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Im heimischen Wohnzimmer kein Problem, aber unterwegs auf Reisen nervte es doch, dass Netflix nur online verfügbar war. War. Denn ab heute verfügen die Apps des VoD-Anbieters über eine Download-Funktion, genannt Download & Go: Weiterlesen

Es geht zurück nach Hell’s Kitchen. Doch diesmal kämpft nicht der blinde Anwalt Matthew Murdock für Gerechtigkeit, sondern Jessica Jones gegen das Böse der Stadt und ihre inneren Dämonen. Mit der Netflix-Eigenproduktion JESSICA JONES wird der zweite Charakter der Marvel-Truppe THE DEFENDERS etabliert, eine Art Serien-Avengers zusammen mit Daredevil, Jessica Jones, Luke Cage und Iron Fist.
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Große Filme- dicke Leitung- so einfach ist die Gleichung leider nicht. Aber wie schnell sollte meine Internetverbindung sein, damit ich Filme und Serien problemlos und in einer guten Qualität sehen kann? Wer wie ich  noch die Zeiten des jaulenden Modems mit einer Geschwindigkeit von 56 kbit/s kennt, mag die aktuellen DSL-Angebote für Wettrüsten halten. Für das Schreiben von Mails, Surfen im WWW, ein bisschen Chatten und der Oma mal ein Foto senden braucht es keine gigantische DSL-Leitung. Anders ist es allerdings beim gesteigerten Konsum von Medieninhalten, vor allem das Streamen von Filmen benötigt eine ordentliche Bandbreite.

Datenautobahn Deutschland?

Und die ist in Deutschland nicht überall verfügbar. Der seit dieser Legislaturperiode neu amtierende Internetminister Alexander Dobrindt von der CSU (genauer: Minister für Verkehr und digitale Infrastruktur) verspricht dem Deutschen das schnellste Netz der Welt. Im Ausbau. Bis 2080. Nein, das war ein Versprecher, er meinte wirklich 2018. Da gibt weiterhin einen echten Handlungsbedarf, aktuell ist Deutschland nämlich alles andere als schnell im Netz, wie die Grafik von Statista mit Quelle Akamai zeigt. Im weltweiten Vergleich belegen wir mit einer durchschnittlichen Übertragungsrate von 7,6 MBit/s den Rang 27, Spitzenreiter sind die asiatischen Nationen Südkorea (22,1), Japan (13,3) und Hong Kong (12,5), letztere gleichauf mit dem europäischen Marktführer Niederlande:

Infografik_Top-10-Laender-schnellster-Internetzugang

Welche DSL-Geschwindigkeit wird benötigt?

Neben der klassischen DSL-Leitung eines Internetproviders stehen auch Satelliten-Anbieter und die Glasfaserleitungen der Kabelfernseh-Provider in Konkurrenz. Dazu kommen seit einigen Jahren die Angebote der Mobilfunkbetreiber, die zuletzt mit der LTE-Technik in der UMTS 4G-Generation Datenraten von bis zu 150 Mbit/s  ermöglichen wollen. Zumindest theoretisch, die tatsächliche Leistung ist ja immer abhängig von den genutzten Endgeräten, dem Empfang oder „der letzten Meile“, sowie der parallelen Nutzung der existierenden Bandbreiten durch mein lokales Umfeld. Ich persönlich habe beispielsweise zwar eine 16.000 DSL-Leitung, mehr als 12.000 gehen technisch aber nicht durch und praktisch verfügbar sind irgendwas zwischen 7.000 bis 8.5000 MBit/s. 

