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Seit letztem Donnerstag läuft nach dem europäischen StreetDance 3D nun der erste amerikanische stereoskopische 3D-Tanzfilm „Step Up 3D“ auch in den deutschen Kinos. Natürlich interessieren mich die Besonderheiten des Films, der als erster Teil der Franchise als dreidimensionale Fassung gedreht wurde.

Den Filmemachern war klar, dass sie auf allen Ebenen noch einen draufsetzen mussten, um “Step Up 2: The Streets” und „Step Up“ zu überbieten. Der Regisseur Jon M. Chu meint dazu: “Step Up 2: The Streets” war wie ein Bilderbuch, deshalb stellte ich mir den Nachfolger als ein etwas komplizierteres Märchen vor. In STEP UP 3D gibt es dunklere Charaktere, die aus dem Schatten heraustreten, um auf dieser Underground-Spielwiese, auf der alles möglich ist, mitzumischen.“ Dazu meint der Produzent Patrick Wachsberger: „Wir suchten nach frischen neuen Wegen, um das Franchise in die nächste Ebene zu heben. 3D entpuppte sich als perfekte Lösung, um buchstäblich einen Schritt weiter zu gehen. Die Filme haben den Zuschauern schon immer das Gefühl gegeben, dass sie Zeuge der besten Tanzparty sind, die es jemals gab. Aber jetzt, in 3D, ist es, als ob sie bei der besten Tanzparty mittendrin wären.“

Chu fand in dem neuen Medium endloses Potential. „Bei den alten, klassischen Musicals dreht sich das Bildfeld mit den Tänzern und wird so ein Teil des Tanzes. Mit 3D können wir das Bildfeld in eine ganz neue Ebene bringen, in der das Publikum nicht nur zuschaut, sondern alles hautnah erlebt“, erklärt er. „Das ist wie ein Duett zwischen dem Publikum und den Tänzern.“ Jennifer Gibgot von der Produktionsfirma Offspring Entertainment ergänzt: „Wir haben bei den Tanzszenen besondere Passagen für 3D choreografiert. Mein Lieblingskommentar nach einem Screening neulich kam von einer Jugendlichen, die meinte: ‚Es fühlte sich an, als würde mich der Tanz attackieren, aber auf eine positive Weise.“ „Tanz in 3D zu drehen bietet haufenweise Möglichkeiten, ihn auf völlig neue Arten zu erleben“, fügt Chu hinzu. „Die Tänzer springen dir geradezu auf den Schoß und drehen sich direkt vor deiner Nase.“ Dazu sagt Shankman: „Tanz bietet sich der 3D-Technologie geradezu an. Es war unglaublich spannend, beides miteinander zu vereinen und der erste zu sein, der mit der neuen Technologie diese Kunstform hervorheben kann.“

Mit 3D auf die Straßen New Yorks zu gehen, war eine Chance und Herausforderung gleichermaßen. Chu betont: „Das ist, als ob man mit einem anderen Pinsel arbeitet und man sich erst eine neue Methode aneignen muss, um ihn zu benutzen.“ Um sicherzustellen, dass die empfindliche Kameraausrüstung dem heftigen Tempo beim Dreh standhalten würde, wandten sich die Filmemacher an den Kameraspezialisten Vince Pace. Seine Firma zeichnet für die Gestaltung der revolutionären Technologie bei kürzlich erschienenen Kassenhits verantwortlich und stellt 3D-Kamerasysteme her. Während der Arbeit an Chus ausgefeilten Tanzkonzepten wurde das meist sehr wuchtige und empfindliche Equipment mehrfach auf die Probe gestellt. Pace machte die Kamerasysteme stromlinienförmiger, so dass schnelle Bildwechsel flüssiger aufgenommen werden konnten und dabei atemberaubende 3D-Perspektiven entstanden.

