An der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf (HFF) in Potsdam
entsteht derzeit das erste 3D-Spielfilmprojekt. Für den 10-minütigen Kurzfilm „Topper gibt nicht auf!“ fiel am Freitag die letzte Klappe. Aber es handelt sich bei dem Projekt nicht nur um einen Film, wird er doch gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi). (Ja, richtig gelesen, nix mit Medienboard und Filmförderungsanstalt, man setzt auf die Bereiche Wirtschaft und Technologie.) Zu recht, denn „Topper gibt nicht auf!“ ist ein Forschungs-, Arbeits- und Lernprojekt. DigitaleLeinwand war zu Gast beim Produktionsteam und auf dem 3D-Set.

Topper-Logo

An der HFF sind bereites zwei stereoskopische Animationsfilme und ein 3D-Dokumentarfilm entstanden. Das erste szenische Realfilmprojekt „Topper gibt nicht auf!“ erzählt die Geschichte von Axel, der Regie studiert und die männliche Hauptrolle seines aktuellen Films mit seinem Idol Til Topper besetzt. Topper entpuppt sich allerdings beim Dreh als arroganter Exzentriker, der droht alles hinzuschmeißen. Doch dann kommt Marleen. Sie spielt die weibliche Hauptrolle, weckt seinen Ehrgeiz und – ist Axels Freundin.
Für das Projekt konnte Schauspieler Claude-Oliver Rudolph („Das Boot“, „James Bond 007: Die Welt ist nicht genug“) als Til Topper gewonnen werden. Scheint perfekt für die Rolle besetzt, Rudolph ist nicht nur die neue deutsche Synchronstimme für den abgehalfterten und wiederentdeckten Mickey Rourke, sondern tritt auch (für die Presse) mit der entsprechenden Attitude am Set auf. Der Regisseur wird von Maximilian Vollmar („Die Welle“, „Nancy and Frank – A Manhattan Love Story“) gespielt. Die (sozusagen doppelte) weibliche Hauptrolle übernahm Anna-Maria Sturm („Beste Zeit“, „Beste Gegend“).

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Vollmar, Sturm und Rudolph am Set , Bild: Gerold Marks

Die Beschreibung deutet das dahinterstehende Konzept an: der Film agiert in mehreren Ebenen. Zunächst ist es ein Film über das Filmemachen. Sowohl der Backstagebereich, wie der Filmfilm (also der in der Geschichte zu drehende Film) spielen eine Rolle. Getrennt werden diese beiden Bereiche optisch: der Filmfilm wird mit den Stilmitteln des Film Noir und in Schwarz/Weiß umgesetzt, der Backstage-Bereich der Produktion wird farbig dargestellt. Aber der Film besitzt auch Metaebenen als Forschungsgegenstand und praktisches Lernprojekt:

Dem stereoskopischen 3D-Kino als Motor der Digitalisierung wird eine große wirtschaftliche Bedeutung beigemessen, zum einen aufgrund der Strahlkraft des Neuen, aber auch in der technischen Entwicklung der Produktion und Projektion. Und nicht zuletzt in der Verwertung an Kinokasse oder Ladentisch. Acht führende Unternehmen und Forschungsinstitute haben sich zum Konsortium PRIME zusammengeschlossen, was in Langform „Produktions- und Projektionstechniken für immersive Medien“ bedeutet. Konsortialführer ist das Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen, weitere Partner sind das Fraunhofer Institut für Nachrichtentechnik, die Digital Video Systems AG, Flying Eye Management Beratung und Medieninvestitionen GmbH, die Kinoton, KUK Filmproduktion, Loewe Opta und natürlich die HFF Potsdam. Ziel ist die Entwicklung zukunftsweisender Technik und tragfähiger Geschäftsmodelle für die Einführung des stereoskopischen Medienkonsums in den Bereichen Kino, TV und Games. Das BMWi unterstützt diese Entwicklung mit einem Volumen von 5,8 Mio Euro, wobei die Fördersumme etwas über 4 Mio € liegt. Der Film ist ein Bestandteil dieses umfassenden Projektes.

