Auch die Horror-Franchise Final Destination setzt auf ein dreidimensionales Erlebnis. Der vierte Teil unter dem Titel „Death Trip“ lässt nach bewährtem Muster alle entkommenen Opfer eines Autorennens nach und nach doch den Tod finden. Die Frage ist also weniger WER stirbt, sondern WIE er oder sie ums Leben kommt. Regie führt David R. Ellis, der bereits den zweiten Teil der Reihe umgesetzt hat

Der Horrorfilm startet in Deutschland am 3. September 2009. Natürlich in ausgewählten Kinos als stereoskopische 3D-Fassung. Trailer und Co gibt es noch nicht, auch die offizielle Webseite ist noch gähnend leer. Aber das Filmplakat mit lustigem Wortspiel wurde frisch veröffentlicht. Creepy, aber erstaunlicherweise ohne Hinweis auf 3D!

Poster Final Destination: Death Trip

Poster The Final Destination - © Warner Bros.

Wie Heise berichtet, hat das Kino-Center in Nastätten seinen vollständig digitalen Betrieb aufgenommen. Es ist zwar nicht wie beschrieben das erste volldigitale Kino, da es schon kleinere Kinos mit rein digitaler Projektion gibt (z.B. die Astor-Filmlounge in Berlin), aber das gesamte Kino-Center mit seinen drei Sälen Royal, Roxy und Cherie wird nun digital bespielt. Das neue Zeitalter wurde zum Start des Horrorfilms My Bloody Valentine 3D eingeläutet. Und das Programm glänzt mit einer kompletten 3D-Reihe, auch Reise zum Mittelpunkt der Erde, Bolt, Monsters vs. Aliens und Oceans Wonderland 3D stehen auf dem Spielplan.

voll digitales Kino-Center in Nastätten

voll digitales Kino-Center in Nastätten

Kinobetreiber Ralf Holl hat seine Vorführräume mit 1600C-DLP-Projektoren von NEC ausgestattet, die natürlich DCI-konform sind. Die 4-KW-Lampen erzeugen einen Lichtstrom von bis zu 17.000 Lumen, die Auflösung liefert 2K, was für die vorhandene Leinwandgröße von knapp 50 qm absolut ausreichend ist. Die Filme werden von DoReMi-Kinoservern mit jeweils 1,9 Terabyte Plattenkapazität abgespielt. Für die stereoskopischen Vorstellungen kommt das XPAND 3D- System zum Einsatz.

Nun ist das Kino-Center kein Metropolen-Multiplex, sondern liegt in einer Kleinstadt mit 4000 Einwohnern. Aber gerade für diese Kinos, die als örtlicher Kinoalleinversorger oft einen Mix des aktuellen Filmprogramms spielen, ist die Umstellung auf digitale Inhalte einfach- und vor allem sinnvoll. Alle großen Verleiher liefern das aktuelle Programm auch als digitale Fassung aus. Im Gegensatz zu den analogen Kopien, die aufgrund der Kosten von 800-1000€ vom Verleiher nach einem Rollout-Plan distribuiert wurden. Gerade kleine Kinos hatten hier oft das Nachsehen, wollten die Verleiher doch lieber in großen Kinos größerer Städte spielen, um den erforderlichen Umsatz zu generieren. Die kleinen Kinos haben mitunter erst nach Monaten eine Kopie erhalten, was sicherlich nicht besucherfördernd war. Nun sind die Festplatten der digitalen Version schon zum Filmstart erhältlich, können auf den Server übertragen und zurückgeschickt werden. Auch entgeht das Kino späteren Engpässen: sollte ein deutschlandweiter Rollout verabschiedet werden, kann es nicht nur zu Engpässen bei Servern, Projektoren und anschließenden Technikern kommen. Wenn ein Großteil der deutschen Kino digitalisiert ist, werden analoge Filmkopien aufgrund sinkender Mengen teurer. Was die Verleiher sicherlich nicht motiviert mehr davon zu produzieren. Und ob die wenigen Filmrollen dann in Kleinstadt-Kinos geschickt werden, dürfte fraglich sein.

