FFA-Kinobesucherstudie 2010 veröffentlicht: 3D-Filme mit Rekordergebnis!
Es ist Zeit für Statistiken: die Filmförderungsanstalt FFA hat die neue repräsentative Studie „Der Kinobesucher 2010“ veröffentlicht. Und die Zeichen stehen ganz im Erfolg des digitalen stereoskopischen Kinos, das erstmals eine eigene Auswertung in der Reihe der Kinobesucher-Studien erhält.
Im Jahr 2010 liefen 24 stereoskopische 3D-Spielfilme (nicht gerechnet Wiederaufführungen und Kurzfilme) auf den deutschen Leinwänden. Mit durchschlagendem Erfolg: mit 24 Mio. Besuchern wurden 19% aller Tickets für einen 3D-Film gelöst. Genauer gesagt: 12 Mio. Besucher mit einer Besuchsintensität von zwei 3D-Filmen pro Jahr. Das ist ein Besucherplus im Vergleich zum Vorjahr von 443%. 40 Prozent der deutschen Kinogänger ab zehn Jahren haben 2010 einen 3D-Film gesehen (die unter 10 jährigen wurden in der Studie nicht erfasst).
Und auch der Umsatz stimmt: 2010 erreichten 3D-Filme im deutschen Kino einen Umsatz von 235 Mio. Euro- im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 459%. Damit erzielten 3D-Filme 26% des gesamten Kino-Jahresumsatzes.
Oder nochmal anders: rund 5 % der Filme haben 19% der Besucher im Jahr 2010 ins Kino gezogen und 26% der Umsätze generiert, weil sie stereoskopisch waren.
Das sollten die ewig gleichen Kritiker mit ihren Prophezeiungen des Endes des 3D-Kinos berücksichtigen.
Die höheren Umsätze generieren sich durch den 3D-Zuschlag. Der Ticketpreis für den Besuch von 3D-Filmen lag mit 9,86 Euro 3% über seinem Wert in 2009 und 3,16 Euro über dem durchschnittlichen Eintrittspreis des Jahres 2010.
Ein Blick auf die angesprochenen Personengruppen: Der 3D-Besuch erreichte in allen Altersgruppen, mit Ausnahme der über 60 Jährigen, einen Besucheranteil um die 20%. Der 3D-Kinobesucher ist eher männlicher, womit diese Zielsetzung der Kinoindustrie erfüllt wird, um das sonst eher weibliche Kinopublikum auszugleichen. 3D-Film-Besucher sind etwas jünger als der allgemeine Kinobesucher, das Durchschnittsalter beträgt 31,4 Jahre. Die Reichweite der 3D-Kinobesucher liegt bei 12 Mio. Personen.
Die Besuchsintensität des Besuchers von 3D-Filmen ist niedriger als die des Gesamtkinobesuchers, was besonders bei den Zuwanderern deutlich wird. 64% der Zuwanderer sahen sich in 2010 nur einen Film an. Allerdings gibt es ja keine nur 2D oder nur 3D-Kino-Gucker, ich boykottiere ja keine Flatties. 🙂
Stärkster Magnet für Kinobesucher, die im Jahr 2008 und 2009 überhaupt keinen Film in Kino gesehen haben, war natürlich AVATAR- Aufbruch nach Pandora, der allein 13,7 % Besucherintensität der Zuwanderer vereinte.
Insgesamt führt die FFA-Studie den sonst vorherrschenden Besucher- und Umsatzrückgang 2010 wie erwartet auf einen Mangel an großen Blockbustern und die schwachen Ergebnisse des deutschen Films zurück. 31 Filme erreichten im Jahr 2010 mehr als eine Million Besucher, das ist deutlich weniger als der Durchschnitt der vergangenen 15 Jahre von 38 Filmen im Mittel. Akkumuliert erreichten die Besuchermillionäre 2010 lediglich 51 Prozent der Gesamtbesuche (2009: 66 Prozent).
Fazit: Ohne Zweifel war 2010 ein Rekordjahr für S3D. Und auch wenn in diesem Jahr bisher keine gigantischen 3D-Filmtitel dabei waren (was sich sicher mit Pirates of the Caribbean- Fremde Gezeiten ändert), wird sich der positive Trend auch 2011 bestätigen.
Die Studie „Der Kinobesucher 2010“ kann hier kostenfrei heruntergeladen werden.
Grafiken © FFA · Alle Rechte vorbehalten.
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