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Twentieth Century Fox International wird „Ice Age: Dawn of the Dinosaurs“ in China nur in der 3D-Fassung veröffentlichen. Die Entscheidung erscheint ungewöhnlich, denn China gibt es nur rund 200 3D-fähige Leinwände. Stereoskopische Filme haben aber einen entscheidenden Vorteil: die staatliche Behörde für Film und Fernsehen hat 3D-Inhalte derzeit von der staatlichen Beschränkung ausgenommen. Ja genau, staatliche Beschränkung. Die sieht derzeit eine Limitierung auf 20 US-amerikanischen Filme vor- pro Jahr.

Das ist nicht nur Protektionismus der heimischen Filmindustrie, sondern heizt auch den Handel mit illegalen DVDs vom Schwarzmarkt an, da das Interesse an ausländischen Filmen bei der Bevölkerung durchaus besteht.

Ice Age 3 wäre nun der fünfte 3D-Film in China nach Bolt (mit einem Umsatz in China von 4,4 Mio. US-$) , Reise zum Mittelpunkt der Erde (10 Mio. US-$), Monsters vs. Aliens (4,7 Mio. US-$) und dem frisch gestarteten belgischen Animationsfilm „Fly me to the Moon“, die außerhalb der Kappgrenze gehandhabt werden. Auch Disney/Pixars UP wird in China als 3D-Fassung ab August 2009 laufen. Damit hat Hollywood die erlaubte Ausstrahlquote in diesem Jahr um 25% erhöht.

Was bedeutet: 3D-Filme eröffnen durch ihre Neuheit erweiterte Möglichkeiten entgegen staatlicher Beschränkungen. Das nenne ich erfolgreich!

Den Beginn des 3D-Kinojahres 2009 eröffnete der Animationsfilm Bolt unter der Regie von Byron Howard aus dem Hause Disney Animation Studios. Nicht zu verwechseln mit Filmen von Pixar, die ja seit einiger Zeit auch zum Disney-Konzern gehören. Oder viel mehr Disney zu Pixar…

Der weiße Schäferhund Bolt ist der Star seiner eigenen TV-Actionserie. Im Studio aufgewachsen, glaubt er die selben Superkräfte wie seine TV-Figur zu haben- durch gentechnische Veränderung beherrscht er den Super-Beller und hat den Laserblick. Durch einen Zufall landet er in New York und realisiert, dass eben alles anders ist, seine Superkräfte nicht funktionieren. Aber er findet neue Freunde: Hamster Dino (eigentlich Rhino) lebt in einer großen Plastikkugel und kennt jedes Bolt-Fernsehabenteuer bis ins Detail. Ein echter Fan eben. Die etwas sarkastische Katze Mittens verfügt über die erforderliche Streetcredibility und Kenntnisse, wie auch verwöhnte Hunde auf der Strasse überleben. Seine beiden Weggefährten begleiten ihn bei seinem Weg zurück zu Frauchen Penny, die vermeintlich entführt wurde- der Film wird zum Roadmovie quer durch die USA.

Weil Disney sehr auf Crossmarketing setzt, wird Penny von Miley Cyrus, aka Hannah Montana gesprochen. Und liefert natürlich einen Song zum Film ab. John Travolta vertonte Bolt. Die Story ist zwar bunt und cartoony, der Film sogar etwas besser als der Trailer vermuten lässt. Unterhaltsam wird der Film durch seinen zitierfreudigen Wortwitz und die Seitenhiebe auf die Filmbranche.

Filmstart war in Deutschland der 22. Januar 2009, in den USA lief der Film bereits seit Mitte November des Vorjahres. Natürlich war der Film in ausgewählten Kinos auch in Disney 3D zu sehen. Bolt erreichte ein weltweites Einspiel von 294 Mio $, davon etwa umgerechnete 8 Mio aus Deutschland. Das Produktionsbudget betrug etwa 150 Mio $. Hat sich finanziell gesehen doch gelohnt. Mehr Infos auf der Film-Webseite.

Hier der deutsche Trailer: