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Bereits am Samstag konnte Pixar für „OBEN“ den Preis für den besten Animationsfilm des Jahres bei den 37. Annual Annie Awards in Los Angeles entgegen nehmen. Und auch Regisseur Pete Docter wurde in der Kategorie „Directing in a Feature Production“ ausgezeichnet. Der Annie Award ist ein Filmpreis, der seit 1972 jährlich von der Association internationale du film d’animation (ASIFA) für besondere Leistungen im Bereich des Animationsfilms vergeben wird. Als Trophäe wird ein funktionsfähiges Zoetrop überreicht- als Erinnerung an die Ursprünge der Animationsfilmtechnik.

Die Vergabe der Annies ist meist auch ein Prädiktor für die Vergabe der Oscars, in denen OBEN gleich in 5 Kategorien nominiert ist, unter anderem als bester Animationsfilm und als bester Spielfilm.

Erstmals wurde ein stereoskopischer 3D-Film mit dem Annie ausgezeichnet. Einen weiteren Preis erhielt Dreamworks für ihren 3D-Film „Monsters vs. Aliens“ in der Rubrik Storyboarding/Feature.

DigitaleLeinwand.de gratuliert herzlich!

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Bild © Disney/Pixar

Und nochmal Pixar: Die Recording Academy hat den Komponisten und Arrangeur Michael Giacchino für seine Arbeit in Pixars letzten Film „Oben“ mit drei Grammy-Nominierungen bedacht.

  • Best Score Soundtrack Album For Motion Picture, Television Or Other Visual Media
  • Best Instrumental Composition — für „Married Life“
  • Best Instrumental Arrangement — für „Up With End Credits“

Die Vergabe findet am 31. Januar 2010 statt. Mehr Informationen über den Grammy und alle weiteren Nominierten auf der Grammy-Webseite.

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Filmemacher haben großen Ärger mit Produktpiraten: im Kino wird mitgefilmt und später auf die Torrent-Server der Welt hochgeladen, zum DVD-Start überschwemmen Raubpressungen aus Fernost den Straßenhandel. Nun wird man eine Spur professioneller: die Filme werden einfach nochmal angefertigt. Gut, in Hollywood nennt man das Remake, davon kann bei den unten gezeigten Beispielen aber keine Rede sein. Da bekommt der Begriff „Raubkopie“ eine ganz neue Bedeutung.

Die Filme der Animationsschmiede Pixar sind in der ganzen Welt beliebt. So wundert es nicht, dass sie unter RipOffs zu leiden haben. Zumal man ja keine Star-Schauspieler braucht, die Charaktere werden einfach im Rechner selber erzeugt. Dann klaut man noch die grobe Handlung und bedient ein paar Key-Visuals, fertig ist das schlechte Klon. Im Juni hatte ich euch schon mal das Poster für eine geklonte Version von OBEN gepostet (kann man hier nochmal ansehen).

Nun kommen Film-RipOffs hinzu. Hier eine sehr deutliche Anlehnung an „Cars“ mit dem Trailer für „The little Cars“:

Und wer Lust auf eine Geschichte mit einer kochenden Ratte hat, ist bei „Ratatoing“ gut bedient. Youtube versorgt uns mit dem gesamten Film:

Den Höhepunkt der digitalen Kopierkunst dürfte aber das „Remake“ des Kurzfilms „Presto“ sein, der bei Wall-E als Vorfilm gezeigt wurde. Im Vergleich zu den oben genannten Beispielen haben wir hier durchaus eine gute Bildqualität und ansprechende Renderings mit vernünftigen Modellen. Und es ist doch eine fast genaue Kopie des Pixar-Originals. Ich war bei der ersten Sichtung verblüfft, das wirklich über weite Strecken der Film szenengenau kopiert wurde. Und doch besitzt das Original in den Nuancen mehr Liebe, mehr Seele. Und ich hoffe, dass das auch von den Zuschauern honoriert wird.

Hier das Original und das Plagiat im direkten Vergleich:

YouTube Doubler

(via Slashfilm)

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OBEN ist der zehnte Film der Pixar Animation Studios und der erste Disney-Pixar-Film in Disney Digital 3D. Und vielleicht auch der rührendste Film der Animationsschmiede. Echte Pixar-Fans kennen natürlich jedes Detail rund um ihre Helden. Neulich habe ich euch bereits das große Nachschlagewerk Pixarpedia ans Herz gelegt. Heute liefere ich euch jede Menge Fun-Facts zu OBEN, damit ihr auch überall mitreden könnt:
  • In der Hochphase arbeiteten fast 70 Animatoren an OBEN. Insgesamt bestand die Pixar-Crew des Films aus fast 375 Personen.
  • Supervising Technical Director Steve May und sein Team animierten für die meisten Flugszenen von Carls Haus ein Dach aus 10.297 Luftballons. Für die Szene, in der das Haus erstmals abhebt, wurde diese Zahl auf 20.622 verdoppelt. Um das Haus wirklich zum Fliegen zu bringen, bräuchte man rund 26,5 Millionen Ballons, wie der technische Leiter May errechnete.
  • Carls Reiseziel Paradise Falls ist Angel Falls in Venezuela nachempfunden, dem höchsten Wasserfall der Erde (fast 1.000 Meter). Aus künstlerischen Gründen wurde Paradise Falls jedoch mit 3.000 Metern dreimal so hoch wie das Original.

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  • Regisseur/Autor Pete Docter, Ko-Regisseur/Ko-Autor Bob Peterson und andere wichtige Kreative des OBEN-Teams unternahmen eine Erkundungsreise nach Venezuela in die „vergessene Welt“ der Tepui, der Tafelberge. Zuerst bestiegen sie den anderthalb Kilometer hohen Roraima-Tepui, den höchsten und berühmtesten der 115 Tafelberge, bevor sie mit Hubschraubern nach Kukenan flogen. Die unerschrockenen Forscher begegneten auf ihrem Trip tödlichen Ameisen, giftigen Schlangen, Skorpionen und Minifröschen.
  • John Ratzenberger ist der einzige Schauspieler, der in allen zehn Disney/Pixar-Filmen eine Figur spricht. In OBEN ist er die Originalstimme von Bauarbeiter Tom, in TOY STORY, TOY STORY 2 und dem kommenden TOY STORY 3 spricht er das Sparschwein Specky, P.T. Floh in DAS GROSSE KRABBELN, Yeti in DIE MONSTER AG, die Fischschule in FINDET NEMO, den Tunnelgräber in DIE UNGLAUBLICHEN – THE INCREDIBLES, einen Mac-Truck in CARS, Oberkellner Mustafa in RATATOUILLE und John, einen der Menschen an Bord der Axiom, in WALL•E – DER LETZTE RÄUMT DIE ERDE AUF.
  • Carl ist die komplexeste menschliche Figur, die Pixar jemals erschaffen hat. Sein Design ist symbolisch und besteht aus einem Viereck, dessen Höhe dreimal der des Kopfes entspricht. Als Kontrast dazu entwarf man den eiförmigen und runden Russell.
  • Russell ist so dick eingepackt und bepackt wie keine Pixar-Figur vor ihm – mit einem Hemd, einem Umhang voller Aufnäher, einem Halstuch und einem Rucksack.