Die Vielzahl der Anbieter verschärft sich dabei noch durch ein recht unübersichtliches Angebot von Tarifen und Leistungen. Ganz praktisch ist hier eine Meta-Vergleichsseite wie Toptarif, die eine DSL-Suche der verfügbaren Angebote für die jeweilige Vorwahlregion ermöglicht- zusätzlich filterbar nach gewünschter Geschwindigkeit, der privaten oder beruflichen Nutzung und der kabelgebundenen oder drahtlosen Übertragung. Als Empfehlung setzen sie die notwendige Geschwindigkeit für Internet TV und Livestreams bei DSL 6000 an, allerdings nett umschrieben als „nutzbar“. In der nächsten Stufe mit DSL 16.000 dann auch in guter Qualität. Mit einer VDSL-Leitung mit einer Datenübertragungsrate von 50 Mbit/s lässt sich über nur eine Leitung mit sogenanntem Triple Play telefonieren, surfen und auch eben richtig gut fernsehen.   

Logo Netflix

Video on Demand-Markt setzt auf hochauflösende 4K-Inhalte

Für den Herbst 2014 wird mit dem deutschen Markteintritt des US-VoD-Giganten Netflix gerechnet. In Übersee eine echte Erfolgsgeschichte zum Jahresende 2013 versorgte der Streaming-Anbieter in den USA bereits 30 Millionen zahlende Abonnenten mit Spielfilmen und Serien. Berechnungen des Netzwerkanbieter Sandvine  zufolge war Netflix aber auch für beinahe ein Drittel des gesamten Datenverkehrs des Landes verantwortlich, gefolgt von YouTube mit 18,6 Prozent Anteil am gesamten Datenverkehr. In die Höhe gehen die Volumen nochmals durch die gestiegenen Ansprüche in der Bildqualität. Die von Netflix eigens produzierte Serie „House of Cards“ mit Kevin Spacey als machthungriger Senator Frank Underwood bietet Netflix mit der zweiten Staffel auch in der 4K-Auflösung, oder besser gesagt Ultra High Definition an. Die gestrige Entdeckung war aufgrund der hohen Bitrate mehr zufällig, Nutzer lobten das scharfe Bild. Ultra High Definition bietet mit 3840 x 2160 Pixeln die vierfache Auflösung zu Full HD, dementsprechend fein ist das Bild. Natürlich in größeren Datenpaketen verpackt, wenn da auch neue Codecs wie HEVC Abhilfe schaffen sollen. 4K bei Serien scheint mehr als ein Trend zu sein:  Sony hat der Erfolgsserie „Breaking Bad“ ein 4K-Remastering gegönnt und auch VoD-Konkurrent Amazon Instant Video produziert all seine eigenen Serien in 4K-Auflösung. Doch selbst wenn die neue Kompression eine höhere Qualität bei gleicher Datenmenge erlaubt, sehen die Prognosen eine klares Wachstum in der Menge der via Internet transportierten Daten aus Mediatheken und Video on Demand-Diensten. Um die großen Datenmengen für die Nutzer schnell verfügbar zu machen, setzt Amazon bei seiner neu vorgestellten Set Top-Box „Fire TV“ auf ein lernendes Empfehlungssystem, das anhand der bisherigen Nutzung des Kunden weitere interessante Serien und Filme bereits auf Verdacht vorab herunterlädt, damit man sich nahtlosem Bingewatching ergeben kann.

In der Zukunft werden neben der Verfügbarkeit von Content auch weiterhin der Zugang und der Transport der Daten ein Thema sein, man denke neben dem dringend erforderlichen Netzausbau auch an die angekündigte Drosselung der DSL-Flatrates durch den Rosa Riesen oder auch das Thema bevorzugte Datenübertragung,bei uns unter dem Begriff „Netzneutralität“ diskutiert.

Bilder © Netflix  · Alle Rechte vorbehalten.

Grafik: Statista (CC BY-ND 3.0)

Gefürchtet von den klassischen Videotheken ersetzt Video on Demand in der voranschreitenden Digitalisierung zunehmend mehr physische Datenträger wie DVD und Blu-ray- bereits ein Drittel des Verleihumsatzes wurde laut dem Bundesverband Audiovisuelle Medien im Jahr 2013 in Deutschland digital erzielt. Zu den bisherigen Angeboten von Maxdome, Watchever, Videoload und iTunes gesellte sich Ende Februar 2014 mit AMAZON INSTANT VIDEO ein neuer großer Player, der vormals als LoveFilm bekannt war.