Aber „Topper“ kann noch mehr:  Die Medienwissenschaftler der HFF werden den Film für qualitative Akzeptanztests einsetzen. Claudia Wegener, Projektleiterin für PRIME an der HFF, hat bereits mit ihrem wissenschaftlichen Mitarbeiter Jesko Jockenhövel eine quantitative Studie zur Nutzung und Akzeptanz von stereoskopischem Kino vorgelegt. Derzeit sind weitere Studien in der Vorbereitung. Beispielsweise soll geklärt werden, warum sich Kinogänger die stereoskopische Version der ebenfalls verfügbaren monoskopischen Version vorziehen, hat dieses soziale Aspekte oder ist dies im Technik- oder Filminteresse begründet? Eine weitere Studie soll die Auswirkung der Immersion auf junge Zuschauer testen. Aktuelles Beispiel: Disneys Eine Weihnachtsgeschichte wird von Zuschauern als zu gruselig beschrieben. Verstärkt der stereokopische 3D-Einsatz noch die Furcht? Auch ist bisher nicht geklärt, warum Frauen beim Betrachten stereoskopischer Filme häufiger über Übelkeit klagen als Männer.

An „Topper“ sollen weitere Grunderkenntnisse überprüft werden: Wie weit wird das filmische Erleben durch den Einsatz von S3D gesteigert? Steht der Protagonist dem Zuschauer emotional inhaltlich näher, wenn die Figur auch räumlich näher abgebildet ist?

Ein bisher wenig untersuchtes Feld, umso erfreulicher, dass sich Designforschung allmählich etabliert. Ziel der Medienwissenschaftler sind empirisch abgesicherte und fundierte Erkenntnisse über unterschiedliche Aspekte der Beurteilung und Akzeptanz von stereoskopischen, bzw. mehrdimensionalen Inhalten. Und das Einbringen der gewonnenen Erkenntnisse in den Gestaltungsprozess.

Robert Laatz, künstlerisch-technischer Leiter des Projekts, betont wiederholt  die Bedeutung der stereoskopischen Technik im digitalen Zeitalter. Zwar sehen Kritiker S3D-Filme oftmals skeptisch, Laatz ist aber überzeugt von der Relevanz von 3D für den Kino, TV und Games: „Die HFF reitet auf dem Schaumkamm der Renaissance des 3D-Kinos“.  An der Filmhochschule arbeitet er als 3D-Producer und Director of Photography (DoP) intensiv mit den Studenten an der stereokopischen Technik.

Den Studierenden wird mit dem Film ein umfassendes Praxisprojekt ermöglicht, in dem der Umgang mit der Tiefendimension ausprobiert und angewendet werden kann. Natürlich gibt es diverse Unterschiede zu einem herkömmlichen Dreh. Regisseur Félix Koch betont, dass man bei einem stereoskopischer Dreh erstmal eine Menge von dem vergessen kann, was in 2D-Produktionen gilt. Es gibt sehr viele zusätzliche Fehlerquellen. Und es dauert, bis man die Kamera beherrscht. Insgesamt dauert der Dreh oft doppelt so lang wie gewohnt, beispielsweise benötigt der Aufbau der Kamera deutlich mehr Zeit. Eine wichtige Arbeit für Kameramann Benjamin Raeder: Es muss viel eingemessen werden, was ist der nächste Punkt, was ist der fernste. Stimmen die Einstellung nicht, kommt es aufgrund der stereoskopischen Sicht durchaus zu Übelkeit beim Zuschauer. Dies bedeutet auch längere Wartezeiten für die Schauspieler und das gesamte Filmteam.

Und auch die Technik dahinter muss gelernt werden, dreht man doch in High Definition und bedient gleichzeitig zwei unkomprimierte Datenstreams. Und die Datenmengen sind riesig, leider konnte die Mustervorführung des gedrehten Material nicht stattfinden, da das Glasfaser-Serversystem die Datenmengen nicht übertragen kann.

Insgesamt ist der Dreh sehr viel geplanter. Bei diesem Projekt hat man den Film bereits vorab in einem Computerprogramm previsualisiert. Dies hilft nicht nur bei der Entwicklung der Story und des Timings, sondern auch für die Definition der Einstellungen und das Planen der stereoskopischen Wirkung.

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Previsualisierung der Szene, Illustration: HFF

Die stereoskopische Dimension bringt auch neue Herausforderungen mit sich. Auch die Szenen verlangen einen anderen Aufbau. Zum einen interessiert sich das Auge intensiver für den dreidimensionalen Raum und benötigt dafür Ruhe. Die Szenen sind daher ruhiger, die Schnittfrequenz niedriger. Das Anschneiden von Personen durch den Kadrierung funktioniert im 3D-Film nicht. Auch sollten Personen oder Gegenstände das Bild nicht über die seitlichen Ränder oder nach oben und unten verlassen. Eine große Bedeutung bekommt die Positionierung der Personen im Raum.