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  • Um Russells Stimme zu finden, testeten die Filmemacher 450 Kinder aus ganz Amerika. Jordan Nagai erfüllte exakt ihre Erwartungen und bekam die Rolle, dabei wollte er gar nicht vorsprechen. Er begleitete nur seinen Bruder, einen Jungschauspieler mit Werbespot-Erfahrung und einigen TV-Credits.
  • Kevin war für Character Supervisor Thomas Jordan und sein Team am schwierigsten zu designen. Der vier Meter große exotische Vogel mit prachtvoll schillerndem Gefieder erforderte ganz neue Haar-Computerprogramme. Damit ließen sich die Federn wie Haare bearbeiten, die auf Kielen wachsen, welche sich ihrerseits wieder wie Haare verhalten.
  • Pete Docter ist höchstpersönlich für einige von Kevins Vogellauten verantwortlich.
  • Regisseur Pete Docters siebenjährige Tochter Elie spricht in der Originalfassung die junge Ellie.

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  • Carls Frau Ellie ist dank eines eigens für sie von Score-Komponist Michael Giacchino geschriebenen Musikthemas und der Farbe Magenta allgegenwärtig.
  • Die durchschnittliche Zeit, um ein einziges Bild von OBEN zu rendern, betrug fünf bis sechs Stunden. Für besonders komplizierte Bilder brauchte man bis zu 20 Stunden. Eine Sekunde Film besteht aus 24 Einzelbildern.
  • Das Produktions- und Charakterdesign verlangte nach „Simplexität“, einer vereinfachenden, karikaturenhaften Darstellungsweise, z. B. hat Carl weder Nasenlöcher, Poren, noch Löcher in den Ohren.
  • Ko-Regisseur/Ko-Autor Bob Peterson spricht in der Originalfassung Dug (deutsche Stimme: Dirk Bach), Charles F. Muntz’ missratenen Hund, der sich mit Carl, Russell und Kevin anfreundet. Außerdem ist Peterson als Hundeanführer Alpha zu hören, dessen Gedanken von einem mit entsprechender Technik bestückten Halsband in Sprache übersetzt werden. In DIE MONSTER AG war er die Stimme der Büro-Schnecke Rosa, und in FINDET NEMO war er als Lehrer Herr Rochen dabei.

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  • Stereoscopic Supervisor Bob Whitehill, der sämtliche 3D-Aspekte des Films überwachte, hält OBEN für einen der besten 3D-Filme aller Zeiten. Gemeinsam mit den Filmemachern entwickelten Whitehill und sein Team einen „Tiefe-Faktor“, um den 3D-Effekt möglichst optimal und effektiv zu nutzen. 3D half den Filmemachern, ihre Geschichte visueller zu erzählen und dem Abenteuer zusätzliche Tiefe zu verleihen. Der Höhepunkt des Films, eine Luftschlacht mit Hunden in Doppeldeckern, gehört zu den aufregendsten 3D-Szenen überhaupt.
  • Die Nummer A113, eine Referenz an John Lasseters, Brad Birds, Pete Docters und Andrew Stantons früheren Klassenraum am CalArts, taucht in jedem Pixar-Film auf. In OBEN bezeichnet die Nummer A113 den Gerichtssaal, in dem Carls Verhandlung stattfindet.
  • Als Carls Haus zum ersten Mal abhebt, kann man den Ball aus dem Kurzfilm „Die kleine Lampe“ (1986) sehen. Er liegt auf dem Boden eines Mädchenzimmers, an dessen Fenster Carl vorbeifliegt.
  • Als Russell und Carl bei Muntz zum Essen eingeladen sind, bekommt Carl das Jakobsmuschel-Gericht aus RATATOUILLE serviert.

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  • Der „Pizza Planet“-Truck, der erstmals in TOY STORY auftauchte, bekommt seitdem in fast jedem Pixar-Film einen Cameo-Auftritt. In OBEN steht er in der Stadt an der Kreuzung, die Carl mit seinem Haus überfliegt. Außerdem ist der Truck am Ende des Films auf dem Parkplatz von Fentons Creamery zu sehen.
  • Russells Lieblings-Eisdiele ist nach dem echten Eisladen Fentons Creamery im kalifornischen Oakland benannt. Regisseur Pete Docter und Produzent Jonas Rivera, die in der Nähe leben, gehen dort gelegentlich mit ihren Familien hin.
  • Pete Docter, der seine Karriere als Animator begann, fand Zeit, die letzte Szene des Films, in der Carl und Russell gemeinsam ein Eis verputzen, selbst zu animieren. Pete war darin für Carls Animation zuständig.
  • Regisseur Pete Docter nennt Disney-Storyman und -Autor Joe Grant als Inspirationsquelle und dankt ihm in der Widmung des Films an die „echten Carl und Ellie Fredricksens, die uns zu unserem eigenen Abenteuerbuch inspiriert haben“. Grant gehörte 1937 zu dem Team, das SCHNEEWITTCHEN UND DIE SIEBEN ZWERGE schuf, und er schrieb DUMBO und FANTASIA. Der Mentor und Freund von Docter war bis zu seinem Tod 2005 – eine Woche vor seinem 97. Geburtstag – bei den Walt Disney Animation Studios beschäftigt.
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    © für alle Szenenfotos bei Disney/Pixar

3D – DAS ERSTE MAL FÜR PIXAR

Die Computeranimation erreicht eine völlig neue Dimension

OBEN fügt dem Pixar-Universum im wahrsten Sinne des Wortes eine ganz neue Dimension hinzu, denn er ist der erste Film des Studios in Disney Digital 3D. Für das Animationsstudio, das vor 14 Jahren den allerersten computeranimierten Spielfilm ins Kino brachte und seit dem für großartige Geschichten, technische Virtuosität und Detailversessenheit bekannt ist, markiert 3D den Beginn einer neuen Ära voller großartiger Möglichkeiten.