Logo - Amazon Prime Instant Video

Die Online-Videothek vom Online-Versandhändler Amazon startete mit einem großen Coup: durch eine Zwangsverschmelzung mit dem Amazon Prime-Vorzugsangebot besitzen Kunden nun eine Prime Instant Video-Mitgliedschaft. Zum Start fanden sich bereits diverse Top-Angebote wie die Serien Breaking Bad, Game of Thrones oder The Big Bang Theory oder exklusiv das eigens produzierte  Alpha House im Angebot, sowie namhafte, wenn auch schon etwas ältere Blockbuster.

Amazon Prime Instant Video - Angebot

das Angebot von Amazon Prime Instant Video

Unterschiedliche Nutzungsmodelle

Für mich war die Verschmelzung zu Prime Instant Video- jährlich erstmal ein gutes Schnäppchen, gerade im Januar hatte ich meine Prime-Mitgliedschaft für den Jahrespreis von 29 Euro verlängert, die kostenfreien und schnelleren Versand von bestellten Waren, als auch Vorzüge für den hauseigenen eBook-Reader Kindle mit sich bringt.  Dazu kommt jetzt für den Aufpreis von 20 Euro im Jahr die unbegrenzte Prime Instant Video- Nutzung. Wer keine Videos schaut, war etwas verärgert über die Verschmelzung, da das Prime-Versandangebot nicht mehr losgelöst erhältlich ist. Für 1,67 Euro extra im Monat erhält man unbegrenztem Zugriff auf über 12.000 Filme und Serienepisoden. Das ist natürlich ein unschlagbarer Preis, nicht nur im Blick auf die bisherigen deutschen Konkurrenten, sondern auch auf den noch dieses Jahr erwarteten Markteintritt des US-VoD-Giganten Netflix. 

Das Videoangebot ist auch ohne die Versandleistung als monatlich kündbare Mitgliedschaft verfügbar. Diese kostet 7,99 Euro im Monat, ist monatlich kündbar und beinhaltet ebenfalls den Zugriff auf über 12.000 Filme und Serienepisoden. Optimal zum bingewatchen einer speziellen Serie.

Der Amazon Instant Video Shop bietet ein zusätzliches Angebot von rund  25.000 Filme und Serienepisoden, die man entweder für einen Zeitraum von 48 Stunden ausleihen oder zum unbegrenzten Ansehen kaufen kann, wahlweise in SD oder gegen Aufpreis in High Definition. Diese Option steht allen Kunden zur Verfügung, unabhängig vom jeweiligen Paket. Natürlich sind die neuesten Veröffentlichungen, Blockbuster und die aktuellen Serienstaffeln wie bei den Mitbewerbern eben nur durch diese Zusatzkosten erhältlich, für Serien existiert ein Staffelpass, mit dem man im voraus für alle Episoden einer Staffel zahlen kann und im Vergleich zum Einzelkauf spart. 

Der DVD- und Blu-ray-Versand wird unter dem Label LOVEFILM DVD-Verleih weitergeführt, bei dem man für den Monatspreis von 7,99 Euro einen Film auf DVD/BD per Post zugeschickt bekommt und ihn so lange wie gewünscht leihen kann. Die Zusendung erfolgt nach einer priorisierten Wunschliste, der exakt gewünschte Film kann nicht direkt geordert werden.

Unabhängigkeit bei den Endgeräten

Die Freiheit beim Filmeschauen ist heute ein wichtiges Merkmal. Man möchte nicht vor seinem PC sitzen, sondern abhängig von der Situation mal stationär in Groß oder kleiner, dafür mobiler auf smarten Endgeräten. Amazon Instant Video unterstützt zahlreiche Endgeräte: natürlich das hauseigene Kindle Fire-Tablet, iPad, iPhone, die Playstation 3/ 4, XBox 360/ Live oder die Wii/ U. Auch werden diverse TVs von Samsung, Sony und LG unterstützt, sowie Heimkino-Systeme und mit einem Netzwerk verbindbare Blu-ray-Player.