Dramaturg Florian Hawemann hat vielleicht den wichtigsten Job bei diesem Projekt. Er ist sich des Problems Handlung versus Effekthascherei bei stereoskopischen Filmen absolut bewusst: „Ein gutes Drehbuch in 2D ist auch ein gutes Drehbuch in 3D. Ein schlechtes Drehbuch in 2D wird in 3D nicht besser.“ Produktionsleiter Paul Andexel hat bei dieser Produktion ebenfalls gut zu tun: 50 Crewmitglieder und bis zu 12 Schauspieler auf und am Set sind zu koordinieren. Für die Produktion eines Kurzfilms eine beachtliche und auch ungewohnte Größenordnung.

Selbst klassische Berufe wie die Bühnenbauten und Dekoration müssen sich an die neuen Erfordernisse anpassen. In der Gestaltung sind gegenüber den erlernten 2D-Konvention neue Konventionen erforderlich. Wie arbeitet man in 3D mit perspektivisch verzerrten Räumen oder der Vortäuschung von Dimensionalität durch Patinierung und Schattierung? Alles eine Aufgabe für die Szenografin Susanna Cardelli. Da muss mal eine Wand höher sein als gewohnt, Wandbilder können auch zu Reliefs werden, damit die Tiefenperspektive zur Geltung kommt. Für die Möglichkeiten räumlichen Gestaltung wurde ein Tiefenskript angefertigt, eine Art zusätzliches Drehbuch für die Tiefendimension. Dieses Script wird als gemeinsames Asset gemeinsam mit dem Bereich der Medienwissenschaft der HFF iterativ durch Akzeptanztests in 2D und 3D entwickelt.

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Kameramann Raeder und Regisseur Koch am 3D-Spiegel-Rig, Bild: Gerold Marks

Die HFF verfügt durch die Investitionen über eine sehr gute Ausgangslage: Zum einen arbeiten jetzt Studierende praktisch mit der 3D-Technik und sammeln somit wertvolle Erfahrungen für gefragtes Spezialwissen. Zum anderen konnte die Hochschule mit dem Kauf von Geräten und Software einen kompletten digitalen Workflow aufbauen. Das Herzstück ist natürlich das 3D-Spiegel-Rig. Da für stereoskopisches 3D die Bilder von zwei Kameras aufgenommen werden müssen, braucht man eine Apparatur, die das exakte Positionieren und Justieren ermöglicht. Dabei werden die Kameras mit dem gleichen Versatz von 6,5 cm wie die menschlichen Augen angeordnet. Nun sind die Kameras und Objektive aber breiter und müssen daher versetzt aufgebaut werden. Eine Kamera wird seitlich, eine oben positioniert. Über einen gekippten Spiegel wird das Bild umgelenkt. Ein 3D-Monitoring-System, der vom Fraunhofer HHI und KUK entwickelte Stereoscopic Analyzer (STAN), ermöglicht die Kontrolle der Szenen im Live-Modus direkt am Set. Natürlich steht auch ein Stereo 3D-Bildschirm mit passiven 3D-Brillen für die On-Set-Überprüfung zur Verfügung.

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"Marleen" am Set und im Monitoring-System, Bild: HFF

Für die jetzt beginnende dreimonatige Postproduktion wurde an der HFF eine Flame-Suite von Autodesk angeschafft- ein sehr mächtiges Visual-Effects-System, mit dem auch die großen Filmstudios und Effektschmieden arbeiten. Und selbst an das Abspiel ist gedacht: im hochschuleigenen Kino kann die HFF ihre Werke auch in S3D seinem Publikum vorführen, immerhin mit einer Kapazität von 220 Plätzen.

Die HFF hat somit als erste deutsche Filmhochschule einen komplett digitalen Workflow aufgebaut, der für mono- oder stereoskopische Produktionen und Projektion zur Verfügung steht. Projektleiter Laatz betont dieses Alleinstellungsmerkmal, die HFF ist nicht nur als derzeit einzige europäische Universität in der Lage stereoskopisch zu produzieren, auch wird an der HFF derzeit die nächste Generation der Filmemacher ausgebildet. Und diese besitzen mit diesen Projekten praktische Erfahrungen mit dem Dreh in 3D.