„Wir betrachten 3D als weiteren Buntstift in unserer Federtasche.“ Pete Docter, Regisseur/Autor

Laut Regisseur Pete Docter war es John Lasseter, der vorschlug, OBEN in 3D zu drehen. „Wir gründeten daraufhin eine ganz neue Abteilung“, sagt Docter. „Dieses neue Department nahm sich dieselben Story-Elemente vor, mit denen wir auch arbeiteten, und versuchte, räumliche Tiefe als zusätzliches Erzählelement in die Geschichte einzubauen.“ Docter weiter: „Beispielsweise am Anfang, als Carl total zurückgezogen in dem kleinen Haus lebt. Das sollte klaustrophobisch wirken, deshalb haben wir alles verflacht – also absichtlich die Tiefe des Bildes reduziert. Ein wunderbarer Kontrast zum späteren Film, wenn Carl nach Südamerika reist. Das musste sehr ausgedehnt werden – das Publikum sollte den Wind im Gesicht spüren, weshalb wir dem Bild viel Tiefe gaben. Wir betrachten 3D als weiteren Buntstift in unserer Federtasche“, so Regisseur Pete Docter.

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Bob Whitehill, ein Veteran der Layoutkunst, der vor fünf Jahren zu Pixar kam, spielte eine wichtige Rolle dabei, aus OBEN den ersten Pixar-Film in 3D zu machen. Er fungierte als Stereoscopic Supervisor. „OBEN dürfte einer der besten 3D-Filme überhaupt sein, ganz einfach wegen der phänomenalen Layouts und Bildkompositionen“, sagt Whitehill. „Durch geschickte Objektivwahl gelang es uns, die Z-Achse von und zur Kamera wirklich auszunutzen. Es gibt da diese wunderbaren Sequenzen im Dschungel von Südamerika mit unscharfen Blättern, Büschen und Ranken im Vordergrund. Dadurch entsteht ein herrliches Fenster in diese wunderbare Welt.“ Gemeinsam mit den Filmemachern entwickelten Whitehill und sein Team einen „Tiefe-Faktor“, um herauszufinden, wie sich der 3D-Effekt möglichst optimal und effektiv während des Films nutzen ließ. 3D wurde so zu einer visuellen Größe, die den Filmemachern half, ihre Geschichte zu erzählen und das Publikum in das Abenteuer hineinzuziehen.

„Als Carl seine Frau verliert und sich total zurückzieht, wird der Filmaufbau sehr flach“, erklärt Whitehill. „Die Objektive sind etwas länger, und wir haben Carl immer im oberen Bildteil, um den klaustrophobischen und in sich gekehrten Zustand zu unterstreichen. In diesen Sequenzen sind wir mit dem ,Tiefe-Faktor‘ runtergegangen. Wir nutzen die Z-Achsen-Tiefe, um von einem Mann zu erzählen, der den Mittelpunkt seines Lebens verloren hat und sich deshalb von der Welt abwendet. In den Szenen, in denen er und Ellie jünger sind, haben wir den ,Tiefe-Faktor‘ erhöht, damit man ein Gespür für Raum, Freiheit und Abenteuerlust bekommt. Als Carl dann tatsächlich seine Abenteuerreise beginnt, geht der ,Tiefe-Faktor‘ durch die Decke. Es ist schon schwindelerregend, diesen Wechsel mitzuerleben: von Carl, wie er in seinem Häuschen gefangen ist, bis zur Weite und Tiefe des Dschungels, dem Herzstück dieses großen Abenteuers.“

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DER LOOK UND STIL VON „OBEN“

Die Filmemacher lassen sich von Disney-Klassikern inspirieren

In bislang neun gefeierten Filmen haben die Kreativen von Pixar mit vielen verschiedenen Looks und Stilen experimentiert. Für ihren zehnten, OBEN, wählten die Filmemacher eine sehr einfache, minimalistische Herangehensweise, die sich ganz automatisch aus der Geschichte selbst ergab.

„Wir wollten OBEN einen ganz ausgeprägten eigenen Look geben, der sich von allen anderen Pixar-Filmen unterschied.“ Jonas Rivera, Produzent

Dazu Pete Docter: „Es geht um einen Mann, der sein Haus mit Luftballons nach Südamerika fliegt. Wir wussten, dass man so etwas nur karikaturenhaft und launig erzählen kann, was mir in ästhetischer Hinsicht sehr entgegenkommt. Wir besannen uns auf die großen Disney-Klassiker, mit denen wir aufgewachsen waren, wie ,Peter Pan‘ und ,Cinderella‘ und den großartigen Sinn für Stil und Karikatur, den sie hatten. Wir versuchten, alles so karikaturesk wie möglich zu gestalten, die Figuren, die Umgebung. In den meisten Filmen sind die Figuren rund sechs Köpfe groß. Unser Held, Carl, misst bloß drei Köpfe!“

„Mit der neuesten Computertechnik hätten wir alles sehr detailreich gestalten können. Doch stattdessen versuchten wir, alles sehr einfach zu halten, wie die wirkliche Welt eben gerade nicht aussieht“, ergänzt er.

„Wir wollten OBEN einen ganz ausgeprägten eigenen Look geben, der sich von allen anderen Pixar-Filmen unterschied“, fügt Produzent Jonas Rivera an. „Der Film ist von Künstlern wie Mary Blair, George Booth und den Kinderbuch-Illustrationen von Martin Provensen inspiriert. Pete wollte, dass der ganze Film einen karikaturenhaften Look bekommt. Beispielsweise orientierten wir uns überhaupt nicht an echten Menschen oder Kleidern. Wir sahen uns Hank Ketchams ,Dennis the Menace‘-Comics an und untersuchten seinen Stil. Er konnte mit zwei simplen Strichen eine Falte in der Schürze der Mutter darstellen. Unser Produktionsdesigner Ricky Nierva erfand einen neuen Begriff, um den einzigartigen Stil unseres Films zu beschreiben.“

„,Simplexität‘ fiel mir dazu ein, um die Essenz zu verdeutlichen, einfach und komplex zugleich“, sagt Nierva. „Es sollte alles simpel gehalten werden, ohne billig auszusehen. Mit CGIs lassen sich so viele Details darstellen, die zur Glaubwürdigkeit beitragen. Aber uns schwebte ja gar kein realistischer Film vor, wohl aber etwas Handfestes, Greifbares. Die Menschen sollten Karikaturen sein, aber auch nicht so sehr, dass die Zuschauer nicht mehr mit ihnen mitfiebern würden.“