Kameramann Ken Seng, der zuvor an dem Thriller “Obsessed” gearbeitet hatte, sollte auf Wunsch der Filmemacher den Look des Films sowohl aus der 2D- als auch aus der 3D-Perspektive integrieren. Der Drehort war für Seng eine Inspiration, genau wie für Chu und seine Tänzer. „Es ist einfach unglaublich toll, an diesen einzigartigen Schauplätzen zu drehen“, erzählt Seng. „Dadurch, dass man alles in 3D herüberbringen kann, ist man wirklich mittendrin. Mein Ziel war es, das Gefühl zu vermitteln, das ich mit 20 hatte, als ich hierher zog. Voller Verwunderung lief ich damals zum ersten Mal durch die Stadt. Genau dieses Gefühl wollten Jon und ich dem Publikum vermitteln. Wir haben 3D nicht als Novum gesehen, sondern als ein Werkzeug, mit dem wir den Zuschauer durch Kranaufnahmen und eine dynamische Kamera direkt in New York City eintauchen lassen.“

Die Filmemacher setzten die Choreografie sowie das Licht- und Produktionsdesign gezielt ein, um mehr Tiefe zu erzeugen. Durch Mehrschichtigkeit wurde die 3D-Optik verstärkt. Seng freute sich auf die Arbeit mit der brandneuen Technologie und entschied schon früh, bei seinen ehrgeizigen Plänen in puncto Licht ‚groß ranzugehen’. Diese Herangehensweise passte perfekt zu Chus Philosophie. „Eigentlich ist STEP UP 3D ein Actionfilm“, erklärt der Kameramann. „Es gibt so viele unglaubliche Tanzszenen und man möchte die Kamera ganz schnell drehen und vom Boden aus filmen, um jede Bewegung einzufangen.“

Einer der größten und auch wirklich beeindruckenden Vorteile von 3D-Aufnahmen ist, dass man sich dank eines riesigen Monitors am Set die Szenen sofort in Echtzeit anschauen kann. Es gehörte schon zum Alltag dazu, Schauspieler und Crewmitglieder mit 3D-Brillen im Kreis um die Videomonitore herum zu sehen. Der spürbare Enthusiasmus war ein gutes Zeichen, betonen die Filmemacher. Chu fügt hinzu: „Im Grunde erzeugt unser Film eine völlig neue Erfahrung in 3D, das war die harte Arbeit wert. Ich glaube, dass auch die Zuschauer das sehen werden. Sie werden von den Charakteren begeistert sein und gleichzeitig einige der besten Tänzer der Welt erleben.“

Step Up 3D läuft seit dem 26. August bundesweit in den 3D-Kinos- und konnte sich auf Anhieb Platz 1 der Kinocharts sichern.

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Senioren-Actionstars oder 3D-Tanzfilm-Franchise? Der Spitzenplatz der deutschen Kinocharts ist erneut eine Frage der Sichtweise.
In den USA ist der dritte Teil von Jon Chus StreetDance-Reihe Step Up 3D im Vergleich zu seinen Vorgängern etwas schwach gestartet. An der deutschen Kinokasse entfaltet der 3D-Tanzfilm sein Portential, über 274.500 Besucher lockte der Film in 372 stereoskopische Kinos. Anders als in den USA ist Step Up 3D der stärkste Film der Reihe, „Step Up“ konnte bei Start 122.428 Besucher ziehen, „Step Up 2 the Streets“ am ersten Wochenende 193.278. Dank des zusätzlichen 3D-Aufschlags liegt Jon Chus Film bei einem Umsatz von 2,8 Mio. Euro. Gesamt zeigen 311 3D-Leinwänden den Filme, diese sorgen für 90% des Umsatzes.

Nach Besuchern liegt allerdings der alte Haudegen Sylvester Stallone mit seinem Action-All-Star-Cast in „The Expendables“ vorn. In gesamt 525 Kinos gestartet, konnte er gute 290.000 Besucher zu einem Ticketkauf bewegen und erreichte damit ein Einspiel von 2,1 Mio. Euro. Ähnlich wie bei „StreetDance 3D“ und „Prince of Persia“, die sich über mehrere Wochen ein Einspiel-versus-Besucher-Chart-Duell lieferten. Die finanzielle Macht von 3D: deutlich weniger Kopien, weniger Kopien, aber trotzdem mehr Einspiel.

