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Im Berliner Sony Center geschieht Großes: das CineStar baut mit einem Investitionsvolumen von über 1,1 Mio. Euro das Berliner IMAX zu einem Premium-Erlebnis-Kino um, „CineStar EVENT Cinema“ genannt. Dabei setzt man auf modernste Technik und greift das in Berlin bereits erfolgreiche Premiumkino-Konzept à la Astor Film Lounge auf. Der Umbau zum „CineStar EVENT Cinema“ ist bereits im vollen Gange, das Sony Center wird an einer Hauswand geöffnet um eine über 300 Quadratmetern große 2D- und 3D-Leinwand einzubauen, mithilfe von Kränen wird die große Leinwand durch die eigens dafür geöffnete Hauswand in das zweite Obergeschoss und in den Kinosaal transportiert.

„Wir freuen uns sehr, im Herzen von Berlin das CineStar EVENT Cinema zu eröffnen, das unseren Gästen – privaten Besuchern wie auch Geschäftskunden – unvergleichliche Kino- und Veranstaltungserlebnisse bringen wird“, so Stephan Lehmann, Geschäftsführer der CineStar-Gruppe. „Das CineStar EVENT Cinema ist ein Flagship-Haus, das weit über die Stadtgrenzen hinaus wegweisend sein wird.“

Das „CineStar EVENT Cinema“ wird eines der ersten Kinos weltweit sein, was mit einem Barco Digital-Projektor in 4K-Auflösung eingesetzte RealD WIDE-XL-3D System 3D Qualität projizieren kann. Zur neuen Ausstattung gehört auch ein neues 7.1 Digital-Soundsystem (Toy Story 3 war weltweit der erste Film dieser Tonqualität), die 16 Crown High-End-Verstärker haben eine Gesamtleistung von 80.000 Watt. Für ein besonderes Sound- Erlebnis sorgen drei Meter hohen JBL 4-Wege-Aktiv-Bühnenlautsprechern hinter der Silber-Bildwand, zwölf riesigen JBL Hochleistungs-Surround-Lautsprechern im Saal und werden von 16 mächtigen Subwoofern an der Bühne unterstützt.

Der Geschäftsführer der CineStar-Gruppe Oliver Fock sagte: „Neueste Satelliten- und Veranstaltungstechnik, ergänzt um eine 87 Quadratmeter große Bühne, ermöglichen neben einem breiten Filmangebot in 2D und 3D auch perfekte Live-Übertragungen und B2B-Veranstaltungen jeglicher Art.“ Dabei setzt mach auf die ganze Bandbreite von Kino und alternativem Content: „Opern, Konzerte, Sportveranstaltungen, internationale Preisverleihungen oder auch Unternehmensveranstaltungen mit 3D-Präsentationen können in Spitzenqualität live übertragen und durchgeführt werden.“

Und auch die Sitzanordnung wird immersiver, freundlicher und bequemer gestaltet: Bei dem „Mitten im Film“-Konzept werden die Sitze ähnlich wie in einem Amphitheater angeordnet um dem Zuschauer von allen Plätzen eine eine perfekte Sicht auf die Leinwand zu garantieren. Die Reihenabstände werden auf 125 cm vergrößert, in Zukunft sitzt man auf gemütlichen Ledersesseln und Doppelarmlehnen von höchster Qualität. dafür wird die Anzahl der Sitzplätze auf 350 reduziert. Mit nur 84 Sesseln, sowie 43 Tischen sitzt es sich in der Top-Premium-Loge in den letzten vier Reihe noch ein bisschen besser. Der Kinosaal wird außerdem behindertenfreundlich umgestaltet, es werden vier Rollstuhlplätze im Logenbereich zur Verfügung gestellt. Es wird ein direkter Zugang mit dem Fahrstuhl von der Tiefgarage bis zur Kasse und weiter zur Loge möglich sein. Auch bei der Verpflegung wird aufgestockt, so erwartet die Gäste zukünftig neben Sushi oder Antipasti auch warme Snacks. Bei den Getränken werden leckere Cocktails, Champagner und eine Auswahl an Spirituosen zur Auswahl gestellt.