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Das Design der beiden Hauptfiguren – Carl und Russell – geht auf einen simplen Kreis und ein Viereck zurück. „Es gehört zur ,Simplexität‘, sagt Nierva, „dass man die Dinge auf ihren Ursprung reduziert, auf das Wesentliche. Ein Viereck symbolisiert die Vergangenheit, der Kreis steht für die Zukunft. Vierecke sind statisch wie eine Mauer. Sie sind unverrückbar und unbeweglich, und Carl ist seit dem Tod seiner Frau Ellie ebenfalls gefangen. Carl ist außerdem die erste Figur, die wir von der Kindheit bis zum Greisenalter animiert haben. Als Kind ist er rundlich, hat mehr Kurven. Ellie ist ebenfalls eher rundlich. Je älter Carl wird, umso starrer und unbiegsamer wird er. Russell ist eiförmig und besteht ausschließlich aus Kurven, was seine Tatkraft und Energie symbolisiert und unterstreicht.“

Die Farbgestaltung war ebenfalls sehr wichtig für das Design. Dazu Nierva: „Der Film beginnt mit einer schwarzweißen Wochenschau, was uns dazu brachte, unsere Geschichte auch anhand der Farben zu erzählen. Für den Teil der Geschichte, als Ellie noch lebt und Carl äußerst vital ist, verwenden wir satte, kräftige Farben. Nach ihrem Tod wird alles blass, fast wieder schwarzweiß. Außerdem gibt es eine Farbe, die Ellie symbolisiert: Magenta. Den ganzen Film hindurch erinnern magentafarbene Blumen und Farbschattierungen des Himmels an sie. Als Carl sich völlig aus der Welt zurückzieht, verschwinden auch die Farben. Erst als Russell auftaucht und sein ganzes Leben durcheinander bringt, kehren auch die Farben zurück. Jedes Mal, wenn eine neue Figur Carls Leben bereichert, wird der Film bunter.“

ANIMATION UND SCHAUSPIELEREI

Stilisierte Figurengestaltung und inspirierende Sprecher machen die Figuren von OBEN lebendig

Das extrem karikaturenhafte Design der Figuren in OBEN stellte Pixars Animatoren, Designer und Techniker vor gewaltige Herausforderungen. Carl musste die ganze Palette menschlicher Gefühle nuanciert ausdrücken können, obwohl er eigentlich nur aus einem drei Köpfe hohen Viereck besteht. Russell, ein eiförmiger Junge ohne Kinn, dafür in so viele Lagen von Klamotten gepackt wie keine Pixar-Figur vor ihm, bereitete ihnen ganz andere Schwierigkeiten.

Scott Clark war der Supervising Animator des Films, er wurde von drei Directing Animators – Dave Mullins, Shawn Krause und Mike Venturini – und einem Team unterstützt, das in der heißen Phase auf fast 70 Animatoren anwuchs. Auf der technischen Seite überwachte Thomas Jordan als Character Supervisor die Modellierung, den Aufbau, die Schattierung, die Kleider und die Frisuren der Figuren.

SO ENTSTAND CARL

„Pete wollte, dass Carl ein alter Mann ist, der buchstäblich in seinem Anzug zusammengeschrumpft ist und jetzt darin quasi herumschwimmt“, sagt Clark. „Da gab es nur ein Problem: Dadurch sah Carl aus, als hätte er weder Knie noch Ellbogen. Deshalb mussten wir uns einiges einfallen lassen, um die Bewegung in seiner Kleidung zu zeigen. Wir entschieden uns dafür, seine Arme und Beine zu verlängern, damit man die Falten sehen konnte. Ich glaube, er ist das Karikaturenhafteste, das wir jemals gestaltet haben. Es spricht für unsere Animationscrew, dass es ihr tatsächlich gelungen ist, komplexe Emotionen aus Carl und Russell herauszuholen, die über ,niedlich‘ oder ,glücklich‘ weit hinausgehen. Es gibt da ein paar wirklich rührende Szenen und große Schauspielkunst.“

„Was Menschen betrifft, ist Carl definitiv die komplizierteste Figur, die Pixar jemals erfunden hat“, sagt Jordan. „Sein Gesicht ist das Anspruchsvollste, das wir je gestaltet haben. Es steckte voller technischer Herausforderungen. Bei jedem Film gelangen wir irgendwann an den uralten Gegensatz von Form und Funktion. Wenn die Designer und das Art Department die Figuren entwickeln, sind sie sich oft nicht bewusst, wie sehr ein Design möglicherweise die Animation beschränkt. Deshalb ist es sehr wichtig, die Animatoren sehr früh in den Entwicklungsprozess einzubinden. Pete und sein Team wollten, dass die Animation, genau wie die anderen Aspekte des Films, eher simpel gehalten wird“, führt Jordan weiter aus. Beispielsweise hat Carl keine Nasenlöcher und keine Poren in der Haut. Es gibt keine Löcher in seinen Ohren. Das Schwierige war, eine Balance zwischen Einfachheit und Realismus zu finden. Wir mussten ganz schön herumexperimentieren, damit die Dinge glaubwürdig wirkten, ohne zwangsläufig realistisch auszusehen.“

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RUSSELLS VERSCHIEDENE SCHICHTEN

Auch Russell stellte die Animatoren vor einige Probleme, wie der Supervising Technical Director Steve May berichtet. „Russell war schwierig, weil er komplett von einem Kleiderwulst umhüllt ist. Er ist ein Pfadfinder, und dazu gehören ein Halstuch samt Knoten, seine ganzen Abzeichen und dieser Rucksack – er sieht aus wie ein „Outdoor Shop“-Kunde nach einem Kaufrausch: komplett vollgepackt mit diesem ganzen Überlebenskrempel.“ „Russell hat eigentlich keinen Hals“, ergänzt Jordan. „Trotzdem mussten wir ihn so animieren, dass es korrekt aussah. Dann entdeckten wir, dass schon geringfügige Verschiebungen der Augen, der Nase und des Mundes ihn zu alt oder zu jung wirken ließen. Erst als wir die richtige Balance zwischen Einfachheit und vielschichtigen Details fanden, gelang uns der Durchbruch. Wir mussten sein Kinn betonen, um die karikaturenhafte Eiform herauszustellen. Wir legten den Akzent auf Aussehen, Anmutung und Bewegungen des Kinns, und plötzlich war es genau das, was sein Gesicht unabhängig vom Körper definierte.“

KEVIN, TECHNISCH GESEHEN

„Kevin basiert nicht auf einer einzigen Vogelart, sondern ist eine Mischung verschiedener Vogelarten“, sagt Docter, der ihn als prachtvoll und gleichzeitig trottelig beschreibt. „Sogar Adler wirken so stattlich und majestätisch, und dann machen sie plötzlich etwas völlig Bescheuertes.“

