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Was für ein Event! 88 Kinos in 5 Ländern zeigten gestern das welterste 3D-Konzert live! Und die Besucher waren sich einig: Die Fantastischen Vier lieferten einen fantastischen Gig ab. Das Steintor Varieté in Halle an der Saale war das perfekte Ambiente für ein Clubkonzert, was Musiker aufgrund des nahen Kontakts und der besonderen Atmosphäre schätzen. Und doch konnten zeitgleich 30.000 Personen parallel bei dem Fanta-Konzert dabei sein. Das Besondere am 3D-Kino-Livekonzert: man sit nicht Betrachter des Konzerts, sondern steht mit Smudo, Thomas D, AndY.psilon und Michi Beck auf der Bühne- so nah habt ihr eure Stars noch nie gesehen.

Doch wie bringt man eigentlich ein Konzert nicht als Film sondern zeitgleich und live in Kinos in ganz Europa? Dafür braucht man eine eine Menge Technik und umfangreiches Personal: zu den Musikern und Konzerttechnikern kam die gesamte 3D-Crew für Aufzeichnung, Bildregie und Übertragung dazu, insgesamt waren 125 Techniker an der Übertragung beteiligt.

Der führende europäische Satellitenbetreiber Eutelsat und die Tübinger BEWEGTE BILDER Medien AG Bilder AG übertragen das erste 3D Live-Konzert an Kinos. Dabei setzen die Partner das größte satellitengestützte digitale Kinonetzwerk Europas, das von Bewegte Bilder mit der notwendigen speziellen Technologie für die Übertragung von Live-Ereignissen in High Definition 2D und 3D sowie Digital Cinema Packages (DCPs, d.h. digitalisierte Inhalte) ausgerüstet wurde. Für die Signalübertragung nutzt Eutelsat den eigenen Satelliten ATLANTIC BIRD™ 3. Erstmals sind bei dieser 3D Liveübertragung Kinos aller Kinoketten aus Deutschland und Einzelhäuser an das Netz angeschlossen.

Für das Kinonetzwerk stellt Eutelsat die Technik und Satelliten-Übertragungskapazitäten (70 Mbit/s) bereit. Die Online-Überwachung und Kontrolle aller Übertragungen wird zentral durch das Network Operation Center des Eutelsat Partners und 3D Pioniers OpenSky gemanagt. BEWEGTE BILDER ist als Partner vor Ort für den reibungslosen Ablauf sowie für die Installation, Integration und Wartung der Infrastruktur in den Kinos verantwortlich. Zudem überwacht das Unternehmen die Übertragungen über die Web-basierte Lösung DirectCinema, unterzieht die Anlagen via Fernzugang einer täglichen Qualitätskontrolle und erbringt weitere Dienstleistungen. Hierzu gehört auch eine eigene End-to-End-Lösung für die Distribution digitaler Inhalte. Im Rahmen des 3D Live-Konzerts hat BEWEGTE BILDER im Vorfeld alle Verträge mit den Kinos und der Produktion geschlossen sowie die Distribution aller Promomaterialien koordiniert. Zudem koordiniert der Spezialist das Zusammenwirken von Produktion, NOC, Eutelsat und den angeschlossenen Kinos. Die stereoskopische Produktion vor Ort realisiert die Münchner KUK-Filmproduktion.

Die angeschlossenen Kinos wurden von BEWEGTE BILDER mit einem speziellen Satellitenempfangsgerät und einer Satellitenantenne ausgerüstet. Dieses Empfangsgerät hat zwei eingebaute Receiver, ein integriertes Entschlüsselungsmodul für die verschlüsselten Signale, einen Sensio® 3D Decoder für den 3D-Live Empfang, eine 750 GB Festplatte sowie zwei GBit Netzwerkanschlüsse zur Anbindung an einen Router und ein lokales Netzwerk. Damit lassen sich unverschlüsselte und verschlüsselte Live-HD-Inhalte in 2D und 3D sowie DCPs (Kinofilme, Teaser, Werbung, Kurzfilme etc.) zuführen. Beim Live-Empfang ist der Parallelbetrieb zweier Transponder auf einer oder auch auf unterschiedlichen Orbitalpositionen möglich, um über optimale Bandbreiten bzw. Redundanzen zu verfügen. Für die zugeführten DCPs erfolgt eine automatische Fehlerkorrektur. Eventuell fehlende Datenpakete werden online zugeführt. Die fertigen Datenpakete werden dann in der Regel über das lokale Netzwerk auf den Kino-Server aufgespielt.