Luke geht auf Tuchfühlung

Luke geht auf Tuchfühlung

Der Spitzenreiter der Vorwoche kam in dieser Woche auf Platz drei der deutschen Kinocharts: M. Night Shyalamans „Die Legende von Aang “ begeisterte am zweiten Wochenende knapp 245.000 Zuschauer. Das bedeutet ein Einspiel inklusive der 3D-Zuschläge von knapp 2,2 Mio. Euro.

Wer ist eure Nummer Eins- Step UP 3D oder The Expendables?

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Obwohl die Kritiken für die S3D-Bildqualität durchaus lobend sind, lieferte der dritte Teil der Tanzfrachise von Jon Chu einen etwas schwachen Start. Hinter der neuen Komödie von Will Ferrell „Die etwas anderen Cops“ und dem Erstplatzierten der letzten beiden Wochen „Inception“ landet „Step Up 3D“ auf Platz drei der Kinocharts dieser Woche. Mit einem Einspiel von rund 15,5 Mio. Dollar bleibt der 3D-Tanzfilm hinter den Starts seiner Vorgänger StepUp (20,7 Mio. Dollar) und Step Up 2 the Streets mit 18,9 Mio. Dollar  zurück- trotz zusätzlicher Einnahmen durch den 3D-Zuschlag.

Luke geht auf Tuchfühlung

Luke geht auf Tuchfühlung

Eine Müdigkeit gegenüber 3D-Tanzfilmen kann nicht das Problem gewesen sein, da die europäische Produktion StreetDance 3D in den USA noch nicht gelaufen ist, StepUp 3D ist der erste Tanzfilm eines großen Studios seit seinem Vorgänger Step Up 2 im Jahr 2008. Das Problem dürfte eher die Ausrichtung der Werbekampagne gewesen sein, die als Kommunikationsargument 3D in den Mittelpunkt stellte und lose gereihte Tanzszenen statt einer Geschichte präsentierte. Das Argument den Film sehen zu müssen, nur weil er in 3D in die Kinos kommt, reicht nicht mehr aus. Dafür haben schon diverse miserable oder unaufregende konvertierte Filme gesorgt. Einfach den Hinweise „3D“ aufs Plakat zu pappen ist Kommunikation von gestern, man möchte einen sinnhaften Einsatz der stereoskopischen Technik für ein packende Story. Gestartet war der Film in 2435 Kinos auf rund 3000 Leinwänden, davon in 1826 Kinos als stereoskopische 3D-Fassung. Die meisten Kritiker waren sich einig: absolut sehenswertes,  nativ produziertes 3D, für manche sogar der beste 3D-Einsatz in einem Film dieses Jahres.

Und Step Up 3D demonstriert den Nonsense der umhergeisternden Statistik der letzten Wochen, nach dem 3D-Filme am Ende seien: 81% der Umsätze würden an den Kassen der 3D-Kinos gemacht. Wenn schon Step Up, dann natürlich 3D. Nur das Wenn hat sich verstolpert. StepUp 3D startet am 26. August 2010 in den bundesdeutschen 3D-Kinos. Und wird eine flotte Sohle auf Parkett legen müssen, da in der Folgewoche bereits das Extended ReRelease von James Camerons Blockbuster AVATAR zurück auf die 3D-Leinwand drängt.

Der Superschurkenfilm „ICH – einfach unverbesserlich“ spielte mittlerweile mit einem Umsatz von weiteren 9,4 Mio.  insgesamt 209,4 Mio. Dollar ein (deutscher Filmstart 30. September 2010). Der am kommenden Donnerstag in den deutschen Kinos startende Flauschangriff der „Cats & Dogs- Die Rache der Kitty Kahlohr“ kommt mit weiteren 6,9 Mio. auf einen gesamten Umsatz 26,4 Mio. Dollar in zehn Tagen. Ein bisher hundeelendes Ergebnis für Produktionskosten von 85 Mio. Dollar. Wuff.

otal to a mere $26.4 million in ten days.

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