Das Design des Vogels war allerdings nicht ganz so einfach. „Es veränderte sich mehr als bei jeder anderen Figur des Films, weil Kevins Bedeutung in der Story immer weiter wuchs“, sagt Jordan. „Dabei waren Körpergestalt und Aufbau der Figur gar nicht so schwierig, aber die Federn. Das Publikum sollte beim ersten Anblick sofort wissen, warum Muntz diesen Vogel seit fünfzig Jahren sucht. Pete und Ricky wollten, dass Kevin in allen Regenbogenfarben schillert, wie man es im wahren Leben noch nie gesehen hat, aber ohne unglaubwürdig zu wirken. Wir recherchierten und fanden viele verschiedene Vögel mit ähnlichen Charakteristika, darunter auch den Glanzfasan, der im Himalaya vorkommt. Für die Gestaltung des Gefieders mussten wir ganz neue Haar-Programme entwickeln. Wir haben in der Vergangenheit zwar in den meisten Filmen Haar dargestellt, doch niemals Federn. Eine Feder ist wie Haar, das auf einem Kiel wächst, und jeder Kiel muss sich wiederum wie ein Haar verhalten. Es ist also wie Haare, die auf Haaren wachsen. Wir mussten unser ganzes Haar-Equipment völlig überarbeiten, um diese Federn zu animieren.“

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DUG IN DER ORIGINALFASSUNG

Die Stimme des simpel gestrickten Dug fanden die Filmemacher in ihren eigenen Reihen. Ko-Regisseur/Ko-Autor Bob Peterson sagt, er wusste, er würde den Golden Retriever selbst sprechen, nachdem er dessen erste Dialogzeilen geschrieben hatte. „Mit als Erstes sagt er: ,Ich habe dich jetzt schon schrecklich lieb.‘ Das stammt noch aus meiner Zeit als Freizeitcamp-Betreuer in Ohio in den frühen 1980er Jahren. Gleich in der ersten Woche rannte ein Kind auf mich zu, umarmte mich und sagte: ,Du bist mein Camp-Betreuer! Ich habe dich lieb!‘ Das war der Schlüssel zu Dugs Persönlichkeit. Dug ist ein wandelnder Bewusstseinsstrom von allem, was unseres Erachtens ein Hund vermutlich denkt. Er ist sehr gefühlvoll und lieb und sich dessen, was um ihn herum vorgeht, meist herzerfrischend unbewusst.“

Dieser Bewusstseinsmangel findet sich auch in seinem Design wieder. Dazu Jordan: „Dug sollte sehr flauschig aussehen, niedlich und ein bisschen moppelig. Er ist etwas übergewichtig, merkt es aber selbst nicht. Er hält sich für so gesund und kräftig wie all die anderen Hunde – so ähnlich wie Chris Farley in der ,Chippendales‘-Parodie bei Saturday Night Live.“ Aber, so Jordan weiter, ebenso wie die anderen Hunde sei Dug ein richtiger Hund und kein sprechender. „Die Hunde sollten sich wie echte Hunde verhalten“, sagt er. „Es war Pete sehr wichtig, dass sie nicht wie Menschen wirken und dass sie nicht wirklich sprechen können. Das übernehmen die Hightech-Halsbänder für sie.“

DIE UMSETZUNG VON „OBEN“

Ein neuer Höhenflug für Pixars Technikteam

Mit OBEN ist es Pixar einmal mehr gelungen, die Anforderungen der Filmemacher hinsichtlich Stil, Look und Ausmaß des Projektes zu erfüllen, um die Geschichte bestmöglich zu erzählen. „Eine der schwierigsten Aufgaben war es, die Ballons zu animieren, die Carls Haus nach Südamerika tragen“, sagt Steve May, Supervising Technical Director des Films. „Es war wichtig, dass sie möglichst echt wirken. Unsere Ballons verhalten sich sehr real, obwohl der Gedanke, mittels Luftballons ein Haus schweben zu lassen, ziemlich absurd ist. Wir sind keine Physiker, aber einer unserer technischen Leiter errechnete, dass man zwischen zwanzig und dreißig Millionen Luftballons bräuchte, damit Carls Haus abhebt. Bei uns hängt das Haus in den meisten Flugszenen an 10.297 Ballons; bei der Start-Szene sind es 20.622. Die Zahl der Ballons variiert von Szene zu Szene, je nach Kamerawinkel, Entfernung und Finetuning, so dass es immer möglichst interessant, glaubwürdig und visuell simpel erscheint.“

„Aber die Frage der Ballonzahl war nur der Anfang“, fügt May an. „Diese tausende Luftballons mussten auf ganz normale physikalische Kräfte reagieren wie Auftrieb und Wind. Dann sollten sie wie echte Ballons alle aufeinander reagieren, jeder einzelne auf die 10.000 anderen. Zusätzlich ist jeder Ballon mit einer Schnur am Haus befestigt, und diese Schnüre sollten alle aufeinandertreffen und die anderen Ballons treffen. Das alles ergibt einen hoch komplizierten Simulationsvorgang, vermutlich den komplexesten, mit dem wir es bei Pixar jemals zu tun hatten. Unser Effekt-Team musste Schwerstarbeit leisten.“

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Als wäre das noch nicht aufwändig genug, kamen dann die Charaktere im Haus hinzu. „Es war geradezu überwältigend, die Muster zum ersten Mal zu sehen“, sagt May. „Da haben wir zwei Pixar-Figuren mit komplexeren Kleidern als jemals zuvor. Die Figuren an sich sind schon kompliziert genug, aber dann hängen sie auch noch an den Seilen eines Hauses, das seinerseits an den Ballons hängt, und alles muss aufeinander reagieren. Es ist ein geschlossenes System, bei dem alles ineinandergreift: Bewegt man ein Element, beeinflusst es alle anderen.“ Darüber hinaus musste May mit seinem Team auch Gruppenszenen wie die Hundemeute animieren,  Kleiderbewegungen und einen Wasserfall, der dreimal größer ist als der größte der Welt (Angel Falls in Südamerika).