Veranstaltet wurde die 3D Liveübertragung im Rahmen des Innovationsforums „3D Cinema und stereoskopische Medienproduktionen“ unter Leitung des Mitteldeutschen Multimediazentrums (MMZ). Eutelsat und Bewegte Bilder hatten bereits während des World-Cups im Sommer 2010 eine Reihe von Spielen live in 3D erfolgreich Kinos dieses Netzwerkes zugespielt.

So großartig ein Konzert ist – ohne Technik geht nicht!

Mehr über Eutelsat Communications

Eutelsat Communications (Euronext Paris: ETL, ISIN code: FR0010221234) ist die Holdinggesellschaft der Eutelsat S.A. Die Gruppe ist ein führender Satellitenbetreiber mit wirtschaftlich nutzbaren Kapazitäten auf 26 Satelliten. Deren Abdeckung erstreckt sich über den gesamten europäischen Kontinent, den Mittleren Osten, Afrika, Indien und wichtige Teile Asiens sowie Nord- und Südamerikas. Die Gruppe ist gemessen am Umsatz weltweit einer der drei größten Satellitenbetreiber. Die Satelliten übertrugen zum 30.Juni 2010 über 3.600 TV-Kanäle. Davon werden mehr als 1.100 Kanäle via HOT BIRD™ an über 120 Millionen Satelliten- und Kabelhaushalte in Europa, Nordafrika und den Mittleren Osten übertragen. Die Gruppe stellt darüber hinaus TV-Verteil- und Zuführdienste, Unternehmensnetze, IP-basierte Anwendungen wie High-Speed-Internetzugänge, Multimediadienste, Internet-Backbone-Anbindungen sowie Breitbandzugänge für maritime, terrestrische und Anwendungen in Flugzeugen bereit. Die Eutelsat-Breitbandtochter Skylogic vermarktet und betreibt über Teleports in Frankreich und Italien Dienste für Unternehmen, Kommunen, Behörden und Hilfsorganisationen in Europa, Afrika, Asien sowie in Nord- und Südamerika. Eutelsat Communications hat ihren Hauptsitz in Paris und beschäftigt fast 661 Experten aus 28 Ländern. Für weitere Informationen gibt es auf www.eutelsat.de

Mehr über BEWEGTE BILDER Medien AG:

BEWEGTE BILDER Digital Cinema ist ein Unternehmensbereich der BEWEGTE BILDER Medien AG, die seit 1992 integrierte Medienlösungen für Film- und Kino entwickelt. BEWEGTE BILDER Digital Cinema betreibt Mastering und Distribution von digitalen Kinofilmen und Alternativem Content sowie Systemintegration in Kinos. Hierzu verfügt das Unternehmen über den gesamten Workflow des Digital Intermediate, 2k-Farbkorrektur in Realtime und 3D sowie aller weiterführenden Schritte bis zur Auslieferung der Digitalkopien an die Kinos. Die Distribution der Inhalte erfolgt via Satellit, online oder festplattenbasiert. Auftraggeber sind zahlreiche namhafte Rechteinhaber und Produktionsfirmen aus dem In- und Ausland, sowie nationale und internationale Filmfestivals wie z.B. die Filmfestspiele in Berlin und Venedig. Im Jahr 2008 ging BEWEGTE BILDER Digital Cinema mit seinem Internetportal DirectCinema an den Start. Dieses fungiert als Verleih- und Distributionstool und ermöglicht Filmverleihern, Produzenten und Rechtsinhabern ihre digitalen Inhalte online zu disponieren und zu vertreiben. In der Fachpresse wurde die Plattform als Revolution angepriesen.