Das Kino-Center in Nastätten steigt also in einer frühen Phase in das digitale Kinogeschäft ein, viele Kinobetreiber warten noch ab, bis eine Finanzierung geklärt ist. In Nastätten kann man sich hingegen schon über digitales Kino und stereoskopische Filme freuen. Und auch über einen neuen Geschäftszweig- die Werbung ist nun ebenfalls digital. Das ermöglicht einen Umstieg der regionalen Werbung von Dias auf animierte Bilder oder auch Filme- analog bisher aufgrund der Produktionskosten für viele regionale Werber eher undenkbar.

Wer im Taunus wohnt, sollte am Pfingstwochenende mal zu den „Vormittagen der offenen Tür“ vorbeischauen. Ralf Holl und sein Team gewähren Einblicke hinter die Kulissen und in die Vorführräume. Natürlich werden auch die neuen digitalen Errungenschaften präsentiert und kostenlose Trailershows in 2D und 3D vorgeführt. Ich bin mir sicher, dem Publikum gefällt’s. Genaue Informationen gibt es auf der Webseite.

Digitale Leinwand sendet die besten Glückwünsche zum digitalen Neustart nach Nastätten!

Freunde der computeranimierten Spielfilme wissen es schon lange: Toy Story wird dreidimensional. Nicht nur, dass die ersten beiden Teile aus den Jahren 1995 und 1999 in eine stereoskopische Fassung konvertiert werden, die Fortsetzung der Franchise wird gleich für 3D produziert, Regie führt Lee Unkrich. Wir müssen uns aber noch ein wenig gedulden, die Wiederaufführung von TS1 und TS2 startet in Deutschland am 27. Mai 2010, Premiere für TS3 ist bei uns der 30. September 2010.
In der Werbung zum aktuellen Disney/Pixar-Film UP wurde der erste Teaser für Toy Story 3 veröffentlicht. Und natürlich hier:

Twitter etabliert sich im digitalen Filmmarketing: nach dem Alternate Reality Viral Game auf Twitter veröffentlicht Sony Pictures zum Kinostarts von „Terminator Salvation“ Bildhintergründe für den eigenen Twitteraccount [Update: Link entfernt, da nicht mehr gültig]. Um den vierten Teil der Terminator-Franchise weiter zu bewerben, kann man aus 13 unterschiedlichen Hintergründen wählen: neben den vier Helden gibt es auch vier Terminatoren zur Auswahl, außerdem die fünf zu erspielenden militärischen Ränge des vorangegangenen Twittergames Resistance 2018.

Twitter-Hintergründe für Terminator Salvation

Twitter-Hintergründe für Terminator Salvation

Genügend Platz für Identifikationen mit den Guten oder den Bösen oder Ausdruck des eigenen Erfolges. Damit wird gegenüber einem Question&Answer-Twittergame wie bei Illuminati eine höhere Anschlussfähigkeit erreicht. Neben den Bildmotiven gibt es noch Hinweise zum Kinostart und zur offiziellen Filmwebseite. Und da nicht in jedem ein Designer steckt, werden gleich noch die passenden Hexadezimalcodes zur Anpassung der Farben der einzelnen Twitterbestandteile an das Corporate Design mitgeliefert.

Farbcodes Twitteraccount-Anpassung

Farbcodes Twitteraccount-Anpassung

Mit Filmstills gestaltete Hintergründe für Social-Media-Portale wie MySpace und Co. gibt es schon länger von den Verleihern, Warner Bros. lieferte erstmals passende Twitterhintergründe zum Film „Watchmen“. Die Idee ist also nicht ganz neu, aber durchaus effektiv: der Designer baut ein paar Variationen von Hintergründen, schließlich werden sie auf der Filmwebseite veröffentlicht, und schon arbeiten Filmliebhaber und Mundpropaganda. Fans wählen ihr Motiv, gestalten ihren Account um und werben unentgeltlich für das Einkommen am Boxoffice. Die Macht der persönlichen Empfehlung und die Stärke der Meinungsführerschaft wird wohl niemand in Abrede stellen.

