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Wer bei Dark Bay an illegale Filmdownload-Seiten denkt, verrät mehr über seien Vergangenheit als über seine Branchenkenntnis. In Wahrheit ist die Dark Bay kein Anlegeplatz für Filmpiraten im Darknet, sondern ein virtuelles Produktionsstudio in den heiligen Filmhallen von Babelsberg. Nachdem Regisseur Jon Favreau mit seinen DSCHUNGELBUCH- und KÖNIG DERR LÖWEN-Remakes die Filmproduktion bereits in neue digitale Produktionprozesse der Livevisualisierung im virtuellen 3D-Raum weiterentwickelte, setze er für die STAR WARS-SpinOff-Serie THE MANDALORIAN ein neues System um, was Greenscreen-Aufnahmen überflüssig macht. Statt vor grünen oder blauen einfarbigen Hintergründen spielen die Schauspieler nun für einer digitalen LED-Videowand, die bereits die später gewünschten Hintergründe abbildet. Der Productiondesigner übernimmt sozusagen Aufgaben vom VFX-Designer. Viel weniger Postproduktion spart auch ordentlich Aufwand und viel Budget, was bei komplexen Filmen oder Serien aufgrund der kleineren Töpfe gegenüber Blockbuster-Produktionen erforderlich ist.
Die Technik ist reif dafür, superhelle nahtlose Videopanels können skaliert verbunden werden, Parallaxtechnik übernimmt die Bewegung der Hintergründe passend zu den Kamerabewegungen. Nach dem Erfolg der Technik werden gerade überall in der Welt solche Mixed Reality-Studios gebaut. Wie auch in Babelsberg, das für die Produktion der neuen Netflix-Serie „1899“ dient, die Geschichte rund um eines Auswandererschiff von Europa nach New York. Die Macher der Serie sind Baran bo Odar und Jantje Friese von der Erfolgsserie „Dark“. Und damit dürfte auch der Hintergrund des titelgebenden Namens des Studios geklärt sein.
In diesem Zeitraffervideo könnt ihr euch den Aufbau der Dark Bay anschauen- auf zu neuen Ufern!

Video-Embed: Studio Babelsberg

Scheiß auf das Urheberrecht!, dachte sich Jeff Desom, nahm Hitchcocks Filmklassiker Rear Window (Das Fenster zum Hof), Adobe Photoshop und After Effects und entwickelte ein perspektivisches Video-Modell des berühmten Hinterhofs mit seinen Apartments.

 

Das grandiose Ergebnis gibt es als Video  hier zu sehen:

In voller Länge ist es eine Videoinstallation von 20 Minuten, die den Film in Echtzeit, aber eben parallelisiert zeigt. Desom über sein Werk: „I dissected all of Hitchcock’s Rear Window and stiched it back together in After Effects. I stabilized all the shots with camera movement in them. Since everything was filmed from pretty much the same angle I was able to match them into a single panoramic view of the entire backyard without any greater distortions. The order of events stays true to the movie’s plot.“

Eine absolut großartige Arbeit! Natürlich passt der Film mit seinem festen Standpunkt perfekt. Die unterschiedlichen Zoomstufen des Materials hat er kreativ eingearbeitet. Es wirkt wie ein Zeitraffer-Film mit Tilt-Shift, ein Miniaturhinterhaus, das zum Leben erwacht.

Wow! Solche kreativen digitalen filmbasierten Arbeiten möchte ich öfter sehen!

(via Firstshowing)