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3D- Megatrend made in Germany? Welches Potential steckt im stereoskopischen Kino und im 3D-Film für Deutschlands Kino- und Entertainmentbranche? Im Mitteldeutschen Multimediazentrum in Halles hat sich mit dem Innovationsforum „3D-Cinema und Stereoskopische Medienproduktionen“ Anfang diesen Jahres Deutschlands innovativste 3D-Denkfabrik formiert. Auf dem vom 27. -29. September 2010 stattfindenden Zukunftskongress „Forward2Business: Die Magie der dritten Dimension“ entwickeln 3D-Experten und hochkarätige Vertreter der Entertainment-Branche zukunftsfähige Modelle für den Einsatz von S3D. Das Fachpublikum kann sich noch auf für die wenigen Restplätze akkreditieren.

Als Brückenschlag zwischen wissenschaftlich-technischen und kreativen Forschungsprozessen sowie den regionalen Unternehmen, hat dieses Forum zu Fragen rund um 3D geforscht. Dabei stehen inhaltliche und qualitative Aspekte, neue Geschäftsmodelle und die Technologien im Vordergrund. „Forward2Business 2010: Die Magie der dritten Dimension“ wird auch das Thema des ersten von vier Panels sein, mit dem der Kongress am 27. September startet. Der zweite Tag wird sich mit Themen aus der Filmwirtschaft (Panel 1: Die Revolution frisst ihre Kinder: Wirtschaftswunder 3D oder Büchse der Pandora?) und Musikwirtschaft (Panel 2: Popcorn und Brille: Neue, innovative Konzepte für die Musikbranche) sowie mit TV & Zukunftsvisionen (Panel 3: Home-Entertainment 2020 – Wie geht’s weiter mit der dritten Dimension?) beschäftigen. Am dritten Tag werden die Experten den 3D-Tüv diskutieren: „Innovationen sichern: Qualität und Gütesiegel für die dritte Dimension“. Als Gäste auf dem Podium werden unter anderem erwartet: Thorsten Koch, Geschäftsführer des Constantin Film Verleih, Thomas Menne, Geschäftsführer der Walt Disney Pictures Studios Motion Pictures Germany, Corinna C. Poeszus, General Manager bei der Universal Publishing Production Music Germany, Alexander Thies, Vorstandsvorsitzender der Allianz Deutscher Produzenten sowie Andreas „Bär“ Läsker, Bandmanager der Fantastischen Vier, um nur einige zu nennen.

Die Besucher des Zukunftskongresses erwartet geballte Innovationskraft: 200 ausgewählte Medienmanager, kreative Vordenker und 3D-Experten werden die Ergebnisse aus einer übergreifenden Arbeit des Forums mit führenden Vertretern der Unterhaltungsbranche, Wirtschaft und Forschung debattieren und analysieren. Die Steering-Group stellt die Ergebnisse ihrer Arbeit als ShowCase vor, präsentiert technologische Innovationen und diskutiert neue Impulse für die weitere Vernetzung der Verwertung. Bei einer begleitenden Innovationsmesse werden neueste technische Produktentwicklungen gezeigt und mit ihren Möglichkeiten präsentiert. Und eines ist sicher: wer dann immer noch eine Anaglyph-Brille zückt, wird der Stadt verwiesen. 😉

Natürlich gehört zum Kongress auch ein gemütliches Get-Together, was in Halle gleich mit einer Weltpremiere verbunden ist: Das Abendprogramm startet am ersten Tag mit einer After-Business-Party mit Livemusik und Gala-Dinner. Am 28. September 2010 findet dann eine faszinierende Weltpremiere statt: Zum ersten Mal wird live und in 3D ein Konzert in bis zu 100 Kinos in Deutschland, Österreich und der Schweiz übertragen. Die erfolgreichste deutsche Hip-Hop-Band „Die Fantastischen Vier“ kommt dazu nach Halle und ist bereit, in neue Dimensionen aufzubrechen: das Fanta 4 3D-Live-Konzert!