Der Job des Kameramannes teilt sich bei Pixar und in der Computeranimation allgemein in zwei unterschiedliche Aufgabenfelder. Patrick Lin war Director of Photography for Camera, wozu die Überwachung sämtlicher Kamerabewegungen und der Layouts zählt. Jean-Claude Kalache, seit 13 Jahren bei Pixar, war der Director of Photography for Lighting. In enger Zusammenarbeit mit den Regisseuren und den anderen Mitgliedern des Kreativ-Teams halfen die beiden Kameramänner dabei, OBEN eine atemberaubende Optik, Weite und ein Abenteuer-Feeling zu geben. „Pete hatte ganz klare Vorstellungen von dem Film. Er wollte, dass das Licht sehr theatralisch und kontrolliert eingesetzt wird“, sagt Kalache. „Das bedeutete, die Aufmerksamkeit der Zuschauer mit der Lichtsetzung auf das zu lenken, was in der jeweiligen Szene wichtig ist, und im Dunkeln zu lassen, was die Zuschauer nicht beachten sollten. Dreht man einen Film, bei dem sich die Kamera permanent in Bewegung befindet, dann ist das ziemlich schwierig, weil jedes Bild so betrachtet werden muss, als würde das Publikum den Film aus diesem Winkel sehen.“

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Patrick Lin und sein Team mussten sich mit diversen bildkompositorischen Problemen herumschlagen, beispielsweise mit Figuren mit großen Köpfen, Szenen, in denen ein extrem großer Vogel und viel kleinere Hunde mitspielten, eine epische Szene, in denen Luftschiffe und Hunde in Doppeldeckern vorkamen. Als Fan des klassischen japanischen Kinos ließ sich Lin von legendären Filmemachern wie Kurosawa (und speziell seinem Film „Ikuru – Einmal richtig leben“, 1952) und Ozu inspirieren, der oft eine minimalistische Filmsprache wählte und ein einziges 50-mm-Objektiv benutzte. „Unser Ziel war es, mit den Kameras in erster Linie die Gefühle der Figuren einzufangen“, sagt Lin. „Am Anfang läuft alles auf den Moment hinaus, in dem sich Carl völlig zurückzieht und isoliert. Wir benutzten die Kinematografie, um ihn auch unterbewusst zu isolieren. Weil sein Leben völlig zum Stillstand kommt, haben wir diese Szenen mit einem 50-mm-Objektiv gedreht. Selbst als Russell erstmals auftaucht, gibt es eine sichtbare Trennung zwischen Carl und den anderen Figuren, beispielsweise einen Türpfosten. Als die Schatten der Ballons auftauchen und das Haus abhebt, bewegt sich auch die Kamera; wir versuchten, damit die Gefühle der Szene wiederzugeben.“

Besonders gern arbeiteten Lin und sein Team am Höhepunkt gegen Ende des Films, der Luftschiffschlacht. „Ich halte das für den besten Kampf zwischen alten Männern in der ganzen Filmgeschichte. Luftschiff gegen Haus. Carl hat seine Krücke und Muntz ein riesiges Schwert. Wir haben in der Szene sehr viel mit der Handkamera gearbeitet – ausgesprochen dynamisch, das Ganze.“

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alle Bilder © by Disney/Pixar

Pixars neuer Animationsfilm OBEN startet heute in 143 deutschen Kino auch in einer stereoskopischen 3D-Fassung. Mittlerweile besitzen einige Kinos aber mehrere digitale Leinwände mit 3D-Ausrüstung, insgesamt startet OBEN in seiner Tiefenversion heute auf 160 Leinwänden- so breit wie kein Film zuvor. Ich habe mal wieder keine Mühe gescheut und alle 3D-Spielorte für euch zusammen getragen:

  • Ahaus: Cinetech
  • Ankum: Gloria Kinocenter
  • Aschaffenburg: Kinopolis
  • Augsburg: Cinemaxx
  • Bad Aibling: Aibvision Filmtheater
  • Bad Laasphe: Residenz Kino
  • Bad Oeynhausen: UCI Kinoplex Bad Oeynhausen
  • Bad Salzungen: pab Kinocenter
  • Bautzen: Cinestar Filmpalast
  • Belzig: Hofgarten
  • Berlin:  Astra Filmpalast, Cinemaxx Potsdamer Platz, Cineplex Titaniapalast, Cinestar Berlin-Tegel, Cinestar Cubix, UCI Kinowelt Zoo Palast, UCI Kinowelt Colosseum,  UCI Kinowelt am Eastgate
  • Bielefeld: Cinemaxx, Cinestar
  • Bochum: UCI Kinowelt Ruhr Park
  • Bremen: Cinemaxx, Cinespace, Cinestar Kristallpalast
  • Dortmund: Cinestar
  • Dresden: Cinemagnum , Neues Rundkino,  UCI Kinowelt Elbe Park,
  • Duisburg: UCI Kinowelt Duisburg
  • Düsseldorf: UFA Palast, UCI Kinowelt Düsseldorf, Atelier-Kino im Savoy-Theater
  • Erfurt: Cinestar
  • Erlangen: Cinestar
  • Essen: Cinemaxx, Lichtburg

Dug und Russell

    • Flensburg: UCI Kinoplex Flensburg
    • Forchheim: Kinocenter
    • Frankfurt am Main: Berger Kino, Cinemagnum, Cinestar Metropolis
    • Freiburg: Cinemaxx, Harmonie
    • Friedrichshafen: Cineplex
    • Fuessen: Alpenfilmtheater
    • Garbsen: Cinestar
    • Gelsenkirchen: Multiplex
    • Gilching: Filmstation
    • Göppigen: Stauffen-Movieplex
    • Görlitz: Cinestar Palast-Theater
    • Halle: The Light Cinema
    • Hamburg: Cinemaxx Dammtor, Cinemaxx Wandsbeck, UCI Kinowelt Othmarschen Park, UCI Kinowelt Mundsburg, UCI Kinowelt Smart City
    • Herten: Cinemaxx Herten
    • Herzberg am Harz: Central-Lichtspiele
    • Hildesheim: Thega-Film-Palast
    • Hof: Central-Kino
    • Ingolstadt: Cinestar
    • Iserlohn: CineStar- Der Filmpalast
    • Kassel: Cineplex-Capitol, Cinestar
    • Kaiserslautern: Central Filmpalast, UCI Kinowelt Kaiserslautern
    • Karlsruhe: Cinestar Filmpalast am ZKM
    • Krefeld: Cinemaxx
    • Koblenz: Kinopolis, Odeon Apollo Kino
    • Konstanz: Cinestar
    • Köln: Cinedom, UCI Kinowelt Hürth-Park, Cinedom
    • Kronach: Filmburg
    • Landshut: Kinopolis
    • Leipzig: Cinestar, Regina-Palast
    • Leverkusen: Kinopolis
    • Lichtenfels: Neue Filmbühne
    • Lübeck: Cinestar Stadthalle
    • Lüneburg: CineStar- Der Filmpalast
    • Lünen: Cineworld
    • Mainz: Cinestar
    • Mülheim: Cinemaxx
    • Mönchengladbach: Comet-Cine-Center
    • München: Cinema, Cinemaxx, Forumkinos, Mathäser Filmpalast

