Unter dem Titel „Digitale Welten – Reine Technik oder künstlerische Chance“ beginnt heute das 24. Filmsymposium in Mannheim. Vom 23. bis 25. Oktober 2009 fällt im kommunalen Kino Mannheims, dem „Cinema Quadrat“, der Blick in „Digitale Welten“ und die Stellung der Grundfrage, ob es sich dabei nur um technische Innovationen handelt oder es inhaltliche und/oder ästhetische Veränderungen gibt. Oder anders: Die Zukunft des Kinos wird mit „Hello Pixel, Goodbye Grain?“ begrüßt aber auch in Frage gestellt – mit sieben Vorträgen, sechs Filmprogrammen, drei Werkstattberichten und zwei Diskussionsrunden mit vielfachen Perspektivenwechseln.

Gibt es Ansätze einer neuen Filmsprache oder wird die alte nur schneller „gesprochen“? Müssen virtuelle Welten auch immer digital dargestellt werden? Bleibt die digitale Filmsprache in der Nachahmung der „Wirklichkeit“ verhaftet, oder gelingt ihr ein Vorstoß in bisher unbekannte Regionen? Fragen, die wir stellen und vielleicht im Laufe des Symposiums beantworten wollen!
Gleich im Eröffnungsvortrag mit „Der Angriff der Killer-Pixel“ stellt der Berliner Filmkritiker Rüdiger Suchsland Überlegungen zu einer Kulturgeschichte der Digitalisierung im Hinblick aufs Kino an. Nils-Julian Bürker von BEWEGTE BILDER MEDIEN AG aus Tübingen referiert über die Erzeugung und die Wahrnehmung bewegter Bilder im digitalen Film in seinem Vortrag „Kunst oder Künstlichkeit?“. Rolf Coulanges, Director of Photography, unterzieht die unterschiedlichen Produktionsprozesse bewegter Bilder aus der Sicht eines Kameramannes eine genaue Qualitätsanalyse und fragt nach, ob nicht eben die Mobilität und Verfügbarkeit des Bildes seine Erscheinung bzw. Wahrnehmung heute mehr als die Ästhetik prägt. Ivo Ritzer, Mainzer Filmwissenschaftler, richtet den Blick auf hybride Räume und das digitale Kino in Hongkong. Ernst Schreckenberg, Medienwissenschaftler aus Paderborn, lenkt die Aufmerksamkeit auf Hollywood und die visuelle Bereicherung durch die Digitalisierung im Blockbusterfilm in seinem Vortrag „Die Sinnlichkeit der Schärfe“.

Das Mannheimer Filmsymposium schafft in den drei Oktobertagen in seiner nun schon 24-jährigen Tradition einen dichten konzentrierten Raum, in dem Neues gehört, Überraschendes entdeckt und gesichtet und im Anschluss diskutiert werden kann. Die Werkstattberichte im Symposiums-Programm sind hochaktuell. Mit den Filmen BenX (R: Nic Balthazar BEL/NED 2007), Tracey Fragments (R: Bruce McDonald, CAN 2007), Redacted (R: Brian de Palma, USA 2007) und Waking Life (R: Richard Linklater, USA 2001) kann der Symposiumsbesucher zudem völlig unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten der digitalen Aufnahme oder Verarbeitung auf der Leinwand erleben.

Das vollständige Programm befindet sich hier.

DigitaleLeinwand wünscht ein fantastisches Symposium!

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