Ich hab bisher allerdings etwas Pech: weder mein LG Blu-ray-Player noch das Surface 2 mit Windows 8 werden unterstützt, auch fehlt die komplette Unterstützung von Android-Smartphones und Tablets. Hier muss amazon bald mit einer App nachlegen, damit das Angebot für mich relevant bleibt. für das Ansehen auf dem PC wird das Silverlight-PlugIn von Microsoft benötigt, sonst geht nichts.

Amazon Prime Instant Video - Player

der Player besteht aus dem Video, der Navigation und den Optionen für Sound, Vollbild/ neues Fenster und HD

Praxistest

Die Bedienung des Angebots ist durchaus intuitiv, wenn man den Unterschied zum Amazon Instant Video Shop verstanden hat. Der Stream startet nach Auswahl des Films oder der Serie problemlos nach wenigen Sekunden direkt im Browser. Mit einer 6000er DSL-Leitung ist das Anschauen eigentlich ruckelfrei und flüssig möglich, das Umschalten auf HD bringt ein wenig Bufferzeit mit. Das HD im Vollbild ist in Bildqualität und Detailschärfe allerdings – wie bei keinem Anbieter bisher- mit einer Blu-ray vergleichbar, dafür sind die Datenmengen (noch) zu groß.   

Das Filmangebot ist mit 12.000 Filmen groß, aber natürlich nicht komplett. Aktuelle Blockbuster und die brandneuen Staffeln kosten eine zusätzliche Gebühr, aber das kennen wir bereits von anderen VoD-Angeboten. Eine klare Regel gibt es nicht: Titel wie „Indiana Jones: Jäger des verlorenen Schatzes“ aus dem Jahr 1981 sind nur separat erhältlich, Klassiker wie Citizen Kane nur zu streamen, nicht aber zu kaufen. Oscargewinner „The Artist“ gibt es nur als DVD und Blu-ray zu kaufen. Das Filmangebot ist also sehr stark abhängig von den Lizenzen, die Amazon mit den Rechteanbietern verhandelt hat. Und das scheint der heilige Gral im gesamten Video on Demand-Geschäft zu sein. Positiv dabei ist natürlich die Film-Verfügbarkeit auf verschiedenen Ebenen: entweder kann ich einen Film einfach inklusive als Stream ansehen, oder separat leihen oder kaufen. Ist das nicht möglich, existiert immer noch das klassische Geschäft mit dem physischen Datenträger als Option.

Amazon Prime Instant Video - Game of Thrones

auch wenn in Deutschland ab heute bei der Konkurrenz die vierte Staffel von Game of Thrones zu sehen ist, wird auf AIV die dritte Staffel noch als zusätzliches Kaufangebot vertrieben

FSK 18 – Titel wie House of Cards müssen durch eine Altersverifikation freigeschalten. Das geht einfach online mit der Angabe der Personalausweisdaten in Verbindung mit den Kreditkarten-Daten. Sofern man das denn möchte, die Seite ist aber mit https gesichert.

Je tiefer an in das Film-Universum eindringt, desto näher möchte man am Original sein- sprich OV-Versionen sind für viele Film- und Serienfans unverzichtbar. Und wenn es denn man zu hakelig mit dem Dialekt wird, sind zuschaltbare Untertitel ein tolles Feature. OV-Versionen sind bisher aber ein eher rares Angebot, dafür lassen sie sich einfach mit der Suchanfrage „OV“ aufspüren. Die Top Serien wie Breaking Bad, Sherlock oder House of Cards sind dann auch in der Originalfassung zu finden, allerdings ohne Untertitel.

