Prince of Persia – Desert Challenge: Kampf des Titanen mit den Schlangen

Die Götter sind nicht immer gnädig: als der Titan Atlas gegen seine Chefs rebellierte, war ihm vermutlich nicht klar, dass das auch Auswirkungen auf unseren heutigen Tag 3 der Desert Challenge haben wird. Zur Strafe gegen seinen Aufstand luden die Götter dem armen Atlas den Himmel auf die Schultern, den er von nun an tragen sollte. Doch schließlich ergab er sich seiner Last und bat darum versteinert zu werden. Die Götter verwandelten ihn in ihrer Gnade in das Atlas-Gebirge, das sich in drei Gebirgsketten durch Marokko zieht. Und auch heute noch den Himmel trägt, wie unsere Tageschallenges in Ait Benhaddou und Ouarzazate zeigen sollten.

Holiday-Autos hat uns für die Tour Allrad-Geländewagen zur Verfügung gestellt, deren Nutzen wir heute zu schätzen lernen. Gut ausgerüstet mit dem Navigationssystem von Mio konnten wir sicher die Medina durch die engen Gassen verlassen und nicht nur die erwachende Stadt, sondern auch den quirligen Morgenverkehr bestaunen. Mit Hammeln vollbepackte Mopeds liefern sich ein Wettrennen mit den Mopeds, die Schulkinder drängen zum Unterricht. Vorbei an den neu gebauten Stadtvillen und Golfplätzen (links für die Wohlhabenden, rechts für den König) zieht es uns 200 km südöstlich von Marrakesch.

Wir folgen dem Weg aus der Stadt, die Landschaft verändert sich. Von steinigen kargen Flächen, auf denen Ziegen mühevoll das letzte Grün knabbern, über imposante Kieferwälder und immer wieder Bergen mit steinigen oder grünen Tälern, mal tiefrot, mal grau, manchmal vom Wasser erodiert. An den Straßenrändern immer wieder die bekannten Kakteen mit den orangenen bis roten Kaktusfeigen, die man auch bei uns manchmal auf dem Markt zu haben sind. Von den Straßenrändern springen plötzlich Einheimische mit kleinen Felsen in der Faust auf die Fahrbahn. Doch keine Sorge, es sind Verkäufer, die ihre Mineralien und Fossilien zum Verkauf bieten, aufgeschnittene Drusen mit Kristallen wie Quarze oder Amethysten. Manchmal etwas zu farbenfroh geraten, aber der Händler versichert empört die Echtheit der Schmucksteine.

Doch wer dachte, dass die Fotochallenge das große Abenteuer des Tages wird, hat die Serpentinen durch den mittleren Atlas deutlich unterschätzt. Mit unseren Pajero-Geländewagen (ja, ich weiß, was das Wort auf Spanisch bedeutet…) liegen wir glücklicherweise sicher auf der Straße. In Haarnadelkurven schrauben wir uns die Serpentinen hoch, das Mio-Navi lässt auf der Karte die Schrauberei schon ahnen! Immerhin gibt es zehn Berge über 4000 Meter im mittleren Atlas, so verwundert es auch nicht, dass irgendwann in einem kleinen Dorf eine Schranke mit der Hinweis auf die Schneegrenze den Weg sperrt. Zwar ist es in dieser Jahreszeit noch zu früh für Schnee, wie sich diese Bergtour allerdings mit rutschigen vereisten Straßen anfühlt, möchten wir eigentlich gar nicht wissen. Denn die Fahrbegrenzung ist mehr eine Markierung und die Abhänge sind gewaltig, dafür auch die Aussicht hervorragend.

Warum nur der Weg über den versteinerten Titanen durch so viele Serpentinen führen muss! Ich bin mir nicht sicher, ob es am Thunfisch-Sandwich oder den Helgolandfahrt-ähnlichen Serpentinen in Kombination mit dem von den um die Ecke rasenden einheimischen LKW-Fahrern auferlegten Fahrstil lag. Doch empfiehlt es sich immer, genügend Abstand zum Vordermann zu halten, falls dem mal schlecht werden sollte und sich spontan bei voller Fahrt aus dem Seitenfenster übergeben muss. Spart Reinigungsmittel auf der Frontscheibe! 🙂

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