Ein Problem sehe ich bei den Twitter-Hintergründen: vermutlich werden sie gar nicht so häufig gesehen. Die Nachrichten meiner relevanten Follower sehe ich ja auf meinem eigenen Hintergrund. Andere bekommen den nur zu sehen, wenn man mehr über die Person erfahren möchte und den Benutzernamen anklickt.
Gut, mich selber erinnert mein Twitterhintergrund natürlich an den Starttermin des Films und erhöht damit die Anzahl der Kontakte, die mich zu einer Kaufentscheidung bringen können. Für mich persönlich muss ich aber gestehen, dass die (mitunter auch auf Twitter verbreiteten) negativen Kritiken über den Film sich auch nicht durch den Einsatz moderner Kommunikationmittel ausbügeln lassen. Geld fürs Marketing ist super, aber bitte lasst den Drehbuchschreiber nicht unterbezahlt!

Dein Wunschfilm im Kino. Neuheit oder Klassiker, Genrekino oder Blockbuster, Kurzfilm oder Franchisereihe. An dem Tag und zu der Uhrzeit, die Dir gefällt. Auf der großen Leinwand in erstklassiger Bildqualität mit bestem Sound. Und mit Deinem Lieblingspublikum. Nicht jeder besitzt eine vernünftige Heimkino-Anlage, Flachbildschirm oder Blu-ray-Player. Aber jeder von uns hat eine Liste von Filmen, die er eigentlich gerne mal im Kino sehen möchte.

Die Lösung könnte „Theatrical video on demand“ (TVoD) sein: Man geht in sein (digital ausgestattetes) Lieblingskino und vereinbart seinen Wunschfilm zum Wunschtermin. Das Kino lädt den digitalen Film vom Verleiher auf seinen Server. Zum geplanten Termin kommt die Horde Filmfans ins Kino und kann sich ihren Wunschfilm ansehen. In bequemen Sitzen, großer Leinwand, tollem Sound und, wer mag, mit Popcorn, salzig oder süß.

Für die Kinos bestünde die Möglichkeit weitere Zeitschienen zu belegen, beispielsweise nachmittags oder eine Matinee am Sonntag. Endlich auch mal Arthaus-Kino mit meinen filmbegeisterten Freunden oder doch zum x-ten Mal den Midnight-Movie-Kultklassiker? Eine weitere Möglichkeit bietet sich bei Geburtstagen oder Familienfeiern, da kann der Kindergeburtstag Pippi Langstrumpf gucken oder die Freunde veranstalten parallel zum Film den MammaMia-Mitsing-Wettbewerb. Wenn dann die Tonspuren noch frei wählbar sind, könnten sich auch für den Sprachunterricht an Schulen oder Unis der Originalsprachen-Abend etablieren. Mit der zunehmenden Verbreitung von sozialen Netzwerken enstehen neue Mechanismen zur Verabredung mit Gleichgesinnten- warum nicht auf zum gemeinsamen Lieblingsfilm?

Da aufgrund der Infrastruktur der Digitalen Projektion ein Netzwerk-Anschluss im Serverraum vorgesehen ist, scheint die Idee in nicht allzu weiter Ferne zu liegen. Bisher werden zwar digitale Filme per Festplatte verschickt, die meisten Server sind aber durchaus für Datentransfer ausgelegt. Wir sprechen bei einem Langfilm durchaus von 200 Gigabyte Datenmenge, also lädt man mit handelsüblichem DSL doch noch eine Weile. Doch genau hier mag der Haken liegen- für Kinos in kleineren Städten mag TVoD eine spannende Alternative sein. Aber gerade die Orte außerhalb der Ballungsgebiete sind nicht an das Breitbandnetz angeschlossen. Das soll das Konjunkturpaket ja in den nächsten Jahren richten.