Termin: 27. bis 29. September 2010
Ort: Mitteldeutsches Multimediazentrum Halle/Saale
Online-Anmeldung zum Innovationskongress an: Zur Anmeldung


Weitere Informationen sind erhältlich auf der offiziellen Webseite des Innovationsformums unter www.3dinnovationsforum.de

Im Rahmen des 3D Innovationsforums, das unter der Leitung des Mitteldeutschen Multimediazentrums (MMZ) in Halle durchgeführt wird, realisierte die MotionWorks zusammen mit Post Republic einen stereoskopischen Trailer für ein Kino-Live-Erlebnis der besonderen Art. Am 15. Juli 2010 geben Die Fantastischen Vier in Halle an der Saale ein Sonderkonzert, das live in fast 100 Kinos im deutschsprachigen Raum übertragen wird. Die Besonderheit: Die Kino-Zuschauer erleben die älteste deutsche Hip-Hop-Band (natürlich trotzdem in aktueller Frische) in stereoskopischem 3D. Der Trailer zur Konzertübertragung ist seit dem 15. Juni in allen teilnehmenden Kinos zu sehen, DigitaleLeinwand.de brachte ihn exklusiv für euch ins Netz.

Der Teaser zeigt dem Zuschauer eine fantastische Welt, die durch einen stereoskopischen Realdreh geschaffen und mit digitaler CGI-Animation kombiniert wurde. Im Promo-Trailer fährt eine Kamera durch eine 3D-Welt, die nach der Vorlage des CD-Covers des neuen „Fantastischen Vier“-Albums “Für Dich Immer Noch Fanta Sie” gestaltet wurde, musikalisch umrahmt durch den ersten Titel „Wie Gladiatoren“. Zum Schluss trifft sie auf die Fantastischen Vier, die das Live-Konzert in S3D im Kino ankündigen.

Die Kamerafahrt wurde mit dem CGI-Modelling und Animations-Programm „3ds Max“ (auch bekannt als „3D Studio Max“)nachgebaut. Dazu mussten alle Elemente des Covers freigestellt und teilweise nachgebaut beziehungsweise nachgemalt und animiert werden. Das 3D-Programm ermöglicht optische Anpassungen, die die Elemente in der Stereoskopie realistischer aussehen lassen. So werden zum Beispiel 2D-Objekte auf 3D-Körper projiziert. Lichteffekte werden später in der Postproduktion hinzugefügt.

Die größte Herausforderung bei der Kombination von Realdreh und Animation lag für das MotionWorks-Team darin, sich auf gemeinsame Einstellungen für den Übergang zu einigen. Da es sich dabei um völlig unterschiedliche Techniken handelt, gab es viele Hürden zu überwinden, um schließlich ein einheitliches Bild mit homogenen stereoskopischen Effekt zu erzielen.

Für MotionWorks ist die CGI-Animation im dreidimensionalen Raum kein Neuland. Schon 2003 produzierte die Firma aus Halle Teile der Animation ihres Kinospielfilms „Globi und der Schattenräuber“. Später folgten CGI-Bearbeitungen beim Fernsehfilm „Die Hollies“ (Saxonia Media), den Spielfilmen „Lauras Stern und der geheimnisvolle Drache Nian“ sowie bei „Mullewapp – Das große Kinoabenteuer der Freunde“. Erste stereoskopische Erfahrungen konnte MotionWorks bereits mit ihrem „Marco Polo“-Trailer und der stereoskopischen Präsentation von „Paper Bag Girl“ beim Internationalen Trickfilmfestival in Stuttgart sammeln. „Seit ‚Avatar’ und ‚Alice im Wunderland’ boomt das stereoskopische Kino. Die Arbeit an dem Trailer ist somit auch ein Schritt in Richtung Zukunft“, sagt Tony Loeser, Geschäftsführer von MotionWorks.

Die Idee zur Produktion des Teasers entstand in der sogenannten Steering Group, die unter der Leitung des Mitteldeutschen Multimediazentrums (Projektleiter Alexander Schaefer) das Innovationsforum steuert. MotionWorks hat unter der Führung von Producer Igor Fürnberg und Geschäftsführer Tony Loeser maßgeblich an Konzept, Layout und Animatic – die Grundlage für den Realdreh – mitgewirkt, zusammen mit dem MMZ und Post Republic.

Zwar ist der Trailer im Netz nur in 2D zu sehen, wer aber im richtigen 3D-Kino sitzt, erlebt ihn auch in voller stereoskopischer Pracht. Fanta-Sie-tastisch!

Alle Infos zum Konzert gibt es unter http://www.digitaleleinwand.de/fanta-4-3d-livekonzert

Und: der Vorverkauf läuft- sichert euch jetzt die Tickets für das 3D-Live-Konzert!

