Digitale Wirklichkeit: Digitales Reshaping von Schauspielern in Filmsequenzen

Vorbei die Zeiten, wo sich ein Schauspieler das richtige Gewicht draufgefuttert oder eben angehungert hat, um der Geschichte im Film ein passendes Äußeres zu geben. Was Robert de Niro oder Tom Hanks einen Oscar einbrachte, wird heute elegant durch digitales Warping erledigt. Das Max Planck- Institut für Informatik hat ein digitales System zur Manipulation von Körperform und Proportion von menschlichen Schauspielern in Filmsequenzen geschaffen. Im Videomaterial werden die Körpereigenschaften des Schauspielers anhand von morphbaren 3D-Modellen verwandelt, die durch Laserscans einer Vielzahl von echten Personen angefertigt wurden. Der Algorithmus kombiniert nun die zeitliche mit der räumlichen Ebene des Modells mit dem Videomaterial des Schauspielers, und gibt ein gewarptes Videobild in allen Filmframes zurück.

So kann nicht an der Statur eines Körpers die Höhe, das Gewicht oder die Muskularität geändert werden- ganz einfach per Schieberegler. Wie einfach und überzeugend das System funktioniert, zeigt dieses Demonstrations-Video:

Mehr Informationen inklusive Forschungs-Paper gibt es auf der offiziellen Webseite des MPI: http://www.mpi-inf.mpg.de/resources/MovieReshape

Würde das im echten Leben funktionieren, hätten alle Frauenzeitschriften ein Abo auf das Tool. Und die Männerzeitschriften vermutlich genau wie die Herrenmagazine auch…

2 Kommentare
  1. Dany
    Dany sagte:

    Hat diese Technologie mal wieder Anwendung gefunden? Wenn ja, wo? In Computerspielen wäre das auch ein sehr cooles Feature. Wenn man jedes Model, in einem Spiel modifizieren könnte.^^

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    • Gerold Marks
      Gerold Marks sagte:

      Hi Dany, schwer zu sagen, ob in den heutigen Trickkisten genau diese entwickelte Technik drin steckt. Digitale Stuntdouble finden sich in jedem Actionfilm, verstorbene Schauspieler wie Paul Walker (Fast & Furious 7) und Philip Seymour Hoffman (Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2) mussten für ihr finales Filmprojekt nochmal zum Einsatz kommen. Auch digital verjüngte Schauspieler sind immer mal wieder im Kino zu sehen, wie Jeff Bridges in TRON:Legacy, Arnold Schwarzenegger in Terminator:Genisys oder Michael Douglas in Ant-Man. Bei der Simulation von Personengruppen, sogenannte Crowd Simulation, findet das Prinzip des Verfahren ebenfalls Anwendung: digitale Avatare mit unterschiedlichen Kombinationen von Eigenschaften. Und das findet man in Filmen mit großen Schlachten häufig (z.B. „Hobbit“-Trilogie), oder bei der Simulation von vollen Fußballstadien (z.B. The Dark Knight Rises). Und definitiv auch in Games.

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