Zwar könnte man dies Angebot bereits jetzt mit analogem Film anbieten, doch die Kosten für Versand, Aufspulen und Handling lassen es nicht rentabel werden. Und dann kennt man die Qualität der Filmkopien nicht, mit etwas Pech erwischt man ein total abgenudeltes zerkratzes Exemplar. Liefert dann der Filmgenuss im Kino gegenüber einer Blu-ray zu Hause noch ein besseres Ergebnis? Der Preis ist natürlich höher, als wenn man eine DVD aus der Videothek ausleiht. Aber das Kino bietet auch mehr Komfort und eine bessere Qualität als das heimische Wohnzimmer (liebe Kinobetreiber, ich verlass mich auf euch!). Kino ist das Premiumangebot für Film! Und im Vergleich zu einer legalen öffentlichen Aufführung einer DVD kostet es nicht mehr: nach Anfrage wollte der Verleiher selbst für eine DVD-Aufführung eines 30 Jahre alten Films noch 200 € Lizenzgebühren pro Aufführung von mir als Privatperson kassieren. Mal im ernst, dafür bekomme ich eine Kino-Jahreskarte in Berlin!

Und noch ein Wort zu den mittlerweile etwas aus der Mode gekommenen Filmnächten- es gab selbst mit 100 Kinos in Berlin kein einziges, dass zum Start von Indiana Jones 4 die vorherigen Filme in einer Filmnacht zeigte, nicht mal als E-Cinema. Und ich wette, man hätte ein größeres Kino mit den Fans füllen können. Mal sehen, was die digitale Zukunft bringt!

Trailer sind das wichtigste Werbemittel für Kinofilme. Eine komprimierte Fassung des Films, manchmal sogar spannender als der Langfilm selbst. Im Kino sind sie der geliebte Teil der Werbung, auf Videoportalen erreichen die kleinen digitalen Brüder viele Millionen Abrufe (Spitzenreiter bisher der Twilight-Trailer mit mehr als 274 Mio Views).

Doch manchmal lässt sich ein Film noch weiter komprimieren: wenige Sekunden Film mit einer charakteristischen Szene und einem markanten Einzeiler. Wer den Schnelldurchlauf mag: im folgenden Video gibt es 100 Filmzitate. Zwar zumeist US-Kino, aber doch ein Sollte-man-mal-gesehen haben-Kanon.

Are you talkin to me? I’ll be back, my precious! Go ahead, make my day.

Wie verwandelt man Einsen und Nullen in Licht? Dafür benötigt man neben dem Film und der Serverarchitektur vor allem einen digitalen Projektor. Doch hier gibt es mal wieder unterschiedliche Techniken mit fantastischen Akronymen. Dieser Artikel soll ein wenig Licht ins Dunkel der unterschiedlichen Systeme bringen, sowie die Vor- und Nachteile der digitalen Projektion beleuchten.

NEC Kino DLP Beamer NC2500 auf der CeBIT 2006 © Darkking3

NEC Kino DLP Beamer NC2500 auf der CeBIT 2006 - © Darkking3

Derzeit konkurrieren vier unterschiedliche Techniken für digitale Projektoren miteinander: Digital Light Processing (DLP) steuert das Licht durch bewegliche Spiegel, die Digital Mirror Devices (DMD). Matrixförmig angeordnete Spiegel sind auf beweglichen Wippen gelagert, die je nach Position das Licht reflektieren oder vorbeileiten. Bei Kinoprojektoren kommen drei Chiplösungen mit den Farben Rot, Grün und Blau zum Einsatz. DLP-Projektoren bieten sehr hohe Kontrastverhältnisse.

Bei der Direkt Drive Image Light Amplifier-Technik (D-ILA) wird das Licht über gesteuerte Pixel auf einem LCD-Panel reflektiv projiziert. Je dunkler der Punkt auf dem LCD, desto höher ist die Reflextivität in Richtung Leinwand. Kontrast und Schwarzwert entsprechen denen der DLP-Projektoren. Allerdings ist die Lichtausbeute höher, da im Vergleich zu den DMD-Chips keine Stege zwischen den Pixeln anfallen.

Sony setzt Liquid Crystal on Silcon-Projektoren (LCoS) ein. In einem LCD-Display werden elektrisch ausgerichtete Kristalle unterschiedlich hell geschaltet. Je nach Helligkeit wird das Projektionslicht mehr oder weniger stark reflektiert. Sichtbare Raster werden bei dieser Technik vermieden. Aufgrund der erforderlichen Polarisation des Lichtes ist eine höhere Lichtintensität erforderlich.