Carl

  • Nastätten: Kino-Center Nastätten
  • Nürnberg: Cinecittá
  • Oberhausen: Cinestar Filmpalast im Centro
  • Offenburg: Forum
  • Paderborn: UCI Kinoplex Paderborn
  • Potsdam: UCI Kinoplex Potsdam
  • Rosenheim: Citydome
  • Rendsburg: Schauburg
  • Riesa: Cinestar Capitol Filmpalast
  • Rheine: Cinetech
  • Rhein-Neckar: Kinopolis
  • Rinteln: Kinocenter Rintel
  • Saarbrücken: Cinestar
  • Salzwedel: Filmpalast
  • Schorndorf: Traumpalast
  • Schrobenhausen: Cinepark Schrobenhausen
  • Schwerin: Multiplex MegaMovies, Das Capitol
  • Siegburg: Cinelux
  • Siegen: Cinestar
  • Speyer: Theaterhaus
  • Solingen: Cinemaxx Solingen
  • Sondershausen: Cinema 64
  • Stuttgart: Cinemaxx an der Liederhalle, Gloria, Metropol
  • Sulzbach: Kinopolis
  • Trier: Cinemaxx
  • Uelzen: Central-Theater Uelzen
  • Ulm: Xinedome
  • Villingen: Blue Box
  • Villingen Schwenningen: Cinestar
  • Waiblingen: Traumpalast
  • Walldorf-Wiesloch: Luxor-Filmpalast
  • Walsrode: Capitol-Theater
  • Weimar: Cinemagnum
  • Wilhelmshaven: UCI Kinoplex Wilhelmshaven
  • Winterberg: Filmtheater Winterberg
  • Wolfsburg: Metropol Theater Fallersleben
  • Würzburg: Cinemaxx
  • Wuppertal: Cinemaxx

Die Liste wurde sorgfältig mit viel Mühe recherchiert- und vor allem für jedes einzelne Kino überprüft, ob der Film dort auch wirklich läuft. Sollten dennoch Kinos fehlen, hinterlasst einfach einen Kommentar mit Ort und Kino, dann werden sie umgehend ergänzt. Wenn ihr die Liste kopiert, setzt bitte einen Link zu dieser Seite als Quelle. Danke und viel Spaß im Regenwald!

Kevin

Filme drehen ist ein hartes Stück Arbeit. Keine Wunder, dass sich die Helden aus Pixars neuestem Werk OBEN nach dem Stress im Regenwald mal ein wenig erholen müssen. Dabei haben sie sich auch gleich Deutschlands beste 3D-Kinos angesehen, um eine exklusive Auswahl für den Filmstart am 17. September zu treffen. (Die 3D Kino-Liste wird natürlich zum Filmstart gepostet!) Ganz besonders habe ich mich über die sechs Postkarten gefreut, die Carl, Russell, Dug und Kevin von ihrer Deutschlandreise an DigitaleLeinwand.de geschickt haben. Die wollte ich euch nicht vorenthalten:

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Für etwas mehr Farbe am Reichstag in Berlin, der Stadt der 100 Kinos

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Lübeck ist nicht nur die Heimat des weltbekannten Marzipans, sondern auch Deutschlands größter Kinokette Cinestar

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auf dem Rhein entlang zum Loreley-Felsen, dort wartet eine holde Nixe mit güldenem Haar auf rüstige Herren (gut, wenn man ein Luft-Schiff hat)

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Nürnberg ist weltbekannt für seine Bratwürstchen, Lebkuchen und Deutschlands größtes Multiplex Cinecitta

Nürnberg ist weltbekannt für seine Bratwürstchen, Lebkuchen und Deutschlands größtes Multiplex Cinecitta

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natürlich fehlt auch München als bedeutender Filmstandort nicht - während Carl und Russell sich auf dem Oktoberfest vergnügen, wurde Dug im Englischen Garten gesichtet

natürlich fehlt auch München als bedeutender Filmstandort nicht - während Carl und Russell sich auf dem Oktoberfest vergnügen, wurde Dug im Englischen Garten gesichtet

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und an der Nordseeküste, am plattdeutschen Strand, weisen Leuchttürme den Weg durch das UNESCO-Weltnaturerbe, dem Wattenmeer

Ersteigere eine original Skizze aus dem Film UP bei Ebay! Regisseur Pete Docter hat eine Zeichnung von altem Griesgram Carl Fredricksen zum Versteigern zur Verfügung gestellt. Die Auktion findet ihr bei Ebay unter diesem Link.
Die Skizze ist auf original Pixar-Briefpapier erstellt, und von Pete Docter mit dem Datum vom 9. Juni 2009 handsigniert. Das Bild ist professionell gerahmt mit drunterliegendem Passepartout und entspiegeltem Glas in Museumsqualität.

Die Einnahmen dienen natürlich nicht zur Finanzierung eines Sequels, sondern gehen an die San Francisco AIDS Foundation. Momentan steht der Preis bei 510 US-$.
3,2,1- Deins?

Skizze Carl

Der 3D-Animations-Film UP aus dem Hause Disney/Pixar hat von der Filmbewertungsstelle Wiesbaden (FBW) das Prädikat „besonders wertvoll“ erhalten. Die im Jahr 1951 gegründete FBW ist im Auftrag aller Länder tätig. Ihre vergebenen Prädikate „wertvoll“ und „besonders wertvoll“ haben bundesweite Gültigkeit. Über die Auszeichnung entscheiden unabhängige Jurys mit ausgewiesenen Filmexperten aus ganz Deutschland. Mit dem Prädikat besonders wertvoll wird ein Film ausgezeichnet, „dem überragende künstlerische, dokumentarische und filmhistorische Bedeutung zukommt.“

besonders wertvoller Höhenflug

Der Film in der Regie von Pete Docter läuft ab dem 17. September in Deutschland. Natürlich in ausgewählten Kinos in stereoskopischer Fassung. Hier noch der Wortlaut des FBW-Gutachtens:

„Im Animationsfilm ist alles möglich – aber eine Geschichte über einen grimmigen alten Mann, der Tausende von Luftballons an sein Haus bindet und davon schwebt, ist selbst für dieses Genre einmalig. Der 78jährige Carl Fredricksen hat eine zutiefst berührende Vergangenheit – und genau damit beginnt das große Abenteuer.

In den ersten Minuten wird in einer einfühlsamen Rückblende Carls Lebensgeschichte wunderbar auf den Punkt gebracht und dennoch liebevoll und unsentimental wie in einem Bilderbogen erzählt. Wir lernen Carl, seine Lebensträume, seine Kindheit, seine Frau Ellie und ihre gemeinsame Geschichte kennen. Perfekt zusammen gefasst und herzergreifend.