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Das Filmteam beim Begutachten des Materials, Bild: HFF

Es gibt gerade an den künstlerisch schaffenden Universitäten viele Verfechter der freien Kunst und Film als Kulturgut. Die aufsetzenden Wissenschaften waren oft isoliert, haben im nachhinein gemessen, untersucht und bewertet. Zu oft nur für die Bibliographie der Forschenden. Ableitungen für marktrelevante technische Entwicklungen oder gar wirtschaftliche Modelle scheinen dabei viel zu selten produziert worden zu sein. Insofern begrüße ich die Verbindung von künstlerischer Produktion mit der Medienwissenschaft, sind dies doch auch meine beiden Studienschwerpunkte an der Universität der Künste. Wenn man sich gegenseitig zuhört und achtet, lässt sich viel voneinander lernen. Aber es kommt dabei auch auf die Tiefendimension an.

„Topper gibt nicht auf!“ feiert am 26. März 2010 im Rahmen des Symposiums „Insight Out 2010“ Premiere. Der 10-minütigen Film wird voraussichtlich gemeinsam mit einem 60-minütigen Making-Of aufgeführt. Zudem ist eine Festivalauswertung und eine Veröffentlichung mit Bonusmaterial auf Blu-ray geplant. Mehr Informationen über den Film gibt es auf unter dem offziellen Twitteraccount @3DTopper, der Facebook-Fanseite und dem Blog des Produktionsleiters Paul Andexel. Regisseur Félix Koch hat bereits Ideen für das nächste S3D-Projekt. Ich bin gespannt.

Hach, was hätte ich für einen Spaß mit solchen Filmtechnik- und Effektnerds wie dem AVATAR-Produktionsteam! Hier ein interessantes 10-minütiges Featurette über die Produktion der Motioncapture-Performance auf fliegenden Kreaturen, genannt Banshees:

Und ein kurzes Featurette über das Design der Na’vi mit dem 2008 verstorbenen Kreaturen-Magier Stan Winston.

James Camerons AVATAR startet am 17. Dezember in unseren heimischen stereoskopischen Kinos.

Ich kannte Countrysänger und Songwriter Kenny Chesney nicht. Dabei füllt er die Konzerthallen in den USA wie kein anderer, Chesney hält wohl den Rekord für die meisten verkauften Konzerttickets in diesem Jahrhundert- in allen Stilrichtungen. Seine letzte Konzerttour mit dem Titel „Sun City Carnival“ wird von Sony Pictures Releasings als stereoskopischer 3D-Film ab April 2010 für eine limitierte Laufzeit (jaja…) in die US-amerikanischen Kinos gebracht.

Hier habe ich den Konzertfilm-Trailer für „Kenny Chesney: Summer in 3D“ euch:

Wir haben es geahnt! James Camerons AVATAR bekommt Sequels. Immer wieder wurde über eine Fortsetzung gemunkelt, nun hat Hauptdarsteller Sam Worthington bestätigt, dass er für eine AVATAR-Trilogie unterschrieben hat. Und er benutzt „We“, also auch die anderen Hauptdarsteller. Gegenüber Totalfilm sagt er:

You work 18-hour days. I was on it for 14 months. Jim’s (Cameron) still editing. We’ll still be filming it up to the day it’s released — probably after the movie comes out, knowing Jim! That commitment is what makes him the man he is. It’s life or death. It’s war. That’s how he approaches movies… „We’re signed for a trilogy. But I think I’ll be 94 by the time it finishes, to be honest. I know Jim’s got some ideas in his big head.“

AVATAR - Jake

Nach den großen Anfangskosten von AVATAR mit der Kreation der Welt und Erstellung von Modellen und Technik wird man natürlich das Material ein wenig recyclen. Nicht ungewöhnlich für Cameron, nach „Titanic“ hat er noch den Film über das Wrack des Schiffes „Ghosts of the Abyss“ für IMAX in stereoskopischem 3D realisiert. Wenn es auch mehr eine Doku als eine Spielfilmfortsetzung war.

Ob die Fortsetzungen wirklich realisiert werden, hängt natürlich vom Erfolg des Teils „Aufbruch nach Pandora“ ab. Wird er das Kinoeinspiel von einer Millarde erreichen? Filmstart in unseren heimischen S3D-Kinos  ist der 17.12.2009.