Was mir gut gefällt: ein auf einem Gerät begonnener Stream kann auf einem anderen Gerät nahtlos fortgesetzt werden, wenn man dort die Instant Video App startet. So kann man unterbrochene Videos nahtlos weiterschauen. Prime-Mitglieder können ausgewählte Prime Instant Video-Titel auf Kindle Fire , Kindle Fire HD und Kindle Fire HDX Geräte herunterladen und so auch ohne Onlineverbindung Inhalte schauen, zum Beispiel bei einer Bahnreise.

Fazit

Als bestehender Amazon Prime-Kunde habe ich bis Anfang nächsten Jahres mal eben ein großes Angebot an Filmen und Serien kostenfrei erhalten. Und auch danach ist das Prime-Angebot mit dem Aufpreis von monatlich 1,67 Euro für das Videoangebot unschlagbar. Da hat die bestehende und sicher auch die kommende Konkurrenz dran zu knabbern.

Um für mich wirklich attraktiv zu sein, benötige ich allerdings eine Android-App und ich wünsche mir deutlich mehr Originalfassungen im Katalog. Auch dürfte der verfügbare Katalog durchaus noch ein wenig anwachsen, vor allem in Hinblick auf die aktuellen Serienstaffeln.

APIV- Test

Amazon Prime Instant im kostenlosen Test  für 30 Tage

Wie erläutert können Amazon Prime Kunden das Angebot von Instant Video bis zum Ende ihrer aktuellen jährlichen Mitgliedschaft ohne Aufpreis nutzen. Wer sich selbst ein Bild von Angebot machen möchte, kann dies unverbindlich und ohne Risiko. Amazon gewährt einen kostenlosen Test für den Zeitraum von 30 Tagen. In dem Zeitraum kann man das gesamte Angebot nutzen- wie wäre es mit allen sechst Staffeln Breaking Bad währende der Osterferien? Wer Prime Instant Video nicht kostenpflichtig weiterführen möchte, kann das Abo mit einem einfachem Klick im Kundenaccount beenden. Zufriedene Kunden bleiben.

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Bilder © Amazon · Alle Rechte vorbehalten.

Wer lässt sich denn eigentlich heute noch vom Fernsehprogramm vorschreiben, wann er was zu gucken hat? Immer kleiner wird der Anteil an braven Zuschauern, die die Glotze anschalten, wann die privaten und öffentlichen Rundfunkanstalten es ihnen befehlen.

Kommt man doch einmal in die Verlegenheit, das Fernsehprogramm anzumachen – sei es aus Langeweile oder Neugier – wundert man sich eigentlich nicht, weshalb keiner guckt. Während man sich früher ein wenig fremdgeschämt hat, wenn zum Exhibitionismus neigende Gäste bei Hans Meiser oder Arabella ihr Liebesleben breittraten und man ein wenig missbilligend auf die Familienverhältnisse der Bundys aus „Eine schrecklich nette Familie“ herabsah, sehnt man sich diese Zeiten heute fast wieder herbei.

Arabella Kiesbauer

Moderatorin Arabella Kiesbauer talkte zwischen 1994 und 2004 in die deutschen Wohnzimmer

Neben dem Klatschprogramm am Morgen und den Castingshows am Abend, die sich immerhin noch um Authentizität bemühen, tun sich am Nachmittag wahre Abgründe auf. Hinter dem Fachwort narratives Realitätsfernsehen verstecken sich eine Reihe Sendungen mit an den Haaren herbeigezogenen Inhalten und Schauspielern, denen jegliches Talent zu fehlen scheint. Konnte man ihnen zu Anfang immerhin noch nachsagen, stets bemüht zu sein, haben die Macher mittlerweile wohl resigniert. Die Folge: Es werden immer mehr Sendungen in immer schlechter werdener Qualität produziert. Vor Kurzem bäumt sich das ZDF noch einmal für eine letzte Inkarnation der guten alten Nachmittags-Talkshow auf, setzte dabei scheinbar alles auf die schillernde Inka Bause und vergaß, dass ohne ein stimmiges Konzept auch die sturmerprobte Kapitänin dieses marode Schiff nicht vor dem Kentern retten konnte.

