei Drehstart aus dem Studio flog.
  • Die außerirdischen Spargel, Brokkoli und Artischocken müssten übrigens fünf mal ersetzt werden, damit der Alien-Wald frisch aussieht.

Natürlich lieben wir alles von Pixar. Aber war nicht gerade die Stärke, dass man alle Spielzeuge aus Andys Kinderzimmer in ihrer Unterschiedlichkeit – und nicht aus einer vorgefertigen Spielzeug-Serie stammend – in Toy Story integriert hat?

Ein Hoch! auf die Phantasie. Und jetzt Videokamera geschnappt und auf ins Kindezimmer…

Ich hatte euch bereits vor einigen Wochen die ersten Vorschauvideos zu den Avatar-Spielzeugen vom Mattel gebracht, die anhand eines Markers und eines Computers mit Webcam dreidimensionale Objekte in Deiner Hand lebendig werden lassen- Augmented Reality, kurz AR, ist der Schlüssel. Guckt es euch hier nochmal an.

Jetzt gibt es das Spielzeug auch endlich zu kaufen! James Camerons AVATAR kommt also nicht nur ins Kino, sondern auch in die Kinderzimmer. In diesem Video gibt Mattel einen kurzen Werbetrailer (ist das eigentlich Musik aus POTC?):

Die Augmented Reality-Funktionen kann man dann auf der Webseite Avataritag.com freizuschalten, wo man natürlich auch weitere Informationen erhält. Dahinter steckt natürlich der Marktführer im filmbasierten Augmented Reality- Geschäft Total Immersion. AR-Applikationen waren dieses Jahr ein echter Hype für das Bewerben von Filmen wie Star Wars, Transformers, Harry Potter 6, District 9 usw., eine Übersicht bekommt ihr unter diesem Link. Das Besondere für AVATAR ist nun die Weiterentwicklung der Marker. Früher war es ein einfaches Symbol zum Referenzieren des Objektes im Raum, nun wurden ein paar „Knöpfe“ (also markierte Bereiche auf der Karte) hinzugefügt, die bei Berührung unterschiedliche Aktionen auslösen, z.B. Kampfmodi. Wie weit die einzelnen Figuren auch miteinander agieren können, wenn man mehrere iTags besitzt, muss ich erst noch ausprobieren. Und nein, einfach scannen und fotokopieren kann man die Karten natürlich nicht, mann muss sie auf der dazugehörigen Webseite registrieren.

Eine kleine Demo, welche Funktionen diese AR-Modelle mittlerweile aufweisen, gibt es hier:

Ich kann es nur noch mal wiederholen: wie großartig ist das? Mattel verkauft eine Pappkarte, und Du bekommst virtuelles Spielzeug. Und verkauf das mal in 30 Jahren auf dem Flohmarkt, mal gucken, ob dann die iTag-Server noch laufen, oder die Karten gegen echte Hologramme ausgetauscht werden…  😉

Sollte es jemand nicht mitbekommen haben? Heute am 21. August 2009 ist weltweiter AVATAR-Day, an dem weltweit eine rund 20-minütige Preview von James Camerons Opus AVATAR in digitalen 3D- und IMAX-Kinos gezeigt wird. Die Preview besteht aus 16 Minuten Footage des Films, vermutlich das selbe Material, das auf der Comic Con gezeigt wurde, und dem gestern schon im Netz veröffentlichten Teasertrailer. Und zum Anlaß des Tages sind mir heute noch ein paar Avatar-Infos gestattet, gell?  🙂

Und ich haue noch die letzten beiden Plätze für die AVATAR-Day-Preview in Berlin raus. Heute, 18:40h Zoopalast Berlin. Schickt bis 12h eine Mail an gewinnen@digitaleleinwand.de und schon seid ihr in der pandorischen Lostrommel. UPDATE: Tickets sind nun wirklich alle weg!

Dass Augmented Reality (kurz AR) ein aktueller Hype im Filmmarketing ist, wissen die regelmäßigen Leser bereits. Merchandising ist das zweite große Standbein, um mit Filmen Geld zu verdienen. Bringen wir doch einfach beides zusammen, dachte sich Mattel und virtualisiert nun das Spielzeug. Wie clever ist das denn? Statt teurem billligen chinesischem Plastik verkauft man jetzt nur noch Pappkärtchen, schickt die nerdigen Kids zurück an den Rechner mit Webcam und schon können sie losspielen. Das Schöne ist: Die AR-Applikationen werden immer komplexer. Mit einfachen erscheinenden Modellen ging es los, mittlerweile hat man Animationen und Interaktionen hinzugefügt.

Wie einfach das geht, zeigen die nachfolgenden Videos. Man lädt sich auf http://avataritag.com eine Webapplikation runter (Seite derzeit noch nicht aktiv), registriert die Pappkarte, den sogenannten Marker (oder von Mattel iTag genannt), an der Webcam und legt sie auf den Tisch. Dort wird sofort ein animiertes 3D-Modell projiziert, z.B. den Amp-Suit oder das Scorpion-Gunship. Die Modelle verfügen über eigenständige Animationen, weitere Aktionen können über das Berühren von Symbolen auf den Marker-Karten ausgelöst werden. Seht es euch selber an:

Amp-Suite:

Scorpion-Gunship:

Das Spielzeug wird zum 1. Oktober 2009 erhältlich sein. Die Kollegen von Marketsaw haben auf der Comic Con zwei Fotos von den Karten machen können:

Avatar i-TAG cards

© Marketsaw

Avatar i-TAG

© Marketsaw

Momentan ist das virtuelle AR-Spielzeug noch ein etwas isolierter Spaß. Man kann es nicht anfassen, aber manuell Interaktionen auslösen. Die eigentliche Freude besteht darin, dass die Objekte in die heimische Umgebung projiziert werden. Wie clever das werden kann, zeigt eine neues Spielkonzept  für die Play Station Portable. Mit dem Spiel „Invizimals“ kann man in der heimischen Umgebung kleine Monster aufspüren- allerdings sind sie mit bloßem Auge unsichtbar. Der Name Invinzimals bedeutet so viel wie „invisible animals“, also unsichtbare Tierchen. Nur die PSP mit augesteckter Kamera kann sie orten und sichtbar machen. Ganz Ghostbusters-like lockt man die Minimonster in eine Falle, bestehend aus einem Pappmarker. Soweit der neue Teil, nun greifen bewährte Konzepte: á la Pokemon können nun mehrere Spieler ihre gefangenen Invizimals-Monster im Kämpfen gegeneinander anreten lassen, wobei neben den Knöpfchencontrollern auch Bewegungs- und Schüttelsensoren genutzt werden. Hier ein Produktbild, was ich ganz charmant finde, dass Spiel selber ist für meinen Geschmack viel zu überdreht-knallig-kaugummibunt geworden:

invinzimals

Ein sehr cleveres Spielekonzept, da es Bekanntes mit Neuem verbindet, aktuelle Techniken aufgreift, neben der Konsole und dem Spiel (und den zusätzlichen Spielupdates für noch mehr Monster) noch die zusätzliche Kamera verkauft und man natürlich die Freunde zum Kauf anstiftet, um sich Monsterschlachten zu liefern. Da geht der Trend hin. Und wir werden in den nächsten Monaten Weiterentwicklungen sehen, die Film und Spiel immer mehr verschmelzen lassen.