Eine vierte Möglichkeit sind Laserprojektoren mit drei Festkörperlasern (für die Farben Rot, Grün und Blau), die das Bild ähnlich dem Röhrenfernseher zeilenweise aufbauen. Sie benötigen keine Optik, womit auch das Bespielen von gewölbten Leinwänden ohne Schärfeverluste ermöglicht wird. Laserprojektoren finden trotz ihrer Bildqualität aufgrund von Größe und Preis mit der Ausnahme von Planetarien derzeit keine Verbreitung.

Durch die digitale Projektion wird eine Qualitätssteigerung erreicht. Die Vorteile gelten für alle Projektorentypen. Da es gegenüber dem Rollfilm keine Mechanik zum Transport des Films benötigt, liegt ein besserer Bildstand vor. Es gibt zudem keine Verschleißerscheinungen des Filmmaterials durch Kratzer, Staubkörner oder Laufstreifen, sondern eine gleichbleibende Qualität der Kopien, unabhängig von der Anzahl der erfolgten Vorführungen. Digitale Projektionen wirken insgesamt schärfer, ruhiger und kühler. Durch die Ergänzung mit einer 3D-Optik und der erforderlichen Peripherie (Brillen, ggf. aktives Shuttersystem) können auch stereoskopische Filme projiziert werden.

Grundsätzlich besteht bei allen Produkten, die von Mechanik auf Elektronik umgestellt werden, der Nachteil im Falle eines Defektes das Problem nicht mehr selbst, sondern nur durch einen Techniker lösen zu können.

Kritiker bemängeln den Look, der durch das Fehlen des Filmkorns und der Transportmechanik entsteht. Mitunter werden dem Film diese Charakteristika in der Postproduktion zugefügt, um das typische Aussehen analogen Filmmaterials zu erreichen. Ein wirklicher Vergleich von digitaler und analoger Projektionsqualität ist schwierig, da Faktoren wie Leinwandgröße, Entfernung zur Leinwand, Kontrast, Helligkeit, Bildwiederholfrequenz, Pixel Visibility oder Farbreinheit zum Gesamtbild beitragen. Klassischer 35mm-Film erreicht eine theoretische Auflösung von 8K, also 8192 x 4096 Pixel. Allerdings wird die Qualität durch die typischen Charakteristika des Filmkorns und des Projektionsobjektives, sowie dem Verschleiß in etwa eine mit 4K vergleichbarer Projektion erreicht (siehe auch Artikel über Formate). Der DCI-Standard von 2K hat sich etabliert, da die Qualität der digitalen Projektion mit der erlebten Qualität von 35mm zufriedenstellend vergleichbar sein sollte.

Der größte Nachteil der digitalen Projektion sind derzeit die Kosten für die Umstellung, was die Kosten für den Projektor mit einschließt. Pro Leinwand fallen je nach System und Ausstattung Kosten zwischen 50.000 und 100.000 Euro an. Aber das soll in den nächsten Jahren durch das 100er-Modell ja gelöst werden…

Kleine Meldung in eigener Sache: Digitale Leinwand begrüsste heute seinen 1000 Besucher. Und das im ersten Monat des Bestehens, von Null auf Tausend sozusagen. Ich habe mir zwar keine Erwartungsziele beim Start gesteckt, aber diese Resonanz freut mich wirklich sehr!

Da es mit der Digitalisierung und 3D-Kino ja erst so richtig losgeht, werdet ihr auch in den nächsten Monaten jede Menge Artikel über Filme, Technik und den digitalen Rollout lesen können. Mein Anspruch bleibt: jeden Tag einen Beitrag für die Digitale Leinwand.

Und zur Feier des Tages gibt es noch ein kleines Gewinnspiel: Unter allen Lesern, die in den Kommentaren unten einen Glückwunsch hinterlassen, werden zwei Kinogutscheine verlost.