Nach den ersten Entdeckungen des stereoskopischen 3D-Film-Zeitalters setzte James Camerons „AVATAR- Aufbruch nach Pandora“ Maßstäbe nicht nur an der Kinokasse, sondern definierte erstmal den Standard für das 3D-Kino. Und es gibt diverse Stolpersteine, die der Stereographer zusammen mit Regisseur und Kameramann hoffentlich löst, von der Tiefenebene der Untertitel bis zu Schärfeverlagerungen innerhalb einer Szene. Das absolute Negativbeispiel der neueren 3D-Film-Geschichte, Louis Leterriers Remake von „Kampf der Titanen“, zerstörte nicht nur einen spannenden 3D-Filmgenuss, sondern entfachte auch wieder die Diskussionen um schnelles Geld mit dem 3D-Hype auf Kosten der Qualität.

Und wie es mit Hypes so ist, derzeit hängt sich jeder dran. Von der kommenden BILD-Zeitung in 3D, dem Boom der 3DTVs, den aufgrund nicht annehmbarer Qualität geplatzten 3D-Viewings der Fußball-WM in Südafrika- jeder will derzeit Geld verdienen, und nimmt in Kauf, dass aufgrund schlechter Qualität das gesamte Thema S3D zu Disposition steht.

Es gibt reichlich Handlungsbedarf: Angefangen von gehuschten nachträglichen Konvertierungen wie Clash of the Titans (und wir werden im nächsten Jahr noch diverse Konvertierungen sehen), dem Aufreger der Dimension 3 in Paris, der 3D-Fernseher von Samsung, der automatisiert 2D-Inhalte in 3D-Bilder – on the fly und in entsetzlicher Qualität- konvertiert, anaglyphe Schrecken jeglicher Art und auch Kinos, die zerkratzte oder schmutzige Brillen ausgeben und ihren 3D-Projektor einfach nicht korrekt bedienen können.

Anlässe gibt es genug, aber wie löst man diese Probleme. Das Innovationsforum in Halle erreichte bereits mit seinem Kickoff diese Diskussion und bietet heute einen Workshop zum Themenfeld mit drei Panels. Im ersten Block wird es die Goldenen Regeln der Stereoskopie gehen, man möchte die Grundlagen eines guten S3D-Films festhalten. Nicht dass wieder Journalisten mit Kenntnissen aus den 80ern über Anaglyphbrillen und Kopfschmerzen sprechen. Der Filmemacher soll Anlass für eine Diskussion des Films geben, nicht um schlechte Kamera- oder PostPro-Arbeit. Eigentlich handelt es sich um spannende Zeiten, alle Regisseure lernen derzeit ein neues Kapitel ihres Handwerks- und schaffen eine neue Form- und Bildsprache. Schön, wenn ich zukünftig darüber lesen darf.

Der zweite Block beschäftigt sich dem 3D-TÜV fürs Kino: zu dunkle Bilder, Farbverfälschungen oder Unschärfen dürfte jeder bereits gesehen haben. Für mich gibt es noch eine Menge anderer Ärgernisse in den den 3D-Kinos: zerkratzte oder schmutzige Brillen, vergessene Vorfilme, intransparente Preisstrukturen, Brillenkaufzwang, miserabel justierte Doppelprojektionen, ausgefallene Previews aufgrund fehlerhafter KDM-Schlüssel (siehe auch den Artikel Fuck 3D).

Im dritten Block des heutigen Workshops widmet sich den Kleinsten. Die gesteigerte Immersion bei 3D-Filmen ist für Kinder durchaus von Bedeutung. Plötzlich frisst in Ice Age 3 der Tyrannosaurus Rex nicht nur das Faultier, sondern bedroht auch, aus der Leinwand entgegengestreckt, das Publikum. Family-Entertainment ist ein beliebtes Anwendungsfeld für 3D-Filme, eine erste Studie über die Wirkung auf Kinder wurde gerade von der HFF in Potsdam fertiggestellt. Erfordern 3D-Filme andere Empfehlungen bei der Freiwilligen Selbst-Kontrolle (FSK)?

