Ein Kopf, Tausend Gesichter – fantastisches Echtzeit-Projektionsmapping OMOTE auf menschlichem Gesicht
Leistungsstarke Projektoren ermöglichten in den letzten Jahren diversen Videokünstlern spannende Modifikationen an Gebäuden. Durch pixelgenaue Beleuchtung und eine präzise Lichtführung werden die Strukturen von Gebäuden aufgelöst und geraten in Bewegung, spielerisch und phantasievoll in der Illusion. Der japanische Künstler Asai Nobumichi hat nun mit seinem Team das Prinzip auf ein menschliches Gesicht übertragen.
OMOTE ist eine Performace-Installation aus dem Jahr 2014. Mit Hilfe eines Facetrackings von Markerpunkten bestimmt eine an einen Computer angeschlossene Kamera die Position des Gesichts. Ich kenne den exakten Aufbau nicht, grundsätzlich wären neben der Erfassung der Lage auch die Definition der Größe und die Lage von Augen, Nase, Mund, Kinn, Ohren und Haaransatz möglich. Hier referenziert man diese Hauptegionen durch Marker. Mit einem Projektor werden nun unterschiedliche Texturen auf die Oberfläche des menschlichen Gesichts gelegt, vom Beauty-MakeUp, über Androide bis Quecksilber-Terminatrix ist alles möglich. Zudem funktionieren nicht nur mit dem sich bewegendem Gesicht mitlaufende statische Texturen, sondern auch animierte „Reflexionen“. Seht euch das beeindruckende Video an:
Beteiligt waren an der Umsetzung neben dem Produzenten und technischem Direktor Nobumichi Asai auch Hiroto Kuwahara Als Art-Director und Programmierer, Paul Lacroix und Takashi Ishibashi als CG Designer und Akaya Motoyoshi als Production Manager.
Sofort musste ich an Nebula aus Guardians of the Galaxy denken- wie großartig wäre eine Comiccon-Präsentation von Marvel, auf der sich Karen Gillan vor den Augen aller in eine projektionsgemappte blaue Nebula mit ihren Maschinenteilen verwandelt. Das brächte das Publikum zweifelsohne zum Staunen. Auch der Einsatz in Performance und Theater wäre phantastisch, digitales Projektionsmapping würde herkömmliches MakeUp ersetzen und live changierbare Masken ermöglichen.
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