Auf die nächsten 1000! 🙂

Digitales 3D-Kino ist weiter auf dem Vormarsch. Wie Kinowelt berichtet, sahen am Startwochenende fast 50.000 Kinogänger den Horrorfilm My Bloody Valentine 3D. Das ist ein neuer Rekord für einen 3D-Kinostart in Deutschland. Im Vergleich: der Filmstart von „Monsters vs. Aliens“ konnte in der dreidimensionalen Version ca. 30.000 Besucher verbuchen. Allerdings kamen hier noch die Besucher der 2D-Fassung hinzu. My Bloody Valentine hatte aufgrund des Starts am Mittwoch einen zusätzlichen Tag in der Auswertung.

Da der Film nur in 3D gespielt wird, lief er in Deutschland gerade mal auf 61 Leinwänden. Aber für eben diese Kinos klingelte die Kasse, etwa 800 Besucher Kopienschnitt am Startwochenende ist eine gute Hausnummer, für einen ab 18 Jahren freigegebenen Film rekordverdächtig. Blickpunkt Film liefert allerdings etwas kleinere Zahlen mit 40.000 Besuchern und einem Kopienschnitt von 650 Besuchern pro Leinwand. So oder so: es reicht für Platz 5 in den deutschen Kinocharts. Glückwunsch!

Der 3D-Stopmotion-Film Coraline hat von der Filmbewertungsstelle Wiesbaden (FBW) das Prädikat „besonders wertvoll“ erhalten.

Die im Jahr 1951 gegründete FBW ist im Auftrag aller Länder tätig. Ihre vergebenen Prädikate „wertvoll“ und „besonders wertvoll“ haben bundesweite Gültigkeit. Über die Auszeichnung entscheiden unabhängige Jurys mit ausgewiesenen Filmexperten aus ganz Deutschland. Mit dem Prädikat besonders wertvoll wird ein Film ausgezeichnet, „dem überragende künstlerische, dokumentarische und filmhistorische Bedeutung zukommt.“

Der Film in der Regie von Henry Selick läuft ab dem 30. Juli in Deutschland. Natürlich in ausgewählten Kinos in stereoskopischer Fassung. Hier noch der Wortlaut des FBW-Gutachtens:

„Das Team um den Schöpfer von Nightmare Before Christmas hat sich wieder einmal selbst übertroffen. Mit Coraline erzählt es nicht nur eine spannende, fantastische Geschichte über die Abenteuer der kleinen Coraline, die sich in ihrer neuen Heimat zurecht finden muss. Das Team lotet auch aus, was man mit der neuen 3D-Animationstechnik momentan für neue Räume, neue Welten erschaffen kann. Das virtuose Kamerakonzept beeindruckt vor allem, weil es nicht nur auf Effekthascherei durch in den Kinosaal ragende Gegenstände setzt, sondern im Gegenteil die endlich mögliche Tiefe des neuen Raumes zu nutzen versteht. Und trotz der mal bezaubernden mal faszinierenden dreidimensionalen Spielereien verliert der Film niemals Coraline und die Story aus den Augen. Hier gehen Erzählkunst und technische Raffinesse aufs Beste Hand in Hand.

Wie schon in Nightmare Before Christmas ist die Ästhetik der Figuren einzigartig individuell und nicht immer nur gefällig geraten. Das künstlerische Konzept wendet sich an erwachsene Kinogänger, Kinder dürften von der Ästhetik stellenweise vielleicht etwas abgeschreckt sein. Und auch darin fand der Ausschuss einen weiteren Pluspunkt: Coraline wurde eben nicht „weich gespült“, um auch wirklich für alle Altersklassen möglichst gefällig zu sein.

Das musikalische Konzept ist hervorragend, ist detailliert auf die jeweiligen Szenen und Figuren abgestimmt. Erstickende Klangteppiche wurden aus dieser neuen Welt verbannt. Und die Moral, die bei so einer Geschichte natürlich nicht zu kurz kommen darf, kommt mit einem kunstvoll stählernen Finger daher, so dass man sie gerne mit- oder hinnimmt.
praedikat-besonderswertvoll
Mit Coraline beweist 3D-Kino, was momentan alles möglich ist, aber auch die 2D-Fassung wird ähnlich bestechen und faszinieren wie schon Nightmare before Christmas. Der Ausschuss war von diesem bunten Meisterwerk einhellig begeistert.“

Poster Coraline  -  © Universal Pictures International Germany

Poster Coraline - © UPI Germany