Zufall oder schlaue Guerilla-Aktion? Egal. Solche Folgen hat es, wenn Filmfiguren dreidimensional werden- und sei es auf einem Kinoplakat… 🙂

Kung Fu Panda

Kung Fu Panda

Der Volksmund spricht gerne vom Großen Kino. Dramatische Liebesfilme, epische Heldensagen, actiongeladene Blockbuster- alles Ganz Großes Kino. Wie erbärmlich, wenn man sich dann diese bildgewaltigen Werke auf einem Fernseher oder, gar noch schlimmer, auf Ipod oder Handy ansieht.
Dass Größe manchmal doch entscheidet, mag der Vergleich der gängigen Heimkinosysteme mit den Auflösungen der digitalen Projektion belegen. BluRay und HDTV bringen gegenüber dem gängigen PAL-Fernsehformat schon einen gewaltigen Schub in der Auflösung. Etwa vergleichbar mit den hochauflösenden Heimkinoformaten ist die leicht größere digitale 2K-Projektion, die als DCI-Standard definiert wurde. Neue Systeme erreichen eine Auflösung von 4K, also 4096 Pixel in der breiten Seitenlänge. Viele vermuten eine Verdopplung der Größe von 2K auf 4K- wie man sehen kann ist es aber ein Vielfaches der Fläche. Scharfe, detailreiche und klare Projektion. Das nenne ich großes Kino.

Auflösung Digitale Projektion- Heimkinosysteme

Die technische voranschreitende Entwicklung der Digitalisierung ermöglicht Neuerungen im gesamten Filmproduktions-Zyklus. Nicht nur das Abspiel wird von analogem auf digitales Material umgestellt, auch die Produktion und Distribution durchlaufen hiermit Veränderungen. Die nachfolgende Abbildung erläutert die einzelnen Schritte der Produktion.

Filmproduktionsprozess

Filmproduktionsprozess

In der Pre-Production werden Drehbücher und Storyboards digital angefertigt. Über entsprechende Zugriffe wird kollaboratives, asynchrones Arbeiten ermöglicht. Veränderungen am Text können schnell umgesetzt oder bearbeitet werden. Zeichnungen für das Storyboard können direkt über Zeichentabletts als digitale Bilder angefertigt werden. Bilder lassen sich ergänzen oder verändern, oder Farbvariationen testen und über Compositing weitere Ebenen hinzufügen. Previsualisierungen wie Animatics bieten einen zeitbasierten Ablauf der Bilder, um Handlung, Timing und Stimmungen der Szenen festzulegen, oftmals werden Tonebenen wie Sprache, Musik und Geräusche an die Bilder angelegt. Einzelne Bilder, Tonebenen oder das Timing kann leicht verändert und direkt getestet werden.

In der Produktion werden die Szenen in Bild und Ton erstellt. Hochauflösende digitale Filmkameras finden fortschreitende Verbreitung. Ein großer Vorteil digitalen Materials ist die Möglichkeit zur direkten Kontrolle der gedrehten Szenen. Es muss kein analoges Filmmaterial über Nacht entwickelt werden, die digitalen Aufzeichnungen können direkt vor Ort gesichtet und auf Qualität überprüft werden.

Das erzeugte Material kann mit einer Datenverbindung oder auf einem Datenträger an die Postproduktion geschickt werden. Dort werden Bild und Ton digital bearbeitet. Animationen und Spezialeffekte lassen sich einfügen. Da diese heute fast ausschließlich computergeneriert sind, lässt sich durch die digitalen Aufnahmen viel Zeit für den sonst erforderlichen Schritt des Rollfilm-Scans einsparen. Auch der Schnitt des Materials kann an entsprechenden Workstations mit beispielsweise Avid oder Final Cut digital erfolgen. Vorabversionen lassen sich beispielsweise für Testscreenings oder Abnahmen ausspielen. Schließlich erfolgt das digitale Mastering, in dem die Endversion des Films als Digital Source Master (DSM) ausgespielt, und an den Verleih weitergeleitet wird.
Im Auftrag des Verleihs übernimmt ein Playout-Center oder Kopierwerk die Archivierung der hochauflösenden Master und die Vervielfältigung des Films auf digitalen Datenträgern für die Kinos. Ein Digital Cinema Distribution Master (DCDM) wird erstellt. Es beinhaltet sämtliche projektionsbezogenen Daten, wie Bild, Ton, unterschiedliche Sprachversionen und Untertitel. Es besteht die Möglichkeit der Erweiterung mit individuellen Codecs.
In der Distribution erfolgt der Versand mittels Datenträger oder über per Datenübertragung im Push- oder auch Pullprinzip. Dabei sind Verschlüsslungen erforderlich, um einen Schutz gegen Raubkopien zu bieten. Sogenannte Intermediaries übernehmen die verlustfreie Übertragung der Daten per Datenleitung.
Im Vorführraum des Kinos werden die Filme auf den Server überspielt oder mit speziellen Festplatten als Wechselplatte integriert. Zusammen mit den digitalen Schlüsseln werden die Filme für die Vorführung freigeschaltet und für das Abspiel, die Projektion, vorbereitet. Hierbei lassen sich über Peripheriesysteme auch die vorgeschaltete Produkt- und Trailerwerbung kombinieren und systematisierte Abläufe zusammen mit den Theater Management System (TMS) steuern.