So weit so gut. Sicher wird das Konzept angenommen. Sicher wird man für dieses Premiumkino-Erlebnis auch einen Premium-Eintrittspreis zahlen. Angaben über die Preisgestaltung gibt es bisher nicht. Zum Vergleich: In der Astor Film Lounge zahlte man für AVATAR in der Loge mit Überlängen- und 3D-Zuschlag stolze 19 Euro für ein Ticket- dennoch, der Saal war über Monate ausverkauft. Dass man bei den neuen Saalkonzepten weg von den Guckkästen hin zu einem Kinoerlebnis setzt, ist absolut richtig. Nur so kann man dem Trend des Heimkinos und der VoDs etwas entgegen setzen. Dass eine moderne Leinwand natürlich 3D-fähig ist, man Wert auf eine gute digitale Projektion und einen brillanten Sound setzt, dürfte selbstverständlich sein. Doch stimmt mich der Umbau traurig: man opfert eine der größten Leinwände Europas für diesen Umbau. Die stolzen 588 Quadratmeter IMAX-Abenteuer müssen nun einer 300 Quadratmeter-Leinwand weichen. Die man auch noch selbstbewusst als „größte Leinwand der Stadt“ bewirbt. Fachlich richtig, doch dürfte es jedem IMAX-Fan einen Stich versetzen. Wer die IMAX-Szenen von „The Dark Knight“ liebte und sich schon auf die im IMAX-Format gedrehten Werken von „The Dark Knight Rises“ oder anderen Filmen zum Jahresende (darf noch nicht verraten werden…) freute, wird sich nun nach Nürnberg ins Cinecittá wohin eigentlich sehnen?!
Unklar ist auch, ob die Projektion in der stereoskopischen Form eine 4K Auflösung erreicht, oder wie im Cinemaxx eingesetzt das 3D Bild durch eine 2 mal 2K-Projektion erzeugt wird. Real D schweigt sich öffentlich ein wenig über die technischen Spezifikationen des RealD WIDE-XL-3D-Systems aus. Das System ist lichtstärker, da das verworfene Licht des Z-Screens für eine hellere Projektion eingesetzt wird. Durch die höhere Effizienz lässt sich die Lichtausbeute wohl angehend verdoppeln, was einer Projektion auf großen Leinwänden zugute kommt. Noch mehr hätte mich natürlich eine so brillante 3D-Leinwand wie zur Berlinale erfreut, die ebenfalls mit einem Barco-4K-Projektor, aber eben mit einem Dolby 3D-System gefahren wurde. Die Schönheit, Lichtstärke und Farbecht der Bilder ist für mich bisher unübertroffen. Und auch besser im Einsatz von 2D-Inhalten, da man auf der lichtreflexiven Silberleinwand im flachen Einsatz Licht-Spots in Kauf nehmen muss. Bisher werden 4K-3D-Projektionen nicht an die Kinos ausgeliefert, es bleibt zu hoffen, dass sich sich dies ändert, genau wie die höhere Framerate von 48 Bildern pro Sekunde, für die sich führende 3D-Filmer wie Cameron, Jackson und Wenders aussprechen (und Peter Jackson dreht gerade den Hobbit-Zweiteiler in 3D, 5K und 48fps).

Für Mitte Mai ist die Eröffnung des CineStar EVENT Cinemas geplant, und dann werden ich sicher einen detaillierten Bericht aus Berlins neuem Premium-Event-Kino abliefern können. Mitte Mai? Das klingt verdächtig nach einer Eröffnung mit Jack Sparrow, oder? Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten startet am 19. Mai 2011, natürlich in 3D und dann sicher auch im CineStar EVENT Cinema.

 

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