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Die FFA hat die sechste Auflage der Studie „Kino-Sonderformen“ veröffentlicht. Sie vergleicht die Ergebnisse der Jahre 2005 bis 2009 der Kinos jenseits von Arthaus und Multiplex miteinander, die unter dem Sammelbegriff „Sonderformen“ kategorisiert sind. Zu den Sonderformen der deutschen Kinowirtschaft gehören u.a. Autokinos, Saisonkinos, Freiluftbühnen, das letzte deutsche Pornokino und eben auch 3D-Kinos. Und eben diese Sonderkinos haben von dem außerordentlichen Wachstum des Kinojahres 2009 überdurchschnittlich profitiert. Danach gab es im Vergleich zu 2008 sowohl bei den Besuchern (24,7%) als auch beim Umsatz (40,6%) zum Teil noch deutlichere Zuwächse als im Gesamtmarkt.

Hauptwachstumsträger war auch bei den Kino-Sonderformen, zu denen unter anderem Filmfestivals und Filmfeste, Freilichtbühnen oder auch kommunale Kinos zählen, das 3D-Kino: Bei den IMAX/3D-Sälen und Filmfesten stieg die Zahl der Besucher um enorme 117,1 Prozent. Im selben Zeitraum verzeichneten die Open-Air-Veranstaltungen einen erneuten Besucherzuwachs von 19,4 Prozent und legten mit 1,2 Mio. verkauften Karten das beste Besucherergebnis seit 2004 vor.

Insgesamt schlägt bei den Sonderformen ein überdurchschnittlicher Preisanstieg von 5,15 Euro auf 5,81 Euro zu Buche. Auch da waren die Festivals und Filmfeste sowie IMAX/3D-Kinos Spitzenreiter: Ein Besuch dieser Kinos kostete den Kinobesucher im letzten Jahr durchschnittlich 7,67 Euro – 26,2 Prozent mehr als noch im Jahre 2008. Und liegt damit knapp einen Euro über dem Durchschnitts-Kinopreis der regulären Kinos von 6,70 Euro.

Die vollständige Studie lässt sich als PDF unter diesem Link abrufen.

Für den aufmerksamen Leser sind das natürlich keine unerwarteten Zahlen. Und es ist zu beachten, dass die Werte sich alle auf einen Zeitraum bis Ende 2009 beziehen. Für das Jahr 2010 dürften die Ergebnisse noch viel deutlicher aussehen. Aber das werden wir dann im Jahresbericht im Juli 2011 nachlesen können.

Und warum sind 3D-Kinos eigentlich Kino-Sonderformen? Die Antwort ist einfach: es handelt sich dabei um ein Relikt aus den Zeiten, wo IMAX-Kinos die einzigen 3D-Kinos waren. Auch da wird sich die FFA in der nächsten Studie noch auf eine neue Kategorisierung einlassen müssen. 🙂

Quelle: FilmFörderungsAnstalt FFA

Nach eigenen Angaben hat der Verwaltungsrat der Filmförderungsanstalt FFA auf seiner heutigen Sitzung den Weg für die Förderung der Digitalisierung der sogenannten Kriterienkinos geebnet. Laut Pressesprecher Thomas Schulz wurde die Einbindung der FFA in die Förderung des digitalen Kinos beschlossen.

Wörtlich heißt es: „Das Gremium beschloss in Berlin eine Änderung des laufenden Wirtschaftsplans. Danach werden bis zu 12 Mio. Euro aus dem laufenden Haushalt der FFA für Förderungsmaßnahmen zur Digitalisierung der Kinowirtschaft bereitgestellt. Der Beschluss steht unter dem Vorbehalt, dass die formale Änderung des Wirtschaftsplans vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) genehmigt und die notwendige Rechtsverordnung erlassen wird. Die Mittel sollen für Förderungsmaßnahmen von 1.200 so genannten Kriterienkinos zur Verfügung gestellt werden, die vom Staatsminister Bernd Neumann im Rahmen seines Zwei-Säulen-Modelles festgelegt worden waren.“

Details sind noch nicht geklärt, auch steht noch die Zustimmung des BKM und des Bundeskartellamtes aus. FFA-Präsident Eberhard Junkerdorf bezeichnete den Beschluss als einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Als Kriterienkinos werden die Filmtheater mit mindestens 40.000 Euro Jahresumsatz oder 8000 Besucher pro Jahr definiert, die jedoch einen Jahresumsatz von 180.000 Euro unterschreiten. Dieser Entschluss mag eine Rettung für die kleinen Kinos sein, deren Existenz aufgrund fehlender Finanzierung der Digitalisierung von manchen als bedroht angesehen wird. Da geht es nicht mehr um eine Innovation, sondern um Existenz. Bleibt zu hoffe, dass die Gelder nun tatsächlich schnell zur Verfügung gestellt werden, Anträge zur Förderung von Kinobetreiber liegen bereits vor.

Quelle: FFA