Gerade bei 3D-Filmen, die einen großen Wert auf das optische Erleben des Films setzen, fallen optische Fehler deutlich auf. Statt eines „TÜVs“, also einer technischen Überwachung, favorisiere ich hingegen ein Gütesiegel, das den Einsatz von 3D nicht nur unter technischen, sondern auch unter gestalterischen und Erleben-Aspekten betrachtet. Wichtig ist der 3D-Genuss für den Zuschauer- und der sollte unabhängig von der eingesetzten Technik und der Projektion im jeweiligen Kino immer optimal sein. Mit meiner Bewertung der 3D-Filme innerhalb der Filmprofile biete ich das auf DigitaleLeinwand.de ja in kleiner Form an, getrennt nach filmischen Genuss (denn auch ein schlechter Film wird durch den Einsatz von 3D kein gutes Werk) und der 3D-Bewertung.

Ich hoffe, dass sich heute in Halle ein paar engagierte Mitstreiter für das Thema finden und angeregt über die Organisationsform diskutiert wird. Apropos: Welche Notwendigkeit seht ihr für ein 3D-Gütesiegel? Welche Punkte sollten unbedingt bei der Bewertung berücksichtigt werden? Ich freue mich auf eure Meinung.

Da Berlin und München in der Filmbranche anscheinend zu sehr mit sich selber beschäftigt sind, präsentiert sich Halle an der Saale als lachender Dritter mit angehendem 3D-Kompetenzzentrum in Deutschland. Nachdem es am schon am 30. April einen erfolgreichen 3D-Rundumblick beim Kickoff zum „Innovationsforum 3D-Cinema und Stereoskopische Medienproduktionen“ im Mitteldeutschen Multimedia Zentrum Halle gab, werden nun praktische Workshops angeboten.

Thema der ersten Veranstaltung am 8. Juni ist „S3D-Campus – Neue Produktionsanforderungen am Beispiel stereoskopischer Filmaufnahmen“. Stereoskopischer 3D-Film stellt neue Anforderungen an Bildaufbau und -gestaltung. An einer professionellen 3D-Mirror-Rig-Kamera werden die spezifischen Anforderungen, die bei der S3D-Aufnahme zu berücksichtigen gezeigt und den Teilnehmern genügend Möglichkeiten eingeräumt, sich selbst auszuprobieren. Anhand einer Beispielszene werden Grundbegriffe der stereoskopischen Darstellung, Aufbau und Einrichtung der Technik erklärt, sowie gestalterische Optionen aber auch potentielle Fehlerquellen erklärt. Darüber beschreibt der Workshop die neue wichtige Produktionsschnittstelle, die der Stereographer einnimmt, um eine S3D-Produktion erfolgreich durchführen zu können.

Als Referent für den Workshop konnte Michael Laakmann gewonnen werden. Er arbeitet seit 2001 in den Bereichen Werbung, Musikclip, Image-, Kurz- und Kunstfilm. Als Director of Photography gewann er 2009/10 unter anderem 3x Gold beim 21. CoporateFilmfestival in Stuttgart.

Profis only: Dieser Workshop spricht vor allem alle erfahrenen Filmemacher an, insbesondere Kameraleute, Cutter, Produktions- und Herstellungsleiter, aber auch Regisseure und Stoffentwickler. Der Workshop baut auf bereits vorhandenen umfangreichen technischen Grundkenntnissen der Filmaufnahme auf und deshalb für Studenten und Anfänger nicht geeignet.

Die Teilnahme ist kostenfrei, die Anmeldung ist allerdings verbindlich und nicht übertragbar. Anmelden kann man sich ganz einfach über ein Online-Formular. Mehr Informationen gibt es auf der Webseite des 3D-Innovationsforums http://3dinnovationsforum.de.

Foto @ Michael Laakman

Die Veränderung des Kinomarktes durch stereoskopische 3D-Filme lässt sich auch durch Skeptiker nicht mehr wegdiskutieren. Neue Möglichkeiten durch die Digitalisierung wollen entwickelt werden, genau wie alternative 3D-Inhalte oder 3D-Arthaus-Produktionen. Die Technik ist nur ein Vehikel um interessante Inhalte zu produzieren, und Deutschland soll dabei kein Entwicklungsland bleiben.