Angekommen in der traurigen Gegenwart entfaltet sich peu à peu eine vielschichtige Geschichte voll entzückender Einfälle und imposanten Bildern.

Oben bietet jede Menge Spannung und schönen familiengerechten Humor für Groß und Klein. Nicht nur für Erwachsene gibt es viel Stoff zur Identifikation und Reflexion. Schon allein die ersten fünfzehn Minuten, in denen Carls Lebensgeschichte erzählt wird, lohnen den Filmbesuch. Selten hat man im Kino ein ganzes Leben mit all seinen Höhen und Tiefen, Momenten des großen und kleinen Glücks, mit Schmerz und Verlust und mit all seinen Träumen in dieser Dichte miterlebt. Von da an hat Carl Fredricksen einen festen Platz in unserem Herzen erobert, wir verstehen und verzeihen seine Grantigkeit und sind bereit, ihm zu folgen, wohin er uns führt.

Carl, in seiner ausweglosen tristen Lebensphase, traut sich das Unglaubliche und entflieht seinen Peinigern indem er 20.000 Ballons an sein Haus bindet und abhebt. Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, sich einfach in die Luft zu erheben und davon zu fliegen, wenn eine Situation allzu bedrohlich wird?

Der grimmige alte Carl nimmt uns mit auf seine wagehalsige Reise, überrascht immer wieder aufs Neue und wird uns zum Vorbild: er mag gebrechlich erscheinen, aber ist erstaunlich fit in Geist und Körper, wenn er beispielsweise sein Haus mit den wenig verbliebenen Ballons über die Felsen zieht und wenn er seinen Widersachern immer neue Haken schlägt. Vor allem ist er kantig: In seiner Physiognomie und Dickköpfigkeit erinnert er an den alten Spencer Tracy, der über Jahrzehnte vom Publikum geliebt und als das „humanitäre Gewissen der Leinwand“ verehrt wurde.

So bleibt Carl stets glaubhaft, auch wenn die Geschichte in einem wilden Genremix von Indiana Jones, bis Fitzcarraldo und Ein verrücktes Paar immer neue Herausforderungen für ihn bereit hält. Dabei muss er sich von seinem alten Helden Charles Muntz verabschieden, der ursprünglich seinen und Ellies Traum begründet hatte. Im Kampf auf Leben und Tod mit dem einstigen Helden wird Carl zum wohl ungewöhnlichsten Action-Helden der Filmgeschichte. Aber während er die abenteuerlichsten Dinge erlebt, wird er gewahr, dass er, ohne es wissen, das größte Abenteuer seines Lebens schon gelebt hat: sein Leben mit Ellie, das sie in ihrem Abenteuerbuch seit der ersten Begegnung fortgeschrieben hat. So ist Oben im Grunde auch ein Film über Trauerarbeit, in dem Carl das Versprechen einlöst, das er seiner Frau einst gegeben hat, und allmählich den Schmerz über ihren Verlust überwindet.
praedikat-besonderswertvoll

Ein Gradmesser dafür ist sein Verhältnis zu dem kleinen Jungen Russell, den er zunächst nur als Nervensäge und unliebsamen Blinden Passagier betrachtet. Aber mit Russells ungetrübtem Zutrauen, seiner Umtriebigkeit und seiner beispielhaften Fürsorge für den bedrohten Vogel gelingt es ihm Stück für Stück, Carl den Weg zurück ins Leben zu weisen. Schließlich wird Carl für den Jungen zu einem Ersatzgroßvater. So wie Russell den wunderlichen und strengen Carl annehmen kann, können sicher auch junge Zuschauer ihn als Filmhelden aus der Großelterngeneration akzeptieren.

Die Charaktere sind prägnant gestaltet und perfekt animiert. Alle Komponenten wie Mimik, Kleidung, selbst das Federkleid des Vogels Kevin sind detailliert ausgeführt. Der Film besticht durch ein ausgefeiltes Production Design und eine wunderbare Farbgebung. Die Stimmen sind passend gewählt, und die Musik von Michael Giacchino ist emotional, aber dezent und stets im Sinn der Geschichte eingesetzt. Sie verbindet die verschiedenen Teile des Films, der immer neue Wendungen nimmt und von der liebevollen Einführung der Figuren über die märchenhaften Flugsequenzen zum temporeichen Abenteuer- und Actionfilm wird, zu einem einheitlichen Ganzen. Bemerkenswert ist, dass es auch in den actionreichen Teilen immer wieder ruhige und emotionale Passagen gibt, die der Besinnung dienen. Sie tragen dazu bei, sich trotz aller Aufregungen und Schauwerte immer wieder auf die Charaktere, ihre Motive und Wandlungen zu konzentrieren und ihnen emotional weiter durch Dick und Dünn zu folgen.

So werden uns Carl und Russell, aber auch ihre tierischen Begleiter Dug und Kevin lange in Erinnerung bleiben, und auch das an Ballons schwebende Haus werden wir nicht vergessen.“

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Fotos © Disney/Pixar

Twentieth Century Fox International wird „Ice Age: Dawn of the Dinosaurs“ in China nur in der 3D-Fassung veröffentlichen. Die Entscheidung erscheint ungewöhnlich, denn China gibt es nur rund 200 3D-fähige Leinwände. Stereoskopische Filme haben aber einen entscheidenden Vorteil: die staatliche Behörde für Film und Fernsehen hat 3D-Inhalte derzeit von der staatlichen Beschränkung ausgenommen. Ja genau, staatliche Beschränkung. Die sieht derzeit eine Limitierung auf 20 US-amerikanischen Filme vor- pro Jahr.

Das ist nicht nur Protektionismus der heimischen Filmindustrie, sondern heizt auch den Handel mit illegalen DVDs vom Schwarzmarkt an, da das Interesse an ausländischen Filmen bei der Bevölkerung durchaus besteht.

Ice Age 3 wäre nun der fünfte 3D-Film in China nach Bolt (mit einem Umsatz in China von 4,4 Mio. US-$) , Reise zum Mittelpunkt der Erde (10 Mio. US-$), Monsters vs. Aliens (4,7 Mio. US-$) und dem frisch gestarteten belgischen Animationsfilm „Fly me to the Moon“, die außerhalb der Kappgrenze gehandhabt werden. Auch Disney/Pixars UP wird in China als 3D-Fassung ab August 2009 laufen. Damit hat Hollywood die erlaubte Ausstrahlquote in diesem Jahr um 25% erhöht.

Was bedeutet: 3D-Filme eröffnen durch ihre Neuheit erweiterte Möglichkeiten entgegen staatlicher Beschränkungen. Das nenne ich erfolgreich!