Bild © 20th Century Fox

Pixar hat einen zweiten internationalen Teasertrailer für die Fortsetzung der Spielzeugsaga Toy Stoy veröffentlicht. In Toy Story 3 müssen die geliebten Spielzeuge mit der Tatsache umgehen, dass ihr Besitzer Andy nun im Collegealter ist, und sich für andere Dinge als Kinderspielzeug interessiert.

Dieser Trailer zeigt zwar zumeist die gleichen Szenen des ersten Teasers, allerdings gibt es einen neuen Schnitt, eine andere Exposition und andere Musik. Auf Twitter hat Regisseur Lee Unkrich (@leeunkrich) ihn als „just an international version of the first“ bezeichnet.

Toy Story 3 startet am 30. September 2010 in unseren stereoskopischen 3D-Kinos. Und hier der Trailer:

Peter Jackson und Steven Spielberg bringen gemeinsam eine TinTin-Trilogie (bei uns besser bekannt als „Tim und Struppi“) in die Kinos. Basierend auf den Comics von Hergé werden sie als Motioncapture-Projekt in stereoskopischem 3D umgesetzt (siehe auch diesen Artikel). Offiziell geplanter Filmstart von Tims ersten Abenteuer ist in Deutschland am 27. Oktober 2011.

Spielberg und Jackson mit Schauspielern Jamie Bell und Andy Serkis in ihren Motioncapture-Anzügen - Sony Pictures

Die Punkrock-Band Die Toten Hosen veröffentlichen rechtzeitig vor Nikolaus den Konzertmitschnitt ihres „Machmalauter“-Konzertes aus der Berliner Waldbühne vom 28. August 2009. Und zur Premiere gehen sie mit ihrer DVD bzw. Blu-ray in die Kinos: UCI zeigt dank digitaler Projektion an drei Standorten das Konzert auf der großen Leinwand- und mit aufgedrehter Soundanlage.

Über 20.000 Besucher waren beim Konzert in der Berliner Waldbühne dabei. Heute Abend wird es zwar nicht so voll, dafür aber mindestens genauso laut. Und im UCI Colosseum in Berlin ist Frontmann Campino persönlich zu Gast.

Berlin: UCI KINOWELT Colosseum

Dresden: UCI KINOWELT Elbe Park

und natürlich Düsseldorf: UCI KINOWELT (am 27.11.)

32 Lieder, 123 Minuten digitales Kinokonzert. Die Vorstellungen sind zwar ausverkauft, es wird aber ein paar Restkarten an der Abendkasse geben. Und wer nicht in Berlin, Dresden oder Düsseldorf wohnt- natürlich gibt es beim Internethändler die Doppel-CD, DVD oder Blu-ray, oder auch das Luxus-Paket mit 2 CDs, 2DVDs und einem 216-seitigem Fotobuch.

Hier die Playlist für heute Abend:

  1. Strom
  2. Du Lebst Nur Einmal
  3. Opel-Gang
  4. Innen Alles Neu
  5. Auswärtsspiel
  6. Disco
  7. Madelaine (Aus Lüdenscheid)
  8. Alles Was War
  9. Cokane In My Brain
  10. Wünsch Dir Was
  11. Hang On Sloopy
  12. Sascha…Ein Aufrechter Deutscher
  13. Liebeslied
  14. Alles Aus Liebe
  15. Paradies
  16. Steh Auf, Wenn Du Am Boden Bist
  17. Nur Zu Besuch
  18. Pushed Again
  19. Reisefieber
  20. Hier Kommt Alex
  21. Schönen Gruss, Auf Wiederseh’n
  22. Der Letzte Kuss
  23. Hand In Hand
  24. Auflösen
  25. Eisgekühlter Bommerlunder
  26. Der Bofrost Mann
  27. Wort Zum Sonntag
  28. Freunde
  29. Ertrinken
  30. Bayern
  31. Zehn Kleine Jägermeister
  32. You’ll Never Walk Alone

Und noch der Machmalauter – DVD-Trailer:

Endlich fängt es an zu rocken! Für die Promotion von AVATAR hat Fox gestern Nacht eine interaktiven Trailerapplikation zum Download veröffentlicht. Der Filmtrailer wird mit weiteren Featurettes verknüpft, zudem stehen sämtliche offiziell veröffentlichen Videos, Szenenbilder und Twitternachrichten zur Verfügung. Diese Applikation ist nicht nur Contentportal, sondern vielleicht auch ein Paradigmenwechsel in der Filmkommunikation.