Das frisch gegründete „Innovationsforum 3D-Cinema und stereoskopische Medienproduktion“ mit Sitz in Halle/Saale hat sich die Bündelung der regionalen Kompetenzen als Ziel gesetzt, um nicht nur neue Inhalte zu generieren, sondern auch einen neuen Wirtschaftszweig zu erschließen und zu fördern. Angesiedelt ist das Innovationsforum im Mitteldeutschen Multimediazentrum (MMZ) – Sachsen-Anhalts wichtigstes Instrument der Medienwirtschaftsförderung. Im MMZ sitzen derzeit über 40 Unternehmen der Medienwirtschaft, darunter namenhafte internationale Produzenten, Spielentwickler und Dienstleister.

Die 13-köpfige Steering-Group des Forums besteht unter anderem aus Vertretern der Universität Halle, dem MDR, der KUK Filmproduktion, Post Republic, MotionWorks, dem Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut, Cine Project, sowie Vertretern von Technik- und Werbeagenturen.

Unterstützt wird das Innovationsforum vom Bundesministerium für Bildung und Forschung durch die Initiative Unternehmen-Region. Und man ist offen für den Dialog: Anlaufpunkt ist die frisch veröffentlichte Webseite des Innovationsforums unter http://www.3dif.de. Natürlich gibt es einen Newsletter, der regelmäßig über aktuelles informiert. Im angegliederten Forum werden alle 3D-Inhalte diskutiert, von der Technik über 3D-Events bis zu 3DTV.

Auf ein paar Veranstaltungen möchte ich noch hinweisen: am 30. April findet das Kick Off zum Innovationsforum statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung erforderlich. Ziel ist ein Überblick über das wirtschaftliche Potential und ein Einblick in aktuelle  Produktionen und Projektarbeiten. Erste Trendanalysen für ein Übergreifen der Stereoskopsichen Produktpräsentationen auf die Marktsegmente Werbung, Games und Mobil werden durch führende Köpfe dieser Bereiche vorgestellt. Drei Panels werden angeboten:

  • Panel 1: The Magic World of 3D-Movies: Wirtschaftswunder oder Eintagsfliege?
  • Panel 2: Regionale 3D-Kompetenzen oder David gegen Goliath?
  • Panel 3: Weitere Geschäftsperspektiven und Potentiale oder Forward 2 (the next)Business

Vom 14.- 16. Juli 2010 veranstaltet das Innovationsforum einen Zukunftskongress. In einem S3D-ThinkTank werden sich die Entscheider der Kino- und Filmbranche sowie der Musik-, Werbe- und Gamesbranche treffen, um die regionale Kompetenz in Sachsen-Anhalt kennen zu lernen. Es werden die Arbeitsergebnisse der Steering-Group als ShowCase vorgestellt, technologische Innovationen präsentiert und neue Impulse für die weitere Vernetzung der Verwertung diskutiert. Bei einer begleitenden Innovationsmesse werden neueste technische Produktentwicklungen vorgestellt und mit ihren Möglichkeiten präsentiert. In einer Deutschlandpremiere wird darüber hinaus eine einzigartige Live-Übertragung das Know-how des Innovationsforums und der Region Mitteldeutschland „zum Greifen“ sichtbar werden. Auch diese Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Online-Anmeldung für den Kongress ist hier möglich.

Und im Zeitraum Mai bis Juni 2010 werden vom Innovationsforum Workshops zu den Themen Filmgestaltung, Geschäftsbereiche und 3D-Wirtschaftskompetenz angeboten. Die Teilnahme ist ebenfalls kostenfrei, aber auf 20 Personen begrenzt. Die Themen:

  • Neue Produktions- und Gestaltungsanforderungen bei der Produktion stereoskopischer Film- und Medienerlebnisse
  • Neue Technologien und Geschäftsbereiche stereoskopischer Medienproduktionen
  • Perspektiven eines regionalen 3D-Kompetenzbündnisses und die weitere Profilierung einer gemeinsamen 3D-Wirtschaftskompetenz

Ich gratuliere dem Innovationsforum zur Gründung und wünsche eine stets anregende Diskussion! Sicherlich wird es auch verschiedene Möglichkeiten geben, um mich inhaltlich einzubringen und mit zu diskutieren. Ich freue mich auf gemeinsames Lernen und Erleben in größtmöglicher Tiefe! 😉