Dabei wäre alles so einfach, wenn die deutschen Fernsehmacher auf Qualität statt Quantität setzen würden. Leider verhallt so ein Ruf nach künstlerischem Anspruch schnell in der Leere. Während das Musikfernsehen schon vor längerer Zeit ins Internet geflüchtet ist, haben jetzt auch Video-On-Demand-Services den Bedarf des deutschen Fernsehzuschauers nach guter Fernsehunterhaltung erkannt. Sie zeigen immer mehr qualitativ hochwertige Fernsehserien aus aller Welt – wann immer man gerade Lust dazu hat.

 

Schnelle Internetverbindung ein Muss

Um ohne nervige Puffer und Einschränkungen in Bezug auf die Qualität das Programm genießen zu können, braucht man neben einem internetfähigen TV-Gerät vor allem eine gute Internetverbindung mit hoher Datenübertragungsrate. Solche DSL-Verbindungen in verschiedenen Abstufungen (6.000 oder 16.000 kBit/s) sind heutzutage häufig in Verbindung mit einer Telefonflatrate erhältlich und garantieren einen weitgehend störungsfreien Stream. 1und1 bietet sogar eine VDSL-Verbindung mit einer Übertragungsrate von 50.000 kBit/s an, wodurch besonders schnelle Datenübertragungen ermöglicht werden. Der Ausbau dieser besonders schnellen Internetanschlüsse wird derzeit deutschlandweit vorgenommen. Wer keinen internetfähigen Fernseher oder eine Spielekonsole wie die PlayStation3 hat, kann Streaming-Dienste auch über das Smartphone oder seinen Computer empfangen. Eine Übersicht über die drei größten in Deutschland verfügbaren Portale liefert die Redaktion von Spiegel-Online, die diese Services ausführlich getestet hat.

VOD

die drei großen deutschen VoD-Portale

Am Ende bleiben die Fragen: Ist das deutsche Fernsehen, wie wir es kennen, mittlerweile passé? Wie wird die Fernsehlandschaft wohl in zehn Jahren aussehen? Es bleibt nur zu hoffen, dass wir uns nicht nach den guten alten Reality-Dokus der 2010er-Jahre zurücksehnen werden. Vielleicht werden wir aber auch erst dann ihre Genialität erkennen und sie als antike Trashperlen feiern, wie wir es heutzutage mit so mancher 90er-Jahre-Sitcom tun.

 

Bild © Manfred Werner – Tsui  Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported, Screenshots Maxdome, LoveFilm, Watchever· Alle Rechte vorbehalten.

Keine Sorge, hinter dem Titel verbirgt sich nicht der neue Song von Shakira, sondern die neue Video on Demand-Plattform (kurz VoD) WATCHEVER. Der Gang zur Videothek, bereits ausgeliehene Lieblingsfilme, nächtliches Zurückbringen oder gar Überziehungsgebühren waren gestern. Heute lassen sich mit steigenden Internet-Bandbreiten nicht nur Dateien wie Fotos oder Musik mit Freunden teilen oder in die Cloud auslagern, auch die Filmbranche steht vor einem große Umbruch. Physische Datenträger gehören bald der Vergangenheit an, wie  auch die digitale Distribution des Filmprogramms der  63. Berlinale belegt, die vom zentralen Datenzentrum aus Filme in die Kinos und Abspielstätten per Datenkabel schickte. Doch braucht es fürs Heimkino kein Glasfaser-Hochleistungsnetz, mit einer herkömmlichen DSL-Verbindung ist man schon dabei.