Die 1,25 MB große Applikation mit dem schlichen Namen „AVATAR Desktop App“ lässt sich auf der Webseite www.avatarmovie.com/air herunterladen. Sie basiert auf der Adobe AIR-Plattform, die man ggf. vorher installieren muss. Die Desktop-Applikation installiert sich wie gewohnt in das Programm-Menu des Rechnes und lässt sich über eine Desktop-Verknüpfung aufrufen.

Die Applikation startet und spielt den bereits bekannten internationalen Trailer ab. Dieser sogenannte interaktive Trailer ist eigentlich nur ein Trailer mit Hotspots, an denen man zu weiteren thematischen Featurettes gelangt. Benutzer von Bonusmaterialien auf DVD und Blu-ray kennen das vielleicht. Damit bietet die Applikation die Möglichkeit sich tiefer über die Geschichte, die Charaktere, die Fahrzeuge und Wesen zu informieren.

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Ich halte das für äußerst clever. In der klassischen Marketingtheorie sagt man, dass ein Käufer sieben Kontakte mit dem Produkt braucht, um eine Kaufentscheidung herbei zu führen. Das mag im Zeitalter der Werbeflut überholt sein. Aber es ist ganz klar belegt, dass Filme einen deutlich stärkeren Zuspruch an der Kinokasse erfahren, wenn die Inhalte vorher bekannt sind. Ein Auswuchs davon sind die ganzen Buch-, Comic- und Gamesverfilmungen aus Hollywood. Sind weder Geschichte noch Inhalte des Films vorbekannt, muss man sie kommunizieren, und darin geben sich die Macher von AVATAR alle Mühe.

Nun aber der Unterschied zu statischen Anwendungen: bei einer Verbindung des Rechners mit dem Internet aktualisieren sich die einzelnen Bereiche der Anwendung: neu veröffentlichte Videos, Bilder und Twitter-Nachrichten werden als Feeds geladen und angezeigt. So erhält der interessierte Fan wirklich jeden Schnipsel- und das ganz ohne Zeitverzögerung. Und gerade für die Twitternachrichten ist das interessant, da man aufgrund der Fülle doch nicht alle Ankündigungen auf Twitter.com verfolgen kann.

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Fox geht damit einen bedeutenden Schritt: die Kommunikations-Zwischenstufe des Filmmarketings wird übersprungen. Bisher waren die Filmverleiher auf die Presse angewiesen. Die Journalisten haben viele Infos für viele Filme auf dem Schreibtisch, und so versanden die mitunter interessanten Nachrichten im Papierkorb neben dem Faxgerät. Klingt vielleicht ketzerisch, aber ich habe keine Zeitung in Deutschland gefunden, die den AVATAR-Day vorab in der Zeitung angekündigt hat. Eine große und kostspielige Maßnahme, die aber bei uns ein wenig floppte, da man es nicht rechtzeitig kommunizierte. Das Problem mit der klassischen Presse lösen mitunter die Filmportale und Blogs, immer auf der Suche nach neuen Infos, schnell, oft ungefiltert, verliebt in die Objekte ihres Interesses. Doch lassen sich auch Blogger nur begrenzt steuern, die Zeit ihres (zumeist als Hobby ausgeführten) Schaffens ist begrenzt, und viele Seiten verwenden die Inhalte nur ein bisschen Futter in ihre Werbewüsten zu streuen. Zwar gibt es erste Bestrebungen Blogger wie mich in ihrer Arbeit mit neuen Informationen zu unterstützen, doch sind die Nachrichten nicht wirklich aktuell- ich warte doch keine Woche, bis der weltweit mit Spannung erwartete erste Trailer eine Woche später in der Sammelinfo angekündigt wird.