Anhand der einzelnen Schritte wird deutlich, wie sich durch die voranschreitende Digitalisierung Arbeitsprozesse verändern. Zusammenarbeit kann kollaborativer, dezentralisierter und effizienter gestaltet werden. Während die ersten Schritte bereits zunehmend den analogen Bereich verlassen haben, hinkt die digitale Projektion gerade in Deutschland noch sehr hinterher. Es gilt Synergien zu nutzen und Geschäftsfelder zu besetzen. Also, in die Hände gespuckt und 1 und 0 fabrizieren!

Coraline ist das neue Werk von Regisseur Henry Selick, den Stopmotion-Fans von Filmen wie The Nightmare before Christmas oder James und der Riesenpfirsich her kennen.
Basierend auf den Bestsellern von Neil Gaiman erschafft Selick das erste in 3D gefilmte Stopmotion-Kinoabenteuer. Schon bei den ersten Bildern denkt man unweigerlich an den Stil von Tim Burton, der zwar nichts mit diesem Film zu tun hat, aber den märchenhaften und dabei unheimlichen Stil trägt auch dieser Film.

Coraline zieht mit ihren vielbeschäftigten Eltern in ein neues Haus – die Pink Palace Apartments. Dort findet sie eine geheime Tür zu einer Parallelwelt, in der alles viel unterhaltsamer und freudiger ist. Auch ihre Eltern befinden sich dort, allerdings haben sie auf einmal merkwürdige Knopfaugen- es sind ihre Doppelgänger. Und sie versuchen ihre Tochter auf dieser Seite der Parallelwelt zu behalten. Wird Coraline sich befreien und in ihre wirkliche Welt zurückkehren können?

Bei Stopmotion-Filmen denkt man aufgrund des Puppentricks oft an Kinderfilme. Coraline ist aber definitiv nur etwas für große Kinder und Erwachsene, die aber sicherlich ihren Spaß an dem Film haben werden.
In den USA läuft der Film bereits erfolgreich und von den Kritikern gelobt, in Deutschland läuft der Film ab dem 30.Juli 2009. Und natürlich in ausgewählten Kinos als stereoskopische RealD-Fassung.

Weitere Infos auf den (unterschiedlichen und ladeintensiven) Filmwebseiten auf Deutsch oder Englisch.

Auch der POTUS Barack Obama ist dem 3D-Fieber erlegen und schaut stereoskopisch. Zusammen mit seiner Frau Michelle und Freunden gab er eine Superbowl-Party im Family Theater im White House. Dort lief im Werbeblock unter anderem der 3D-Trailer für Monsters vs. Aliens. Extra für diese Werbeveranstaltung wurden 150 Millionen 3D-Brillen in den USA verteilt. Auch der Präsident und Freunde nutzen nur diese einfachen Pappbrillen, aber anscheinend hatten sie Spaß!

Obama guckt 3D -Foto by The Official White House Photostream

Obama guckt 3D -Foto by The Official White House Photostream

Hier nochmal die Ankündigung für den Superbowl-Werbeblock:

Und wer sehen will, was Obama sah, schnappt sich seine 3D-Brille und guckt sich dieses Video an:

Hallo digitale Kinowelt! Die Zukunft des Kinos ist digital und hier wird darüber berichtet.