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Traditionell gibt die FFA im Vorfeld der Berlinale die offiziellen Kinoergebnisse des Vorjahres bekannt. Wie soeben veröffentlicht wurde, glänzt das Kinojahr 2012 mit einem Rekordergebnis: Die Kinos in Deutschland haben 2012 die höchsten Einnahmen ihrer Geschichte erzielt und erstmals aus dem Verkauf von Eintrittskarten einen Gesamtumsatz von über einer Milliarde Euro erreicht. FFA- LogoMit 1,033 Mrd. Euro setzten die Filmtheater von Januar bis Dezember 74,9 Mio. Euro mehr um als im Jahr davor (958,1 Mio.), das entspricht einem Umsatzwachstum von 7,8%. Im selben Zeitraum lösten 135,1 Mio. Besucher (Vorjahr 129,6 Mio.) eine Eintrittskarte an der Kinokasse und sorgten bei einer Steigerung von 4,2% für das beste Ergebnis seit 2009 – trotz Fußball-Europameisterschaft und der Olympischen Spiele im Sommer.

FFA-Vorstand Peter Dinges führt die positiven Ergebnisse auch auf die digitale Umrüstung zurück:

Der Rekordumsatz des Jahres 2012 ist sicher auch ein Stück weit Belohnung für den Mut und die Weitsicht, die die Kinobetreiber bei der Digitalisierung der deutschen Kinowirtschaft unter Beweis gestellt haben. Die daraus entstandenen positiven Veränderungen im Kino sind längst auch bei den Besuchern angekommen, die sehr wohl bereit sind, für ein Mehr an Qualität und Komfort höhere Eintrittspreise zu akzeptieren.

 

Digitalisierungsförderung und 3D

An der erfreulichen Umsatzentwicklung im Kinomarkt hat nach den Worten des FFA-Vorstands nicht zuletzt die gemeinsam von der FFA mit dem Bund und den Ländern getragene Digitalisierungsförderung der Kriterienkinos beigetragen: Aktuell hat die FFA 1.093 Anträge auf Digitalisierungsförderung in einem Gesamtvolumen von 10,2 Mio. Euro bewilligt – allein 322 davon für Leinwände in Städten und Gemeinden unter 20.000 Einwohnern. „Die Förderung fand und findet genau zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle statt“, bilanziert der FFA-Vorstand.

Die zunehmende Digitalisierung der deutschen Kinos bildet auch die Grundlage für eine Vielzahl von publikumswirksamen 3D-Produktionen, die mittlerweile fester Bestandteil des Filmangebotes sind. Mit 28,9 Mio. Besuchern (Vorjahr 29,3 Mio.) löste mehr als jeder fünfte Kinobesucher (21,8%) im letzten Jahr ein Kinoticket für einen 3D-Film (Vorjahr: 22,8%). Insgesamt liefen im letzten Jahr 40 Produktionen in 3D in den deutschen Kinos an, sechs weniger als im Jahr davor.

 

Die Top-Filme des Jahres

Unter den erfolgreichsten Filmen des Jahres waren mit TÜRKISCH FÜR ANFÄNGER, CLOUD ATLAS, FÜNF FREUNDE und RUBBELDIEKATZ auch wieder vier deutsche Produktionen, die jeweils über eine Million Besucher in die Kinos lockten. Mit insgesamt 24,0 Mio. Besuchern lag der deutsche Marktanteil 2012 bei 18,1%.

Wesentlichen Anteil an der positiven Bilanz hatten die drei TOP-Filme des Jahres 2012: ZIEMLICH BESTE FREUNDE (8,9 Mio.), SKYFALL (7,5 Mio.) und ICE AGE 4 (6,7 Mio.) stellten mit 23,1 Mio. Tickets allein die Hälfte aller Besucher der erfolgreichsten zehn Filme des Jahres. Darüber hinaus zählten der November und Dezember mit jeweils fast 120 Mio. Euro Umsatz zu den zwei umsatzstärksten Monaten der Kinogeschichte – dank James Bond und dem Auftakt der HOBBIT-Trilogie. Und noch eine Bestmarke: Mit 15,6 Mio. Besuchern, die zwischen dem 1. und 30. November ins Kino gingen, verzeichneten die Kinos die erfolgreichste November-Bilanz seit Erfassung der Zahlen durch die FFA. Erfolgreichster deutscher Film des Jahres war die Komödie TÜRKISCH FÜR ANFÄNGER, für die 2,4 Mio. Karten an der Kinokasse gelöst wurden.

 

Kinosterben verlangsamt

Verlangsamt hat sich im letzten Jahr der Rückwärtstrend im Kinobestand: 104 Neu- oder Wiedereröffnungen von Filmtheatern (Vorjahr: 124) standen 127 Schließungen (Vorjahr: 183) gegenüber. Die Veränderung zum Vorjahr ist damit auf dem niedrigsten Stand seit fünf Jahren. Insgesamt hat sich in diesem Zeitraum der Kinosaalbestand um 193 Leinwände auf jetzt 4.617 Leinwände reduziert. Auch die Zahl der Standorte ist im letzten Jahr weiter gesunken: Mindestens ein Kino gab es Ende letzten Jahres nur noch in 909 Städten und Gemeinden, 17 weniger als 2011 – und 92 weniger als noch vor fünf Jahren.

Genauere Analysen der Marktdaten folgen. Mal sehen, was das Kinojahr 2013 kann!

Quelle: FFA