Nun bereitet der Verleih alle verfügbaren Informationen selber so auf, dass sie für den Endverbraucher, den einzelnen Kinobesucher nutzbar werden. Ein erstes gelungenes Beispiel war das Portal Indianajones.com, welches zum Filmstart des vierten Teils der Franchise aufgebaut wurde. Hier konnte man durch regelmäßigen Besuch der Webseite oder per RSS-Feed alle Informationen bequem verfolgen. Die AVATAR-Applikation geht einen Schritt weiter- sie befindet sich auf dem Computer des Users. Die Chancen, dass man die Applikation aufruft oder gar im Hintergrund laufen lässt, sind meines Erachtens höher, als dass man eine eine Webseite regelmäßig aufruft. Und egal wann man sich gerade dazu entschieden hat- jederzeit können sich User über die implementierten Links zu Fandango, Movietickets und Moviefone Kinotickets kaufen (zumindest in den USA)- und damit ihre Kaufentscheidung durchführen. Ja, Kinoticket-Vorverkauf ist gerade nach solchen aufgeblähten Aktionen wie zum Michael Jackson-Konzertproben-Film „This is it“ ein wenig in Verruf geraten, aber in den USA durchaus üblich. Und für die Filmverleiher eine sinnvolle Sache: die Tickets sind schon vor Filmstart verkauft, egal, was Freunde, Kritiker oder Twitter nach der Premiere sagen.

Sicherlich ersetzt diese Art der Applikation nicht komplett die klassische Presse- und Blogarbeit. Doch können sich diese nun auf ihre redaktionelle Arbeit konzentrieren. Und zum Beispiel solche Beiträge verfassen, statt nur einen weiteren Trailer zu posten. Mich interessiert natürlich eure Meinung zu diesem Thema- ich freue mich auf eine lebhafte Diskussion in den Kommentaren.

Wie der HDF Kino e.V. mitteilte, hat ihr Hauptausschuss die inhaltlichen und finanziellen Startvoraussetzungen für die DCPGermany GmbH mit großer Mehrheit beschlossen.

Die DCPGermany wird das vom HDF Kino e.V. gewünschte digitale Content Portal für bundesdeutsche Kinos betreiben. Sie wird die Akquisition geeigneter Partner aus den Bereichen Wirtschaft und Technologie fortsetzen. Die im September 2009 gegründete Gesellschaft soll möglichst bald das operative Geschäft aufnehmen.

Der Name der GmbH ist vielleicht etwas unglücklich gewählt, da DCP auch das „Digital Cinema Package“ ist (siehe Glossar). Aber die Akronyme werden ja bekanntlich knapp…

Quelle: HDF

Ein wenig Off-Topic, aber ihr liebt ja alle Pixar-Kurzfilme. Hier habe ich die sechs Shorts aus dem Cars-Universum für euch.

Pixar hatte angekündigt zukünftig alle Filme in einer stereoskopischen 3D-Fassung (S3D) herauszubringen. Und die Vorbereitungen für die Fortsetzung von „Cars“ („Cars 2“, Filmstart in USA 2012) läuft mit ungedrosseltem Motor. Was die meisten nicht wissen: es gibt eine Reihe von Kurzfilmen aus dem Cars-Universum, der etwas rostige Redneck-Abschleppwagen Mater hat sein eigenes Spin-Off erhalten. Unglaublich, was der schrullige Mater alles erlebt hat. Zumindest fällt beim Flunkern der Rost nicht ab. 😉

Die Kurzfilme mit dem klingenden Namen Car-Toons werden in loser Reihenfolge auf dem Disney-Channel ausgestrahlt. Natürlich mit Larry the Cable Guy als Stimme.

Unidentified Flying Mater – Letzten Freitag hatte das neueste Werk unter der Regie von John Lasseter Premiere. Mater berichtet von seinen Erlebnissen der dritten Art. Und nun wird auch geklärt, woher die Kornkreise stammen und was in der Area 51 passiert. 😉

Mater the Greater – Der wagemutige Evil Knievel mit seinen Stunts kann gegen Mater natürlich einpacken:

Rescue Squad Mater – Rostiger Abschleppwagen? Funky strahlend-roter Feuerwehr-Einsatzwagen! In diesem Kurzfilm rettet Mater seinen Freund Lightning McQueen aus einem brennenden Hochhaus:

El Materdor – Keine Frage, Mater ist natürlich auch der beste Bulldozer-Kämpfer in ganz Spanien: Überzeugt euch hier:

Tokyo Mater – knallbunt wie ein japanisches Videospiel kommt diese Episode daher. Mater bekommt ein Extra-Tuning für den perfekten Tokyo Drift:

Der Vollständigkeit halber hier natürlich noch der Kurzfilm Mater and the Ghostlight, der als Bonusmaterial auf der Cars-DVD veröffentlicht wurde. Es wird gruselig. Und ich liebe den kleinen Lightning-Bug!