Video on Demand für alle

Bevor hier ein falsches Bild entsteht: es geht nicht um Film-Piraterie, sondern um einen ganz legalen Weg des Streamings von aktuellen Serien und Filmen bei WATCHEVER .
Watchever -Logo Ihr müsst die Filme nicht kaufen, sondern könnt sie leihen. Eine Bandbreite von 3 Mbit reicht hier auch für hochaufgelöstes HD-Streaming. Auch technisch setzt WATCHEVER auf die Breite: die Filme lassen sich nicht nur am PC oder Mac ansehen, sondern auch auf dem iPhone, dem iPad, auf Android-Tablets, auf Apple TV und auf Smart TVs (also Fernsehern mit angeschlossener Internetverbindung) der Hersteller LG, Samsung und Panasonic. Die Playstation 3 und XBox 360 finden sich in der Vorbereitung zur Unterstützung. Wer also mobil oder auf dem Sofarechner eine Serie oder einen Film gucken will, ist hier richtig, auch wenn ich persönlich natürlich Filme am liebsten in Groß sehe. Der Preis dürfte nicht nicht nur Serienjunkies gefallen, für den Monatspreis von 8,99 Euro können die Kunden so viele Serien und Filme ansehen, bis die Augen quadratisch werden. Gerade im Hinblick auf die Kino-Ticketpreise ein knackiges Angebot.

 

Eine überzeugend große Auswahl an Serien und Filmen

Wer bereits in der Vergangenheit mal bei einem VoD-Dienst reingeschnuppert hat, hat neben dem oft hohen Preis vor allem die geringe Auswahl und das Fehlen von OV-Versionen bemängelt. Ja, wir haben tolle Synchronsprecher, aber manchmal muss es eben das Original sein. Viele Titel der umfangreichen Filmbibliothek mit deutschen, europäischen und US-amerikanischen Produktionen stehen sowohl in deutscher Sprache als auch in der Originalversion zur Auswahl. Und vor allem Serienfans werden sich freuen: von Mad Men bis Breaking Bad, von The Big Bang Theory bis Doctor Who, von Sherlock bis Tatortreiniger ist alles vorhanden. Und auch die Kleinen kommen durch die Kinderserien bei WATCHEVER nicht zu kurz, durch Shaun das Schaf, Tim und Struppi oder Käptn Blaubär ist man sein Tablet vermutlich länger los, als beabsichtigt. Sehr gut mitgedacht: FSK-Inhalte lassen sich bei Bedarf mit einer Kindersicherung schützen.

Der VoD-Service von WATCHEVER ist monatlich kündbar und kann getestet werden. Genau das richtige, für einen trüben Winter wie diesen!

serien

 

Bilder © WATCHEVER · Alle Rechte vorbehalten.

[Hinweis: Watchever unterstützt DigitaleLeinwand mit diesem Sponsored Post]

Es ist mal wieder Der Erste. Diesmal feiert sich Delphis Youtube-Channel mit dem 1. deutschen Kinofilm, der komplett auf Youtube zu sehen ist. Man muss natürlich verfeinern: „der erste große deutsche Kinofilm, der nach 12 Jahren auf Youtube legal vom Verleih in voller Länge für eine begrenzte Zeit zur Ansicht mit Werbeunterbrechungen in 480p bereitgestellt wurde“. Das wäre zwar korrekter, aber passt halt auf keinen Störer oder Sticker. Die Free-VoD-Aktion mit Leander Haußmanns preisgekrönter Komödie startete pünktlich zum Nikolaus im neuen Youtube-Design. Und weil sich Videos aus Youtube grundsätzlich einbetten lassen (außer der Uploader sperrt dies), lässt sich der Film auch in Google+ und Facebook (auf denen Delphi auch vertreten ist) oder Blogs (siehe unten) einbetten, auch das gemeinsame Schauern per Google-Hangout ist möglich.

Andreas Briese, Strategic Partner Development Manager YouTube ist begeistert: “Sonnenallee auf YouTube ist eine Premiere. Wir freuen uns sehr, Filmfans in Deutschland erstmals einen so großen Publikumserfolg direkt auf YouTube zu präsentieren. Delphi Film ist der erste deutsche Filmverleih, der einen Filmklassiker auf unserer Plattform zeigt und damit die mehrere Millionen Mitglieder zählende YouTube-Community anspricht.“ Und auch Claus Boje, Co-Geschäftsführer des Delphi Filmverleihs schwärmt: „Für uns ist das ein spannendes Experiment, einen Filmklassiker dem Zuschauer auf diesem besonderen Weg zugänglich zu machen.“

An geeigneter Stelle wollte man durch Werbung auf die werbefreien Angebote VoD oder das physische Produkt auf DVD und Blu-ray hinweisen, um zusätzlich einen attraktiven Crosspromotion-Effekt zu generieren. Stattdessen unterbricht der Film einfach durch Werbepausen, deren Anzahl sich täglich steigert, mit den üblichen Werbepartnern.

Apropos Unterbrechung: für eine etwas unschöne Unterbrechung sorgte Deutschlands beliebtester Überwachungsverein die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte, kurz GEMA, zusammen mit Youtube in Form einer Texttafel. Statt der Komödie war am Vormittag des 7.12. der vielen Nutzern bekannte Hinweis zu lesen: Leider ist dieses Video, das Musik von SME enthält, in Deutschland nicht verfügbar. Die GEMA hat die Verlagsrechte hieran nicht eingeräumt. (Das tut uns leid.)

Das lässt die GEMA aber auf keinen Fall auf sich setzen, da Youtube selber schuld sei und klärt offiziell auf Facebook auf. Wörtlich heißt es dort:

Kurze Info zur Sperrung des Films „Sonnenallee“ auf YouTube: Die GEMA hat die Blockierung dieses Films nicht veranlasst. Das deutsche Urheberrechtswahrnehmungsgesetz, besagt, dass die GEMA die Rechte gar nicht verweigern kann und darf (Kontrahierungszwang). YouTube dagegen hat diese bisher allerdings noch nicht erworben. Trotz der aktuellen Streitigkeiten kann YouTube dies aber jederzeit tun – auch ohne Lizenzvertrag. Als zweite Möglichkeit neben dem direkten Erwerb der entsprechenden Rechte wäre für YouTube auch eine Hinterlegung, wie sie klassisch nach dem Urheberrechtswahrnehmungsgesetz vorgesehen ist, möglich, um die Inhalte legal nutzen zu können.

Und auch auf dem GEMA-Blog setzt man entgegen, Franco Walther schreibt ganz sachlich von „Tamtam“ und „Chronologie einer Posse“ (die keine vollständige Chronologie ist) um zur Aufklärung beizutragen.

Vermutlich hat bei Youtube ein automatischer Suchfilter nach lizenzrechtlich problematischen Musikstücken zugeschlagen, der zur Sperrung des Videos führte, um lizenzrechtliche Steitigkeiten zu vermeiden. Die Verhandlungen zwischen GEMA und Youtube dauern seit Monaten an, über die Details der Verhandlungen gibt es bisher nur Mutmaßungen.

Der Fall Sonnenallee zeigt: GEMA und Youtube nutzen die mediale Öffentlichkeit zum Schlagabtausch. Na hurra. Da setzt ein gerade wieder auferstandener Verleih ein zartes legales Pflänzchen in die Welt und zack kommen die Obergärtner mit der Heckenschere. Ich kann nicht beurteilen, wer der Bock und wer der Gärtner ist, aber eine Gießkanne wäre schöner gewesen, damit sich auch in Deutschland Formate zur Refinanzierung filmischer Inhalte entwickeln können. Als ob nicht jeder einigermaßen begabte Computernutzer weiß, wie man Geolocking umgeht. Und das nützt den Künstlern genau so wenig.

Und hier Sonnenallee für alle -live und in Farbe -solange es ihn noch gibt: